Nach 20 Jahren gekündigt....

Habt Ihr einen Betriebsrat und was sagt der dazu? Der BR muss vor der Kündigung gehört werdem. Das steht im BetrVG !!!!

Außerdem hilft es Dir u.U. wenn Du organisiert bist (z.B. verdi), dann bekommst Du den Rechtsbeistand oder Rechtsanwalt von denen kostenlos.
 
. Bei Ihr war der Grund für die fristlose Kündigung eine Krankheit, nach dem Sie eine Woche nicht arbeiten konnte und krangeschrieben war wurde Ihr nach Wiederaufnahme der Arbeit fristlos gekündigt. Das ganze ging vor Gericht und Sie hat verloren in erster Instanz.

Sorry aber das ist unglaubwürdig. Nach nur einer Woche Krankheit wird kein Arbeitsrichter der Firma Recht geben. Da muss mehr dahinter stecken.
 
Sorry aber das ist unglaubwürdig. Nach nur einer Woche Krankheit wird kein Arbeitsrichter der Firma Recht geben. Da muss mehr dahinter stecken.
Das ist wie bei Homer Simpson. Den hat man wegen seiner Ansichten zu Vietnam raus geschmissen. Und weil er Projektoren gekaut hat.
 
Hallo liebe Gemeinde.Heute will ich mal ein Thema ansprechen bei dem es ausnahmsweise mal nicht um meine Macs geht.
Und zwar wurde mir gestern absolut unerwartet nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit gekündigt.In der Firma ist es eigentlich fast schon normal,das die Leute die eine eigene Meinung haben irgendwie rausgeekelt werden.Erst wurde ich aller Kompetenzen enthoben( ich war als Abteilungsleiter tätig in der Industrie),bekam einen absoluten Nichtskönner vor die Nase gesetzt.Naja nach dem das mit dem Mobbing nicht geklappt hatte,wurden nun andere Geschütze aufgefahren.Mir wurde frech ein Aufhebungsvertrag unter die Nase gehoben,welchen ich nicht unterschrieben habe.Heute habe ich einen Termin beim Anwalt.Was fällt euch dazu ein?Für eure Meinungen wäre ich dankbar.Ich muß dazu noch erwähnen,ich habe immer meine Arbeit zu 150% erledigt,habe Überstunden geleistet,habe auch nix geklaut.

Erstmal "meine Beileid", das wünsche ich fast keinem.

Zweitens stehen Dir, so glaube ich, pro Beschäftigungsjahr ein halber Monatsbruttolohn als Entschädigung zu, weiterhin würde ich versuchen dass die Abfindung steuerfrei an Dich geht, aber das ist etwas schwieriger bei der Höhe. Also heisst das - SOFORT eine Klage einreichen, so schnell wie möglich !

Aber loben muss ich Dich auch dass Du den Aufhebungsvertrag nicht unterschrieben hast. Viele lassen sich da in die enge treiben und werden nervös...
 
Sorry aber das ist unglaubwürdig. Nach nur einer Woche Krankheit wird kein Arbeitsrichter der Firma Recht geben. Da muss mehr dahinter stecken.

Wie gesagt, habe ich es aus nächster Nähe miterlebt und
wollte es auch erst nicht glauben! War dann aber doch so.
Auch die Sache mit "in 1. Instanz verloren"!

Natürlich ist die Woche Krankheit nur ein Vorwand - der
tatsächliche Grund war sicher eine finanzielle Ersparnis,
die man (Chef) sich von der Aktion versprach. Die Nach-
folgerin verdiente gleich noch weniger, als meine Frau.
Und bei ihrem Lohn habe ich mich schon gefragt, warum
sie dafür aufsteht (bitte nicht falsch verstehen, aber im
Norden Berlins fragt man sich das wirklich!).
 
Wie gesagt, habe ich es aus nächster Nähe miterlebt und
wollte es auch erst nicht glauben! War dann aber doch so.
Auch die Sache mit "in 1. Instanz verloren"!

Natürlich ist die Woche Krankheit nur ein Vorwand

Das denke ich auch, da hat man nach einem Aufhänger gesucht..

Und zum Lohn

Die Nach-
folgerin verdiente gleich noch weniger, als meine Frau.
Und bei ihrem Lohn habe ich mich schon gefragt, warum
sie dafür aufsteht (bitte nicht falsch verstehen, aber im
Norden Berlins fragt man sich das wirklich!).

Nein das verstehe ich nicht falsch, aber solange es Leute gibt die eben dafür aufstehen (weil Sie es wahrscheinlich müssen) bleibt es so wie es ist.
Und das wird gnadenlos ausgenutzt, leider.
 
Nein das verstehe ich nicht falsch, aber solange es Leute gibt die eben dafür aufstehen (weil Sie es wahrscheinlich müssen) bleibt es so wie es ist.
Und das wird gnadenlos ausgenutzt, leider.
Ja, leider - leider dreht sich diese Spirale aber immer schneller.
Durchbrechen kann man diese nur, indem man etwas mitbringt,
was nicht jeder mitbringt: Wissen, Bildung, Erfahrung usw.

So kann man evtl. weniger austauschbar sein oder werden.
 
Da möchte ich mal eine kleine Anekdote von meiner Person zum Besten geben, damit ihr wisst, wie auch mit scheinbar billigen Berufsanfängern verfahren wird.

Nach meiner Ausbildung, die ich 2008 beendet habe, bin ich bei einem Lebensmittelgroßhändler untergekommen. Dort bekam ich direkt einen unbefristeten Vertrag - und die Bezahlung war auch üppig für mein Alter. 2600 Euro Brutto. Nun hatte ich von Lebensmitteln unter anderem Stichprobenartig die Haltbarkeitsdaten zu prüfen, bevor ich das Zeug freigegeben habe. Eines schönen Tages kam ich nichtsahnend in mein Büro, in dem die Dienstanweisung im Posteingang lag: dass bei bestimmten Lebensmitteln die Haltbarkeitsdaten verlängert werden sollten, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Für mich war das absolut falsch. Ich ging zu meinem Chef und habe nachgehakt, ob ich das wirklich tun soll und er sich über die Konsequenzen bewusst ist, wenn das auffliegt. Die Konsequenzen, meinte er, würden von Anwälten der Firma schon niedrig genug gehalten, um weiter arbeiten zu können. Ich konnte nicht fassen, was da passierte.
Ich habe mich schlichtweg nicht an diese Dienstanweisung und die neuen Vorgehensweisen gehalten, sondern weiter gemacht, wie bisher.

5 Wochen später wurde ich relativ inoffiziell in das Personalbüro gebeten. Da ich von der Sekretärin meines Chefs wusste, dass auch der dabei sein würde, habe ich ein Tonbandgerät mitgenommen und das Gespräch aufgezeichnet. Ich wusste ganz genau, worum es ging. Es um die neue Dienstanweisung mit den Haltbarkeitsdaten. Die Diskussion war mühselig.
Daraufhin wurde mir ein Aufhebungsvertrag unter die Nase gehalten, in dem man mir, als 25 jährigen Jungspund 7000 Euro angeboten hat, damit ich die Firma wieder verlasse.
Andererseits würde man die Staatsanwaltschaft einschalten und Anzeige wegen Verrats von Betriebsgeheimnissen erstatten. Dann hätte man einen schönen Grund für eine fristlose Kündigung und bräuchte mir überhaupt nichts mehr zahlen. "Die nötigen Sachen für eine solche Anzeige suchen wir uns ganz in Ruhe zusammen" war einer der gefallenen Sätze. Ich habe den Vertrag genommen, zusammengefaltet, in meine innere Jackettasche gesteckt und gesagt, dass ich das von meinem Anwalt überprüfen lassen werde. "Wenn Sie jetzt diese Tür passieren, sind Sie erledigt" hieß es dann. "Wetten, dass nicht?" entgegenete ich, holte das Aufnahmegerät aus der Tasche, sprach für alle Anwesenden sichtbar hinein, dass das Gespräch beendet sei und verließ den Raum. Ich informierte meinerseits die Staatsanwaltschaft über diese Vorgänge. Letzten Endes mussten alle Anwesenden des Gesprächs den Hut nehmen. Alle zahlten mehrere tausend Euro Bußgeld. Ich arbeite allerdings auch nicht mehr da. Ich habe den Aufhebungsvertrag unterschrieben und das Geld genommen. Auf anderem Wege, zum Beispiel eine Rückgrad-Kündigung meinerseits, wäre ich da ohne einen Penny raus.
Die StA hat nämlich nur die Dienstanweisung beschlagnahmt und alle anderen nötigen Unterlagen. Meinen Aufhebungsvertrag allerdings konnte ich behalten und auch ausnutzen - denn der ist neutral in der Forumlierung gewesen.

Mittlerweile studiere ich Jura. Und mittlerweile weiß ich, dass ich nicht der erste war, mit dem so umgesprungen wurde.

Schöne neue Arbeitswelt...
 
Das Mitschneiden von Gesprächen ohne die Einwilligung der Gesprächspartner ist verboten.
 
Das ist korrekt. Diese Anzeige habe ich auch bekommen. Allerdings sah ich mich hochkriminellen Machenschaften gegenüber. Da war mir eine Anzeige deswegen relativ schnuppe. Das Verfahren wurde gegen eine Zahlung von 300 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung eingestellt.
 
Das Mitschneiden von Gesprächen ohne die Einwilligung der Gesprächspartner ist verboten.

Stimmt und ist in einem Verfahren eigentlich unzulässig.

Aber wie dem auch sei, solche Dinge machen Eindruck und die Leute die das Tonband betrifft bekommen weiche Knie... In den meisten Fällen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, leider - leider dreht sich diese Spirale aber immer schneller.
Durchbrechen kann man diese nur, indem man etwas mitbringt,
was nicht jeder mitbringt: Wissen, Bildung, Erfahrung usw.

So kann man evtl. weniger austauschbar sein oder werden.
Da muß ich dir leider widersprechen.Austauschbar ist mittlerweile jeder,jedenfalls nach meiner Erfahrung!Erfahrung wird so gut wie nicht mehr gewünscht.Denn erfahrene Mitarbeiter sind eine Gefahr für den Betriebsfrieden.Bei uns herrschte folgendes Motto:Nur wenn die Mitarbeiter Angst um ihren Arbeitsplatz haben,wird gearbeitet,Nicht geschimpft ist genug gelobt.Die Ideen der Mitarbeiter wurden von den Vorgesetzten als die eigenen verkauft.Wer sich dagegen setzte war als Unruhestifter und Querulant abgestempelt!Bei der Geschäftsleitung stößte sowas auf Taube Ohren.Die Leute werden 2 Jahre lang ausgebeutet,dann entlassen.Das war zwar nicht immer so,aber hat sich in den letzten 10 Jahren so entwickelt.Weil auch halt die falschen Leute an mächtige Positionen kamen.
 
Mittlerweile studiere ich Jura. Und mittlerweile weiß ich, dass ich nicht der erste war, mit dem so umgesprungen wurde.

Schöne neue Arbeitswelt...

Traurige Geschichte, es spiegelt aber die allgemeine Marktsituation wieder. Alles muss billig sein, überall wird gespart..

Leider ist das fast überall so, nur eben mal mehr oder weniger extrem.
 
@TE Mein Beileid. ich drück dir die Daumen dass du die Sache doch noch zu deinen Gunsten gedreht bekommst

Und zum Lohn

Nein das verstehe ich nicht falsch, aber solange es Leute gibt die eben dafür aufstehen (weil Sie es wahrscheinlich müssen) bleibt es so wie es ist.
Und das wird gnadenlos ausgenutzt, leider.

Und genau deswegen sollte man geistigen Brandstiftern wie z.B dem Sarrazin und Konsorten nicht zujubeln sondern ihnen vor dem Koffer scheixxen. Denn die Rhetorik von den faulen Arbeitsslosen denen man ordentlich Druck machen soll trifft eben nicht nur die Arbeitsuchenden die den erstbesten miesen Drecksjob ungeachtet der Arbeitsbedingungen annehmen müssen sondern auch diejenigen die Arbeit haben, und eine miese Bezahlung und ein noch mieseres Betriebsklimata zu akzeptieren damit man auch ja nicht rausfliegt. Und wenn man lieb und artig ist fliegt man womöglich trotzdem raus, nur eben etwas später.

Ich hab das alles auch schon miterlebt....

Einen herzlichen Dank nochmal an diejenigen die meinen fest im Sattel zu sitzen und sich vehement dafür einsetzen dass andere Arbeitnehmer zum Wegwerfartikel herabgesetzt werden.
 
Wenn der Arbeitgeber so unglaublich schrecklich ist, warum arbeitet man dann 20 Jahre für ihn? :noplan:
 
G. Schröder, Clement und Münte lassen herzlich aus ihren Aufsichtsratposten Grüßen ;). Sie können sich ganz ruhig zurücklehnen, denn sie wissen sie haben würdige Nachfolger bekommen... :hamma:
 
Wenn der Arbeitgeber so unglaublich schrecklich ist, warum arbeitet man dann 20 Jahre für ihn? :noplan:
Der Arbeitgeber war ja nicht immer so.Er hat sich nur die letzten 10 Jahre Stück für Stück verändert.Früher hatte er eigentlich immer ein offenes Ohr für die Angestellten.Das hat sich nur geändert,seit ein Kontroller eingestellt wurde,ein neuer Verkaufsleiter,und der Betriebsleiter.Da ich aber meine Arbeit liebte und sie mir Spaß machte,konnte ich viel wegstecken.Aber das letzte Jahr war einfach unerträglich.Deshalb habe ich es solange ausgehalten,und einfach weil ich recht hart im nehmen bin.
 
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