ZoopCube schrieb:
Ist mal ne interssante These!
Ich denke nämlich eher, dass Programme, die es erlauben mp3 (oder andere komprimierte Formate) zu schneiden, nichts weiter tun, als beide o.g. Schritte zu vereinen - halt intern... Dekomprimieren, schnippeln und wieder komprimieren.
Naja meine These kommt nicht von ungefähr. Jeder, der z.B. schonmal ein mp3 über z.B. Aquisition oder *pfui* geladen hat
weiß, dass man die Datei schon vorhören kann,
bevor sie vollständig geladen ist. Es wird halt bis lediglich dahin abgespielt, ab wo keine Daten mehr vorhanden sind. Warum sollte es nicht möglich sein, sowas auch nachträglich mit einer Datei zu machen, also einfach was abschneiden ohne neu zu encodieren?
Jedenfalls interessiert mich das jetzt wirklich. Ich werde mal versuchen, das etwas genauer zu recherchieren.
ZoopCube schrieb:
Nächste These: (mal so behauptet)
Beim Komprimieren eines Audio-Signals (aus aiff z.B. in mp3) werden immer identische Arbeitsschritte angewendet, so dass bei wiederholter Kompression ein "Qualitätsverlust" nur einmal, nämlich beim ersten Mal, auftritt.
Eine editierte mp3 Datei ist somit qualitativ "genauso schlecht", wie die ursprüngliche mp3 Datei...
Diese These hört sich in der Theorie tatsächlich plausibel an. Ich habe es eben mal in einem praktischen Experiment nachvollzogen:
Ich habe einfach ein kurzes Soundfile in mehreren Generationen immerwieder als MP3 encodiert. Die Einstellungen für den Codec waren dabei immer exakt die gleichen. (Als Software kam Logic Pro 6.4.3 mit dem Fraunhofer-Codec zum Einsatz). Ich hab das Experiment mit 128 kbps über zehn Generationen getrieben und es war klar festzustellen, dass die Verluste von Generation zu Generation zunehmen, was die These widerlegt, die Verluste entstünden nur beim ersten Encodieren.
Allerdings muss ich auch sagen, dass die Verluste insgesamt viel geringer waren, als ich bei 128 kbps über zehn Generationen erwartet hätte. Es scheint also schon was an der Vermutung dran zu sein, dass die Verluste (bei gleichen Einstellungen) mehr oder weniger immer wieder in die selben Kerben schlagen -- aber letztlich eben doch nicht ganz ohne Nebeneffekte.
EDIT:
Ich habe den Test jetzt nochmal mit anderer Musik wiederholt und muss meine Aussage, dass die Verluste unerwartet gering ausfielen, wieder revidieren. Offenbar war die Beispielaufnahme die ich für mein erstes Experiment verwendet habe ziemlich minderkomplex.
Mit dem beim zweiten Anlauf verwendeten Tonbeispiel (akustischer Jazz, Klavier-Trio mit viel filigraner Beckenarbeit des Schlagzeugers) waren die Resultate wesentlich krasser. Bereits nach fünf Generationen habe ich den Versuch abgebrochen -- klanglich war es da schon jenseits von gut und böse.