Private Altersvorsorge, Riester-Rente etc. wie sorgt ihr vor?

Financ

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Die Sorge vor der sozialen Spaltung in Deutschland ist greifbar. Obwohl die Einkommensunterschiede in den vergangenen Jahren nicht zugenommen haben, wird die Gerechtigkeitsdebatte mit immer neuen Auswertungen von Statistiken genährt. Auch das prägt die politische Willensbildung. Am Sondierungspapier der potentiellen großen Koalition wird im Abschnitt „Soziales, Rente, Gesundheit und Pflege“ deutlich, dass die Verhandlungspartner mit aller Macht verhindern wollen, dass einkommensschwächere Haushalte in Deutschland abrutschen. Das Rentenniveau soll bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens stabilisiert und eine Grundrente für langjährig Beschäftigte eingeführt werden.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen...-wenig-verdient-sorgt-wenig-vor-15407237.html



Das Thema ist ja eigentlich immer aktuell und momentan angesichts der Sondierungsgespräche und eventuell bald Koalitionsverhandlungen von besonderer Bedeutung. Vor einiger Zeit hatte ja Horst Seehofer Zweifel daran geäussert, ob sich die Riester-Rente überhaupt lohnen würde, wofür er von einigen Seiten auch Zustimmung bekommen hat.

In dem Artikel waren auch Grafiken mit der Sparquote und Nutzung von verschiedenen Altersvorsorge-Produkten, aufgeteilt nach Einkommensgruppe, wenn sich jemand dafür interessiert kann ich die Zahlen noch posten.

Im Anhang habe ich noch eine Tabelle aus Wikipedia, in der man erkennt, welche Arten von der Riester-Rente wie oft genutzt werden. Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente


Nun die Frage, nutzt ihr die Riester-Rente oder sorgt ihr mit anderen Altersvorsorge-Produkten vor?
 

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Die Frage stellt sich doch gar nicht. :noplan:
Warum sollte ein Geringverdiener jetzt, sich das wenige Geld womit er was nettes machen könnte, für seine Altersvorsorge zurücklegen? Mit die 48% (wenn es dann wirklich so bleibt) Rente ist ein Geringverdiener doch deutlich unter die Grundsicherung von zur Zeit 838€ (Ein Einkommen von 1.745,83 Netto ergibt bei 48% genau die 838€). Das bedeutet das er jetzt Geld spart damit er später kein Antrag stellen muss oder weniger Grundversorgung zusätzlich bekommt.
 
Dass das Rentenniveau auch nach dem Jahr 2030 bei 48% ist kann ich mir nicht vorstellen, das ist nicht finanzierbar. Man sollte lieber die Abgaben senken, damit alle dann auch etwas zur Verfügung haben, was sie zur Altersvorsorge nutzen können, auf Wunsch auch als Anlage am Kapitalmarkt.
 
Ich lach mich schlapp, warum soll ein Geringverdiener jetzt Geld zurseite legen? Nur damit er später mit das ersparte gerade soviel hat wie jemand die das Geld ausgegeben hat durch die Grundsicherung bekommt?
Das kranke ist doch das jemand der jetzt das Durchschnittseinkommen hat, 2.500 € Brutto =1.650 € Netto (klasse 1) weniger rente bekommt als die Grundsicherung und damit als alle Menschen die weniger als ihm verdienen. Arbeit lohnt sich? Wenn du ihm das sagst lacht er dich aus.
 
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Ich sorge überhaupt nicht vor. Das System muss sich was einfallen lassen wie es weiter stabil laufen wird. Zudem brauche ich mit 65, wenn ich nicht nicht mehr richtig bewegen kann, nicht mehr so viel esse, kaum bis gar keine neue Kleidung brauche und auch sonst nicht mehr den neusten Schnickschnack, nicht mehr so viel Geld.

Riester ist aus meiner Sicht ein Produkt welches man verbieten sollte, es wird schmackhaft gemacht und die positiven Dinge sind auch nicht schlecht, das negative ist ein Witz, wird aber nicht so groß besprochen. Ich muss zu jeder Zeit an mein Geld kommen können wenn ich es anlege.

Vieles in dem System basiert darauf das Banken und Versicherungen mit dem Geld arbeiten können und dabei teils richtig gute Renditen erzielen, der Kunde die aber nicht 1:1 bekommt, wo würden wir auch hinkommen wenn der kleine Mann richtig Geld machen würde und die breite Masse dann immer reicher wird und vielleicht sogar noch was vererbt werden kann. Der Fluss des Geldes muss stimmen und wird immer stimmen. Da mache ich mir mal keine Angst, der Regenwald steht auch noch.

Zudem lebe ich heute und heute bin ich fit und kann das Geld gebrauchen und ich gebe es lieber heute aus als das ich auf das Pferd mit 65 setze. Kann nicht in die Zukunft schauen.
 
48% Rentenniveau sind nicht realistisch, in 20 Jahren sind es vielleicht weniger als 40%, wenn alle Babyboomer in Rente sind, dann wird das Rentenniveau zwangsläufig nicht auf dem hohen Stand bleiben. Und dann kann es sich eben doch lohnen, wenn man vorsorgt.
 
Ich sorge überhaupt nicht vor. Das System muss sich was einfallen lassen wie es weiter stabil laufen wird. Zudem brauche ich mit 65, wenn ich nicht nicht mehr richtig bewegen kann, nicht mehr so viel esse, kaum bis gar keine neue Kleidung brauche und auch sonst nicht mehr den neusten Schnickschnack, nicht mehr so viel Geld.

Riester ist aus meiner Sicht ein Produkt welches man verbieten sollte, es wird schmackhaft gemacht und die positiven Dinge sind auch nicht schlecht, das negative ist ein Witz, wird aber nicht so groß besprochen. Ich muss zu jeder Zeit an mein Geld kommen können wenn ich es anlege.

Vieles in dem System basiert darauf das Banken und Versicherungen mit dem Geld arbeiten können und dabei teils richtig gute Renditen erzielen, der Kunde die aber nicht 1:1 bekommt, wo würden wir auch hinkommen wenn der kleine Mann richtig Geld machen würde und die breite Masse dann immer reicher wird und vielleicht sogar noch was vererbt werden kann. Der Fluss des Geldes muss stimmen und wird immer stimmen. Da mache ich mir mal keine Angst, der Regenwald steht auch noch.

Zudem lebe ich heute und heute bin ich fit und kann das Geld gebrauchen und ich gebe es lieber heute aus als das ich auf das Pferd mit 65 setze. Kann nicht in die Zukunft schauen.
90% des letzen Nettoeinkommens vor der Rente sollte man bekommen, um keine Versorgungslücke zu haben, so der allgemeine Richtwert.
 
90% des letzen Nettoeinkommens vor der Rente sollte man bekommen, um keine Versorgungslücke zu haben, so der allgemeine Richtwert.

Das ist der Richtwert den jemand in den Raum wirft und die Leute schlucken das. Geh mal gedanklich durch ob du im Alter so unterwegs sein wirst. Wenn ich das Verhalten älterer Menschen so sehe dann leben sie alle genügsam und sind froh das sie halbwegs gesund sind. Wir kaufen heute Dinge die wir im Grunde nicht wirklich so brauchen dass die neu gekauft werden müssten, da gefällt mal hier ein Schuh und da ne Jacke oder man holte sich mal ein neues iPhone. Wieviel Geld braucht man heute von seinem netto effektiv ?

Man muss ein Chamäleon sein, in jeder Beziehung, dass man später noch den gleichen Lebensstil führt wie heute ist eine schöne Vision.
 
Das ist der Richtwert den jemand in den Raum wirft und die Leute schlucken das. Geh mal gedanklich durch ob du im Alter so unterwegs sein wirst. Wenn ich das Verhalten älterer Menschen so sehe dann leben sie alle genügsam und sind froh das sie halbwegs gesund sind. Wir kaufen heute Dinge die wir im Grunde nicht wirklich so brauchen dass die neu gekauft werden müssten, da gefällt mal hier ein Schuh und da ne Jacke oder man holte sich mal ein neues iPhone. Wieviel Geld braucht man heute von seinem netto effektiv ?

Man muss ein Chamäleon sein, in jeder Beziehung, dass man später noch den gleichen Lebensstil führt wie heute ist eine schöne Vision.

Gesundheit kostet im Alter auch leider mehr Geld. Daher die Besteuerung durch Krankenkasse und Pflegeversicherung. Was natürlich auf dem Rentenbescheid nur am Rande erwähnt wird ;)
 
Gesundheit kostet im Alter auch leider mehr Geld. Daher die Besteuerung durch Krankenkasse und Pflegeversicherung. Was natürlich auf dem Rentenbescheid nur am Rande erwähnt wird ;)

Mein Vater hat zuletzt 1800 Euro netto erhalten und bekommt aktuell 1350 Euro Rente. Auf den ersten Blick ist das ein große Lücke, schon vor der Rente hatten meine Eltern ein gutes und solides Leben und dafür brauchten sie gar nicht die 1800 Euro netto meines Vaters.

Wenn ich später die Rente erhalte die in dem Zettel stehen und meine Frau dazu ihre Rente dann haben wir zu zweit mehr Geld für uns als wir es heute haben.
Die Kinder werden aus dem Haus sein, hier kostet jedes Kind im Monat netto abzüglich Kindergeld und Kosten die wir auch ohne Kinder hätten, 250 Euro. Das sind schon mal 500 Euro im Monat die wir später gar nicht brauchen.
Dazu merke ich schon heute eine Verschiebung der Prioritäten Richtung guter und gewinnbringender Zeit, und genau diese Zeit kostet in der Regel nichts bis nicht viel.

Es ist schwer sich von dem Gedanken, dass man später nahezu das gleiche Geld wie heute zum Leben braucht, zu lösen. Das ist so gewollt.
Das einzige was Sinn macht ist die betriebliche Altervorsorge, bei der man heute schon was spart bei den Abgaben und wenn man das Rentenalter erreicht dann besteuert man sie halt und hat noch was davon, wenn man das Rentenalter nicht erreicht dann wird nichts mehr besteuert :crack:
 
Die Rente war ja auch nie dazu gedacht. Um den aktuellen Lebensstandard , wie im Erwerbsleben zu halten. Das war die Aussage eines Sozial Richters / Dozenten.
 
Wenn ein Finanzsystemcrash kommt, waren dann die ganzen Vorsorgemaßnahmen umsonst?
 
Ein Crash wird immer und immer wieder verhindert werden, denn schon heute sind es nur Zahlen im System, 0 und 1. Es ist eine zum großen Teil fiktive Welt.
 
Das ist der Richtwert den jemand in den Raum wirft und die Leute schlucken das. Geh mal gedanklich durch ob du im Alter so unterwegs sein wirst. Wenn ich das Verhalten älterer Menschen so sehe dann leben sie alle genügsam und sind froh das sie halbwegs gesund sind. Wir kaufen heute Dinge die wir im Grunde nicht wirklich so brauchen dass die neu gekauft werden müssten, da gefällt mal hier ein Schuh und da ne Jacke oder man holte sich mal ein neues iPhone. Wieviel Geld braucht man heute von seinem netto effektiv ?

Man muss ein Chamäleon sein, in jeder Beziehung, dass man später noch den gleichen Lebensstil führt wie heute ist eine schöne Vision.
Man kommt auf die 90% eben dadurch, dass einige Kosten wie beispielsweise Fahrtkosten wegfallen, dafür aber beispielsweise mehr für Reisen ausgegeben wird. Auch das ist eben bei jedem anders, aber daran kann man sich orientieren.
 
Riesterrente und Fonds.... das sollte reichen.
Die Riester-Rente dann auch in Fonds? Denn falls ich auch eine Riester-Rente machen sollte, dann würde ich die Fonds nennen. Da ist eben das Problem, dass ziemlich schnell in sicherheitsorientierte Fonds umgeschichtet wird, wenn die Aktienfonds mal etwas sinken zwischenzeitlich. Wenn man allerdings noch jünger ist, wird nicht so schnell umgeschichtet, wenn es mal leicht bergab geht.
 
Für Herrn Riester und Herrn Rürup hat sich es jedenfalls gelohnt.
 
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Wenn ein Finanzsystemcrash kommt, waren dann die ganzen Vorsorgemaßnahmen umsonst?
Wenn du unmittelbar vor der Finanzkrise in deutsche Aktien investiert hast, hast du in diesem Jahr einen Verlust von 40% gemacht. Wenn du alle Aktien, die du vor der Finanzkrise gekauft hast bist heute gehalten hättest, dann wäre deine jährliche Rendite – die 40% Verlust inbegriffen – zum heutigen Zeitpunkt 5% pro Jahr.
 
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