Nur noch Grossstadt (nicht bezahlbar) / Land (schlecht bezahlt)? Wohin treibt es euc

Du bist dann in einer Stadt mit vernünftiger Infrastruktur, wenn du mindestens 3 Michelin Sterne-Restaurants in Fussreichweite hast. ;)

Letztendlich muss es jeder für sich entscheiden, wie er seinen Lebensweg gehen will. Ich liebe die Großstadt, will sie nicht mehr missen. Aber ich mag als Abwechslung auch mal die etwas kleiner Stadt, wo ich während der Woche bin. Nur auf dem platten Land würde ich untergehen.

na ja, die größte Sternendichte findest du in einem Schwarzwaldnest namens Baiersbronn, drei Häuser mit zusammen acht Michelin-Sternen bei gerade mal 14000 Einwohner....
 
Als Großstadtmensch bekomme ich immer die Krise, wenn ich länger auf dem Land bin. Stadt oder Land ist für mich vor allem ein Mentalitätsunterschied. Früher oder später kommen die kleinbürgerlichen Ansichten der tratschenden bis gehässigen Landbevölkerung an die Oberfläche, ohne dass sie es selber merken, wie intolerant sie im Prinzip sind. Das merkt man freilich nur dann, wenn man selber in irgendeiner Weise betroffen ist, weil man einen alternativen Lebensweg oder Beruf gewählt hat, schwul ist usw. Manchmal braucht man Jahre, bis man das richtig durchschaut, was hinter den vermeintlich idyllischen ländlichen Kulissen eigentlich abgeht.

Alles was das Land zu bieten hat (hohe Lebensqualität mit Natur, Schwimmen, Bootsausflüge, Wald, hochwertige Lebensmittel usw.), bekomme ich in der Großstadt natürlich noch sehr viel besser und günstiger als auf dem Land (zumindest in Berlin), dazu noch in einem Jahr mehr kulturelle Möglichkeiten als man in zwei Leben wahrnehmen könnte.

Wer es braucht, aber für mich ist das Landleben echt nichts... :nono:
 
Was die Toleranz angeht, stimmt es zumindest für weite Teile der Republik: Die sozialen Verbände in den Dörfern haben damit oft Schwierigkeiten. Was aber nicht heisst, dass einem da Schweineköpfe an die Tür genagelt werden, wenn man anders ist. Nur: Wer wie Harald Glöööckler leben möchte, aber auch viele soziale Kontakte braucht, wird sicher nicht glücklich.

Generell hab ich die Beobachtung gemacht, dass Menschen von der Stadt auf's Land mit der Erwartung ziehen, eine permanente Idylle vorzufinden. Dann werden sie enttäuscht: Traktoren brummen, Hähne krähen, Sägen sägen Brennholz. Manche beschweren sich dann in Leserbriefen oder auf Versammlungen, manche werden für ihre Umgebung zu einem Albtraum. Sie finden schwer Anschluss, fühlen sich einsam. Die mageren Konsumangebote, egal ob Kultur, Gastronomie oder Shopping, machen ihnen unerwartet schwer zu schaffen. Nicht wenige gehen dann wieder zurück.

Auf dem Land wird viel selbst in die Hand genommen, konsumorientierte Menschen werden dort in der Tat nicht glücklich. Kultur, die einem fehlt, muss man organisieren, z.B. in Kunstvereinen oder Kommunikationszentren. (Da trifft man dann auch viele kulturinteressierte Gleichgesinnte.) Über solche Interessengemeinschaften läuft dort ganz viel. Wer an ehrenamtlichen Engagements Spaß hat, wird auf dem Land glücklich. Praktisch das gesamte Gemeinschaftsleben wird darüber organisiert.

Dass kosumorientierte Flaneure auf den Dörfern und in den Kleinstädten ihre Bedürfnisse nicht ausleben können, ist eine Binsenwahrheit. Man muss sich eben darüber klar werden, wer man ist und welche Bedürfnisse man hat. Bei vielen dürften die gemischt sein. Aber zwischen Alleinlage am Waldrand, Dörfern und Kleinstädten gibt es ja auch noch enorme Unterschiede. Man kann durchaus Immobilien finden, die in der Natur liegen, die aber mit dem städtischem Verkehrsverbund erreichbar sind. Diese Kompromisse, etwa mittelgroße Zentren in Metropolregionen, sind allerdings auch zunehmend gefragt und steigen im Preis.

Für viele menschen ist die Frage "Stadt oder Land" ohnehin keine Lebensentscheidung mehr. Sie leben als junge Menschen in der Stadt, gründen ihre Familien draussen, und kehren als ältere wieder in die Stadt zurück. In manchen Gemeinden an der Peripherie der Großstädte wird so die Bevölkerung innerhalb einer Generation zur Hälfte ausgewechselt.




P.S.: Dass man in der Großstadt "Natur, Schwimmen, Bootsausflüge, Wald, hochwertige Lebensmittel usw. natürlich noch sehr viel besser und günstiger" bekommt als draussen, wusste ich nicht. Ich höre immer das gegenteil, aber vielleicht liegt das daran, was man unter "Natur" oder "hochwertigen Lebensmitteln" versteht.
 
spoege hat meiner Meinung nach in Beitrag 12 & 23 den Nagel auf den Kopf getroffen. Mir geht es ähnlich und ich teile hier seine Meinung / Ansicht zu 100 %.
 
Hier sind viele Kindsköpfe unterwegs… Wenn man Familie gründen will oder schon hat, spielt die Fastfood-, Zerstreuungs- und Unterhaltungs-Infrastruktur nicht mehr die Hauptrolle. Sondern Fragen wie: KiTa-Plätze? Wie sieht die Schullandschaft aus? Schwimmbäder? Und: Breitband? Netzanbindung? ÖPNV-Anbindung? Bei den Fragen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

Zwischen den ländlichen Regionen gibt es da enorme Unterschiede. Sogar innerhalb der kleineren Räume. Man kann ländlich (und damit preiswert) wohnen, ohne zwei Autos zu brauchen. Es gibt Dörfer mit Gymnasium und Gesamtschule in der Nähe, Rufbushaltestellen und Programmkino 15 min entfernt. Es gibt genauso abrandalierte Dörfer ohne Kinder und einer Busverbindung am Tag, nur ISDN und den nächsten Laden in 20 Kilometern.

Ländliches Wohnen bedeutet in der Regel geringe Mieten/Hypotheken – und damit viel Freiheit. Und die Möglichkeit für kleinere Kinder, mit viel Natur, mit Tieren aufzuwachsen. Wenn man den Wohnort so wählt, dass sie später, wenn sie älter sind, auch selbstständig raus können, ist alles gut.

Ich selbst bin auf gar keinen Fall bereit, für ein städtisches Umfeld meine beruflichen Freiheiten aufzugeben. Und allein für den Raum, dessen Kosten ich hier für meine Arbeit und meine Familie in drei Tagen verdient habe, in der Stadt drei Wochen monatlich arbeiten zu müssen.

Dazu kommt die Lebensqualität: Für die Lebensmittel, die ich hier aus meinem Garten und von Nachbarn in Hülle und Fülle und super Bioqualität bekomme, müsste ich in der Stadt ein Vermögen bezahlen. Ich habe den Wald vor der Tür und einen großen Fluß 10 Minuten entfernt. Ich kann spontan und ohne Planung sofort joggen, Boot fahren, Radeln, Feuer machen, wann immer mir danach ist.

Was fehlt mir? So gut wie nichts. Ich habe auch hier auf dem Land ein gutes kulturelles Angebot und vermisse nur wenig. Und wenn, bin ich in kaum mehr als einer Stunde in der nächsten Großstadt. Dann lieber mal von hier aus dahin fahren, als ständig da leben zu müssen. Das kann ich jederzeit, wann immer mir danach ist.

Und die Kinder? Die sind alle in Metropolen gegangen, als sie selbstständig waren. Die letzten beiden werden es auch tun. Weil sie, wenn sie Abi und Studienabschluß haben, hier keinen Job finden. Das ist das wirklich große Problem der ländlichen Räume. Nicht, dass der nächste McDonalds zu weit entfernt ist.

Fazit: Es gibt ländliche Regionen, da hat das große Abfaulen und Sterben schon begonnen. Es gibt aber auch welche, die eine hervorragende Lebensqualität für Familien bieten, zu einem Bruchteil der Kosten, die man in der Stadt aufwenden muss. Also genau hingucken, wenn man sucht, und vor allem: Die Leute fragen, die da wohnen. Die wissen genau Bescheid über das, was läuft und was geplant ist.
:upten:
Ich kann und muss ich Spoege vollumfänglich zustimmen!
Vor allem was das Thema Lebensqualität betrifft.
Wichtig ist vor allem, wie Spoege schon richtig genannt hat, das es genügend Möglichkeiten gibt für die Kinder, sich schulisch und emanzipatorisch weiter zu entwickeln ...
 
Das wichtigste am Landleben ist für mich die Möglichkeit in einem Einfamilienhaus mit Garten zu wohnen. Ich lebte 7 Jahre in einer kleinen Wohnanlage nachdem ich in einem Einfamilienhaus aufgewachsen bin und was soll ich sagen, es war einfach nicht die gleiche Lebensqualität in einer Wohnung. Trotz modernster Bauweise (Schallschutzputz und Trittschaldämmung) hörte man aus der Nachbarwohnung das Baby schreien oder das Nachbarkind Sonntag Mittag Trompete üben. Dann natürlich noch die üblichen Einschränkungen bei einem Mehrparteienhaus. Notwendige Sanierungen werden aufgrund fehlender Mehrheit bei der Hausversammlung Jahre und Jahre aufgeschoben. Selbstverständlich gab es auch noch die notorischen Wichtigmacher und Aufpasser die es wohl in jeder Wohnanlage gibt. ("Müssen denn so viele Schuhe vor der Haustüre stehen?") Und das war eine Kleinwohnanlage mit 8 Parteien, wenn ich mir die großen Wohnkomplexe in Berlin zB anschaue da würde ich nach ein paar Wochen einfach eingehen wie eine Pflanze die man nicht gießt. Eindeutig nichts für mich.

Heute im Einfamilienhaus auf dem Land entscheide ich alles selber. Was wann und wie repariert wird. Ich mache die Fenster zu und habe meine seelige Ruhe. Ich kann im Garten grillen so lange und so oft ich will mit egal welcher Brennart und wenn mir einfällt Dienstag Abend um 23 noch meine Dolby Digital Anlage aktivieren zu müssen dann muss ich das nur mit meiner Frau ausmachen. Außerdem will ich, dass meine Kinder auf dem Land aufwachsen. Ich finde das ist einfach der bessere Ort um groß zu werden. Sie sollen alleine rausgehen können, sie sollen mit Nachbarskinder unbeschwert spielen können, sie sollen Platz haben, sie sollen in den Wald gehen können. Den Stress der Stadt werden sie sich später ohnehin antun müssen aber die ersten Jahre am Land empfinde ich als glückliche Kindheit.

Der Preis zumindest bei uns ist aufgrund der touristischen Erschlossenheit recht gering. Kultur und Sportmöglichkeiten haben wir in unmittelbarer Reichweite, zwei Autos sind allerdings Pflicht und 40km (Autobahn) einfach pendeln zum Arbeitsplatz.
 
Ob die Schulen in der Großstadt wirklich besser sind bezweifle ich.
 
Moin,

Und die Möglichkeit für kleinere Kinder, mit viel Natur, mit Tieren aufzuwachsen.

Ich habe vor einiger Zeit eine Untersuchung gelesen, nach der Großstadtkinder mehr draußen spielen als Dorfkinder. Warum? In Großstädten gibt es viele verkehrsberuhigte Zonen, in Dörfern häufig nur die eine Hauptstraße, durch die ununterbrochen der Schwerlastverkehr donnert...
 
Vielleicht noch ein Aspekt, der für Menschen mit wechselnden Einkommen eine Rolle spielen könnte: Die ausserhalb der Ballungsräume wesentlich niedrigeren Kosten für das Wohnen sorgen dafür, dass man seine Lebenshaltungskosten schnell den Umständen anpassen kann. Man gerät nicht gleich in finanziellen Druck, wenn's beruflich mal nicht gut läuft. Freiberufler kommen auf dem Land mit einem Bruchteil aus, die sie für Wohnung und Büro/Werkstatt/Atelier in der Stadt aufwenden müssten. Wir bezahlen für unser 300qm-Haus so viel wie meine Tochter für ihr WG-Zimmer in der Stadt. Wer also nicht auf ständige Akquise in einem städtischen Umfeld angewiesen ist, ist auf dem Land wesentlich unabhängiger.

Andererseits ist manchen jüngere Zuzügler, die aus familiären Gründen rausziehen wollen, gar nicht bewusst, welche Kosten später auf sie zukommen können. Z.B. die Schülerbeförderung: Ab der 10. Klasse müssen das die Eltern in vielen Regionen selbst bezahlen, das kann, je nach Entfernung teuer werden. Deshalb suchen Familien sich eher etwas in EFH-Siedlungen, wo die vollständige Infrastruktur in Fahrradnähe vorhanden ist.

Meistens gibt es da auch noch haufenweise andere Kinder, auch das entlastet die Eltern zeitlich enorm. Die Kinder gehen raus und spielen in den Gärten. Familien aus unserem Bekanntenkreis, die ihre Kinder in der Stadt aufgezogen haben, mussten jahrelang mit auf den Spielplatz gehen. Das kostet grauenhaft viel Zeit…
 
Ob die Schulen in der Großstadt wirklich besser sind bezweifle ich.
Kommt drauf an. In vielen entfernten ländlichen Gebieten schrumpft die Zahl der Schulkinder, die Kommunen wollen aber ihre Schulen nicht aufgeben. Das führt dann mancherorts zu einer Schullandschaft aus lauter Zwergschulen. Die weiterführenden können dann nur den Mindeststandard bieten, Gymnasien etwa keine speziellen Profile, wenn dafür die Schüler fehlen. Zu Zusammenlegungen oder neuen Schulmodellen aber können sich die Kommunen nicht durchringen.

Ich kenne aber auch Eltern, die grade deswegen auf's Land gezogen sind. Für manche Kinder ist die persönliche Betreuung in kleinen Schulen die bessere Wahl. Zumal es dort manche Probleme wie in den Städten so gut wie gar nicht gibt, z.B. dass in manchen Klassen 80 oder mehr Prozent der Schüler/innen kein Deutsch sprechen. Auf dem Land werden die wenigen Kinder mit ausländischen Wurzeln noch als Bereicherung empfunden.

In Mittelzentren gibt es oft eine sehr vielfältige Schullandschaft mit guten und engagierten Lehrer/innen. Wer wirklich überlegt, mit Familie irgendwo ansässig zu werden, muss sich sorgfältig umhören und umsehen, auch bei anderen Familien, die da schon leben. Die Unterschiede sind enorm – in der Stadt wie auf dem Land. Die Schulen sind, neben dem Breitbandanschluss, zu einem der wichtigsten Standortfaktoren geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Da in Großstädten die Schülerschaft wesentlich unhomogener ist, müssen sie einfach besser sein.

In der Theorie ja, praktisch ist mir das aber nicht bekannt. Der schlechte Einfluss ist hier ungleich höher (und ich meine nicht die Schüler, die sich in eine Ecke verkriechen, um eine zu rauchen)
 
Ob die Schulen in der Großstadt wirklich besser sind bezweifle ich.
Schulen sind mit Sicherheit nicht besser, nur weil sie in der Stadt stehen. Aber genauso sicher sind sie nicht schlechter, nur weil sie in der Stadt stehen.
Aber eins ist sicher: ich habe eine grössere Auswahl die passende Schule auszusuchen
 
Ich weiß es ja nur von früher, da war z.B. die Wahl der Grundschule wohnortabhängig. Wohnte man im falschen Stadtviertel, hatte das Kind zusätzliche (soziale) Probleme zu bewältigen. Und das schon in der Kleinstadt mit 42.000 Einwohnern.

http://www.sueddeutsche.de/bildung/...-von-schulanfaengern-wissen-sollten-1.1483785
Es kommt jedoch durchaus vor, dass Eltern ihre Kinder unter der Adresse von Verwandten anmelden, um sie so auf eine vermeintlich oder tatsächlich bessere Grundschule schicken zu können.
 
um noch mal auf den Threadtitel zurückzukommen: Es gibt durchaus bezahlbare Großstädte in Deutschland. Dazu muss man nur bereit sein, sich an den sächsischen Dialekt zu gewöhnen :) Dresden oder Leipzig sind, was Wohnraum angeht, mehr als bezahlbar, die Lebenshaltungskosten sind niedriger als im Westen und es gibt eine wachsende Wirtschaft die für Fachkräfte durchaus mit dem Westen vergleichbare Gehälter zahlt. Der Supermarkt bei mir um die Ecke hat täglich ausser Sonntag von 08:00 bis 22:00 geöffnet und die Dresdener Innenstadt hat die selbe Einzelhandelsverkaufsfläche wie die Münchener. Das kulturelle Angebot von Dresden oder Leipzig ist in einer westdeutschen Stadt mit einer halben Million Einwohnern nicht zu finden und im Gegensatz zu München (wo ich 30 Jahre gelebt habe) gibt es hier noch eine Subkultur. Man munkelt, dass die Berliner nach Leipzig fahren wenn sie mal wie früher Party machen wollen. Dresden ist eine der grünsten Städte die ich kenne und für Barock- und Gründerzeitliebhaber architektonisch ein Zuckerstück. Kita Plätze sind hier kein grosses Problem und sächsische Schüler stehen bei deutschlandweiten Vergleichen an der Spitze. Ich wohne 200 Meter von den Elbauen entfernt in einem Villenviertel und kann bis in die sächsische Schweiz schauen. Für den Preis meiner Wohnung hier (knapp 170m2 mit 35m2 Dachterasse und 12m2 Balkon) hätte ich München in einem halbwegs netten Viertel ein 30m2 Einzimmerappartement kaufen können. Mein Arbeitsplatz ist leider immer noch in München aber dank home office bin ich in der Regel nur 2-3 Tage in der Woche dort. Und bis zum Ruhestand ist es ja nicht mehr lang :)
 
ja klar. Grundschulen sind Sprengelschulen. Aber auch da gibt es mehrere Möglichkeiten: auf eine Schule in privater Trägerschaft kann man sein Kind immer schicken. Und selbst bei öffentlichen Schulen geht der Wechsel auf eine nicht-Sprengelschule relativ leicht: ist die Schule arbeitsplatznah oder hat man an der nicht-Sprengelschule Bekannte, die das eigene Kind nach der Schule regelmäßig mitnehmen ist ein Wechsel kein Problem.
Keins unserer 3 Kinder ging auf die Sprengelschule (und das gar nicht wegen der Qualität der Sprengelschule)
 
Wo würdet ihr gerne leben wollen?

Da, wo ich jetzt gerade wohne.

Ich habe einige aber nicht alle Beiträge gelesen. Mein Eindruck ist, dass ein bisschen schwarz/weiß gedacht wird.

"städtisch" = Großstadt
"ländlich" = Dorf im Nirgendwo

Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Ich wohne in einer Kleinstadt mit ca. 45.000 Einwohnern und finde das eigentlich ganz komfortabel.
Es gibt aus Industrie, Mittelstand und Handwerk genug Arbeitgeber um eine erfreulich niedrige Arbeitslosenquote zu haben, es gibt Kinos, ein Stadttheater, eine Stadthalle, fünf oder sechs kleinere Bühnen, zahlreiche Kneipen und Restaurants, einige Parks, einen großen Stadtpark und übers Jahr verteilt mehr öffentliche Feste und Festivals, als man besuchen kann. Und außerdem mag ich die schöne, historische Altstadt.

Es geht natürlich immer noch größer, noch bunter, noch vielfältiger. Die Frage ist aber, ab wann "der Preis zu hoch wird". Ich hab' Verwandte in München, Erlangen und Stuttgart sowie Freunde in Wien, Berlin, Hamburg, München, Zürich (wenn man die Großstädte außerhalb des deutschsprachigen Raums einmal ausklammert) und darf bei Besuchen immer ein bisschen ins Großstadt-Leben hineinschnuppern. Es ist toll, es hat Flair, aber nicht um so viel mehr, dass ich die Wohnkosten bezahlen würde, die dort aufgerufen werden (egal ob man mietet oder kauft).
 
Ich habe Glück in Düsseldorf in sehr zentraler Lage zu leben und dennoch nicht so viel zu zahlen. Ich glaube aber schon, dass man in solchen Städten lange nach sowas suchen muss.

64 Quadratmeter, für 430 Euro warm + Strom.

HBF: 13 Minuten mit der Bahn
Flughafen: 15 Minuten mit dem Bus oder 10 mit dem Auto
Innenstadt: 10 Minuten mit der Bahn
Altstadt: 13 Minuten mit der Bahn
Rhein: 12-15 Minuten zu Fuß
Umlandanbindung: Richtung Ruhrgebiet in 6 Minuten erreicht

Des Weiteren alles unter 10 Minuten zu Fuß zu erreichen: Aldi, Kaufland, Edeka, Rewe, Netto, Kaisers, Getränkemarkt, 4 Apotheken, diverse Ärzte, Buchhandlungen, Schreibbedarf etc. Kneipen und Szenegastronomie mal näher, mal weiter weg.
Ländliches Wohnen wäre niemals etwas für mich. Ich habe 6 Wochen in Irland verbracht und das Angewesensein aufs Auto (natürlich in ner Familie mind. 2, wenn die Kinder älter werden auch mehr) hat mich fast wahnsinnig gemacht. Ich hasse es nach Parkplätzen zu suchen, von den laufenden Kosten eines Autos ganz zu schweigen. Hier lebt sichs auch ohne Auto super, für den Großeinkauf einfach Car2Go nutzen. :)
 
Zurück
Oben Unten