Naja, ganz einfach: Bei einem logisch aufgebauten Ordnersystem muss ich mir nicht merken wo das Dokument liegt, das ergibt sich automatisch aus dem Kontext. Durch Überfliegen der Ordnernamen auf jeder Hierarchieebene werde ich Ebene für Ebene an mein Ziel geführt. Natürlich ist es einfacher, wenn ich sogar schon weiß in welchem Ordner das Dokument liegt. Aber selbst dann stehen die Ordner in einem inhaltlichen Bezug zu dem Dokument.
Ob ein Dokument stattdessen in PDF-Reader-App A,B oder C liegt, oder im Dokumentenerstellungsprogramm D kann ich nicht anhand eines inhaltlichen Bezuges feststellen.
Absolut, so ist es. Ich bin im Prinzip Informatik- Laie, aber habe in meine Ordner- Strukturen für den Job in ca. 15J um die 6500 selbst erstellte Textdokumente sowie zusätzlich mehrere Tausend kontextrelevante Websites und Artikel aus Zeitungen usw. geordnet. Ich weiß einfach aus der Sachkenntnis heraus in 95% der Fälle wo ich bestimmte Dateien finden kann, und zwar recht schnell, dort finde ich dann im Ordner auch ähnliche Dokumente usw. Den Rest suche ich mit der F3/ Suchfunktion - man kombiniert ja eh meist beide Suchmethoden.
Ich halte das mit meinen Fotos genauso, nur dass ich da um die 25.000 habe - aber auch da finde ich das meiste problemlos über die Ordner, den Rest über die Stichwortsuche, Metadaten usw.
Dass sich Dateien auf dem iPAD nicht daefaultmäßig in Ordner ablegen lassen, und dann natürlich (!!!) automatisch allen Apps zur Verfügung stehen, ist ein eklatanterer Mangel des iOS, das allein dadurch 15J in die Computergeschichte zurückfällt - dass sich Apple da brüsten, der Konkurrenz um "Jahre voraus" zu sein, ist ein Witz. Selbst die hervorragende Eignung als Foto- Viewer zur Herumzeigen von Fotos wird an allen Ecken und Enden eingeschränkt und kastriert: Was jede geschenkte Archivier- Software kann: Nämlich die Bilder nach eigenem Gutdünken zu ordnen - was auf einem Touch- Display mit dem Finger hervorragend ginge - also "custom sort", oder nach allen anderen Kriterien wie Datum, Größe, usw. - geht alles bei iPhoto NICHT. Man kann ja noch nicht mal ein Bild aus einem Verzeichnis löschen - außer bei dem Verzeichnis "Aufnahmen" - ohne neu über iTunes zu syncen und das Bild auf dem Rechner im Quellverzeichnis zu löschen. Das nenne ich das Gegenteil von benutzerfreundlich.
Von anderen Selbstverständlichkeiten wie anzeige der Exif- Informationen (die iPhoto völlig unbekannt zu sein scheinen) mal ganz zu schweigen -
Im Grunde halten sich beim iOS Licht und Schatten mindestens die Waage, da Selbstverständliches auf absurde Weise fehlt.
Das Einrichten von Ordnern für alle auf der Device gespeicherten Dokumente, die in allen Apps zugänglich sind, ist aber einer der unglaublichsten Mängel im iOS. Wenn dann in iOS8 das endlich Einzug halten sollte, wird das sicher wieder als die Revolution im mobilen Bereich gefeiert, wie halt auch andere Selbstverständlichkeiten, die dann als Gold verkauft werden.
Das iPAD ist für vieles ein nettes Gerät, aber es könnte 2x oder 3x besser sein, wenn das iOS nicht so absurd kastriert wäre.
Gruß
Bernhard