Helft jetzt mit bei der Petition gegen die neuen Gema-Tarife und die damit einhergehende Schließung von Berliner Tanzlokalen und anderen Standorten in ganz Deutschland!
Kannst du knicken, dass da was passiert. Das ist sowas von beschlossen und verkündet, da könnten selbst Ludwig der 14., Hitler oder die Nato nichts dran ändern.
Davon abgesehen sollten sich die deutschen Veranstalter mal konsolidieren und mit ein paar Fakten rausrücken.
Hier gibt es ein paar Fallbeispiele. Die kann man auch mal gegenrechnen.
Fall A: Bei 400qm und 2 zugelassenen Personen pro qm ergeben sich 800 Personen gleichzeitig. Das ist an guten Abenden ein Durchlauf von 1000+ Personen. Bei 10 Euro Eintritt stehen 10.000 Euro Einnahmen aus dem Eintritt rund 600 Euro (statt 316 Euro) gegenüber. Das bedeutet eine Steigerung um 88% auf die Gema bezogen. Auf den anteiligen Kostenfaktor gerechnet ist das eine Preissteigerung von 3%. Rechnerisch müsste der Veranstalter den Eintritt also von 10 Euro auf 10,30 anheben.
Für 800 Gäste brauchst du 3 Theken mit je 5 Leuten (inkl. Keeper). Bei 8 Euro die Stunde kommst du auf 15*8*7 = knapp 900 Euro Personalkosten. Security kostet 2000, der DJ von mir aus 1000 (bei 10 Euro Eintritt stellt man da keinen wie mich Honk hin
). Gerundet hast du dann 4000 Euro Personalkosten. Mit Gema hast du dann vor Abzug der Kosten für die Räumlichkeiten rund 5000 Euro Gewinn durch den Eintritt.
Faustregel für den angehenden Veranstalter: Mit dem Eintritt bezahlst du Räumlichkeiten und Personal, der Gewinn aus Wareneinsatz bleibt über.
Wenn du davon ausgehst, dass ein Gast pro Abend einen Liter Getränk konsumiert (kannst du auch auf harte Sachen umrechnen) und die Marge bei mind. 30% liegt (EK 3+ Euro, VK 7,50), machst du 800x4 Euro Gewinn aus Getränkeverkauf. Das sind rund 3000 Euro Gewinn aus Wareneinsatz.
Davon wirst du nicht reich, aber auf die Gesamtkalkulation bezogen (13.000 Euro Umsatz plus 3000 Euro = 16.000 Euro gegenüber Ausgaben von rund 4000 Euro Personal und 2500 Euro Wareneinsatz = 6500 Euro) sind 300 Euro gerade mal 3% Preissteigerung.
Das macht die Sache nicht leichter, aber man muss das mal in Relation sehen und nicht plakativ die 88% vorschieben.
Bei Fall C liegt der Anteil im schlimmsten Fall bei 20% der Einnahmen. Die Gebühren sind aber auf 10% gedeckelt.
Die Gebührenreform ist scheiße. Keine Frage. In der Diskussion wird aber gemauert und mit theoretischen Zahlen argumentiert anstatt mal Fakten auf den Tisch zu legen.