Schein an anderer Uni machen - geht das?

Das was Du hinsichtlich Haupt- und Nachtermin schreibst, erscheint mir ehrlich gesagt nicht ganz rechtmäßig zu sein. Insgesamt können durch Prüfungsleistungen 100 Punkte erreicht werden und 50% werden benötigt zum Bestehen. Beim Nachtermin können aber nach Deiner Darstellung nur 70 Punkte erreicht werden, dennoch werden 50 Punkte zum Bestehen benötigt. Also eine klare Schlechterstellung der Nachterminsschreiber. Ich würde mal beim ASTA Rechtsausschuss nachfragen, bzw. gleich zu einem spezialisierten Anwalt gehen. Die Erstberatung sollte nichts bis wenig kosten, da einkommensabhängig. Universitäten in Deutschland begehen mit ihren Verordnungen ständig Rechtsbrüche. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ständig Prüfungsordnungen geändert werden. Und auch dafür, dass so weit ich weiß bisher jede Klage gegen den Numerus Clausus (d.h. gegen eine Ablehnung durch eine Universität) erfolgreich war, bzw. die Unis schon vor der Gerichtsverhandlung eingelenkt haben. (Ich habe schon eine ganze Reihe von Leuten kennengelernt, die sich reingeklagt haben.)

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die hohe Durchfallquote. Ich habe mal gehört, dass Klausuren bei über 50% Durchfallern nachgeschrieben werden müssen. Wird in der Regel aber nicht gemacht, da die Profs die Durchfallquote auf max. 50% begrenzen, oder die Regel ignorieren.
 
Im Zweifelsfall, weiss aber nicht genau, ob das aktuell geht, weil du ja schon zweimal durch bist, exmatrikulieren lassen, an einer anderen Uni immatrikulieren und die bisherigen Leistungen so weit möglich anrechnen lassen ...

Das ist viel umständlicher als es sich anhört. Also das würde ich nicht empfehlen, kenne ein paar die das hinter sich haben.

lg
 
und 50% werden benötigt zum Bestehen
Ist vielleicht in der Schule so. An der Uni weht ein anderer Wind.
Kenne kein Studium, wo man mit 50% bei Prüfungen durchkäme. 60% mindestens. 65-66% schon eher. Und nachgeschrieben werden Tests auch nicht. Wozu gibt es denn die sog. "Knock-out"-Prüfungen mit bis zu 90% Durchfallquote?
da die Profs die Durchfallquote auf max. 50% begrenzen, oder die Regel ignorieren.
Auch das ist Unsinn. Die benoten dann eben annähernd normalverteilt ("grade on a curve"), ein gängiges Benotungsschema im hochschulischen und universitären Bildungsbereich. Siehe dazu folgendes interessante paper.
 
Kurzer Zusatz zum Einklagen:

Hier in Hannover wurde erst kürzlich gerichtlich entschieden, dass die Klage gegen den Numerus Clausus nicht rechtens sei und alle Studenten, die sich in den Studiengang Humanmedizin eingeklagt hatten, wurden nachträglich exmatrikuliert. Bitter, weil diese Studenten nicht unbedingt schlechter waren als die anderen.

@ sephilosophia:

Bei mir (Maschinenbau B.Sc. univ.): Bei Elektrotechnik 2 zum Beispiel reichte 33 % für eine 4,0. Dennoch Druchfallquoten weit über 50 %. Die Klausuren im Grundstudium sind reine Selektion.
 
Zuletzt bearbeitet:
@alex: dankeschön :)

@willeswind: ja, ich könnte mich exmatrikulieren und woanders einschreiben, allerdings werden Fehlversuche übernommen. Das ist auf eine Art wieder riskant, da man die neue Uni und die Gepflogenheiten dort ja noch nicht kennt, es wäre aber sicherlich eine Option. Bliebe nur die Frage wohin und ob ich dort überhaupt einen Platz bekomme ;)

@warteschleife: Bei dem "Nachtermin" wie du schreibst handelt es sich nicht um einen echten Nachschreibetermin. Es ist bei uns völlig egal zu welchem Termin man die Klausur schreibt. Man kann sich auch zum 2. Termin anmelden ohne den ersten wahrgenommen zu haben. Beides ist gleichwertig. Man kann zum ersten Termin durchfallen und es zum Zweiten nochmal probieren, man kann aber auch sagen "nee das schreib ich erst zum 2." Im Fall von Statistik sieht das effektiv anders aus, da wird einem ja im Prinzip ein Termin genommen da die in den Projekten erlangten Punkte nur ein einziges Mal eingesetzt werden können. Dies ist auch im Hinblick auf die Studiendauer, die sich dadurch deutlich verlängern kann (und das kostet ja heutzutage massig Kohle), ein Nachteil, aber das nur am Rande.
Wenn Klausuren mit über 50% Durchfallquote tatsächlich nachgeschrieben werden müssten, dann würden in Statistik grob geschätzt noch heute Klausuren aus dem Sommersemester 06 nachgeschrieben :D dem ist leider nicht so. Es gibt auch Prüfungen da brauchen wir 70% zum Bestehen, das ist ganz unterschiedlich und meines Wissens auch in Ordnung so.
ASTA Rechtsausschuss kann man vergessen. Da versickert einfach alles, das weiss ich aus Erfahrung.
 
Ich weiß, was "grading on a curve" ist, zumal ich selbst "die Seite gewechselt habe" und Klasuren an einer deutschen Uni korrigiere und teilweise auch an der Notenverteilung mitarbeite. Es läuft in der Regel so, dass vorher eine Mindestpunktzahl zum Bestehen genannt wird, was bisher an allen Unis an denen ich in Deutschland studiert habe (3) 50% Prozent der maximal erreichbaren Punkte waren (Fachrichtung WiWis (auch das echte, nicht nur BWL) und Politikwissenschaften). Dann wird die Klausur korrigiert und geschaut, wie hoch die Durchfallquote ist. Erscheint die Durchfallquote zu hoch (an unserem Lehrstuhl zielen wir auf 30-35%) wird die Mindestpunktzahl entsprechend heruntergesetzt und die weitere Notenverteilung angepasst.

Das von Dir verlinkte Paper habe ich mir jetzt nicht angeschaut, gehe aber davon aus, dass es um die Vorteile von "grading on a curve" geht. Damit habe ich mich zum Glück schon einmal beschäftigt, danke aber trotzdem für den Hinweis.
 
Der Prof kommt doch ganz hier weg:
TWvyS.png

Vielleicht muss man sich auch mal eingestehen, dass schlechte Noten an einem selber liegen und nicht immer nur am Dozenten.
 
Ja, bei meinprof kommt er aufgrund der ach so lustigen Vorlesung häufig gut weg. Ich gebe zu die Vorlesung selbst ist wirklich nicht schlecht, aber die Prüfungsmodalitäten sind - mit Verlaub - zum Kotzen. Das kann man dort auch in den einzelnen Kommentaren lesen.
Außerdem ist das von mir beschriebene Prüfungssystem (nur MC, keine Teilpunkte, keine Bewertung der Rechenwege, Projektarbeiten etc.) erst im SS09 eingeführt worden, davor war das ganz anders.

Oder findet das hier jemand tatsächlich fair wie das jetzt abläuft?
 
Ja, bei meinprof kommt er aufgrund der ach so lustigen Vorlesung häufig gut weg. Ich gebe zu die Vorlesung selbst ist wirklich nicht schlecht, aber die Prüfungsmodalitäten sind - mit Verlaub - zum Kotzen. Das kann man dort auch in den einzelnen Kommentaren lesen.
Außerdem ist das von mir beschriebene Prüfungssystem (nur MC, keine Teilpunkte, keine Bewertung der Rechenwege, Projektarbeiten etc.) erst im SS09 eingeführt worden, davor war das ganz anders.

Oder findet das hier jemand tatsächlich fair wie das jetzt abläuft?
Ich hatte im Studium auch einen Professor, der nur reine MC-Klausuren geschrieben hat. Die Begründung war, dass er die selbst korrigieren wollte und das nicht an seine WiMis delegiert hat. Da gab es dann auch nur richtig oder falsch. Die Note hat sich auch allein aus der Klausurnote ergeben. Ob ich das schön fand? Nein. Ob es fair war? Ja.
 
Es ist aber doch zumindest didaktisch fragwürdig und übertrieben hart. Können wir uns darauf einigen? Ich mag (noch) nicht akzeptieren dass ich einfach nur zu doof bin.
 
Ob ich das schön fand? Nein. Ob es fair war? Ja.

stimmt, dann ist es für jeden gleich besch*ssen. dagegen darf man sich auf keinen fall wehren. das mit den maximalen 70 punkten würde ich einmal zur sprache bringen, das ist so nicht rechtens.
 
Ist MC eigentlich noch rechtens? Bei uns gibt es die gar nicht mehr, eben weil es wohl ein Urteil dazu gibt.
 
MC nicht rechtens? Das wäre mir neu... bei uns gibt es bei vielen Klausuren einen kleinen Anteil an MC-Aufgaben, Statistik ist aber die einzige mir bekannte, die ausschliesslich aus MC besteht.
Bei den anderen Prüfungen sind die MC-Aufgaben dann meistens einfach Wissensfragen, die entweder mit "wahr" oder "falsch" beantwortet werden. Manchmal habt man auch mehrere verschiedene Anwtortmöglichkeiten. So kann man halt Details aus vielen Bereichen mal schnell abfragen.
Bei Statistik sind es keine Wissensfragen, sondern man muss bisweilen wirklich seitenlange Rechnungen machen um auf ein Ergebnis zu kommen. Ich finde es schade, dass hier überhaupt nicht bewertet wird, ob man etwas verstanden hat und sich "nur" irgendwo vertan hat, oder ob man einfach nix kapiert hat. Das läuft hier auf das gleiche hinaus.
 
Ich studiere Informatik in Aachen und auch hier wurden MC-Aufgaben aus den Klausuren gestrichen. Manche Profs umgehen das jetzt mit Lückentexten (ernsthaft!).
Ob die MC-Teile aus allen Klausuren getrichen wurden, kann ich leider nicht sagen. Habe eben nur von einigen Profs gehört, dass sie MC nicht mehr bringen dürfen.

edit: Bei uns gibts allerdings auch Aufgaben, bei denen nur das Endergebnis bewertet wird. Auch da sind teilweise lange Rechnungen zu vollziehen. Das zählt aber nicht zu den MC-Aufgaben, wenn das Ergebnis am Ende in ein Kästchen eingetragen wird und anhand dessen entschieden wird, obs richtig oder falsch ist.
Ob es für den Rechenweg Punkte gibt oder nicht, ist meines Wissens nach, nirgendwo festgelegt und somit dem Prof selber überlassen.
 
@RodGoesMac: Ich lach' mich schlapp, gibts doch nicht! Du kennst den? Wann warst du denn da?
Doch doch, das macht noch der Runde - und NUR der Runde. Der ist unumgänglich. Letztes Jahr hat er dieses von mir beschriebene tolle neue System eingeführt. Nee nee, nix mit Skript in der Klausur, darf man nicht mitnehmen. Man darf sich handschriftlich eine kleine Formelsammlung erstellen und die mitnehmen, aber ganz ehrlich, die hilft einem auch nicht viel. Das Skript vom netten Herrn Runde wäre auch keine große Hilfe, es ist absichtlich unvollständig und miserabel Strukturiert. Da stehen dann 2 Seiten irgendwelche Rechnungen und dann steht da ganz plötzlich fett "BLÖDSINN!!!"

An den Durchfallquoten hat sich im Übrigen nichts geändert.


Ach ja, stimmt. Das war nicht das Skript, das war der Spickzettel, den man mit in die Klausur nehmen durfte. War bei uns auch so. Obwohl das sich, je nachdem wie gut die Augen waren, nicht besonders unterschieden hat ;-). Aber das ist ein anderes Thema.

Das muss so um 2006 gewesen sein, als ich bei ihm Statistik hatte. So vom Typ her fand ich ihn damals ganz ok für einen Matheprofessor. Ich hab da schon andere erlebt. Da hast du nix verstanden. Und das im BWL-Studium. Von daher fand ich die Vorlesungen vom Runde schon ganz in Ordnung.

Aber keine Ahnung, was der da jetzt abzieht. Das mit dem zweiten Termin halte ich so für sehr fragwürdig.

MC-Aufgaben hatten wir aber auch damals schon, soweit ich das noch weiss. Ist halt einfacher zu korrigieren. Aber was willste machen?

Aber ich habe es eigentlich schon immer für etwas fragwürdig gehalten, dass die Siebfächer in einem BWL-Studium aus dem Bereich VWL und Mathematik kommen. Und im Beruf macht man dann mit Excel rum und dass ein Unternehmen an das Wohl der Allgemeinheit denkt wäre mir auch neu.
 
So vom Typ her fand ich ihn damals ganz ok für einen Matheprofessor. Ich hab da schon andere erlebt. Da hast du nix verstanden. Und das im BWL-Studium. Von daher fand ich die Vorlesungen vom Runde schon ganz in Ordnung.

Du meinst sicher den Kahleis...der war wohl auch übel das stimmt. Mit dem hatte ich zum Glück nichts mehr zu tun, habe aber mal morgens um 10 mit ihm im Aufzug gestanden und der hat echt hart nach Jägermeister gestunken ;)
Die Vorlesung vom Runde sind auch echt nicht so schlecht, mit der Übung war ich auch zufrieden. Aber mit der Klausur hat das alles nichts zu tun.
Was die Korrektur betrifft sind reine MC Klausuren natürlich echt praktisch. Ich wette die haben wie in der Fahrschule solche Schablonen zum anlegen, dann geht das zapp zapp... und zur Not kann auch der Pförtner die Klausuren korrigieren.

Mit dem VWL-Kram bin ich zum Glück fertig, das war auch nicht leicht aber ich würde lieber nochmal Mikro, Makro und Europäische WiPol schreiben als Statistik ;)
 
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Aber ich habe es eigentlich schon immer für etwas fragwürdig gehalten, dass die Siebfächer in einem BWL-Studium aus dem Bereich VWL und Mathematik kommen
noch so ein Paradoxon: der Schein, der direkt nach der Abschlussarbeit am meisten Punkte zählt (und dessen Gewicht in der Berechnung der Endnote damit am zweitgrößten ist) ist der Schein für Privatrecht. Das macht doch richtig Sinn *räusper*
 
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Im Zweifelsfall, weiss aber nicht genau, ob das aktuell geht, weil du ja schon zweimal durch bist, exmatrikulieren lassen, an einer anderen Uni immatrikulieren und die bisherigen Leistungen so weit möglich anrechnen lassen ...
Das könnte gehen, nur wird dabei wohl auch die Anzahl der jeweiligen Fehlversuche angerechnet.
 
Ist MC eigentlich noch rechtens? Bei uns gibt es die gar nicht mehr, eben weil es wohl ein Urteil dazu gibt.
Ich arbeite nebenbei als Gutachter für die Akkreditierung von Studiengängen und finde immer mal wieder Prüfungsordnungen, die MC erlauben. In den Gutachten fordern wir als Gutachter dann regelmäßig ein, dass keine reinen MC-Prüfungen durchgeführt werden, MC also höchsten Teil einer Prüfung sein kann. Die Fachbereiche kommen dieser Forderung regelmäßig nach. In dem von der TE geschilderten Fall ist die MC-Prüfung übrigens auch nur eine Teilprüfung. Mit 70% zwar relativ groß, aber ok.
 
Ich habe im Studium auch mal einen Schein an einer anderen Universität gemacht. Dazu bin ich einfach zu meinem Dekan gegangen, habe das mit ihm abgeklärt und mir schriftlich grünes Licht geben lassen. Kurs an der anderen Universität besucht, Schein bekommen, eingereicht et voila. Mein Tipp an den TE. Einfach mal mit den entsprechenden Stellen an deiner Universität reden. Das bringt mehr, als 100 Meinungen in einem Mac Forum zu sichten. Du solltest dir aber schon mal eine Begründung einfallen lassen, warum du den Leistungsnachweis woanders erbringen möchtest.
 
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