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j.fahrner
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Hallo,
ich habe hier einige ältere Threads zum Thema "Macgiro vs. Bank X" gefunden. Leider konnte dort niemand einen exakten Vergleich ziehen, da jeder nur das eine oder das andere Programm kennt.
Ich habe also mal die Demoversionen beider Programme installiert, getestet, und versucht herauszufinden welches für mich das geeignetere Programm ist. Ich will hier mal meine Beobachtungen schildern, vielleicht kann der eine oder andere Besitzer eines der Programme noch etwas dazu sagen. Manchmal stellt man sich ja auch nur etwas dumm an, wenn man ein Programm noch nicht aus dem ff beherrscht.
Ich habe ein Konto bei der Postbank. Ich habe beide Programme mit dem HBCI+ Modul getestet, sowie Bank X zusätzlich mit dem Postbankmodul. Ich kürze die Programme im folgenden der Einfachheit halber mal mit MG (MacGiro) und BX (Bank X) ab. Ich vergleiche die beiden Programme in ihrer Standard- bzw. Light-Version, da ich die Vollversion für den Privatgebrauch zu teuer finde. Für Firmen ist das ok, aber für den privaten Gebrauch sehe ich 50 Euro als Schmerzgrenze für ein derartiges Programm an.
Die Installation und Einrichtung meines Kontos war bei beiden Programmen einfach und schnell erledigt. Beim Abruf der Buchungen fielen aber schon die ersten Unterschiede auf: MG hat mir die Buchungen der letzten 90 Tage geholt, BX nur 30 Tage. Außerdem fehlte bei BX der aktuelle Tag. Wie ich später bemerkte liegt das am Postbankmodul. Verwendet man BX mit HBCI, dann bekomme ich ebenfalls 90 Tage und der aktuelle Tag ist dabei. Vor allem daß der aktuelle Tag fehlt empfinde ich als groben Mangel bei dem BX Postbankmodul.
Eine weitere Sache stört mich bei dem BX Postbankmodul: der Datenaustausch wird nicht direkt mit der Postbank abgewickelt, sondern läuft (wie man dem Protokoll entnehmen kann) über die Server eines Finanzdienstleisters (mir fällt jetzt der Name nicht mehr ein, so ähnlich wie "contegio.de"). Das dürfte bei den anderen bankspezifischen Modulen von BX wohl genauso sein. Ich möchte eigentlich nicht daß meine Bankdaten über einen Dritten laufen, und wegen des Fehlers daß der aktuelle Tag nicht übertragen wird, müsste ich bei BX 20 Euro für das HBCI-Modul drauflegen, womit BX teurer ist.
Über die Arbeit mit den Programmen kann ich wenig sagen, da ich damit keine Überweisungen durchführen konnte (wer will schon genau 123,45 Euro überweisen, oder eine Überweisung mit verkrüppeltem Verwendungszweck machen?). Ich konnte nur das blättern in den Buchungen und deren Bearbeitung ausprobieren. Aber auch hier gibt es gravierende Unterschiede:
MG wurde mit einer veralteten Programmierumgebung geschrieben (Carbon), während BX mit dem moderneren Cocoa gemacht ist. Das hat Auswirkungen auf die Bedienung und die Zukunftsicherheit (Stichwort Intel-Mac). Bei MG kann man z.B. nicht vernünftig in den Buchungen scrollen. Beim schieben des Scrollbalkens passiert erstmal nichts, erst wenn man ihn loslässt wird der Fensterinhalt aktualisiert. Bei BX wird der Fensterinhalt direkt beim schieben mitgescrollt, was ich eine deutliche Verbesserung finde.
Überhaupt macht MG den Eindruck auf mich, als hätte das ganze ein Windows-Programmierer geschrieben. Für jeden Mist springt ein neues Fenster auf oder man muss irgendwo Doppel-klicken (ich hasse Doppelklicks), und die Menüs sind überhaupt nicht Mac-typisch organisiert. Bei BX findet sich der Mac-verwöhnte User wesentlich schneller zurecht (Strukturierung der Menüs, Befehlstasten-Kürzel). Das mag zwar Gewöhnungssache sein, aber den Mac habe ich mir u.a. deshalb angeschafft, weil dort eben jedes Programm gleich zu bedienen geht. Da mag ich es nicht wenn jetzt wieder ein Programm aus der Reihe tanzt.
Kontextmenüs (Ctrl-Klick) vermisse ich in beiden Programmen.
Dafür finde ich die Darstellung der Buchungen bei MG optisch gelungener. Bei mehrzeiligem Verwendungszweck wird dieser mehrzeilig dargestellt, was ich sehr übersichtlich finde. Bei BX scheint mir alles nur einzeilig dargestellt zu werden (was ich aber wegen der verkrüppelten Texte nicht wirklich testen konnte).
Andererseits gefällt mir bei BX besser, daß man die ausgewählte Buchung gleich am unteren Fensterrand editieren kann und auch sämtliche Details sieht. Bei MG muss man erst per Doppelklick ein neues Fenster aufspringen lassen.
Bei BX ist mir unklar geblieben, wozu man jede Buchung einer Kategorie zuordnen kann. Ich konnte keinerlei Auswertefunktionen nach Kategorie finden, und auch nicht nach Kategorie suchen (wenigstens Kategorie-Suche sollte doch möglich sein).
Dafür gefällt mir bei BX die Suchfunktion besser. Man tippt einfach ein was man suchen will und in welchem Feld, und dann erscheint das Ergebnis. Bei MG erscheinen erstmal jede Menge Pulldown-Menüs, sieht so aus als wenn man erstmal einen "Filter programmieren" müsste.
Eine Sache vermisse ich bei beiden Programmen, die ich bei meinem jetzigen Bankprogramm auf meinem Psion PDA liebe, ich kann dort leicht meine Kontoauszüge auf Richtigkeit prüfen. Das geht so: auf dem Psion gebe ich jede Buchung von Hand ein, also immer wenn ich etwas überweise, oder wenn ich eine Rechnung erhalte die per Lastschrift abgebucht wird. Auch Daueraufträge kann ich dort definieren, da spare ich mir das monatliche eintippen. Am Monatsende lege ich dann den Kontoauszug daneben und gleiche die Buchungen ab. Jede übereinstimmende Buchung wird als "abgeglichen" markiert, fehlende Buchungen ergänzt. Der Saldo aller abgeglichenen Buchungen muss dann mit dem Saldo auf dem Kontoauszug übereinstimmen. So kann ich sicherstellen daß niemand auf meinem Konto falsch abbucht (doppelte Abbuchung, oder falscher Betrag). Wie lässt sich das mit BX oder MG realisieren? Ich finde da keine Möglichkeit wie ich geprüfte Buchungen markieren kann.
Einen Punkt den ich noch genauer untersuchen muss: ich möchte daß meine Frau und ich von verschiedenen Benutzer-Accounts aus auf die gleiche Kontenmappe zugreifen können. MG speichert seine Datenbank in $HOME/Dokumente/Macgiro/*. BX speichert seine Daten in einer einzigen Datei an einem beliebigen Ort. Ich denke daß es mit BX einfacher sein wird, diese Datei an einem Ort abzulegen wo wir beide Zugriff darauf haben. Vielleicht hat da jemand einen Tip parat, wie man Zugriffe von zwei Benutzern auf das gleiche Konto (mit gleicher TAN-Liste usw.) ermöglicht?
Zum jetzigen Zeitpunkt (nach einem Testabend) kann ich zusammenfassend sagen:
Vom Prinzip her gefällt mir BX besser. Die Bedienoberfläche ist sauberer und "Mac-typischer" gestaltet, und durch Verwendung von Cocoa leistungsfähiger und zukunftssicherer. Was mich stört ist das unbefriedigende Postbank-Modul (aktueller Tag fehlt, Abwicklung über Dritte).
Bei MG gefällt mir die optische Aufbereitung der Datensätze besser.
Ein dicker Minuspunkt für MG ist, daß die Light-Version auf ein einziges Konto beschränkt ist, und weitere Konten teuer zugekauft werden müssen (geht das überhaupt nachträglich?). Heute reicht mir zwar ein Konto, aber wer weiß was morgen ist...
Ich finde durchaus gut, wenn die Hersteller zwei Versionen zu unterschiedlichen Preisen herausbringen, eine preisgünstige für den Privatgebrauch, und eine Luxus-Version für Firmen. Aber das darf niemals so weit gehen, daß die Light-Version zur "Schnupper-Version" mutiert, und man dann in den sauren Apfel beissen muss und selbst als Privatmann die Firmenversion kaufen muss, weil wichtige Grundfunktionen fehlen, oder *ein* Konto einfach zu wenig ist.
Nochwas zur Programmiertechnik: Was das "Human Interface" betrifft, hat BX klar die Nase vorn. Was aber das Banken-Interface betrifft, das scheint mir bei MG sauberer gelöst zu sein. MG bietet nur zwei Module, HBCI und T-Online Classic, die sind dafür aber sauber und vollständig implementiert (HBCI in allen 3 Varianten). BX ist irgendwie aus dutzenden Modulen "zusammengeflickt", die alle irgendwo ihre Mängel haben. Das erscheint mir deutlich unsauberer.
Fazit: ich kann mich nicht entscheiden. :-(
Gruss
Jochen
ich habe hier einige ältere Threads zum Thema "Macgiro vs. Bank X" gefunden. Leider konnte dort niemand einen exakten Vergleich ziehen, da jeder nur das eine oder das andere Programm kennt.
Ich habe also mal die Demoversionen beider Programme installiert, getestet, und versucht herauszufinden welches für mich das geeignetere Programm ist. Ich will hier mal meine Beobachtungen schildern, vielleicht kann der eine oder andere Besitzer eines der Programme noch etwas dazu sagen. Manchmal stellt man sich ja auch nur etwas dumm an, wenn man ein Programm noch nicht aus dem ff beherrscht.
Ich habe ein Konto bei der Postbank. Ich habe beide Programme mit dem HBCI+ Modul getestet, sowie Bank X zusätzlich mit dem Postbankmodul. Ich kürze die Programme im folgenden der Einfachheit halber mal mit MG (MacGiro) und BX (Bank X) ab. Ich vergleiche die beiden Programme in ihrer Standard- bzw. Light-Version, da ich die Vollversion für den Privatgebrauch zu teuer finde. Für Firmen ist das ok, aber für den privaten Gebrauch sehe ich 50 Euro als Schmerzgrenze für ein derartiges Programm an.
Die Installation und Einrichtung meines Kontos war bei beiden Programmen einfach und schnell erledigt. Beim Abruf der Buchungen fielen aber schon die ersten Unterschiede auf: MG hat mir die Buchungen der letzten 90 Tage geholt, BX nur 30 Tage. Außerdem fehlte bei BX der aktuelle Tag. Wie ich später bemerkte liegt das am Postbankmodul. Verwendet man BX mit HBCI, dann bekomme ich ebenfalls 90 Tage und der aktuelle Tag ist dabei. Vor allem daß der aktuelle Tag fehlt empfinde ich als groben Mangel bei dem BX Postbankmodul.
Eine weitere Sache stört mich bei dem BX Postbankmodul: der Datenaustausch wird nicht direkt mit der Postbank abgewickelt, sondern läuft (wie man dem Protokoll entnehmen kann) über die Server eines Finanzdienstleisters (mir fällt jetzt der Name nicht mehr ein, so ähnlich wie "contegio.de"). Das dürfte bei den anderen bankspezifischen Modulen von BX wohl genauso sein. Ich möchte eigentlich nicht daß meine Bankdaten über einen Dritten laufen, und wegen des Fehlers daß der aktuelle Tag nicht übertragen wird, müsste ich bei BX 20 Euro für das HBCI-Modul drauflegen, womit BX teurer ist.
Über die Arbeit mit den Programmen kann ich wenig sagen, da ich damit keine Überweisungen durchführen konnte (wer will schon genau 123,45 Euro überweisen, oder eine Überweisung mit verkrüppeltem Verwendungszweck machen?). Ich konnte nur das blättern in den Buchungen und deren Bearbeitung ausprobieren. Aber auch hier gibt es gravierende Unterschiede:
MG wurde mit einer veralteten Programmierumgebung geschrieben (Carbon), während BX mit dem moderneren Cocoa gemacht ist. Das hat Auswirkungen auf die Bedienung und die Zukunftsicherheit (Stichwort Intel-Mac). Bei MG kann man z.B. nicht vernünftig in den Buchungen scrollen. Beim schieben des Scrollbalkens passiert erstmal nichts, erst wenn man ihn loslässt wird der Fensterinhalt aktualisiert. Bei BX wird der Fensterinhalt direkt beim schieben mitgescrollt, was ich eine deutliche Verbesserung finde.
Überhaupt macht MG den Eindruck auf mich, als hätte das ganze ein Windows-Programmierer geschrieben. Für jeden Mist springt ein neues Fenster auf oder man muss irgendwo Doppel-klicken (ich hasse Doppelklicks), und die Menüs sind überhaupt nicht Mac-typisch organisiert. Bei BX findet sich der Mac-verwöhnte User wesentlich schneller zurecht (Strukturierung der Menüs, Befehlstasten-Kürzel). Das mag zwar Gewöhnungssache sein, aber den Mac habe ich mir u.a. deshalb angeschafft, weil dort eben jedes Programm gleich zu bedienen geht. Da mag ich es nicht wenn jetzt wieder ein Programm aus der Reihe tanzt.
Kontextmenüs (Ctrl-Klick) vermisse ich in beiden Programmen.
Dafür finde ich die Darstellung der Buchungen bei MG optisch gelungener. Bei mehrzeiligem Verwendungszweck wird dieser mehrzeilig dargestellt, was ich sehr übersichtlich finde. Bei BX scheint mir alles nur einzeilig dargestellt zu werden (was ich aber wegen der verkrüppelten Texte nicht wirklich testen konnte).
Andererseits gefällt mir bei BX besser, daß man die ausgewählte Buchung gleich am unteren Fensterrand editieren kann und auch sämtliche Details sieht. Bei MG muss man erst per Doppelklick ein neues Fenster aufspringen lassen.
Bei BX ist mir unklar geblieben, wozu man jede Buchung einer Kategorie zuordnen kann. Ich konnte keinerlei Auswertefunktionen nach Kategorie finden, und auch nicht nach Kategorie suchen (wenigstens Kategorie-Suche sollte doch möglich sein).
Dafür gefällt mir bei BX die Suchfunktion besser. Man tippt einfach ein was man suchen will und in welchem Feld, und dann erscheint das Ergebnis. Bei MG erscheinen erstmal jede Menge Pulldown-Menüs, sieht so aus als wenn man erstmal einen "Filter programmieren" müsste.
Eine Sache vermisse ich bei beiden Programmen, die ich bei meinem jetzigen Bankprogramm auf meinem Psion PDA liebe, ich kann dort leicht meine Kontoauszüge auf Richtigkeit prüfen. Das geht so: auf dem Psion gebe ich jede Buchung von Hand ein, also immer wenn ich etwas überweise, oder wenn ich eine Rechnung erhalte die per Lastschrift abgebucht wird. Auch Daueraufträge kann ich dort definieren, da spare ich mir das monatliche eintippen. Am Monatsende lege ich dann den Kontoauszug daneben und gleiche die Buchungen ab. Jede übereinstimmende Buchung wird als "abgeglichen" markiert, fehlende Buchungen ergänzt. Der Saldo aller abgeglichenen Buchungen muss dann mit dem Saldo auf dem Kontoauszug übereinstimmen. So kann ich sicherstellen daß niemand auf meinem Konto falsch abbucht (doppelte Abbuchung, oder falscher Betrag). Wie lässt sich das mit BX oder MG realisieren? Ich finde da keine Möglichkeit wie ich geprüfte Buchungen markieren kann.
Einen Punkt den ich noch genauer untersuchen muss: ich möchte daß meine Frau und ich von verschiedenen Benutzer-Accounts aus auf die gleiche Kontenmappe zugreifen können. MG speichert seine Datenbank in $HOME/Dokumente/Macgiro/*. BX speichert seine Daten in einer einzigen Datei an einem beliebigen Ort. Ich denke daß es mit BX einfacher sein wird, diese Datei an einem Ort abzulegen wo wir beide Zugriff darauf haben. Vielleicht hat da jemand einen Tip parat, wie man Zugriffe von zwei Benutzern auf das gleiche Konto (mit gleicher TAN-Liste usw.) ermöglicht?
Zum jetzigen Zeitpunkt (nach einem Testabend) kann ich zusammenfassend sagen:
Vom Prinzip her gefällt mir BX besser. Die Bedienoberfläche ist sauberer und "Mac-typischer" gestaltet, und durch Verwendung von Cocoa leistungsfähiger und zukunftssicherer. Was mich stört ist das unbefriedigende Postbank-Modul (aktueller Tag fehlt, Abwicklung über Dritte).
Bei MG gefällt mir die optische Aufbereitung der Datensätze besser.
Ein dicker Minuspunkt für MG ist, daß die Light-Version auf ein einziges Konto beschränkt ist, und weitere Konten teuer zugekauft werden müssen (geht das überhaupt nachträglich?). Heute reicht mir zwar ein Konto, aber wer weiß was morgen ist...
Ich finde durchaus gut, wenn die Hersteller zwei Versionen zu unterschiedlichen Preisen herausbringen, eine preisgünstige für den Privatgebrauch, und eine Luxus-Version für Firmen. Aber das darf niemals so weit gehen, daß die Light-Version zur "Schnupper-Version" mutiert, und man dann in den sauren Apfel beissen muss und selbst als Privatmann die Firmenversion kaufen muss, weil wichtige Grundfunktionen fehlen, oder *ein* Konto einfach zu wenig ist.
Nochwas zur Programmiertechnik: Was das "Human Interface" betrifft, hat BX klar die Nase vorn. Was aber das Banken-Interface betrifft, das scheint mir bei MG sauberer gelöst zu sein. MG bietet nur zwei Module, HBCI und T-Online Classic, die sind dafür aber sauber und vollständig implementiert (HBCI in allen 3 Varianten). BX ist irgendwie aus dutzenden Modulen "zusammengeflickt", die alle irgendwo ihre Mängel haben. Das erscheint mir deutlich unsauberer.
Fazit: ich kann mich nicht entscheiden. :-(
Gruss
Jochen