Ach, ist das schön. Bei diesem Thema kann man sich als Deutscher wenigstens mal wieder aufs moralische hohe Ross begeben.
Ja, die Todesstrafe ist verachtungswürdig und in meinen Augen unhaltbar. In Deutschland stellt sich diese Frage zumindest offiziell ja nicht.
Jedoch sehe ich hier den Deutschen nicht als besseren Menschen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch hier sehr viele Anhänger der Todesstrafe gibt und mit nachlassender Bildung werden es immer mehr (Korrelation zwischen Bildung und Punitivität).
Im Zusammenhang mit Kinderschändern und -mördern "traut" sich der ein oder andere dies dann in Erwägung zu ziehen oder hofft zumindest auf Rache der Mitgefangenen im Gefängnis ("die machen mit dem dann hoffentlich mal das Gleiche, was er den Kindern angetan hat"). Dies ist dann wieder dem "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Denken, das den Amerikanern vorgeworfen wird, doch recht ähnlich (wenn vielleicht auch nicht religiös begründet).
Doppelmoral, Bevorteilung reicher und brühmter Leute vor Gericht, Korruption, etc. all das gibt es doch auch in der EU.
Für mich ist die USA ein Land der Extreme und dies sowohl im positiven Sinne, als natürlich auch im negativen Sinne.
Ich kann nur diese Pauschalisierungen nicht mehr hören. Das ist nicht nur auf die (Anti-) USA Thematik bezogen.