Ist Photocasting funky?
Genau wie beim Podcasting könnten Photocasts bald als "funky" gelten. Statt der Kernelemente von RSS 2.0 zu nutzen, setzt Apple eine eigene Erweiterung ein, um aus iPhoto 06 die sogenannten "Photocasts" zu erzeugen. Genau dafür steht in der RSS-Community das Adjektiv funky. Diesen Schluss legt ein Posting des RSS-Experten Mark Pilgrim in den Apple Mailing Lists nahe, nachdem er sich mit der neuen iPhoto-Funktion beschäftigt hat. Ausführlich erklärt er die technischen Unzulänglichkeiten der RSS-Implementierung der Photocasts: "Zusammengenommen ist die 'Photocasting'-Funktion auf eine einzelne, undokumentierte Erweiterung in einem namespace gerichtet, den man nicht ausweisen bräuchte. iPhoto 6 versteht weder die Grundlagen von HTTP, noch von XML, noch von RSS. Es ignoriert HTTP-Funktionen, die Netscape 4 schon 1996 unterstützt hat, und implementiert XML-Funktionen falsch, die Microsoft seit 1997 richtig macht. Es ignoriert 95 Prozent von RSS und Atom und macht die restlichen fünf Prozent falsch", schreibt Pilgrim in seinem Beitrag. Ähnlich hatte bereits Dave Winer Apple kritisiert, als iTunes die Podcast-Funktion spendiert bekam. Auch darin seien proprietäre Elemente enthalten, die das Rad quasi neu erfinden.