Musik Klassische Musik

Ja, sicher. Hast du ein Problem damit?
Die "akademische" Auseinandersetzung mit Musik muss nicht automatisch dazu führen, dass man distanziert hört und Musik nur als Präparat unter dem Mikroskop sieht. Videos wie das von mir verlinkte sind nur als Stützräder gedacht: Sie sollen den Zugang zum Radfahren ermöglichen, sich dann aber bitte überflüssig machen.
akademischer zugang zu musik ist schon mehr als artifiziell, und sehr selten. haelst du ihn etwa fuer besonders raffiniert?
Musik ist immer artifiziell. Frauen sind das nicht. Musik wird nicht instinktiv aufgenommen, für Frauen hingegen bist du mit einem automatischen Instinkt-Programm ausgerüstet, das auf bestimmte Reize automatisch reagiert. Der Vergleich ist also nicht so wahnsinnig glücklich.
dem kunstvergleich bist aber elegant ausgewichen ;)

und: die tanzmusik wird _nur_ instinktiv aufgenommen.
rob
 
Es gibt keine instinktive Aufnahme - es gibt eine Resonanz. Und die hat einen Urgrund.
Dieser kann - z.B., ganz plakativ - aus dem Elternhaus kommen. Oder mit einem Gefühl in Verbindung stehen (Jugendliebe, besondere Erinnerung, ekstatisches Erlebnis ...). Oder mit einer Beschäftigung damit zu tun haben (Schul-, Instrumentalunterricht).
Sie kann auch weit über das hinaus gehen, etwa in außerkörperliche Bereiche (morphogenetische Felder, frühere Leben ... was also scheinbar gar nichts mit diesem Leben zu tun hat. - Anm.: daran muß man natürlich nicht glauben).

Immer aber gehören dazu zwei Seiten. Die eine Seite: die Musik. Die andere Seite: ICH. Ohne das Erklingen meiner Seele, ohne diesen inneren Widerhall, gibt es keine Resonanz.
Das gilt selbstverständlich auch für Tanzmusik.
 
und: die tanzmusik wird _nur_ instinktiv aufgenommen.

Nein. Selbst "Hänschen klein" wird nicht instinktiv aufgenommen, sonst hätten auch Tiere was davon, was augenscheinlich nicht der Fall ist.

Es handelt sich bei diesem einfachen Kinderlied um eine achttaktige Periode, die man nicht als solche benennen können mag, aber dennoch strukturell wahrnimmt - ansonsten würde das Lied keinen Sinn machen. Näheres dazu auf Wikipedia.
 
Es gibt keine instinktive Aufnahme - es gibt eine Resonanz. Und die hat einen Urgrund.
Dieser kann - z.B., ganz plakativ - aus dem Elternhaus kommen. Oder mit einem Gefühl in Verbindung stehen (Jugendliebe, besondere Erinnerung, ekstatisches Erlebnis ...). Oder mit einer Beschäftigung damit zu tun haben (Schul-, Instrumentalunterricht).
Sie kann auch weit über das hinaus gehen, etwa in außerkörperliche Bereiche (morphogenetische Felder, frühere Leben ... was also scheinbar gar nichts mit diesem Leben zu tun hat. - Anm.: daran muß man natürlich nicht glauben).

Immer aber gehören dazu zwei Seiten. Die eine Seite: die Musik. Die andere Seite: ICH. Ohne das Erklingen meiner Seele, ohne diesen inneren Widerhall, gibt es keine Resonanz.
Das gilt selbstverständlich auch für Tanzmusik.
klingt aber trotzdem kaum nach einem akademischen zugang :)
rob
 
Nein. Selbst "Hänschen klein" wird nicht instinktiv aufgenommen, sonst hätten auch Tiere was davon, was augenscheinlich nicht der Fall ist.

Es handelt sich bei diesem einfachen Kinderlied um eine achttaktige Periode, die man nicht als solche benennen können mag, aber dennoch strukturell wahrnimmt - ansonsten würde das Lied keinen Sinn machen. Näheres dazu auf Wikipedia.
schlechtes beispiel. wie waer's mit samba oder cha-cha? meinetwegen auch als resonanz ;)

und bitte kein halbpedia als referenz...
rob
 
schlechtes beispiel. wie waer's mit samba oder cha-cha? meinetwegen auch als resonanz ;)

und bitte kein halbpedia als referenz...
rob

Sonst noch nen Wunsch? Darf ich dir vielleicht noch ein Bier bringen? :rolleyes:
 
und wie waer's mit free jazz und improvisationen?

Ich würde sagen, gerade Free Jazz und Improvisationen setzen einen mehr oder weniger akademischen Zugang voraus, sprich: eine höhere Hörkompetenz.
 
Ich würde sagen, gerade Free Jazz und Improvisationen setzen einen mehr oder weniger akademischen Zugang voraus, sprich: eine höhere Hörkompetenz.

Darüberhinaus wäre noch anzumerken, dass gerade Jazz-Musik ein schönes Beispiel für die Strukturiertheit von Musik ist: Von wenigen Stilen abgesehen, gibt es hier äußerst klare Strukturen; sie bilden sozusagen die Leinwand, auf der die Improvisationen aufgetragen werden.

New Orleans Jazz, zum Beispiel: Grundlage ist ein erstaunlich festes Schema, das 12taktige Blues-Schema. Die Rhythm-Section (Klavier, Bass, Banjo, Drums) ist nur mit TTTTSSTTDSTD befasst, immer und immer wieder dasselbe...

...während die Melody-Section in Einzel- oder Kollektivimprovisationen die Sau rauslässt. Dieses "Sau-Rauslassen" ist natürlich erheblich unstrukturierter als aufgeschriebene Musik, aber das macht nix - das strenge Blues-Schema sorgt dafür, dass die Sache nicht "aus dem Rahmen fällt", so to say.

Beim Free Jazz ist es in der Tat anders. Es gibt dort keine festen Schemata mehr, der improvisatorische Anteil ist sehr hoch - eigentlich ist es ausschließlich Improvisation. Die Konsequenz: Kein Schwein hört zu. Dieses Schicksal teilt der Free Jazz (wenn es denn wirklich echter Free Jazz ist!) mit der Zwölftonmusik. Die ist zwar sehr wohl strukturiert, die Struktur ist aber aufgrund der fehlenden Tonalität selbst für erfahrene Ohren nur schwer auszumachen.
 
Danke für den Tipp, soeben gekauft. Herrlich, endlich kein Gschreie ;)

Oho!
Aber Wagner ohne Heldentod und "hotthotthoho" (Walkürenritt) ist ja fast wie Bayern ohne Ludwig II oder Franz Josef ohne Korruption... :D

Ich finde Wagner immer noch schwierig - man kommt nicht an ihm vorbei, aber ich kann auch nicht mit ihm... Vor allem, wenn man sich ein wenig mit der Person beschäftigt, mit seiner Gedankenwelt, seinem Judenhass - da tuen sich die Abgründe auf, die man in seiner Musik spürt.

Eine gelungene Art, sich der Thematik zu nähern, ist von der humoristischen Seite mit Loriot :D
 
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