Original geschrieben von Sorn
Und deshalb denke ich immernoch:
Intel hat jetzt mit dem Pentium M das Mittel, Notebook Käufer mit den gleichen Argumenten zu PC-Notebooks zu überreden die sonst nur auf Apple Notebooks zutrafen. Sie dringen damit in den Apple Markt ein.
Dass sich mit dem PentiumM/Centrino irgendetwas ändert, kann ich nicht sehen. Mit dem PentiumM hat Intel einfach nur eine weitere x86-kompatible Notebook-Prozessorlinie eingeführt.
Die prozessorleistungsmäßigen Highend-Notebooks werden weiterhin den Pentium 4M bekommen, der z.Zt. bei 2,5GHz liegt, die billigen Notebooks werden weiterhin mit Celerons kommen. Und die ganz billigen die deutlich billigeren Desktop-Varianten des P4, auf Kosten der Akkulaufzeit und der Hitzeentwicklung. Außerdem gibt es noch die Notebook- und Desktop-Prozessoren von AMD.
Der PentiumM ist irgendwo in der Mittelklasse angesiedelt. Mit 1,6 GHz (entspr. der Leistung eines 2GHz P4) liegt er leistungsmäßig und preismäßig irgendwo zwischen den Celerons und den Pentium 4M.
Der Preis eines Notebooks wird aber ohnehin nur zu einem Teil beim Prozessor gemacht. Die Auswahl des Displays und die Qualität des Gehäuses sind genauso entscheidend.
Die Gehäuse-Qualität der billig-Notebooks von Gericom etc, ist wohl kaum mit der Qualität, die Apple bei den PowerBooks und den iBooks bietet, vergleichbar. (Display-Scharniere, die beim normalen Gebrauch brechen, gibt es bei Apple jedenfalls nicht.)
(Das von Sorn erwähnte ASUS M2400N kostet übrigens mit Centrino und 14", 1024x768-Display nicht 1700EUR, sondern 2300EUR. Und es hat im Gegensatz zu den Apple-Notebooks keine richtige Grafikkarte mit eigenem Grafikspeicher. Das Ding ist von der sonstigen Ausstattung her eigentlich eher als Konkurrent zum iBook, als als Konkurrent zum PowerBook einzuordnen.)
Außerdem bietet Apple noch einige Features, die es sonst nirgendwo in der Form gibt. Z.B. Gigabit-Ethernet in den PowerBooks, Ethernet-Anschlüsse mit selbstdrehenden Anschlüssen (zum vernetzen können normale oder Crossover-Kabel verwendet werden, egal), den Firewire-Targed-Mode und natürlich nicht zu vergessen, Mac OS X
.
Auf der anderen Seite bleiben natürlich auch mit der neuen Prozessor-Linie die üblichen x86-Probleme bestehen, wie das sehr rudimentäre BIOS, beschränkte Zahl von Interrupts, der verkorkste x86-Befehlssatz etc.
Mit der Centrino-Kampagne versucht sich Intel jetzt (erfolgreich, wie man hier sieht
) aus einem selbstgemachten Dilemma herauszuziehen. Jahrelang haben sie MHz über alles gehyped, im Pentium4-Design haben sie sogar einiges einfließen lassen, dass zugunsten höherer MHz-Werte die Rechenleistung pro MHz deutlich verschlechtert (bestes Beispiel, die extra langen Pipelines; ein PIII war bei gleicher Taktrate deutlich schneller, als ein P4).
Jetzt bringen sie eine neue Prozessorlinie, die mit weniger Takt bessere Leistungswerte erreicht. Quantispeed-Werte, wie AMD, können sie nicht nehmen, nachdem sie AMD schon (erfolglos) dafür verklagt hatten.
Also wird der Focus auf eine andere Schiene gelenkt, nämlich WLAN und Stromspar-Funktionen. WLAN ist an sich nichts neues.
Die laufende Verbindung von Ethernet auf WLAN wechseln und zurück, was Intel als tolles, neues Feature verkauft, macht Mac OS X auch.
Und die Stromspar-Funktionen des PentiumM sind auch nicht wirklich bemerkenswert.
Ums genau zu sagen, kaum besser, als die eines ganz normalen G4. Im Vergleich zu den G3 im iBook ist der PentiumM immer noch ein echter Spritschlucker. Nur die extra teure, aber auch besonders langsame Ultra-Low-Voltage-Version ist da besser. Außerdem werden die langen Akkulaufzeiten beim PentiumM nur durch gnadenloses heruntertakten des Prozessors erreicht. Womit sich dann beim 600MHz-Betrieb des 1,6GHz-Prozessors ein eventueller Performance-Vorsrung auch erledigt hat.
Fazit: Nichts Neues also.
P.S. @ Sorn: PCMCIA ist eine Untermenge von PC-Card. Bei PC-Card gibt es zwei Versionen: PCMCIA entspricht technisch dem IDE-Bus (16bit, 10MHz), CardBus entspricht PCI (32bit, 33MHz). PC-Card-Steckplätze mit PCMCIA sind seit Mitte der 90er Jahre in den Apple-PowerBooks drin, seit den G3-PowerBooks auch mit CardBus. Nur die iBooks haben keinen externen PC-Card-Slot, statt dessen einen PCMCIA-Slot speziell für die Airport-Karte unter der Tastatur.
Den Unterschied zwischen Airport und einer beliebigen PCMCIA-WLAN-Karte machen die langen, im Dislpayrahmen verlegten Antennen.