Macbook von der Steuer absetzen...

Ich kenne auch eine Lehrerin, die sich ein Notebook angeschafft hat, weil die Arbeitsbedingungen in der Schule so misserabel sind! Da hat man keine richtig bequemen Stuehle, alles ist verstaubt und man muss viel Zeit investieren, weil die PC-Raeume meistens belegt sind. Ein PC wird aber zur taeglichen Vorbereitung auf die Schule benoetigt, Arbeitsblaetter, Zeugnisse, Praesentationen, interne Rundschreiben, etc. pp.

Das Notebook war ein 17"er und hat damals knapp ueber 3000 EUR gekostet. Jetzt war es beim FA so, dass es eine riesige Anstrengung war, "nur" 30% Privatnutzung "herauszuhandeln", obwohl diese Lehrerin den PC niemals privat benutzt, dafuer wuerde ich meine Hand ins Feuer legen! Zum Mails abfragen beauftragt sie sogar ihre Kinder, die jeweils einen eigenen PC haben. (Die Mails sind wiederrum zu 99.999 % geschaeftlich!)

lundehundt schrieb:
Ich halte es fuer eine voellig verfehlte Subventionspolitik, Privatpersonen das steuerliche Absetzen von Anschaffungskosten fuer einen Rechner zu ermoeglichen.

Warum muessen Privatpersonen duzendfach versteuerte Arbeitsmittel kaufen, wenn ...

lundehundt schrieb:
Warum ein Lehrer beruflich mehr auf einen Rechner angewiesen ist als ein anderer abhaengig Beschaeftigter, will mir nicht einleuchten.

Und wenn dem so ist, dann soll auch bitteschoen der Arbeitgeber fuer die Ausruestung mit dem Rechner sorgen.

... diese vom Arbeitgeber - in dem Fall der Staat - nicht getragen werden??? Wobei das ja wohl eher eine Wunschvorstellung ist :mad: .

So long...

ricci007
 
Ich halte auch die steuerliche Beguenstigung eines Arbeitszimmers in der eigenen Wohnung fuer ein Unding.

Ich unterstelle weiterhin, dass die ueberwiegende Mehrzahl der Lehrer und anderer Berufsgruppen, die private Rechner steuerlich geltend machen, spaetestens seit ihrem Studium einen Rechner haben und auch nicht drauf verzichten wuerden, wenn die nicht mehr steuerlich subventioniert wuerden.
 
lundehundt schrieb:
Ich halte auch die steuerliche Beguenstigung eines Arbeitszimmers in der eigenen Wohnung fuer ein Unding.

Ich unterstelle weiterhin, dass die ueberwiegende Mehrzahl der Lehrer und anderer Berufsgruppen, die private Rechner steuerlich geltend machen seit ihrem Studium einen Rechner haben und auch nicht drauf verzichten wuerden, wenn die nicht mehr steuerlich subventioniert wuerden.
Darum geht's nicht. Es geht darum, ob privat angeschaffte Arbeitsmittel, die für die Ausübung des Berufs genutzt werden, steuerlich begünstigt werden. Wenn der Staat dem Lehrer alle benötigten Arbeitsmittel zur Verfügung stellen würde, dann gäbe es auch keinen Anlass für steuerliche Vergünstigungen. Das ist aber nicht so. Es geht überhaupt nicht darum, ob ein Lehrer auf einen privaten Rechner verzichten würde. Das ist irrelevant. Sondern darum, ob der eine Arbeitnehmer beruflich benötigte Arbeitsmittel aus eigener Tasche bezahlen muss, während der andere (also Du) steuerlich begünstigte vom Arbeitgeber bekommt. Faktisch ist das Einkommen des ersten Arbeitnehmers um den Betrag, den die Arbeitsmittel gekostet haben, gemindert. Und fällt eben deshalb aus der Steuer raus.
 
Das mag der Deutschen Steuerschlupfloch-Mentalitaet entsprechen und auch gesetzlich und in Verwaltungsvorschriften so geregelt sein. Ich finde es trotzdem unmoeglich. Mir waere es lieber die Steuerlast wuerde fuer alle Steuerzahler gesenkt, anstatt einigen wenigen nicht nachvollziehbare Vorteile zu verschaffen, die zu Mindereinnahmen fuehren

P.S. Mein Arbeitgeber stellt mir einen Laptop zur Verfuegung weil er mich mit meinem privaten Rechner nicht mehr aufs Firmenetzwerk laesst. Davor war ich jahrelang mit meinem privaten nicht subventionierten Macs dort unterwegs.
 
lundehundt schrieb:
Das mag der Deutschen Steuerschlupfloch-Mentalitaet entsprechen und auch gesetzlich und in Verwaltungsvorschriften so geregelt sein. Ich finde es trotzdem unmoeglich. Mir waere es lieber die Steuerlast wuerde fuer alle Steuerzahler gesenkt, anstatt einigen wenigen nicht nachvollziehbare Vorteile zu verschaffen, die zu Mindereinnahmen fuehren

P.S. Mein Arbeitgeber stellt mir einen Laptop zur Verfuegung weil er mich mit meinem privaten Rechner nicht mehr aufs Firmenetzwerk laesst. Davor war ich jahrelang mit meinem privaten nicht subventionierten Macs dort unterwegs.
Das müsste dann aber bedeuten, das sämtliche Abschreibungsmöglichkeiten gestrichen werden. Denn es ist nicht einzusehen, warum der Unternehmer einen Rechner steuerlich absetzen kann, der abhängig Beschäftigte aber nicht.

Damit könnte ich mich durchaus anfreunden, die Frage ist nur, ob das dem Investitionsstandort gut tut. Aber da kann ich mich nicht wirklich aus, das ist was für Volkswirte...
 
Denn es ist nicht einzusehen, warum der Unternehmer einen Rechner steuerlich absetzen kann, der abhängig Beschäftigte aber nicht.

vielleicht deswegen - oder der dahinter steckenden Haltung die ich unterstelle

Man muß übrigens schon länger nicht mehr nachweisen, in welchem Verhältnis private und berufliche Nutzung liegen. Auch wenn einige Steuerberater einem das immer noch erzählen wollen ;)
 
lundehundt schrieb:
vielleicht deswegen - oder der dahinter steckenden Haltung die ich unterstelle
Nun ja, der Freiberufler hat im Allgemeinen keine Probleme damit, einen Rechner abzusetzen. Du willst mir jetzt aber nicht erzählen, das der ihn nur beruflich einsetzt? Und Dein Mobilrechner von der Firma ist ja auch steuerlich abgesetzt. Den darfst Du nicht privat nutzen?

Ich habe Unternehmer in der Familie, ich weiß also, das von der Seite dermaßen viel Schindluder mit dem Steuerrecht getrieben wird, das ein kleiner Lehrer das niemals aufholen kann.

Allein was da früher alles als "Bewirtungskosten" abgerechnet wurde :rolleyes: ....
 
ich wuerde einen Dell Latitude 610 nicht privat nutzen :)
 
lundehundt schrieb:
ich wuerde einen Dell Latitude 610 nicht privat nutzen :)
Aber Du dürftest vermutlich, wenn Du wolltest ;). Und nicht alle sind so wählerisch...
 
lundehundt schrieb:
vielleicht deswegen - oder der dahinter steckenden Haltung die ich unterstelle

Da hast Du meine Haltung wohl falsch verstanden. Ich setze die von mir abgesetzten Geräte tatsächlich zu einem Großteil beruflich ein. Der Smily war eher auf das Unwissen und die Unfähigkeit der Steuerberater bezogen, die sich bei Privatpersonen weit weniger Mühe geben, als bei Unternehmen, wenn es um qualifizierte Beratung geht. Zum Glück bin ich auf keinen Steuerberater mehr angewiesen, da meine Lebensgefärtin eifrige Leserin von Konz Steuertricks ist. Meine Steuerrückzahlung hat sich dadurch verdreifacht, da der Steuerberater nicht einmal die offensichtlichsten Sachen angegeben hatte.
 
snoop69 schrieb:
Ich habe Unternehmer in der Familie, ich weiß also, das von der Seite dermaßen viel Schindluder mit dem Steuerrecht getrieben wird, das ein kleiner Lehrer das niemals aufholen kann.

Allein was da früher alles als "Bewirtungskosten" abgerechnet wurde :rolleyes: ....

Mein damaliger Chef hat damals seinen kompletten Wintergarten für 50.000 DM als Firmenumbau abgesetzt, soviel dazu! ;)
 
Istari 3of5 schrieb:
Mein damaliger Chef hat damals seinen kompletten Wintergarten für 50.000 DM als Firmenumbau abgesetzt, soviel dazu! ;)

Da kenne ich auch mehrere, die das so machen :D. Fakt ist, dass das heutige Steuersystem (1) voellends unueberschaubar ist, sogar fuer manchen Steuerberater und (2) es ungerecht umgesetzt wird.

OT: Ich bin fuer eine drastische Vereinheitlichung des dt. Steuersystems, Foerderung von Familien und einer hochqualifizierten Ausbildung (im Hochlohnland ohne Rohstoffe). Eben so einfach, dass es jeder versteht und nicht erst dagegen vor dem Verwaltungsgericht klagen muss, nachdem seine Steuer "falsch" behandelt wurde. So wie 50% EkSt fuer alle, ohne weiteren Steuern. Kinder und nicht arbeitende Ehefrauen bzw. -maenner muessen noch bruecksichtigt werden. Fertig! Dann koennen wir uns Mio. Euro von Overhead-Kosten sparen!!!! Unser Steuersystem ist mehr als nur marode!!!! (Und die Steuerberater Arbeitslos :( )
 
ricci007 schrieb:
OT: Ich bin fuer eine drastische Vereinheitlichung des dt. Steuersystems, Foerderung von Familien und einer hochqualifizierten Ausbildung (im Hochlohnland ohne Rohstoffe). Eben so einfach, dass es jeder versteht und nicht erst dagegen vor dem Verwaltungsgericht klagen muss, nachdem seine Steuer "falsch" behandelt wurde.

Da solche Diskussionen bei unseren Politikern immer wieder stillschweigend im Sand verlaufen habe ich da eine ganz eigene Theorie:

Ich kenne zig Leute, die mit der Steuererklärung total überfordert sind (Steuerberater eingeschlossen :D) Viele Sachen werden nicht angegeben, die problemlos absetzbar wären. Ich kenne sogar Leute, die dermaßen Angst vor der Steuererklärung haben, daß sie schon seit Jahren keine mehr einreichen! Und das, obwohl sie nach Berechnungen meiner Freundin über 1000,–€ rausbekämen!!!

Ich denke, daß die Summen, die durch solche Leute zusammenkommen, dem Staat mehr Rückzahlungen ersparen, als eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der Steuererklärung. Ich denke, daß unsere Politiker zu 50% aus böser Berechnung und zu 50% aus Dummheit handeln. Im Fall der Steuererklärung glaube ich allerdings, daß die ersten 50% zutreffen.
 
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