Umwelt Klimawandel-Konsens kippt

Ich glaube an den Klimawandel und ich glaube, das er vom Menschen verursacht ist.
Trotzdem arbeite ich für die Mineralölindustrie und helfe mit, Produkte zu erzeugen, die den Klimawandel beschleunigen.

Ich glaube aber auch, dass man nicht alles verbieten kann. Ich meine einfach, dass man mit gesunden Menschenverstand durchaus viel mehr positives bewirken kann, als mit ständigen Zwang.

Keiner will Legebatterien, aber jeder will billige Eier. Keiner will einen Klimawandel, aber jeder will billige Energie.

Erst wenn die Menschen verinnerlichen, dass Energie mehr kostet, als man bezahlt, dann wird der eine oder andere umdenken (wenn er es sich wirtschaftlich leisten kann).

Würde jedes Atomkraftwerk versichert werden müssen, wie man es sonst von jedem verlangt, dann würden die Prämien ob des Schadenspotenzials eine AKW so hoch sein, dass man zusperren müsste.
Wer kann jetzt das Risiko des Klimawandels mit dem Risiko der intensiven Nuklearnutzung abwägen? Ich nicht!
 
:rolleyes:

Schau dir bitte mal an, wer das Ganze veröffentlicht hat - die Republikaner! Der Artikel wurde im "Inhofe Press Blog" veröffentlicht.

nein, es ist ein offizieller Report des US-Senats. Daß er auch politisch motiviert ist, genauso wie die Publikationen der Gegenseite, ist unbestritten. Aber er gehört zum "Gesamtbild", wenn man über Klimawechsel spricht; es muß einem klar sein, daß es nicht die einfache Wahrheit von Herrn Gore gibt (der auch nur die Sachen erwähnt die für seine These sprechen, und sicher nicht darüber redet wie er persönlich damit reich wird).
 
Die Finanzindustrie, die Atomlobby, die am Zertifikatehandel verdient, in Deutschland, die Energiekonzerne, die die Zertifikate kostenlos erhalten, aber trotzdem den Endkunden mit einem fiktiven EK belasten, die Versicherer und Rückversicherer, Al Gores privates Investmentunternehmen, die Forscher, die durch die intensivierte Klimaforschung durch Sonderprogramme mehr Geld zur Verfügung haben und auf einmal im Mittelpunkt des Interesses stehen usw. Erfahrungen aus Großbritannien zeigen, dass die Klimalobby eben nicht aus NGO-Underdogs besteht, sondern dass sich längst die gesellschaftlichen Eliten eingeklinkt haben, da sich damit natürlich Milliarden verdienen lassen.

Natürlich gibt es auch Lobbyismus auf der anderen Seite, aber der ist wahrlich nicht mit der Kraft der bestehenden Interessenvertreter auf Seite der großen CO2-Emittenten vergleichbar.

Bestes Beispiel ist doch die Autoindustrie. Es dauert Jahre, bis sich die Politik auf drastische CO2-Reduzierung einigt. Es vergehen aber nur wenige Monate des Jammerns seitens der Autoindustrie, bis die die zuvor gefassten Beschlüsse aufgeweicht werden.
 
nein, es ist ein offizieller Report des US-Senats. Daß er auch politisch motiviert ist, genauso wie die Publikationen der Gegenseite, ist unbestritten. Aber er gehört zum "Gesamtbild", wenn man über Klimawechsel spricht; es muß einem klar sein, daß es nicht die einfache Wahrheit von Herrn Gore gibt (der auch nur die Sachen erwähnt die für seine These sprechen, und sicher nicht darüber redet wie er persönlich damit reich wird).

Nein, es ist ein Report der Republikaner im US-Senat --> Minority Report.

http://epw.senate.gov/public/index.cfm?FuseAction=Home.Home
 
Natürlich gibt es auch Lobbyismus auf der anderen Seite, aber der ist wahrlich nicht mit der Kraft der bestehenden Interessenvertreter auf Seite der großen CO2-Emittenten vergleichbar.

Bestes Beispiel ist doch die Autoindustrie. Es dauert Jahre, bis sich die Politik auf drastische CO2-Reduzierung einigt. Es vergehen aber nur wenige Monate des Jammerns seitens der Autoindustrie, bis die die zuvor gefassten Beschlüsse aufgeweicht werden.

Das Problem bei deiner Argumentation ist, dass die Autoindustrie in Europa den anthropogenen Klimawandel überhaupt nicht bezweifelt. Sie betreibt relativ erfolgreiche Lobbyarbeit in Bezug auf konkrete Einzelmaßnahmen des Klimaschutzes, aber nicht in Bezug auf die wissenschaftliche Erforschung. Als Beispiel für die Lobby der "Klimaskeptiker" taugt sie dadurch aber nicht.
 
Man macht es sich aber auch etwas zu einfach, Herrn Gore das Meinungsmonopol der Klimawandelbefürworter zuzusprechen.

Ich hatte, als ich ein Praktikum bei einer luxemburger Zeitschrift machte, die Möglichkeit eine Vorlesung eines Wissenschaftlers der Uni-Luxemburg zu hören, der seit über einem Jahrzehnt die Eischmelze auf Grönland analysiert. Er selber behauptete in reger Kommunikation mit Kollegen aus der Klimaforschung zu stehen, für die der Zusammenhang zwischen menschlicher Industrialisierung und Klimawandel ziemlich wahrscheinlich ist. Natürlich muss man immer zwei Sachen betonen.

Einerseits sind die Klimabestimmenden Elemente unendlich komplex und andererseits ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teilbereichen der Klimaforschung manchmal sehr schwierig, weil es auch hier sehr verschiedene Ansätze gibt. Man kann den anthropogenen Klimawandel nicht verabsolutisieren. Es gibt aber scheinbar viele Hinweise die darauf rückschliessen lassen.

Was nahezu unbestritten ist, ist, dass ein Klimawandel, sei er nun anthropogen oder nicht, geschieht und dass dieser sich beschleunigt und für verschiedene Länder dieser Erde Konsequenzen hat die man international lösen muss. Und da diese Konsequenzen meistens so groß sind, dass die einzelnen Länder oder Regionen wie Bangladesch völlig hilflos sind, braucht es eine Solidarität um gemeinsam an Lösungen zu denken.

Was auch unbestritten jedoch nicht mit dem Thema direkt etwas zu tun hat, ist, dass die natürlichen Ressourcen, wie Öl und Gas, deren Konsum man ja auch eine Teilschuld am Klimawandel zuspricht, endlich sind. Man muss also nicht nur im Hinblick auf einen anthropogenen Klimawandel schonender mit diesen Ressourcen umgehen.

Letztlich kommt es auch darauf an welche Resultate man sehen will. Ob man die wissenschaftliche Beiträge nur dann akzeptiert wenn sie einem in den Kram passen oder ob man nur die Resultate annimmt, die einen in seinem Komfort stören.
 
Auch wenn es den menschengemachten Klimawandel nicht gibt und er ganz natürlich erfolgt, was ich bezweifle, kann er immer noch als Katalysator für neue, umweltverträglichere und nachhaltige Energie-Technologien wirken.

Das wäre das Positivste, was passieren kann. Meiner Meinung nach.
 
Was nahezu unbestritten ist, ist, dass ein Klimawandel, sei er nun anthropogen oder nicht, geschieht und dass dieser sich beschleunigt und für verschiedene Länder dieser Erde Konsequenzen hat die man international lösen muss. Und da diese Konsequenzen meistens so groß sind, dass die einzelnen Länder oder Regionen wie Bangladesch völlig hilflos sind, braucht es eine Solidarität um gemeinsam an Lösungen zu denken.

Das ist richtig, wobei man auch bedenken muss, dass es auch Länder gibt, die von den Folgen eines Klimawandels profitieren. Sowohl Grönland als auch Russland bereiten sich schon darauf vor, Zugriff auf bisher nicht zu erschließende Rohstoffvorkommen zu haben. Die nützt den Malediven oder Tuvalu zwar wenig, zeigt aber, dass es auch hier gegenläufige Interessen gibt. Und der Interessenausgleich zwischen diesen Ländern muss zwangsläufig auf internationaler Ebene erfolgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Thread begann vor 2 Jahren, brachte es auf über 2600 Beiträge und lief bis vor kurzem immer wieder.
Und das war nicht der einzige Thread zum Thema Klimawandel, es gab auch davor schon welche.

Wollt ihr die ganze Diskussion ernsthaft noch mal führen?
 
Das ist richtig, wobei man auch bedenken muss, dass es auch Länder gibt, die von den Folgen eines Klimawandels profitieren. Sowohl Grönland als auch Russland bereiten sich schon darauf vor, Zugriff auf bisher nicht zu erschließende Rohstoffvorkommen zu haben. Die nützt den Malediven oder Tuvalu zwar wenig, zeigt aber, dass es auch hier gegenläufige Interessen gibt. Und der Interessenausgleich zwischen diesen Ländern muss zwangsläufig auf internationaler Ebene erfolgen.

Ich glaube nicht, dass es etwas mit Interessen zu tun hat, wenn etwas "so wie so" eintritt. Die die davon profitieren profitieren eben davon. Da besteht ja kein Handlungsbedarf. Es besteht aber Handlungsbedarf bei denen, die unter direkten Folgen zu leiden haben.
 
Das Problem bei deiner Argumentation ist, dass die Autoindustrie in Europa den anthropogenen Klimawandel überhaupt nicht bezweifelt. Sie betreibt relativ erfolgreiche Lobbyarbeit in Bezug auf konkrete Einzelmaßnahmen des Klimaschutzes, aber nicht in Bezug auf die wissenschaftliche Erforschung. Als Beispiel für die Lobby der "Klimaskeptiker" taugt sie dadurch aber nicht.

Das stimmt, mittlerweile zweifelt die Autoindustrie den anthropogenen Klimawandel wohl nicht mehr an. Ich kann mich aber noch an Zeiten erinnern, wo der damalige VDA-Präsident von einem "wissenschaftlichen Dissens" sprach. Die konkrete Lobbyarbeit gegen Klimaschutzmaßnahmen beeinflusst das aber wohl nur in ihrer Argumentationsweise.
 
Und dieser Thread zum Thema Klimaveränderung lief bereits 2006, also vor zweieinhalb Jahren, und damit noch vor der Veröffentlichung des IPCC-Klimareports.
Auch da war die Klimaveränderung schon seit langem Thema, es hatte auch schon internationale Klimakonferenzen gegeben. Die in Rio ist die bekannteste: Sie fand 1992 statt, damals unterzeichneten 162 Staaten die UN-Klimakonvention.

Seit den 50er Jahren erhärtet sich der Verdacht der menschengemachten Klimaveränderung, der bereits in den 20er Jahren veröffentlicht wurde.
Und von irgendwelchen Geschäftsinteressen eines Al Gore konnte damals ja noch nicht die Rede sein, der lief noch mit einer Rassel um den Weihnachtsbaum.

Ein sehr sehr langer Erkenntnisprozess also hat zu dem Klimareport geführt, der Ende 2007 veröffentlicht wurde und den Stand der Forschung, der Theorien und der Prognosen wiedergeben sollte.

Und je mehr sich verdichtete, dass der Mensch die Verantwortung trägt für eine heute noch unabsehbare Kette von Klimaveränderungen, je mehr haben natürlich auch Geschäftsleute versucht, ihre Strategien darauf abzustellen. Wer mit der Klimaveränderung Geld verdienen kann, versucht es natürlich auch. Wem Klimaschutz die Geschäfte verhagelt, der bestreitet den Klimawandel – und weil das zunehmend weniger gelingt, klagt man über die Weltwirtschaftskrise, die Klimaschutz unbezahlbar gemacht habe, und fordert Ausnahmen für sich selbst.

Aber wer die Presse aufmerksam liest, wird feststellen: Diejenigen, die die Existenz des Klimawandels nicht anerkennen, werden weniger. Sie befinden sich seit 2 Jahren in der Defensive und führen nur noch Rückzugsgefechte.
Selbst in den USA ist das so, wo Klimaschutz mittlerweile ebenfalls mehrheitsfähig geworden ist – Barrack Obama hat dieses Thema in den Vordergrund seiner Wahlkampagne gerückt und gewonnen.

Aber natürlich haben die Wirtschaftsunternehmen, die gegen Kliamschutzgesetze sind, nach wie vor enormen Einfluß. Und sie nutzen ihn, die Energiekonzerne oder die Autoindustrie sind ein Beispiel dafür, wie auf allen Ebenen um und gegen neue Klimaschutz-Gesetze gekämpft wird.

Wissenschaftlich gesehen ist das Thema jedenfalls ur-uralt.
Es kann absolut keine Rede davon sein, dass Al Gore es erfunden habe und sich nun seriöse Wissenschaftler gegen ihn stellen. Das Gegenteil ist der Fall: Al Gore ist auf einen bereits abgefahrenen Zug aufgesprungen, der immer schneller wurde und wird.
Aber weder ist er der Zugführer noch der Heizer – er hat einfach nur verstanden, das Thema öffentlichkeitswirksam darzustellen und auch persönlichen Nutzen daraus zu ziehen.
Was man ihm aber nicht ernsthaft vorwerfen kann.
 
Zurück
Oben Unten