SMS-Chat. Warum ist so etwas legal?

Tja, auch mir fällt es schwer, Mitgefühl mit den "Spezialisten" zu haben, die auf so einen Sch*** reinfallen. Allerdings widerspricht es auch meinem Gerechtigkeitsgefühl, wenn die Abzocker dann mit einer Caipirinha auf den Bahamas sitzen. Insofern sähe ich es grundsätzlich gerne, wenn die Verantwortlichen solcher Agenturen mit schwedischen Gardinen belohnt würden....
 
Moment! Ich habe auch nie behauptet dass Menschen nicht selbst für sich entscheiden müssen..
Wie gesagt: Kostspieliges Entertainment. Wieviel jeder für seinen Zeitvetreib ausgeben will ist seine Sache...
 
pamela schrieb:
Ich scheine wohl zu der Fraktion zu gehören, die hier die unpopuläre Meinung vertritt, dass von den Anrufenden, SMSden sehr wohl mehr Eigenverantwortlichkeit gefordert werden kann (auch wenn es sich teilweise um Jugendliche handelt).

Im Anzeigenbereich der Lokalblättchen finden sich auch Anzeigen nach dem Schema »Geile Oma aus Deiner Region besorgt es Dir hemmungslos am Telefon« – ich für meinen Teil habe bisher nicht angenommen, dass meine Mitmenschen davon ausgehen, dass sich hinter dem Mütterchen von nebenan tatsächlich die »geile Oma« verbirgt, sondern sich vielmehr dem vermeintlich anregenden Gedankenspiel hingegeben wollen und die Anrufenden so mit dem Kontakt eben einen Teil ihrer Fantasie ausleben möchten.

Entschuldige, Pamela, ich sehe das etwas anders: die geile Oma, die es mir am Telefon hemmungslos besorgen soll, tut genau dies. Sie redet mir geile Sachen am Telefon zu.
Die Person in der SMS behauptet jedoch, ein Mädel zu sein, was sich gerne mit mir treffen würde. Das ist schon ein Unterschied. Gegen "ich schreibe dir schmutzige SMS für 2Euro/Orgasmus" habe ich nichts.
 
Vielleicht liegt es daran, dass ich als gebürtiger Schwabe möglicherweise dem Klischee entspreche und sparsam bin..
Aber ich hab mich schon immer gefragt wie blöde man sein muss, um 1.99/SMS und mehr zu bezahlen um mit wildfremden Personen / Illusionen / Bots zu chatten... Dass drei SMS dann an die sechs Euro kosten und das ca. 12 Mark sind und dies widerum verdammt viel für drei SMS ist (max. 3x160Zeichen!), das sollte man wissen und kann sich frei dagegen entscheiden.
Letztendlich spielt es bei 1.99€/SMS keine Rolle, ob Du mit der feuchten Oma, einem notgeilen Sack der sich ein falsches Profil bei irgendwelchen Chats angelegt hat, oder ob Du mit Deinem persönlichen Idol chatten kannst... Das ist generell strunzdoof soviel zu bezahlen.
 
Friedemann schrieb:
Entschuldige, Pamela, ich sehe das etwas anders: die geile Oma, die es mir am Telefon hemmungslos besorgen soll, tut genau dies. Sie redet mir geile Sachen am Telefon zu.
Die Person in der SMS behauptet jedoch, ein Mädel zu sein, was sich gerne mit mir treffen würde. Das ist schon ein Unterschied. Gegen "ich schreibe dir schmutzige SMS für 2Euro/Orgasmus" habe ich nichts.

1. Sehe ich es im Prinzip wie Friedemann, weil
A) bei Friedemanns geiler Oma aus Pams Nachbarschaft weiß ich, dass ich jetzt meine Mücken mit einer Hand zum Fenster rauswerfe.

B) der SMS-Chat suggeriert die Möglichkeit eines Treffs, was aber niemals stattfinden wird. Trotzdem wird diese Option rücksichtslos als Argument eingesetzt.

Und des wegen, fängt Betrug auch mit B an.

2. - habe ich vergessen. Ich muss jetzt auch ganz dringend noch eine SMS schreiben und später will ich noch meine Oma anrufen.
 
Wieso sollte ein SMS-Chat zwingend die Möglichkeit eines Treffens beinhalten/suggerieren?

Ich finde wirklich, dass man den Mensch die Verantwortung für sich selbst nicht nehmen darf. Immerhin ist mir kein Fall bekannt, wo jemand zu einem SMS-Chat gezwungen wurde.
 
Friedemann schrieb:
Klar kann man sich über die Opfer lustig machen und sich fragen, wie doof man denn sein könne, aber im Endeffekt ist das ein so dreister Betrug, dass ich es wirklich nicht lustig finde. Es gibt genauso auch Internetseiten, wo man die Mitglieder per SMS kennenlernen kann - gleiche Masche.
Ehrlich gesagt finde ich dass lustig machen und in aller Öffentlichkeit bloßstellen das sinnvollste ist. Früher sind dumme Menschen einfach verreckt und die Evolution nahm ihren Lauf... heute gibt es Rechtsanwälte und den Staat der dies erfolgreich zu verhindern weiß ;)
 
Tja, is wohl so ne Art Sucht.
Ich kenn was ähnliches aus meinem Verwandtenkreis...
Vor ettlichen Jahren, da gabs diese BTX-Chats noch, war mein Schwiegervater auch so ein Spezi, der da irgendwie in einen Sog geriet, aus dem er sich nicht wirklich selbst befreien konnte.
Er war Selbstständig mit einem sehr, sehr schleppen laufenden Unternehmen, dementsprechend knapp war/ist die Kohle. Trotzdem hat er im Monat damals gemütliche 1500.-- DM "verchattet".

Das war dann auch damals der beginn seines Abstieges. Irgendwann bekam die Familie das mit, die Kohle wurde sowieso knapp und knapper, aber er hörte nicht auf damit.
Mittlerweile ist Haus quasi weg, Familie gibts nicht mehr, er hat öfters Besuch vom Kuckuck als vom Postboten, usw., usw.

Ich bin auch geneigt, bei sowas "selbst Schuld" zu schreien, jeder ist seines glückes selbst Schmid, wie es so schön heisst, aber es ist schon beängstigend zu sehen, wie stark so ein Verhalten einen Menschen besitzen kann...

Charlie
 
Ich sehe das wie pamala.
"Jeder hat das Recht, sich selbst zu ruinieren" triffts genau.
Und wer so blöd ist und Menschen nicht mehr normal kennenlernen kann, ist's selbst schuld.

Allerdings widerspricht es auch meinem Gerechtigkeitsgefühl, wenn die Abzocker dann mit einer Caipirinha auf den Bahamas sitzen.

Würde ich nicht mal so sagen. In der heutigen Zeit eine innovative Möglichkeit, an Geld zu kommen.
Da mag ich die Menschen, die sich darüber Gedanken machen, wie sie ihr Leben finanzieren können, lieber als welche die sich einfach auf die faule Haut legen und keine Arbeit finden und sich dann noch darüber beschweren.
 
Friedemann schrieb:
Wie du vielleicht gelesen hast, fallen insbesondere Jugendliche drauf rein. Das die noch nicht so die Erfahrungen haben, dürfte dir klar sein.

Die haben idR Erfahrungen genug.
Alleine schon, daß man für 2 EUR die SMS chattet, wenn man für 1ct/min ins Internet und dort kostenlos chatten kann, ist krank.

Wer offensichtlich das Geld dazu aufbringen will, der soll das gerne tun. Aber hinterher nicht jammern.

Und wer dann ein paar Jahre älter ist, und Erfahrung mit Mädels hat, wird merken, daß die Werbung vollkommen unplausibel ist.
 
Um das zu verhindern gibt es eine sehr einfache Lösung: gebt euren Kindern keine Handies, oder zumindest nur eines mit festem Guthaben das nicht überzogen werden kann.

Warum soll bei so etwas immer gleich der Staat eingreifen? Wo bleibt die Verantwortung der Eltern/Erziehungsberechtigten? Man braucht ja nicht für alles Gesetze und EU-Richtlinien, das führt nur zu einer undurchschaubaren Überregulierung.

Wer seinen Kindern keinen verantwortungsvolleren Umgang mit Geld u.a. beibringen kann, der wird noch auf ganz andere Schwierigkeiten treffen als diese SMS Chats.
 
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