Ich melde mich hier auch mal zu Wort, da ich schon bald 20 Jahre professionell mit Photoshop am Mac arbeite. Zudem habe ich praktische Erfahrungen mit den meisten G5 und Mac Pro, die Apple so auf den Markt geschmissen hat.
1. Daß man mit einer CS3 nicht vernünftig an einem G5 arbeiten kann ist totaler Quatsch, selbst die CS4 funktioniert noch tadellos. Die damaligen Versionen von Photoshop haben es ja noch nicht einmal geschafft, die damals aktuelle Hardware auszureizen. Wartezeiten gibt es da nicht mehr, als heutzutage auch, wenn es das normale Bearbeiten von Bildern betrifft. Lediglich der Einsatz von aufwendigen Filtern kann von aktueller Hard- und Software profitieren. Die Systeme wurden früher schliesslich in genau dieser Konfiguration professionell eingesetzt! Einzig, daß ältere Systeme noch keine Grafikkarte besitzen, die PS als Beschleuniger nutzen kann ist ein Manko, das aber zu vernachlässigen ist.
Anders sieht es natürlich mit RAW-bearbeitung im grossen Stil aus. Wer eher aperture oder Lightroom einsetzt und fordert, der kann selbst mit einem aktuellen System noch schnell an Grenzen stossen.
2. Den Single G5 1,8 GHz gab es in zwei Ausführungen: Die erste von 2003 war das damalige Mittelklassemodell bei Einführung des G5. Diese wurde nach wenigen Monaten bereits durch ein 2x1,8 GHz-Modell ersetzt. Erkennen kann man den ersten 1,8 GHz Single am 900 MHz Bus. Mit dem Modell habe ich sowohl privat als auch beruflich einige zufriedene Jahre verbracht. Einer der zuverlässigsten Macs die ich kenne. Meiner dient heute noch meinem Vater als zuverlässiger Internet- und Office-Rechner.
Der von Dir erwähnte war das Einstiegsmodell von 2004 und dem früheren Mittelklassemodell deutlich unterlegen. Genau wie der Einstiegs-G5 von 2003 mit nur 1x 1,6 GHz und eingeschränkten Aufrüstmöglichkeiten würde ich dieses Modell eher weniger empfehlen, es sei denn es ist ein totales Schnäppchen, sprich für max. 50 Euro.
3. Für 150 Euro dürfte es mindestens ein 2 x 2 GHz G5 sein. Mit dem kann man noch vernünftig arbeiten und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt halbwegs. Die zwei Prozesoren machen sich bemerkbar, wenn man mehrere Dinge parallel betreiben will. Allerdings gibt es auch hier drastische Unterschiede bei den Modellen. Auch hier waren die Mittelklasse-Versionen meiner Erfahrung nach besser, als die späteren Einstiegsversionen. Neuer ist beim G5 halt nicht immer besser.
Ich selbst habe von meinen G5 das letzte Mittelklassemodell, den 2,3 GHz DualCore behalten und werde den auch nicht mehr abgeben. Bin selbst erst vor kurzem auf einen Mac Pro 1,1 für den privaten Einsatz gewechselt, da ich den sehr günstig bekommen habe, sonst würde ich meine Heimarbeit immer noch am G5 erledigen. Der G5 wird für einige PPC-Anwendungen dennoch gerne mal wieder angeschmissen.
Davor hatte ich noch einen 2x 2 GHz von 2004 im Einsatz, den ich an einen lieben Kollegen verschenkt habe. Die Preise sind bei ebay so sehr in den Keller gerutscht, daß es mir das nicht wert war den dort anzubieten, zumal er das bekannte CPU-Chirp-Problem hatte, was sich aber softwaretechnisch abschalten lässt. Der Kollege, dem ich den Mac geschenkt habe bezeichnet ihn liebevoll als Rakete und er besitzt auch ein MacBook von 2007.
Mein Rat:
Wenn jemand sich noch einen G5 zulegen will, dann würde ich nicht mehr als 150 Euro dafür ausgeben. Allerdings würde ich auch Dual-CPU oder DualCore-Modelle bevorzugen, da diese sich beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer halbwegs aktueller Programme schnell als vorteilhaft erweisen. Vor Tiger war der Vorteil meiner Erfahrung nach noch zu vernachlässigen, hat aber danach wehement zugenommen.
Wenn mehr Geld zur Verfügung steht, gebe ich meinen Vorrednern recht, daß sich hier ein Mac Mini mit Intel-Prozessor eher lohnen würde. Die Macs haben mit dem Wechsel zu Intel einen deutlichen Performanceschub bekommen. Und zudem kann man auf diesen Rechnern aktuelle Software einsetzen, wenn gewünscht. Probleme kann man mit einem PPC schon bekommen, wenn man ein aktuelles iPhone/iPad/iPod am Mac warten will.
just my 2 Cent zu dem Thema. Und nein, ich möchte auch diesmal nicht mit Dir darüber dikutieren In2itiv!