Pole macht Preise kaputt

Na, die "Globalisierung" findet aber überall statt. Wir haben hier ja die Meyer-Werft (die die Aida's bauen). Während bei den "Zeitarbeitsdienstleistern" in den letzten Jahren überwiegend Polen aus Schweißer / Schleifer beschäftigt waren (über Arbeitnehmerüberlassungen in Polen) und in dem Bereich ein Tariflohn vorgegeben ist, sind es jetzt Firmen und Arbeiter aus Rumänien, die die gleiche Arbeit machen, die Abgaben der "Leihfirmen im eigenen Land) allerdings noch geringer sind.

Sprich, sie bekommen zwar das gleiche ausgezahlt, aber die Abgaben für die Mitarbeiter verringern sich.

Übrigens gibt es genug deutsche Schiffbauer / Schweißer hier in der Region, die aber lieber per "Leiharbeitsfirma" in den Niederlanden arbeiten. Gibt nämlich Auslöse ;)

Hat mit Webdesign wenig zu tun, sollte auch nur ein Beispiel sein, wie es immer öfter vorkommt
 
Na, die "Globalisierung" findet aber überall statt. Wir haben hier ja die Meyer-Werft (die die Aida's bauen). Während bei den "Zeitarbeitsdienstleistern" in den letzten Jahren überwiegend Polen aus Schweißer / Schleifer beschäftigt waren (über Arbeitnehmerüberlassungen in Polen) und in dem Bereich ein Tariflohn vorgegeben ist, sind es jetzt Firmen und Arbeiter aus Rumänien, die die gleiche Arbeit machen, die Abgaben der "Leihfirmen im eigenen Land) allerdings noch geringer sind.

Hat mit Webdesign wenig zu tun, sollte auch nur ein Beispiel sein, wie es immer öfter vorkommt

gutes Beispiel, weil in dem Fall auch der Arbeitgeber unter der Globalisierung leidet.
denn die nächsten Aida Schiffe baut nicht die Meyer Werft sondern, eine japanische Werft
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,778245,00.html

Die waren nämlich günstiger.
 
Na, die "Globalisierung" findet aber überall statt. Wir haben hier ja die Meyer-Werft (die die Aida's bauen). Während bei den "Zeitarbeitsdienstleistern" in den letzten Jahren überwiegend Polen aus Schweißer / Schleifer beschäftigt waren (über Arbeitnehmerüberlassungen in Polen) und in dem Bereich ein Tariflohn vorgegeben ist, sind es jetzt Firmen und Arbeiter aus Rumänien, die die gleiche Arbeit machen, die Abgaben der "Leihfirmen im eigenen Land) allerdings noch geringer sind.

Sprich, sie bekommen zwar das gleiche ausgezahlt, aber die Abgaben für die Mitarbeiter verringern sich.

Übrigens gibt es genug deutsche Schiffbauer / Schweißer hier in der Region, die aber lieber per "Leiharbeitsfirma" in den Niederlanden arbeiten. Gibt nämlich Auslöse ;)

Hat mit Webdesign wenig zu tun, sollte auch nur ein Beispiel sein, wie es immer öfter vorkommt

Naja, so viel zum Thema deutsche Wertarbeit :)

Themen wie Globalisierung etc. muss man im Prinzip nichtmal bemühen. Selbst im Binnenmarkt gibt es die identische Problematik. Ich habe mich selbst Jahre lang mit städtischen Ausschreibungen rumgeschlagen, bei denen die Städte sich grundsätzlich für das billigste und nicht für das günstigste Angebot entschieden haben. Vorher hat man günstige Preise über Schwarzarbeit etc. realisiert später dann eben durch günstige Arbeitskräfte aus anderen Staaten die von den jeweiligen Firmen angeworben wurden. Dass man mit guten Kontakten da auch mal was regeln konnte steht natürlich auch außer Frage, letztendlich habe ich mich an solchen Dingen nie beteiligen wollen und man kann sich wohl Denken wie erfolgreich man da ist :)

Letztendlich lag / liegt das Problem jedoch nicht bei den Firmen die "günstige" Mitarbeiter "einstellen" um niedrige Preise zu realisieren sondern vielmehr an den ! deutschen ! Entscheidungsträgern die entweder keine Ahnung haben welche Leistung was kostet oder dies nicht berücksichtigen wollen. Wenn wir dann von deutschen Institutionen reden darf man sich schon die Frage stellen ob hier überhaupt verstanden wurde was "soziale" Marktwirtschaft ist.

Hier wurde eine Sache in Gang gesetzt die man nicht mehr rückgängig machen kann, weil auch bei Folgeprojekten höhere bzw. realistische Preise gar nicht mehr etablierbar sind. Der Markt wurde einfach ruiniert weil man wusste dass man es kann.

Ein Bekannter von mir hat sogar durch einen städtischen Auftrag mehr oder weniger sein gesamtes Unternehmen ruiniert. Hat eben einen städtischen Auftrag angenommen im großen Umfang und hat sich im Prinzip an den Folgekosten (Nachbesserungen) ruiniert. Klar fragt man sich dann warum man einen solchen Auftrag annimmt, wenn man aber ein paar Mitarbeiter zu bezahlen hat kommt man auch mal auf dumme Gedanken.
 
Uiii, da hat wohl jemand auch eine Stunde seines Lebens geopfert und TV gesehen... Habe mich auch schon geärgert, weil es wieder ausgehöhltes Politik-Gebashe ohne konkrete Inhalte war :)

Ach, Du meinst wahrscheinlich Anne Will, oder? Ich habe mir die Sendung später im Netz auch angeschaut, weil mich speziell solche Themen immer interessieren. Oftmals herrscht dort in solchen Shows leider ein Ungleichgewicht der politischen Interessen. Jedenfalls war mir der FDP-Schnösel und der Axel-Springer Bursche von der Welt sehr unsympatisch. Wie soll es ja auch anders sein.
Zur Frage... Überhaupt nicht, ganz einfach. Hier ist dann selber schneiden angesagt :) wobei man wohl kaum in die Situation kommen dürfte.

Meinst Du damit Dich selber oder durch den Preis an sich? Jedenfalls kann man auch als Unternehmer ganz schnell am Rande der Gesellschaft landen, um das mal so zu sagen. Ein Kredit wird z.B. nicht rechtzeitig bedient, weil es Zahlungsrückstände durch Auftraggeber gibt. Nun ist die Bank auf einmal nicht mehr so freundlich, wie man es sonst gewohnt war und sie kassiert in Windeseile deinen Betrieb ein, ohne mit der Wimper zu zucken. Man fängt das Trinken an, weil der Zustand nicht zu ertragen ist und die Frau trennt sich von einem. Auch die sogenannten Freunde lassen einen links liegen. (Nobody loves you when you're down and out) Und auf einmal lebst Du als Penner auf der Straße, weil Du mit deinem Leben nicht mehr klarkommst. Das geht schneller als Du denkst.

Einen besseren Friseur werden sich die Personen mit Dumbinglohn nicht leisten können, trotzdem werden die Haare geschnitten. Billig wird es immer geben, egal ob Mindestlohn oder nicht. Wenn jemand ein Geschäftskonzept hat ala 5 Euro der Haarschnitt (wie im TV) gibt es das auch in Zukunft mit einem höheren Lohn der Mitarbeiter. Dann wird eben so viel Druck aufgebaut, schneller zu schneiden, dass man den höheren Lohn durch mehr Kunden etc. kompensiert.

Durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind allerdings die Menschen gezwungen, solche Leistungen in Anspruch zu nehmen. Das System durch Billigheimer bleibt so am Leben. Ein Teufelskreis. Zudem darf man bezweifeln, dass durch geringe Löhne eine qualitativ hochwertige Arbeit geleistet wird.


Bei der Diskussion ist natürlich wieder außer acht gelassen worden, dass Geld leider nicht auf den Bäumen wächst und höhere Löhne erstmal gezahlt werden müssen. Viele Unternehmen können dies nicht, da hilft auch kein Mindestlohn, nicht zuletzt bedingt durch steuerliche Abgaben, Sozialabgaben etc.

Da mache ich es mir ganz einfach. Kann ein Unternehmer ein Mitarbeiter nicht ein menschwürdiges Leben ermöglichen, so würde ich diese Bude meiden. So weit kommt es noch, dass ich meine Arbeitskraft weit unter Wert verkaufe. Dann darf er eben die Leute nicht einstellen. Davon abgesehen soll den Menschen durch die Medien bzw. deren Financiers immer weiß gemacht werden, dass die Lohnnebenkosten einer Reform bedürfen. Das stimmt einfach nicht. Es ist ein Faktor, der selbst wettbewerbsmäßig nicht ins Gewicht fällt. Jeder Unternehmer hat diese Kosten zu bezahlen. Auch in den letzten Jahren ist diese Thematik aufgrund minimalster Anhebungen eine absolut vernachlässigbare Größe. Dient es dem Zweck, unser soziales System zu zerstören? Natürlich, und zwar aus dem Grund, weil es für die Unternehmen von Vorteil wäre, wenn sie ihre eigenen Versicherungen an den Mann bringen können.


Dafür ist der Arbeitnehmer aber Krankenversichert etc. was jedoch in diesem Land als selbstverständlich gilt (was in den meisten EU-Ländern nicht automatisch der Fall ist)

Es sollte auch weiterhin eine Selbstverständlichkeit bleiben.

Naja, man darf noch träumen dürfen... Weniger Steuern... Ach, worüber rede ich...

Ja, es ist ja im Allgemeinen bekannt, dass ein Großteil der Unternehmer nur nehmen will, aber nicht geben. Ja, der Gesellschaft für seinen unternehmerischen Erfolg nicht dankbar ist und nichts zurückgeben will.

Und was ist eigentlich aus der Arbeit bzw. dem Kapitalismus geworden? Es gab bisher noch nie soviel lohnabhängig Beschäftigte auf der Welt wie heute. Und Marx hat genau den Kaptitalismus in all seinen Strukturen vorausgesagt, wie wir ihn heute erleben. Und seitdem der Kapitalismus sich nicht mehr nach dem Fall des Ostblocks mit dem alternativen kommunistischem System messen muss, erleben wir einen rapiden Abbau der sozialen Errungenschaften, für die in der Vergangenheit hart gekämpft werden musste. Und auch der Kapitalismus als Gesellschaftsform hat versagt. Wir brauchen eine Alternative, die nicht zerstörerisch auf die gesamte Menschheit und Umwelt einwirkt und nur einen Vorteil von Wenigen bedeudet. Man steht vor einer großen Aufgabe, die Gesellschaft in ein alternatives System zu bringen. Die Occupy-Bewegung ist vielleicht ein Anfang und schafft den Schritt in die richtige Richtung...
 
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Naja, so viel zum Thema deutsche Wertarbeit :)

Themen wie Globalisierung etc. muss man im Prinzip nichtmal bemühen. Selbst im Binnenmarkt gibt es die identische Problematik. Ich habe mich selbst Jahre lang mit städtischen Ausschreibungen rumgeschlagen, bei denen die Städte sich grundsätzlich für das billigste und nicht für das günstigste Angebot entschieden haben. Vorher hat man günstige Preise über Schwarzarbeit etc. realisiert später dann eben durch günstige Arbeitskräfte aus anderen Staaten die von den jeweiligen Firmen angeworben wurden. Dass man mit guten Kontakten da auch mal was regeln konnte steht natürlich auch außer Frage, letztendlich habe ich mich an solchen Dingen nie beteiligen wollen und man kann sich wohl Denken wie erfolgreich man da ist :)

Letztendlich lag / liegt das Problem jedoch nicht bei den Firmen die "günstige" Mitarbeiter "einstellen" um niedrige Preise zu realisieren sondern vielmehr an den ! deutschen ! Entscheidungsträgern die entweder keine Ahnung haben welche Leistung was kostet oder dies nicht berücksichtigen wollen. Wenn wir dann von deutschen Institutionen reden darf man sich schon die Frage stellen ob hier überhaupt verstanden wurde was "soziale" Marktwirtschaft ist.

Hier wurde eine Sache in Gang gesetzt die man nicht mehr rückgängig machen kann, weil auch bei Folgeprojekten höhere bzw. realistische Preise gar nicht mehr etablierbar sind. Der Markt wurde einfach ruiniert weil man wusste dass man es kann.

Ein Bekannter von mir hat sogar durch einen städtischen Auftrag mehr oder weniger sein gesamtes Unternehmen ruiniert. Hat eben einen städtischen Auftrag angenommen im großen Umfang und hat sich im Prinzip an den Folgekosten (Nachbesserungen) ruiniert. Klar fragt man sich dann warum man einen solchen Auftrag annimmt, wenn man aber ein paar Mitarbeiter zu bezahlen hat kommt man auch mal auf dumme Gedanken.

das ist leider so als einkäufer im öffentlichem dienst muss man zwangsläufig so handeln, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, das konnte ich in der industrie besser handeln, wenn ich bspw. bauaufträge für die renovierung von 2 hallen vergeben musste konnte ich auch nach pers. eindruck usw entscheiden und nicht nur nach dem preis.

mit den folgekosten hätte dein kumpel auch in der industrie auf die schanuze fallen können, die rahmenverträge die ich in dem letzten betrieb gemacht habe wo ich war, waren was das angeht auch knallhart, vor allem wenn man bedenkt das diese betriebe meist auch rechtlich nicht so gut dabei sind, weil es in erster linie handwerksmeister sind.
 
meinst du? wenn ich mir so ansehe was aus den 68ern geworden ist … hmmm. die sind heute teilweise schlimmer als ihre großväter …
Ich kann Dir leider nicht sagen was kommt. Jedenfalls leben wir momentan in einer absolut verrückten Welt. Vielleicht gibt es eine Revolution mit Mausklicks. Durch das Internet konnte z.B. die Mobilmachung bzw. Revolution des Volkes in Ägypten koordiniert werden. So auch vielleicht bei der Occupy-Bewegung. Es könnte ganz schnell eine Dynamik enstehen, die das Fass zum Überlaufen bringt. Natürlich werden die Machthaber alles daran setzen, dies zu verhindern.
 
Ich kann Dir leider nicht sagen was kommt. Jedenfalls leben wir momentan in einer absolut verrückten Welt. Vielleicht gibt es eine Revolution mit Mausklicks. Durch das Internet konnte z.B. die Mobilmachung bzw. Revolution des Volkes in Ägypten koordiniert werden. So auch vielleicht bei der Occupy-Bewegung. Es könnte ganz schnell eine Dynamik enstehen, die das Fass zum Überlaufen bringt. Natürlich werden die Machthaber alles daran setzen, dies zu verhindern.

"Die Machthaber", was eine Antifafrase. Die Macht hat das Volk. Wählt halt richtig. Und solange ihr hier in eurem gemütlichen Macforum auf sündhaft teuren Luxuscomputern ohne Hunger und Durst die Welt retten könnt geht keiner von euch auf die Straße, um etwas tu bewegen…
 
"Die Machthaber", was eine Antifafrase. Die Macht hat das Volk. Wählt halt richtig. Und solange ihr hier in eurem gemütlichen Macforum auf sündhaft teuren Luxuscomputern ohne Hunger und Durst die Welt retten könnt geht keiner von euch auf die Straße, um etwas tu bewegen…

naja richtig wählen kann man ja kaum noch, stecken im endeffekt eh die gleichen lobbys hinter.

und nur weil es irgendwo anderen leuten schlechter geht/ wo generell ein anderer lebenstandard herrscht, heißt das ja nicht, dass man sich hier keine gedanken machen darf.
 
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