Nein, Al Terego! Da hast Du sicher etwas missverstanden, denn wenn man von "versaut" und "tabulos" spricht, bedeutet das nicht unbedingt das, was Du glaubst. Vielleicht haben wir uns unglücklich ausgedrückt, aber ich habe ein Beispiel, welches zeigt, was ich meine:
Oliviero Toscani 2005
Toscani dokumentierte mit seinen Aktaufnahmen von 24 Frauen und Männern jeden Alters und aus aller Welt, wie Osteoporose in den Körperbau einbricht. Messerscharf hielt er in den 2,80 Meter hohen Ganzkörperfotos(!) jede Spur fest, die der Knochenschwund hinterlassen hat. Für viele Zuschauer ein "ungewohnter" Anblick.
Und die Reaktion?
"Schockfoto-Ausstellung"
(Berliner Kurier vom 20.05.2005)
Es geht um Dinge, die sich bisher niemand gewagt hätte, zu zeigen. Toscani ist ein "Meister" darin, ein Tabu zum Gegenstand der Werbung zu machen und seine moralischen Grenzen haben nichts mit der Schwelle zu tun, die er bereit wäre, zu überspringen – der Aufmerksamkeit wegen. Selbst die Kleidung eines toten Soldaten als Motiv für Benetton zu verwenden, kann wohl kaum als geschmackvoll bezeichnet werden. Doch es sei ihm gestattet. Man darf bewerten, aber bitte nicht urteilen! Wie oft Jesus für die Werbung gekreuzigt wurde, muss ich niemand mehr erzählen.
- Sterling