Hallo iTunes,
der Teilnehmer „koobcam“ betonte den „Dreck“, den er als Mac User nicht mehr benötigt, weil er davon ausgeht, das eine Bedrohung für den Mac nicht existiert oder nur in einem Umfang existiert, der keinen Schaden anrichtet. Doch diese Ansicht ist ein Trugbild, denn auch unter Mac OS X muss eben der gleiche Dreck (also Tools, die dem Schutz vor unberechtigtem Zugriff dienen) installiert werden, damit der Anwender auch ein Feedback erhält, falls jemand anklopft und eintritt, der unerwünscht ist.
Verlässt sich der Mac User auf die Maßnahmen, die Mac OS X anbietet, dann kommt das ebenso einer Einladung gleich, wie das Vertrauen auf die Optionen des Windows XP Betriebssystems. Ohne zusätzliche Tools kann der Ansatz von kontrollierter Sicherheitsüberwachung, wenn Daten heimlich vom Internet in das System übertragen werden, nicht erfüllt werden. Die Firewall von XP taugt ebenso wenig wie die Maßnahmen von Mac OS X. Sie bilden allerdings eine von vielen Grundvoraussetzungen, um überhaupt von einer „Mauer“ sprechen zu können, auch wenn sie weder hoch ist noch über dicke Steine verfügt. Angreifer haben es leicht, diese Mauer zu überspringen oder einfach um sie herum zu laufen. So verhält es sich auch mit dem auf dem Markt befindlichen Schutzprogrammen gegen Viren und Trojanern, die eben nur so gut sind, wie die letzte Aktualisierung ihrer Definitionsdatei, denn wenn aktuelle Viren nicht erkannt werden, können sie auch nicht beseitigt werden.
Doch gerade, was die Aktualisierung solcher Definitionsdaten betrifft, tun sich von Anbieter zu Anbieter Abgründe auf. Der Preis für eine vermeintlich stetige Sicherheitskontrolle ist hoch und kostet zudem System-Performance - permanent. Es ist schon wahnwitzig genug, dass man sich einen schnellen Computer kauft um in der Praxis 20% der Leistung dafür einbüssen zu müssen, das ein professionelles Sicherheitsprogramm im Hintergrund mitläuft, welches ständig mit dem Internet verbunden sein möchte und zudem jede Aktion des Benutzers protokolliert, wie auch Vorgänge, die nicht von Seiten des Benutzers erfolgen. Gesellt sich zudem eine weitere Sicherheitsapplikation mit dazu, so hat der Anwender kaum noch Vorteile in Bezug auf die Systemleistung im Vergleich zu einem älteren Computer ohne Schutzvorkehrungen.
Aber ohne diese Sicherheitsmaßnahmen, die eben zu jedem Betriebssystem dazu gekauft und installiert werden müssen, geht es nicht, wenn man ausschließen möchte, das es den Viren, Trojanern und Rootkits zu einfach gemacht wird. So ergänzt sich die Anzahl möglicher Tools dahin gehend, extra Spyware zu installieren, die nur verhindern soll, das sich Fremddaten in das System einschreiben und beim nächsten Start Teil des Systems werden. So erhält der User die Option, jeden Eintrag manuell zu bestätigen oder abzulehnen (zu blocken). Ohne die Tools würde der Anwender nicht merken, dass sich eine Datei ins System schreibt. Und weil mit dem Irrtum aufgeräumt werden muss, das Mac User keiner Bedrohung durch das Internet gegenüber stehen und solche Tools und anderen Sicherheitsvorkehrungen angeblich nicht brauchen, wäre es falsch, die Käufer in Sicherheit zu wiegen, aber das macht Apple und wirbt sogar damit, wie schutzlos man surfen kann, ohne sich dem Risiko austzusetzen, infiziert zu werden. Eine Lüge, denn selbstverständlich steigt mit der Anzahl der Mac User auch die Anzahl der Verseuchung durch eben die gleichen Angriffe derer, die ihren Nutzen daraus ziehen, ein System auszuspionieren, es zu missbrauchen. Und weil Mac Einsteiger besonders gutgläubig sind und ihre persönlichen Daten in Sicherheit glauben, sind Anwender von Mac OS X sogar beliebte Angriffspunkte von denen, die kaum auf Gegenwehr stoßen werden, weil der Zugang oftmals frei ist und der „Zugang zur Burg“ keine Wachen hat.
Dagegen werden die Einsteiger mit Windows XP frühzeitig für das Thema sensibilisiert und setzten bereits das auf, was ein Eindringen behindert, aber nicht verhindert. Und es ist ein Markt. Ein Milliardengeschäft mit der Angst von Verbrauchern. Eine Angst, die eben nicht zum Image von Apple passt und deshalb ganz gerne verschwiegen wird.
Die Tools sind dafür da, um aufzuzeigen, dass jemand das Haus betritt, der im Haus nichts zu suchen hat. Und je gründlicher diese Tools arbeiten, desto sicherer wird das Haus. Aber das setzt vom Hausbesitzer voraus, das er die Tools hat, installiert und bedienen kann, denn was die Betriebssysteme von Haus aus installieren, ist so wertvoll wie die Klingel, bei der ein Draht gekappt wird, damit sie nicht mehr läutet.
Böse Einbrecher geben sich zu erkennen, in dem sie die Fensterscheibe einschlagen und Schäden hinterlassen. So gibt es auch Viren, die sich beim Aufspielen nicht melden, aber kurz bevor sie in Aktion treten, zeigen sie dem Anwender, dass nun der Terror losgeht. Es dient dem Ego des Programmierers, wenn die Medien über einen Virus oder einen Wurm berichten, der sich mit einem optischen oder akustischen Signal ankündigt und dann die Computer einfrieren lässt. Wo wäre sonst das Vergnügen für den Verursacher?
Bei Rootkits geht es um den subtilen Terror, denn der Schaden beginnt bereits beim Einnisten und Ziel ist es, so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben, damit der Computer lange Zeit ferngesteuert werden kann und sämtliche Daten ausgelesen und transferiert werden können. Wer dann keine Tools installiert hat, die den Prozess der Datensendung oder des Auslesens erkennen können und die Alarm schlagen, um wenigstens den Kontakt zur Außenwelt zu verhindern, wird nie erfahren, das ein Parasit im System schlummert, der längst erwacht ist und aktiv.
-Sterling