OS X – Entwicklung der Benutzeroberfläche

Bin ich allein mit dieser Feststellung?
Nein, bist du nicht. Ich verdiene mein Geld auch mit dem Arbeiten an Rechnern, aber inzwischen sind OS X und Windows für mich lediglich zwei entfernte Verwandte - in vielen Dingen ganz ähnlich, und im Alter immer ähnlicher. Das hier tippe ich auf einem 12"-Windows-Tablet, und der Browser sieht genauso aus wie am MacBook Air, das ich auch hier (im Zug) in der Tasche habe.

Zur Ähnlichkeit der Systeme kommt noch hinzu, dass gerade Apple in den letzten Jahren viel Wert darauf legt, scheinbar überflüssiges zu eliminieren. Das Festplattendienstprogramm in ElCpt ist nur noch ein Schatten seiner selbst, aber klar - der Rossgoldkäufer partitioniert nicht, und ein RAID ist für ihn der alte Name für einen Schokoriegel. Das Airport-Dienstprogramm habe ich gar nicht verstanden und musste mir hier Hilfe suchen. Aber es hindert mich zielsicher daran, mit den Airport-Basen Unsinn zu treiben.

Man kann das so und so sehen. Aber wenn der Trend hin zu verklebten Computereinheiten geht (sowas machen ja heute alle, man sehe sich mal die Windows-HDMI-Sticks an), dann ist wohl auch eine nutzerrobuste Oberfläche Pflicht. Und einen Vorteil hat die Gleichmacherei natürlich: wenn man sich in der Welt der Applikationen bewegt, ist es heute fast egal, was darunter läuft.
 
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Da sind wir wieder bei der guten alten Zeit, wo ich das Diskettenverzeichnis auf meinem ersten Computer noch mit LOAD "$",8,1 aufgerufen habe. Insofern ist die aktuelle Entwicklung der Betriebssysteme inklusive der Darstellung von Pfeilen, Schatten, und ähnlichem für mich als 08/15-Endanwender so lange nebensächlich, bis ich die Dinge, die ich mit meinem Computer mache, plötzlich nicht mehr machen kann.

der Rossgoldkäufer partitioniert nicht

Da hast Du Recht. Das höchste der Gefühle sind 2 angelegte User und ein Parallels. Das ist natürlich weit entfernt von Partitionen, Multi-Betriebsystemen, etc.

Meine Frau nutzt den Computer übrigens noch viel weniger als ich. Die war letztens extrem begeistert, dass Sie mit der Lupe rechts oben (aka Spotlight) Dateien finden kann. Egal ob im Mail oder im Dateisystem. Die Reaktion war bezeichnend: "Das kann mein Computer im Büro nicht".

Unabhängig vom Wahrheitsgehalt: Ich denke, dass viele User (mich nicht ausgenommen), mit der Entwicklung von Systemen nicht mitkommen und stets dass versuchen, was schon vor ein paar Jahren super funktioniert hat - ohne zu wissen, dass es mittlerweile Abkürzungen gibt.
 
Die Reaktion war bezeichnend: "Das kann mein Computer im Büro nicht".
Und wahrscheinlich kann er es seit Jahren, nur weiß sie es gar nicht. In Windows 8 tippt man bspw. einfach ins Leere, um die Suchfunktion zu starten. Ich kenne keinen, der das ohne Hinweis darauf wusste.
 
Das Festplattendienstprogramm in ElCpt ist nur noch ein Schatten seiner selbst, aber klar -

Ja, das hat mich auch durchaus "angepisst". Es gibt einen komplizierten Weg die Disk Utility aus Yosemite wiederzubekommen, ist aber doch mit ziemlichem Aufwand verbunden.

Und so wie ich das verstanden habe funktioniert der Trick in mac OS Sierra nicht mehr.

Also wird man in Zukunft alles mit dem Terminal und diskutil machen müssen.

Geht auch, ist aber Schwachsinn, dass Apple das so verkomplizieren muss.
 
Ja, das hat mich auch durchaus "angepisst". Es gibt einen komplizierten Weg die Disk Utility aus Yosemite wiederzubekommen, ist aber doch mit ziemlichem Aufwand verbunden.

Und so wie ich das verstanden habe funktioniert der Trick in mac OS Sierra nicht mehr.

Also wird man in Zukunft alles mit dem Terminal und diskutil machen müssen.

Geht auch, ist aber Schwachsinn, dass Apple das so verkomplizieren muss.

GUI-Entwicklung hat viel mit Abwägung zu tun. Soll eine eher selten benutze Funktion/Option whatever in die GUI oder nicht? Jede zusätzliche Funktion macht die GUI unübersichtlicher, für den Laien schwieriger zu bedienen etc. Und wenn eine Funktion dann nur relativ selten benutzt wird, kann man sich schon einmal entscheiden, diese wegzulassen. Für mich persönlich kein Problem, ich kann mit dem Terminal umgehen.
 
... wenn eine Funktion dann nur relativ selten benutzt wird, kann man sich schon einmal entscheiden, diese wegzulassen. Für mich persönlich kein Problem, ich kann mit dem Terminal umgehen.
Nun ist das FDP ein "Dienstprogramm", das sowieso nicht für jedermann gedacht war, sondern für die, die eine Portion Wissen mitbringen. Unter Windows verbirgt sich das auch, ist aber per GUI zu lösen und vereinfacht das Leben schon deutlich. Gerade bei Änderungen an Massenspeichern bin ich gar kein Fan des Terminals, weil eine falsche Zahl eine Katastrophe bedeuten kann. Sowas kann man per GUI verhindern. De facto sind die Arbeiten an Massenspeichern damit in ElCpt unsicherer als in Yosemite, aber sie bleiben auch denen vorbehalten, die sich damit auskennen - wenn nicht die üblichen Mac-Gazetten demnächst ein Special über diskutil machen : "So einfach partitioniert Ihr Euren Mac: xxx zeigt alle Tricks und Secrets". Oder so ähnlich.

Der Weg ist aber ein anderer: User sollen das gar nicht können. Ein Mac wird zur fertig gelieferten Einheit, die man allenfalls in den Lieferzustand zurücksetzen kann. Und dann könnte auch diskutil verschwinden. In iOS geht's ja auch nicht, wenn man keinen Jailbreak installiert.
 
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Der Weg ist aber ein anderer: User sollen das gar nicht können. Ein Mac wird zur fertig gelieferten Einheit, die man allenfalls in den Lieferzustand zurücksetzen kann. Und dann könnte auch diskutil verschwinden. In iOS geht's ja auch nicht, wenn man keinen Jailbreak installiert.

Wenn du meinst. Sollte das passieren, installiere ich auf meinem Mac einfach ein Linux oder BSD, damit lässt sich ähnlich gut arbeiten (die von mir benötigten Programme laufen alle auch dort bzw. es gibt gleichwertige Alternativen).

Zum Rest: Auch mit einer GUI sollte man sich vergewissern, dass man keine Fehler macht. Tippfehler mag es da zwar nicht geben, aber dafür kann man Optionen übersehen. Im Terminal habe ich den Vorteil, dass ich den Befehl selbst eingeben muss, also auch alle Parameter, Optionen selbst setzen muss, da weiß ich dann in der Regel auch, was passiert, wenn ich „Enter“ drücke.
 
Ich hoffe nicht, dass es so kommt, aber die Entwicklung der letzten zehn Jahre und der Siegeszug der verdongelten GUIs Android und iOS lassen den Schluss zumindest zu. Ich selbst wäre wohl auch einer der letzten, die auf ein derart verdongeltes PC-Betriebssystem wechseln würden. Denn der PC ist ja gerade wegen seiner Erweiterungsfähigkeiten entwickelt worden. Schon der erste IBM-PC besaß Erweiterungssteckplätze, und so ist es bis heute. Und OS X läuft auf diesen Maschinen weitgehend problemlos, wie wir wissen.
 
Für mich persönlich kein Problem, ich kann mit dem Terminal umgehen.

Das ist zwar schön und gut, aber eher persönliche Präferenz, als logische Konsequenz.

Ich bin kein Informatikstudent oder Programmierer. Ich würde mich trotzdem als durchaus technikaffin bezeichnen.

Wenn ich irgendetwas am Terminal machen will/muss, lese ich mich in die Thematik ein und kriege das dann auch mehr oder weniger hin ohne großartig Schaden anzurichten.

Der Punkt ist jedoch der, dass Funktionen, die vorher mit einem Klick auf einen Button zu lösen waren, nun durch (teilweise) komplizierte Befehle in der Shell erledigt werden müssen.

Wenn jemand mit vielen verschiedenen Massenspeichern etc. arbeiten muss und diese auch dann mal "bearbeiten" muss, ist das Festplattendienstprogramm eben notwendig.

Wenn jemand die Funktionen nicht nutzt, dann braucht er nun einmal einfach nicht den Button zu betätigen. Wo ist da die Problematik ?

Der Vorteil eines gut durchdachten GUIs ist ja, dass man dem User die Wahl überlässt und dieser nach Kenntnissen bzw. Kompetenz (Pro User vs. DAU) entscheidet und seinen Workflow anpasst.

Das OS sollte von beiden Gruppen gut nutzbar sein.

Das Entfernen von Grundfunktionen aus dem Userinterface ist für mich alles andere als Fortschritt.
 
Die Problematik ist womöglich, den Spagat hinzubekommen, um alle Anwendungsfälle in der GUI abzubilden. Der Vorteil eines Computers ist ja, dass ich mit Software die Anwendungsfälle abbilde. Im Zweifel muss ich das modular machen, in dem ich bestimmte Teile ausblende, bis der geneigte User, sie für seinen Anwendungsfall benötigt.

die Entwicklung der letzten zehn Jahre und der Siegeszug der verdongelten GUIs Android und iOS

Ja, das steht zu erwarten. Im Grunde folgt die Computertechnik vielen Beispielen aus anderen Bereichen. Ich wage gar nicht zu recherchieren, wie viele ausgebildete Automechaniker und Hobbybastler über die Entwicklung in der KFZ-Technik schimpfen. Wer schon mal versucht hat, bei einem Passat die Glühlampe zu wechseln, weiß was ich meine...
 
Die Problematik ist womöglich, den Spagat hinzubekommen und alle Anwendungsfälle in der GUI abzubilden.

Ok, verständlich.

Jedoch würde ich die Disk Utility nicht gerade als Programm bezeichnen, dass der Durchschnittsuser 5-Mal am Tag aufruft.

Gerade da, sehe ich eben nicht großartig viel Veränderungsbedarf.

Dieses Dilemma sehe ich eher bei Programmen mit großem Durchlauf, sprich einer hohen Nutzungszahl, und das immer mehr Features bekommt.
 
Das ist zwar schön und gut, aber eher persönliche Präferenz, als logische Konsequenz.

Tja, es steht nirgends geschrieben, dass ein Betriebssystem oder eine GUI allen gefallen muss. Wenn du mehr Einstellungen willst, schau mal bei Windows vorbei, da kann ich mich noch an unübersichtliche, verschachtelte Einstellungen erinnern. An Stelle von Terminalbefehlen habe ich da immer googeln müssen, wo sich bestimmte, selten verwendete Einstellungen, in der GUI verbergen. Viel besser ist das auch nicht.

Der Punkt ist jedoch der, dass Funktionen, die vorher mit einem Klick auf einen Button zu lösen waren, nun durch (teilweise) komplizierte Befehle in der Shell erledigt werden müssen.

Manchmal kommt eben die Erkenntnis, das bestimmte Funktionen in einer GUI kaum genutzt werden oder falsch genutzt werden und daher entfernt werden.

Wenn jemand die Funktionen nicht nutzt, dann braucht er nun einmal einfach nicht den Button zu betätigen. Wo ist da die Problematik ?

Und wie häufig kommt es vor, dass ein unbedarfter Nutzer Einstellungsmöglichkeiten übersieht, Buttons missversteht, durch zu viele Optionen/Buttons verunsichert wird oder die Übersicht verliert? Wenn man in OS X für jede Einstellung und jede Funktion eine GUI bereitstellen würde, wäre das nicht sehr übersichtlich und kaum produktiv nutzbar und für den unbedarften Nutzer gefährlich, wenn er an Dingen (unabsichtlich) rumspielt, von denen er nichts versteht.

Der Vorteil eines gut durchdachten GUIs ist ja, dass man dem User die Wahl überlässt und dieser nach Kenntnissen bzw. Kompetenz (Pro User vs. DAU) entscheidet und seinen Workflow anpasst.

Ich kenne eigentlich keine GUI, die beides zur Zufriedenheit aller schafft.

Die Problematik ist womöglich, den Spagat hinzubekommen, um alle Anwendungsfälle in der GUI abzubilden. Der Vorteil eines Computers ist ja, dass ich mit Software die Anwendungsfälle abbilde. Im Zweifel muss ich das modular machen, in dem ich bestimmte Teile ausblende, bis der geneigte User, sie für seinen Anwendungsfall benötigt.

Einstellung A (die der Nutzer ändern will) wird also erst eingeblendet, wenn vorher Button B, Haken C und in Menü D Punkt „XYZ“ betätigt wird? Ja, super GUI. In den Einstellungen von Windows kann ich mich auch durch unzählige Fenster, Reiter, Buttons klicken um bestimmte Einstellungen zu suchen. Bei selten benutzten Einstellungen bin ich per Suchmaschine häufig schneller am Ziel gewesen.
 
Allerdings ist gerade Apple Vorreiter im Verbergen von Funktionen. Die ALT-Taste sollte man immer mal wieder benutzen. Aber kürzlich wollte ich die Remote-App auf einem iPhone mit iTunes koppeln. Da wird genau erklärt, wie das geht - ein Symbol links oben in der Oberfläche anklicken. Bloß war es nicht da. Und nach etwa zehn Minuten tauchte es dann plötzlich auf. Man könnte es auch ausgrauen, dann hätte ich wenigstens gewusst, das es da ist. Bei den Display-Monitoreinstellungen erlebt man das auch...

Windows 10 geht da einen ganz vernünftigen Weg, indem die - wirklich völlig verschachtelte - Sytemsteuerung Stück für Stück in eine neue Einstellungs-App umgewandelt wird. Klar allerdings - nach 5 Jahren ist diese App wahrscheinlich auch wieder verschachtelt :)
 
Anders gesagt: Ich sitze derzeit nur noch etwa 2 Std/Woche (!) vor meinem Macbook Air aus dem Jahr 2011. vor 10 Jahren sah das noch anders aus (etwa 1h/Tag)
Interessant, du lebst schon in 2021...wie haben sich denn die iPads entwickelt? :D

Spass beiseite, bei mir schaut das ähnlich aus. Ich hab ein iPad3 und benutze das sehr häufig. Das war vor 5 Jahren bei mir nur schwer vorstellbar.

Generell werden, so mein Eindruck, werden alle GUIs "vereinfacht" und viele Funktionen sind tief im System "versteckt".
 
Was für ein Jahr haben wir denn? Hat meine Reise funktioniert? Faszinierend!

Gemeint war, dass ich 2006 (also vor 10 Jahre) noch deutlich mehr Zeit vor dem Computer verbracht habe, als heute.
 
Ja, @Tomlin, das war schon klar. Es klang hat nur so nett. Wie gesagt, bei mir schaut das mit dem iPad ähnlich aus wenn auch nicht soo extrem wie bei dir aber unterm Strich benutze ich heute das iPad daheim deutlich mehr als das Macbook Air oder mein iBook.
Ich denke schon, dass Tablett-PCs die PCs der Zukunft sind und die GUI wird sich hier entsprechend verändern müssen. Das Surface von MS geht da ja eine ähnliche Richtung und Windows 10 erscheint mir hierfür wie gemacht. ;)
 
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Ich hab sogar noch das iPad 1 im Dienst... Da funktioniert der Fotostream, lese eBooks damit und beantworte Mails.

Nicht zu vergessen das Mäusejagdspiel für meinen Kater...

Als GUI habe ich also iOS 5 auf dem iPad, iOS 9 auf dem iPhone umd ElCommandante auf meinem Macbook.
 
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