Verbindlich und verlässlich ist wohl nur ein Maschinenandruck auf Originalpapier, am besten mit unterschiedlichen Dichten gefahren (um den gewünschten Farbton zu finden). Alles andere sind nur Näherungen. Ein Fächer hilft Dir weiter, wenn er frisch und auf ähnlichem Papier gedruckt wurde, kleinere Abweichungen kann es da trotzdem geben. Im einfachsten Fall lieferst Du einen Schnippsel aus dem Fächer in die Druckerei und der Drucker misst - je nach vorhandener Technik - densitometrisch mit geeignetem Farbfilter die Dichte und fährt seine Maschine ähnlich. Ist die Druckerei mit 'nem Inline-Spektralfotometer ausgerüstet, kann man auch darüber drangehen und die Farbführung steuern. Es gibt auch eine Handvoll Druckereien, die sechsfarbig drucken (Hexachrome etc.), so dass Deine Sonderfarbe im Farbraum des Druckverfahrens liegt. In Verbindung mit spektralfotometrischer Maschinenregelung könnte man so den Farbton theoretisch noch präziser steuern, aber das kostet und Du musst erstmal jemanden finden, der das Know-how dazu hat.
Aber bitte niemals vergessen: Druckprozesse schwanken farblich immer etwas, das ist naturgegeben und lässt sich zwar reduzieren (mit entsprechendem Aufwand!), aber niemals ganz vermeiden. Am Proof lässt sich zwar prima rumbasteln und das Delta-E in ganz kleine Intervalle drücken, mit einer Druckmaschine ist das schon schwieriger, weil die Einflussfaktoren zu vielzählig sind: Papier, Farbe, Temperatur, Anpressdruck, Gummituchstruktur, Farbannahme und und und ...
bunny
__edit: Hier ist ein Foto von dem Muster, das JürgenBB meint. Für Kunden wirklich sehr eindrucksvoll!
__edit2: Und Farben bitte niemals am nassen Druck beurteilen, sondern immer am getrockneten. Während der Trocknung verändert sich der Farbton. Oder eine Maschine mit Inline-Trocknung auswählen.