Schweiz in die EU? - Umfrage -

Soll die Schweiz der EU beitreten?

  • iu

    Stimmen: 25 40,3%
  • nei

    Stimmen: 37 59,7%

  • Umfrageteilnehmer
    62
Ich denke die Sprachvielfalt ist ganz ok, den sonst müsste die europäische
Amtssprache Deutsch sein (bei 90 Millionen deutschsprachigen Bürgern, die
Schweiz mal nicht mitgezählt) womit wohl einige Länder sicher nicht klar kommen
würden :D
 
NEIN!!!!

Wir haben kaum nennenswerte Vorteile bei einem EU Beitritt!!! Wenn nicht sogar nur nachteile.
 
mich wunderts auch, dass so viele hier dafür sind.
die schweiz sollte sich hüten auch nur einen gedanken an die eu zu verschwenden. seid doch froh, wenn ihr euer eigenes süppchen kochen könnt. bisher seid ihr damit nicht schlecht gefahren.

oder findet ihr nicht, dass brüssel die reinste lachnummer ist?
 
Die Demokratie in der Schweiz ist echt vorbildlich. Vor allem Volksentscheide auf Bundesebene sollten auch in D. eingeführt werden. Schließlich bekommt man dadurch auch die Möglichkeit während einer Legislaturperiode auf politische Entscheidungne einzuwirken. Auch auf EU-Ebene wäre ein solche Regelung wirklich wünschenswert, da gerade diese unser Leben sehr stark bestimmt und immer mehr Legitimationen bekommt. Da sollte der Bürger auf jeden Fall mitreden dürfen. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Schweiz in der Lage wäre, die EU bei einem Beitritt von der Richtigkeit dieses demokratischen Instrumentariums zu überzeugen. Schließich gibt es ja auch noch mehr Länder in der EU, in denen Volksentscheide an der Tagesordnung stehen Bestes Besipiel dafür ist ja Frankreich und die Niederlande, die sich damit schon gegen die EU-Verfassung ausgesprochen haben. Deutschland ist da wirklich Schlusslicht. Wiedersprechen muss ich floeru allerdings in dem Punkt, dass ein föderales System der EU gut tun würde. Zumindest in Deutschland haben wir damit mehr negative, als positive Erfahrungen gemacht. So ist es gerade im Bildungswesen wichtig, einheitliche Standarts zu schaffen. Diesen verwehren sich in Deutschland aber Landespolitiker zunehmend erfolgreich da sie fürchten möglicherweise Macht zu verlieren, die ihre Legitimität in Frage stellt. Diesen Streit brauchen wir nicht noch auf EU-Ebene! Darüber hinaus kann ich mich aber nicht zu einem möglichen Beitritt der Schweiz in die EU äußern, da ich wie schon oben angedeutet aus D. komme. Ich denke, dass die Schweizer selber am besten wissen sollten, was sie mit ihrem Land machen. Schließlich haben sie ja immerhin auch die Möglichkeit dazu - mit einer Volksabstimmung.
 
Bin dagegen, ich liebe Geschäftsreisen in die Schweiz... alles eigenständig, mit Geldumtausch etc... da hat man noch das Gefühl zu verreisen!
 
achja...noch ganz interessant: das schweizer rentensystem finanziert sich durch immobilien-g'schichten.
da KANN die kohle gar nicht ausgehen... ;)


apropos kohle...
ich bin ein kleiner pseudo-numismatiker und besitze ein 10 rappen stück von 1882. das ist dieselbe prägung, wie sie heute noch verwendet wird. ich könnte mit dieser münze heute noch zahlen!
in einem land, in dem geld/wert eine derartige kontinuität aufweist, sollte man gar nichts ändern...
 
Plastik schrieb:
apropos kohle...
ich bin ein kleiner pseudo-numismatiker und besitze ein 10 rappen stück von 1882. das ist dieselbe prägung, wie sie heute noch verwendet wird. ich könnte mit dieser münze heute noch zahlen!
in einem land, in dem geld/wert eine derartige kontinuität aufweist, sollte man gar nichts ändern...

das hat nichts mit kontinuität zu tun, wir sind einfach zu geizig, neue Prägestempel herzustellen...
 
A. Onassis schrieb:
Bin dagegen, ich liebe Geschäftsreisen in die Schweiz... alles eigenständig, mit Geldumtausch etc... da hat man noch das Gefühl zu verreisen!

So kann man das auch sehen, wobei es in der Tat stimmt.
Manchmal kommt man sich vor wie in einem James Bond Film der 60ger oder 70ger Jahre - also rein atmosphärisch, in punkto Modernität ist die Schweiz ja eher führend in Europa.

Alle Schilder, Plakate, Verkehrszeichen sind irgendwie anders als ringsrum und so gebaut als wären sie für die Ewigkeit errichtet. Alles stabil und wertig.

Vor über 20 Jahren haben mich schon die Verkehrsbetriebe Zürich fasziniert. Jeder Bus und jede Tram wurde schon auf wenige Meter geortet und der Fahrer hatte eine Anzeige auf der er ablesen konnte, wieviel Minuten er zu früh oder zu spät war. Alles wurde mit dem Fahrplan abgeglichen und als Zeitsignal in jeden Bus/Tram zurückgesendet. War er zu schnell musste er an der Haltestelle warten bis die Anzeige im Minutentakt auf Null zurückgezählt hatte. (Sehr sinnvoll Sonntags wenn nicht an jeder Haltestelle jemand einsteigt und der Bus Gefahr läuft schon weg zu sein bevor überhaupt ein Fahrgast an der Haltestelle steht). War er viel zu spät weil er im Stau steckte bekam er manchmal von der Zentrale den Befehl zu wenden um zu verhindern dass in der Gegenrichtung die Busse nicht so lange ausblieben. Bei den O-Bussen stieg dann der Fahrer aus, hebelte von Hand hinten den Stromabnehmer runter, stieg wieder ein, startete den Hilfsmotor, wendete und auf der anderen Straßenseite ging alles in umgekehrter Reihenfolge weiter. Muss von außen völlig anachronistisch ausgesehen haben, in Wirklichkeit war es HighTech-gesteuert. Solche "Kleinigkeiten" konnten mich voll begeistern, vor allem gab es derer haufenweise ;) Sowas gabs in den 80gern in Deutschland nirgendwo.
 
Zuletzt bearbeitet:
floeru schrieb:
Vorallem der völlig aufgeblasene Beamtenstab stimmt mich nicht gerade positiv. Über kurz oder lang kann sich die EU ein solches System nicht leisten.

Das wissen die zuständigen Politiker auch. Zu diesem Zweck sollte auch die Verfassung dienen, die ja leider abgelehnt wurde. Da haben sich die EU-Frustrierten in's eigene Fleisch geschnitten. Eine Protestwahl, die genau das Gegenteil von dem bewirkt, was sie in Wirklichkeit wollen. Daher halte ich auch nicht viel von Referenden, da solche Entscheide sehr schnell durch populistische Stimmungen beinflusst werden. Wofür wähle ich eine Regierung, wenn sie ihre Entscheidungen vom Volk wiederum bestätigen lassen muss. Da ist mir unseres System aber lieber. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage, dass ein Großteil der Bevölkerung überhaupt nicht in der Lage ist, wichtige politische Entscheidungen zu treffen.


Wenn zudem der Aufgabenbereich der EU reduziert wird und ein eher Föderalistisches System gelebt wird, dürfte die Zustimmung der Leute zu diesem System wieder steigen. Abstimmungen zu wichtigen Fragen (à la Schweiz) könnten sicher auch helfen, die Akzeptanz massiv zu erhöhen. Aber leider scheint das System der direkten Demokratie nicht überall beliebt zu sein... :rolleyes:

Föderalimus würde aber einen ziemlich weiten Schritt in die entgegengesetzte als von dir gewollte Richtung gehen. Föderalismus ist das, was wir hier in Deutschland mit unserer Bund-Länder-Beziehungen haben.Unser (Noch-)Außenminister hat dazu mal eine Rede an der Humboldt-Universität gehalten, die ich ziemlich interessant fand. Darin hat er gesagt, dass er den Föderalismus als letztendliches Ziel der Integration in der EU sieht. Die Rede hat einen ziemlichen Wirbel innerhalb der EU gegeben, weil jeder sich irgendwo in seiner Souveränität angegriffen fühlte. Ich stimme Fischer in seinen Ansichten aber zu. Man sollte auch mal sehen, dass die EU nicht nur ein wirtschaftliches Gebilde ist, sondern auch kulturell von großer Bedeutung ist. Wir können uns heute einen Krieg innerhalb Europas kaum noch vorstellen, wenn man vomn Balkan mal absieht. Das ist auch ein verdienst der Einigung.

Aber ich schweife vom Thema ab. Bin aber für einen Beitritt der Schweiz, wie man sich denken kann :cool:
 
blipper schrieb:
bei EU-Fragen bin ich etwas gespalten... ich finde unseren bilateralen Weg nicht mal so übel. Die EU mag in wirtschaftlichen Sachen (Zoll, Grenzen, Währung, technische Normen etc.) ganz gut sein, aber es gibt halt Sachen, die ich nicht gerne aufgeben möchte. So eben das Referendumsrecht oder das Initiativrecht. Ob das die EU bieten kann, ist fraglich.

Eigentlich habe ich immer Ja gestimmt (Bilaterale I, II, Pers. Freizügigkeit, PfP, UNO, Internationale Armeeeinsätze, Schengen/Dublin...), aber als Euroturbo würde ich mich nicht ganz bezeichnen.

Nur beim EWR habe ich nein gestimmt, aber das war jugendlicher Leichtsinn. Ist eine der wenigen Abstimmungen, bei der ich heute anders stimmen würde.

Sehe ich auch so.

Zusätzlich dazu noch:

Das Bankgeheimnis welches die EU gerne knacken möchte, obwohl die Schweiz die schärfsten und meiner Meinung nach besten Vorschriften im Bezug auf die Geldwäscherei hat und diese im Gegensatz zu den meisten Ländern der EU auch termingerecht umgesetzt hat (Stichwort bspw. Basel II)

In der EU (und leider nicht nur dort) Tendenzen vorhanden sind alles und jedes zu überwachen, Stichwörter hier: Videoüberwachung, Biometrische Ausweise RFID, Schengen/SIS etc.

Die Macht der Bürokraten in Brüssel einfach zu gross ist und das Europaparlament leider vom Europarat ständig ausgehebelt wird, Stichwörter hier: Urheberrecht, Vorratsdatenspeicherung

Ich finde den billateralen Weg den die Schweiz gewählt hat in Ordnung und bin daher im Moment gegen einen Beitritt zur EU.

Gruss
Marti
 
Bitte nicht in die EU kommen. Wir brauchen Europas letzte Bankhochburg :D
 
Jan-Michael schrieb:
Wiedersprechen muss ich floeru allerdings in dem Punkt, dass ein föderales System der EU gut tun würde. Zumindest in Deutschland haben wir damit mehr negative, als positive Erfahrungen gemacht. So ist es gerade im Bildungswesen wichtig, einheitliche Standarts zu schaffen.
Bei der Bildungspolitik hast du natürlich absolut recht, dort muss es ein einheitliches System geben. Für mich gehört die Bildungspolitik ganz einfach unzertrenlich zur Wirtschaftspolitik als einziges nachhaltiges Instrument, deshalb habe ich das auch nicht erwähnt. ;)

Natürlich bin ich auch kein Freund des Föderalismus. Gerade die oben erwähnte Bildungspolitik ist in der Schweiz das beste Beispiel dafür. Nicht nur jeder Kanton hat ein eigenes System, auch die Gemeinden unterscheiden sich stark voneinander (jedenfalls im Kanton Bern). Ich habe einfach das Gefühl, dass ein föderales System eher akzeptiert wird als ein Zentralistisches à la Frankreich.

Digital schrieb:
Wofür wähle ich eine Regierung, wenn sie ihre Entscheidungen vom Volk wiederum bestätigen lassen muss. Da ist mir unseres System aber lieber. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage, dass ein Großteil der Bevölkerung überhaupt nicht in der Lage ist, wichtige politische Entscheidungen zu treffen.
Da muss ich dir klar wiedersprechen! Natürlich sind die Leute bei einigen Abstimmungen völlig überfordert und ich bin es ab und zu auch. Manchmal müssen wir über irgendwelche Verwaltungsreformen abstimmen, da blickt nur der Profi durch. Und auch bei anderen Abstimmungen wird von beiden Seiten so viel gelogen, dass der mündige Bürger Mühe hat, noch ein Funken Wahrheit zu erkennen (zum Beispiel bei der Abstimmung zur Ausdehnung zur Personenfreizügigkeit auf die neuen EU-Länder). Dennoch: Meistens kommt IMHO doch ein gescheiten Resultat raus, weil sich die Leute intensiv mit der Abstimmung beschäftigen und darüber diskutieren. Natürlich können so die Politiker ihre Verantwortung ans Volk abtreten, aber mir ist das lieber so. Politiker können schlussendlich ja eh nicht zur Rechenschaft gezogen werden für ihr Versagen (abgesehen von einer Abwahl).

Ein nettes Beispiel sind doch auch unsere Autobahnen: Praktisch alle sind nur zweispurig und dem entsprechend gibt es auch häufig Stau. Doch ein Ausbau der Hauptstrecken (A1 Bern-Zürich, Nord-Süd Achse) hat praktisch keine Chance, dies wurde an der Urne x-Mal deutlich abgelehnt (Alpenschutzinitative, Avanti-Nein). So kann keiner über die Regierung in Bern schimpfen weil es ein demokratischer Entscheid des ganzen Volkes war und nicht die Politik einer z. B. Rot-Grünen Regierung. Diese Volksentscheide sind dann auch gleich die Legitimation für unsere luxuriöse Eisenbahn resp. öffentlichen Verkehrsmittel.
 
floeru schrieb:
...Doch ein Ausbau der Hauptstrecken (A1 Bern-Zürich, Nord-Süd Achse) hat praktisch keine Chance, dies wurde an der Urne x-Mal deutlich abgelehnt (Alpenschutzinitative, Avanti-Nein). So kann keiner über die Regierung in Bern schimpfen weil es ein demokratischer Entscheid des ganzen Volkes war und nicht die Politik einer z. B. Rot-Grünen Regierung. Diese Volksentscheide sind dann auch gleich die Legitimation für unsere luxuriöse Eisenbahn resp. öffentlichen Verkehrsmittel.

Das ist ein gutes Argument für Volksabstimmungen - die Unmöglichkeit danach alles der Politik oder einer Partei anzulasten.
 
Okay, aber nur noch die Schweiz. Dann machen wir erst einmal Halt mit den EU-Erweiterungsplaenen und warten erstmal 50-100 Jahre.

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