1080i auf 720 Zeilen - Wie geht das?
Nun wird mach einer fragen, ob 720 Pixel native Auflösung in der Vertikalen überhaupt ausreichen, bei einem Sendeformat von z.B. 1080i, zumal HD1 in 1080i sendet und auch Premiere sich primär für 1080i entschieden hat. Die Antwort lautet: Ja. Das "i" bei 1080i bedeutet, dass das Bild interlaced dargestellt wird. In diesem Modus - auch Zeilensprungverfahren genannt - wird das Bild zeilenweise inneinander versetzt dargestellt, d.h. zu einem Zeitpunkt werden immer nur die geraden oder die ungeraden Zeilen gerschrieben und im nächsten Zeitpunkt erfolgt das ganze umgegekehrt. Dabei wird die Trägheit des Auges genutzt, wodurch der Betrachter das Bild trotz der versetzten Darstellung als eine Einheit empfindet. Interessanter Weise bedeutet es für moderne Bildprozessoren keine Einschränkung, wenn sie für dieses Verfahren statt 1080 Zeilen deren nur 720 zur Verfügung haben. Auch auf 720 Zeilen werden alle Details der 1080 Zeilen dargestellt, aber eben zeitversetzt, was das Auge jedoch nicht merkt. Es ist sogar so, dass die Interpolation (so wir die Berechnung der Umsetzung der 1080 Zeilen auf 720 Zeilen auch genannt) bei 720 Zeilen nativer Auflösung weniger Pixel bewegen muss, wenn im Filmverlauf schnelle Bewegungen dargestellt werden müssen. Deshalb wird vereinzelt von technischer Seite sogar die Meinung vertreten, 1080i auf 720-Displays würden ein insgesamt besseres Bild zeigen (unter Einbeziehung von Bewegungsartefakten) als das progressive Verfahren 1080p auf 1080-Zeilen Displays.