und dass eine Wählerstimme in Bremen nicht so viel wert ist wie 3,6 Wählerstimmen in Bayern.
Dann bist du einigermaßen falsch informiert. In Deutschland wird anders aufgeteilt, aber "gerechter" ist das auch nicht.
Und ich behaupte nochmal: Das ist gefühlte Realität. Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden wärest.. Was dann? Und sei dabei mal ehrlich zu dir. Mir ist das relativ egal.
In Deutschland darfst du die Direktkandidaten auch direkt mal vergessen. Die sind nichts weiter als die Fehlerkorrektur eines nicht in jeder Situation funktionierenden Wahlsystems.
Entscheidend ist: Wir wählen in 299 Wahlkreisen einen Abgeordneten, der in den Bundestag einzieht und einen eine Liste, die einen Kandidaten entsendet. Der wählt im Bundestag den/die Kanzler/in.
Aufpassen(!): Wenn im Wahlkreis xy Kandidat 1 50.001 Stimmen bekommt und Kandidat 2 49.999, dann zählen 49.999 Stimmen nicht wenn es um die Wahl des Bundeskanzlers geht.
Nochmal aufpassen(!): Wahlkreise werden im besten Fall nach Stimmberechtigten eingeteilt. Dabei gibt es aber regionale Unterschiede zu berücksichtigen. Was ist denn deiner Meinung nach gerecht?
Hat eine Stimme in einer Stadt mit mehr Einwohnern pro qm mehr oder weniger Gewicht als in einer Stadt oder Gemeinde mit weniger Einwohnern pro qm? Oder genausoviel? Frag dich mal: One Man One Vote? Ist das gerecht? Landwirtschaft benötigt mehr Fläche. Soll der Wahlkreis jetzt nach Fläche, nach Einwohnern oder nach Bedeutung für die wirtschaftspolitischen Entscheidungen gerechnet werden?
Ist eine Stimme eines Einsiedlers mit riesigen Ländereien genauso wertvoll oder wichtig wie die eines Arbeiters am Kölnberg? Beantworte das mal.
Fakt ist, dass soziale Brennpunkte mehr Betreuung benötigen als "gut situierte" Wohngegenden. Ist leider so. Hat damit eine Stimme jetzt weniger, genausoviel oder mehr Gewicht? Sollte ein Wahlkreis einen, zwei oder ggf. auch mehr Mandate bekommen?
Wie sieht dein Plan aus, damit das alles gerecht und gleichberechtigt funktioniert?