solange versucht wird, GR in der Euro Zone zu behalten - und das Ganze mit Sparen! Solange wird es den Menschen dort schlecht gehen. Erst wenn Sie aus der Euro Zone raus sind, könnte das Geld, das wir jetzt den Banken geben (damit GR in der Eurozone bleibt), für wirkliche Hilfe geben. Und eben, die von Dir aufgezeigten Gefahren abwehren oder zu mindest mildern.
Einfach so als hätte in GR ein Erdbeben gewütet, dann würde auch keiner kommen und sagen: Ihr müsst bis aufs Blut sparen, wie das jetzt geschieht
Es ist vollkommen utopisch anzunehmen, "wirkliche Hilfe" käme bei denen an die sie brauchen. Aber ganz abgesehen davon, muß eine wirkliche helfende "Hilfe" nachhaltig sein. Das kann man mit einer humanitären Hilfe nach zB. einem Erdbeben nicht vergleichen. Da kommen Hilfsmannschaften und verteilen zwei Wochen lang Decken und Nahrungsmittel, und dann sind sie wieder weg. Klar ist das billiger, und wird deswegen auch von manchen Leuten als Lösung für Griechenland vorgeschlagen, weil sie eben gerade nicht wirklich helfen wollen. Ein paar Butterbrote verteilen hilft aber einer kollabierten Wirtschaft nicht auf die Beine.
Ein anderer Punkt ist, daß sehr viel Geld an die "bösen Banken" geflossen ist. Ja, das stimmt. Dieses Geld hat den Leuten in GR nichts gebracht. Aber es hat den Leute in
Deutschland und Frankreich etwas gebracht, nämlich ihre Bankguthaben und vor allem ihre Lebensversicherungen abgesichert. Nur deswegen haben die anderen Euroländer so viel Geld in die Hand genommen: um im eigenen Land die Banken
und ihre Kunden zu schützen. Daß die deutschen Bevölkerung mehr von der Griechenlandhilfe profitiert hat als die griechische, wird da gern übersehen. Übrigens, für alle Bankenhasser: Alle grossen Banken sind Aktiengessellschaften, damit kann auch jeder an deren "bösen" Gewinnen teilhaben, wenn er nur will.
Noch ein anderer Punkt ist das "Sparen". Auch da stimme ich dir teilweise zu, daß die europäische Politik es hier zu hart hat angehen lassen. Durch das "Sparen" ist in GR viel kaputt gegangen, was erhaltenswürdig gewesen wäre. Gesunde Firmen zum Beispiel, die pleite gegangen sind weil ihnen die gesamte Kundschaft weggebrochen ist. Es ist ja so, daß die Psychologie eine grosse Rolle im Markt spielt. In GR geben selbst die Reichen zur Zeit kaum Geld aus, weil sie kein Vertrauen in ihr Land haben - zum Teil, weil der Grieche den Staat immer schon als seinen Feind angesehen hat (zum Teil nicht ohne Berechtigung, siehe unten!), zum anderen Teil weil die Menschen sehen, daß ihnen eine Politik aufgedrückt wird, die nicht berechenbar ist und sie nie wissen, wann sie das Geld noch brauchen werden. Dazu ein Beispiel: Die Lohnsteuern wurden in den letzten Jahren stark erhöht. Dann kam die Troika und meinte, das eingenommene Geld würde immer noch nicht reichen. Was hat man also gemacht? Man hat die Lohnsteuern nochmal erhöht - diesmal
rückwirkend für ein halbes Jahr. Und flupp, hatte ich einen Bescheid für etwa 1500 Euro "Nachzahlung" im Briefkasten, auf mein bereits vollkommen korrekt versteuertes Geld. Dito die "Solidaritätsabgabe", die plötzlich eingeführt und
rückwirkend erhoben wurde (nochmal 700 Euro weg). Anfang des Jahres kam dann die nächste solche Geschichte: da wurde
wieder rückwirkend das Gehalt im öffentlichen Dienst gekürzt - diese "Erhöhung" wird jetzt in ein paar Raten monatlich vom neuen Gehalt abgezogen. Von so etwas erfährt man in Deutschland nichts. Es würde ja vielleicht verständlich machen, warum die Leute zum Demonstrieren auf die Strasse gehen. Solche Sachen sind einfach
kriminell, und helfen garantiert nicht, das Vertrauen in den griechischen Staat zu verbessern.