MacBook Pro SSD sicher löschen

macChooser

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Einen schönen Freitag in die Runde,

nachdem ich seit heute Morgen erfolglos das Internet nach Beiträgen abgesucht habe, in denen die Logik des nachhaltigen und wirklichen Löschens von SSDs auch für Nicht-Nerds beschrieben wird, möchte ich die Profis des Forums befragen. Es geht um folgendes Gerät: "MacBook Pro 2015" mit der Standard-SSD: "APPLE SSD SM0256G" und "Catalina".

Ich hatte letztes Jahr meinen Mac neu aufgesetzt und nach der Neuinstallation vergessen, FileVault zu aktivieren. Nun muss ich also davon ausgehen, dass alle Daten im "Klartext" auf der SSD hinterlegt sind. Selbst wenn ich FileVault aktiviere muss ich davon ausgehen, dass die vorigen Dateien einfach nur in andere Blöcke geschrieben und nicht gelöscht werden, sie also weiterhin einsehbar bzw. rekonstruierbar sind.

Wie ich bereits herausgefunden habe, ist die nachhaltige Löschung von SSDs (sofern man vorher nicht verschlüsselt hat) eher sehr schwierig bis "unmöglich", sofern diese nicht zig Mal neu mit Daten beschrieben wurde. Und bevor nun jemand schon fleißig in die Tasten haut, eine Bitte vorab: Eine Diskussion über Paranoia oder "das passt schon" möchte ich hier nicht führen. Mir geht es um eine nachhaltige Löschen von sensiblen Informationen. Will heißen, wenn ich das Gerät verkaufe, will ich auch bei dem Gedanken ruhig schlafen können, wenn der Neubesitzer ein "Profi-Hacker" ist und die SSD gekauft hat, um nach Intimfotos meiner Freundin zu suchen. Ihr wisst was ich meine. ;)

Mein (Er)kenntnisstand:
- Dateien in SSDs werden bei Platzbedarf oder nach der Löschung in den Blöcken "umhergereicht" bis iiiirgendwann einmal alle Blöcke neu beschrieben wurden. Eine Garantie besteht hier jedoch abschließend nicht.
- Ich las von der ATA-Secure-Erase-Funktion, bei der ich allerdings nicht durchblicke wie das gehen soll
- dann las ich auch von der TRIM-Funktion, die bei mir aktiviert ist und die nach meiner Kurzrecherche den Nutzen aufweisen soll, dass gelöschte Dateien nicht mehr "umhergereicht" werden, sondern zur Überschreibung freigegeben sind. Das heißt aber auch, dass sie offenbar nicht gelöscht werden und somit auch auslesbar/rekonstruierbar sind, richtig?
- Nachtrag: Ich lass noch irgendwo, dass man alle Blöcke mit einmal auf 0 stellen kann (Ist das ohne Weiteres möglich und für mein Fall zielführend?)

Ist es daher technisch überhaupt möglich, bei aktiviertem TRIM die SSD einmal komplett zu löschen und, sofern es unter Catalina noch möglich ist, die SSD 7 oder gar 35 Mal zu überschreiben?

Ich hoffe mein Anliegen ist klar formuliert: Sollte ich mir irgendwo ungenau ausgedrückt haben, lasst es mich wissen. Ansonsten würde ich mich sehr freuen, wenn mir jemand eine Lösung anbietet und evtl. auch kurz erklärt.

Vielen Dank! :)
 
Beschreibe den Datenträger mit Dateien, bis er voll ist. Das verringert geringfügig die Lebenserwartung.
Außerdem gibt es durch Festlegung des Herstellers eine gewisse Speicherreserve, die Du so nicht erreichst. Darin könnten alte Daten liegen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand darauf zugreifen kann, sollte ohne forensische Motivation bei Null liegen.
Wenn Dir 'bei Null' zu hoch ist, hilft nur noch physische Zerstörung.
 
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Danke, tubo!

Mit "bei Null" sprichst Du auf die ATA-Secure-Erase-Funktion an? Kann ich das überhaupt auf einem Mac ausführen oder benötige ich ein Zweitgerät? Wenn ich den ersten Terminal-Begriff

hdparm -I /dev/X

eingebe und statt X "Ohne \ Titel" (also "Ohne Titel", fragt mich bitte nicht was mich dazu gebracht hatte, die so zu nennen), dann kommt die Meldung:

-bash: hdparm: command not found

Und "forensische Motivation" läge doch theoretisch in der Fähigkeit eines IT-Profis, der sich eben genau diese Herausforderung zur Freizeitbeschäftigung gemacht hat, um an sensible Daten zu kommen oder sehe ich das falsch? Ich als Amateur kann solche Begriffe bzw. Aufwände leider überhaupt nicht einschätzen.
 
Wenn ich den ersten Terminal-Begriff

hdparm -I /dev/X

eingebe und statt X "Ohne \ Titel" (also "Ohne Titel", fragt mich bitte nicht was mich dazu gebracht hatte, die so zu nennen), dann kommt die Meldung:

-bash: hdparm: command not found

hdparm ist ein linux befehl, den hast du unter macOS nicht.
"Ohne \ Titel" ist eine volume und keine device, das ist eher so was wie disk0s1.
 
hdparm ist ein linux befehl, den hast du unter macOS nicht.
"Ohne \ Titel" ist eine volume und keine device, das ist eher so was wie disk0s1.

Herr je, spätestens jetzt dürfte euch mein Fähigkeitsgrad offenbart sein. :D Danke für die Info. Falls jemand eine deutsche Anleitung hat, mit der ich ohne ein Crack sein zu müssen, die ATA-Geschichte ausführen kann, wäre ich außerordentlich dankbar!
 
In diesem Thread gab es kürzlich diverse Beiträge zum Thema sicheres Löschen von SSDs:

https://www.macuser.de/threads/imac-sicher-loeschen-zwecks-wiederverkauf.841441/

Herzlichen Dank, die Thematik entspricht der meiniger. Was mich dennoch etwas verwundert ist die Aussage, dass mehrfaches Überschreiben einer SSD überflüssig ist. Ich sah vorhin folgendes Video: in dem darauf eingegangen wird, dass man mit externen Geräten im Preisrahmen von 150 Dollar den SSD-Chip auch weiterhin ohne Probleme auslesen kann. Gerade das Video und zahlreiche Beiträge heute Vormittag haben mich verunsichert.
 
Herr je, spätestens jetzt dürfte euch mein Fähigkeitsgrad offenbart sein. :D Danke für die Info. Falls jemand eine deutsche Anleitung hat, mit der ich ohne ein Crack sein zu müssen, die ATA-Geschichte ausführen kann, wäre ich außerordentlich dankbar!

Diese Anleitung für Deine 'ATA-Geschichte' wirst Du nicht finden. Mach es wie oben, #2, beschrieben, steht alles drin.
 
Ändert nichts daran, das Parted Magic ein Linux Live System ist das vom USB Stick gebooted wird. Da ist es recht egal welches System auf der SSD ist. die soll ja sicher gelöscht werden.
 
Ändert nichts daran, das Parted Magic ein Linux Live System ist das vom USB Stick gebooted wird. Da ist es recht egal welches System auf der SSD ist. die soll ja sicher gelöscht werden.

Danke, habe ich noch nie gemacht und hab bei einem so tiefen Eingriff ein wenig Bammel, dass danach gar nichts mehr geht. Anfängerfrage: Wenn ich von dem USB-Stick alles auf der SSD gelöscht habe, dann ist ja nichts mehr vorhanden.

Wie bekomme ich macOS wieder drauf?
 
Von einem anderen Bootfähigen USB Stick mit macOS. Oder starten mit alt+cmd+r = Internet recovery.
 
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Danke euch allen erstmal für die erste Hilfe. Ich werde das vmtl. morgen ausprobieren und mich ggf. zurückmelden. In jedem Falle, wenn ich es geschafft habe.
 
Danke, habe ich noch nie gemacht und hab bei einem so tiefen Eingriff ein wenig Bammel, dass danach gar nichts mehr geht. Anfängerfrage: Wenn ich von dem USB-Stick alles auf der SSD gelöscht habe, dann ist ja nichts mehr vorhanden.

Wie bekomme ich macOS wieder drauf?

Habe ich auch so noch nie gemacht. Wichtig!! TimeMachine Backup!
 
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So, das Ding ist durch. Details folgen morgen. Was mich nur wundert, dieses ATA Secure Erase war in 1-2 Sekunden durch. Nach dem Neustart hatte ich den blinken Ordner mit Fragezeichen und bekam die Sprachauswahl.

Was mich irritiert: Warum ist mein Mac nach der Löschung mit dem Wlan verbunden und hat das Passwort noch gespeichert? Müsste nicht ALLES verschwunden sein?
 
Danke, Macschrauber!

Zwischenfazit:
Grundlegend einfacher als gedacht, aber ich stehe wie am Anfang da, denn: Ich habe die SSD per ATA auf Werkszustand gesetzt (1-2 Sekunden erschienen mir etwas wenig für einen Vorgang von 256 GB, aber gut). Bei der Neuinstallation von El Capitan gab es wiederholt Fehler. Zitat: "Keine geeigneten Pakete für die Installation gefunden". Danach löschte ich nochmal per Festplattendienstprogamm und stellt zudem auf Journaled (Verschlüsselt) um. Wieder erfolglos.

Also externe Festplatte ran und per "Time Machine" wiederhergstellt. Nur leider wurde bei dem Vorgang FileVault deaktiviert, was ich nach der Installation einschalten könne. Das heißt. Ich stehe wie am Anfang da.

Nun überlege ich, diesen Vorgang zu wiederholen und mir einen bootfähigen USB-Stick mit Catalina zu erstellen. Damit könnte ich doch theoretisch nach der Löschung der SSD vom USB-Stick aus installieren, verschlüsseln und danach aus Time Machine wiederherstellen, oder?

Ach ja, noch ein Anfängerfehler: Notiert euch (an die hier ebenso unerfahrenen Nutzer) bitte das Passwort der externen, verschlüsselten Festplatte und stellt sicher, dass die Tastatursprache auf Deutsch gestellt ist. Sonst erleidet ihr wie ich einen halben Nervenzusammenbruch, weil das Passwort nicht angenommen wird. Ich hatte zum Glück das kryptische Passwort noch im Papierkorb meines alten 1Password-Kontos, sonst wären alle Daten für immer futsch gewesen. Der Nachteil von Verschlüsselung. ;)
 
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