Das hängt allein vom Abstand der Kamera zum Motiv ab, nicht von der Brennweite.
Das stimmt allerdings. Lass dich trotzdem jetzt nicht von Shetty verwirren.
Macht das ausser der Lichtdurchlässigkeit noch einen anderen Sinn eine 85 Festbrennweite zunehmen wenn ich schon n Telezoom bis 135 habe?
Bei einer solch formulierten Frage, scheinst du recht wenig Ahnung von der Materie zu haben. Versteh mich jetzt nicht falsch! Das soll kein Vorwurf oder eine Beleidigung sein.
Allerdings empfehle ich dir erstmal ein wenig allgemeine Lektüre. Informier dich mal über Grundlegende Dinge der Fotografie. (Hier findest du einiges:
http://digital-photography-school.com/digital-photography-tips-for-beginners) Das magische Dreieck zwischen Blende, ISO und Belichtungszeit beispielsweise. Dieses essentielle Wissen beantwortet nämlich unter anderem deine Frage wieso man Festbrennweiten gegenüber Zooms bevorzugt. (klar kommen dann noch Faktoren wie Schärfe, Konstrast usw. dazu...)
Um denoch einen kurzen Versuch zu starten, deine Frage zu beantworten, folgendes:
Lichtdurchlässigkeit ist die eine Sache. Dies erlaubt dir, bei schlechten Lichtverhältnissen mit einer passablen Verschlusszeit, wo du vllt keine Wackler mehr siehst, Fotos zu schießen, die von der Helligkeit her in Ordnung sin.
Was aber für Portraits sehr wichtig ist, ist der sogenannten Bokeh-Effekt. Dieser "verschwommene Hintergrund", der ein Hervorheben des fokussierten Objekts/Models zur Folge hat und die Bilder vom Empfinden her, sagen wir mal plomb, schöner wirken lässt. Der wird durch eine weitgeöffnete Blende erreicht. Weitgeöffnete Blende heißt kleine Blendzahl (z.B. 1,4). Durch den größeren Sensor bei einer Vollformat wird der Effekt noch verstärkt. Im Umkehrschluss, ist der Effekt bei einem APS-C Sensor schlechter. Man spricht auch davon, dass man bei einem APS-C soviele "Blendestufen verliert". Dies wiederrum ist auch der Grund, wieso Leute mit einer Vollformat auch Portraits mit teuren Zoom-Objektiven (Blende bis 2,8 (die sogenannte "offenblende" = Maximal mögliche Öffnung der Blende)) schießen. Da sie den Unterschied im Bokeh-Effekt zwischen einem 1,8er/1,4er Objektiv, und einem 2,8er grob gesagt, durch das Vollformat wieder wettmachen. Und ihnen der Bokeh-Effekt von einem 1,4er vielleicht auch schon zuviel des Guten ist.
(Die Schärfentiefe hängt übrigens auch von der Distanz zum Motiv ab. Einfach mal nach Depth-of-Field Calculator bei google suchen...)
So, dies kurz dazu. Ich könnte jetzt noch einiges mehr erzählen, aber ich will dich nicht gleich erschlagen.
Thema: Welche Festbrennweite für Portraits mit einer APS-C Kamera?
Du hast die Wahl zwischen 35mm, 50mm, 85mm. Jeweils mit f1,4 und f1,8. (Alles drüber ist eher "sinnlos" bei APS-C - vor allem als Anfänger)
Für reine Kopfportraits taugt das 85mm, f1.8.
Für mehr als nur Kopf, nimmst du ein 50mm.
Und wenn du ungefähr eine Perspektive wie mit bloßem Auge haben möchtest, und meist näher an einer Person bist und trotzdem viel von ihr drauf haben möchtest (z.B. in Räumen), dann das 35mm.
35mm und 50mm 1.4 von Sigma werden hochgelobt. 50mm 1.8 von Canon für 100€, damit kannst du vor allem am Anfang nicht viel falsch machen.
Gute Zooms gibt es natürlich auch. Da muss du aber tiefer in die Tasche greifen und verlierst einiges an Blende...
Was ich dir an dieser Stelle noch empfehlen kann, ist erstens im Internet mal nach Bildern suchen (z.B. auf Pixel-peeper...) die mit den unterschiedlichen Objektiven geschossen wurden, damit du auch ein Gefühl kriegst was damit machbar ist. Auch vom Bildausschnitt her usw.
Dann gehe ich davon aus, dass du momentan ein Standardzoom hast. Deswegen schau auch mal bei welcher Brennweite du da die Bilder meisten geschossen hast.
Du musst wie gesagt ein Gefühl für die Blende kriegen und wenn du von Weitwinkel in deinem Anfangspost schreibst, gehe ich nämlich davon aus, dass du das noch nicht wirklich hast. (auch das soll kein Vorwurf sein!)
MfG,
TX