flieger schrieb:
Erlasslage! Genau darum geht es mir. Lehrer sind doch häufig nur fremdgesteuert durch Erlasse, weil sie gar nicht selbstständig sein dürfen.
Ein weiteres Zitat aus diesem Thread belegt das doch wieder:
"Das für Ba-Wü zuständige Verwaltungsgericht Mannheim hat dies vor etwa 20 Jahren geurteilt.... "
Wenn das nicht steril ist, was sonst? Gerichte entscheiden über mathematische Details bei der Benotung.
Pädagogik? Dass ich nicht lache.
Zunächst geht es um die formal richtige Berechnung. Abgesehen davon, dass ich nicht einsehe, warum die 2-3 oder die 3 meinetwegen bei 4 Punktstufen erreicht werden und alle andern bei 3, machen sich Lehrer, die jeweils eine neue Skala aufstellen nur unnötig viel Arbeit. Per Geradengleichung wird die Steigung verändert und es kommt eine universelle Skala heraus, das ist alles. So gesehen hat das Gericht zugunsten eines Schülers eine Ungerechtigkeit beseitigt. Wenn die im Abitur zu einer schlechteren Note geführt hat, ist Recht gesprochen, da die Bewertung willkürlich war.
Wenn ein Schüler nach mindestens 10 Noten im Jahr zum Schluss auf 3,4 steht, braucht es meines Erachtens keine weitere Überlegung zur Note.
Alle Fälle z.B. im Bereich 3,5...3,7 sind intensiverer Betrachtung wert und zwar zugunsten des Schülers. Wie jede physikalische Messung ist auch die Messung von Schülerleistung fehlerbehaftet und da ist ein Fehler von einer Viertelnote immer drinn. War die mündliche Leistung vielleicht jetzt doch 2-3 statt 3+...???
Und hier lässt die Verwaltungsvorschrift genügend Spielraum. Vor allem die mündliche Leistung kann nicht objektiv sein und das muss man zugunsten der Schüler einkalkulieren.
Vor Jahren haben wir schon über den Lehrer gelästert, der so argumentiert:
"Der Schüler steht auf 3,5 ; ich kann nicht anderst, das ist eine 4"
Schon die Wahrscheinlichkeit, dass hier nicht schon gerundet wurde ist gering.
Ich hatte immer gehofft, dass diese Zeit vorbei ist, musste mich aber dieses Jahr eines Besseren belehren lassen. Theoretisch hat der Lehrer vielleicht sogar rechnerisch recht, ob so etwas pädagogisch richtig ist bezweifle ich. Bei mir bleibt niemand mit 4,6 sitzen (ich weiss, es ist nicht die Note allein, für den Schüler ist es aber so), die Note könnte genausogut 4,4 als auch 4,8 sein.
rd
