Bei folgenden Fragen, die sich u.a. thematisch auch an die Folgen einer möglicherweise nur begrenzten Bugfix-Verteilung anschließen, interessiert mich eure Meinung... In einer Radio-Diskussion wurden folgenden Thesen die letzte Tage diskutiert.
1) Gebrauchtkäufe sollten möglichst zurückgestellt werden. Der Gebrauchtmarkt erführe enorme Schädigungen. Entweder müsse dies an merklichen Preissenkungen ersichtlich werden, oder es könne erwartet werden, dass zig Devices sogar quasi unverkäuflich werden. Ehemals beworbene Systemintegrität lasse sich kaum herstellen. Bugfixes werden nicht umfassend für etliche Devices erhältlich sein.
In jedem Fall solle man stichhaltige Ergebnisse effektiver Leistungsreduktionen bei den unterschiedlichen Produkten abwarten wie auch, ob Bugfixes für die Devices überhaupt estellt werden. Obligatorisch war der Hinweis, dass Devices, die nicht mehr gepatcht werden, auf die Halde gehörten und allenfalls (massiv im Preisniveau gesenkt) noch als Offline-Geräte verwendet werden könnten.
2) Dies treffe aber auch auf zig Neu-Devices zu, die teilweise sogar erst noch veröffentlicht werden, aber eben mit anfälliger Hardware produziert werden, nachgelieferte Fixes hin oder her. Allein die Leistungsdaten müssten neu bewertet werden, Sicherheit müsse erst wieder im betroffenen Rahmen nachgewiesen werden. Preisverfall auch dort?
3) Der Security-Schaden sei dermaßen umfassend, dass wir diesbezüglich eine extreme psychologische Reaktion erleben könnten. In einer Art der Aufgabe digitalen Rechtsbewusstseins. Ein Effekt, der auch bei vielen Leuten nach den Prism-Veröffentlichungen erlebt worden sei. Viele Menschen seien demnach nur vordergründig des-interessiert, weil sie sich eigentlich lediglich mit einer für sie kaum zu bewältigenden Ausweglosigkeit konfrontiert sähen und sich darum vor der konkreten Auseinandersetzung mit dem Thema scheuten. Dieser Effekt werde noch verstärkt, wenn jetzt allgemein bewusster werde, dass die Devices bereits auf Hardware-Ebene broken sind und Fixes nur vordergründig Löcher stopfen, auch wenn dies eigentlich keine wirkliche Neuigkeit sei, aber doch für die Allgemeinheit zumindest jetzt endlich medial begreifbarer werden könnte.
Soweit die Thesen. Ich persönlich finds interessant, wie Intel mit zu erwartenden Klagen umgehen wird. Mindestens mit Rückerstattungsklagen werden sie wohl konfrontiert sein. Wenn man bedenkt, was die an Aufpreisen aufrufen, wenn man z.B. eine CPU kauft, die 10 % Leistungsvorteile zu anderen CPUs des eigenen Portfolios wie dem der Konkurenz versprachen, die jetzt aber verlustig gehen können...