iTunes - Kopierschutz gehackt?

newman schrieb:
Wohin geht denn diese Reise? Wie kann jemand von etwas betroffen sein, wenn ihm diese Betroffenheit selbst nicht mal zur Kenntnis gelangt?
Du kannst z.B. durch ein radioaktiv verseuchtes Gebiet laufen, ohne davon Kenntnis haben. Du bist aber sicherlich davon betroffen. Auch bist Du Dir längst nicht aller Gesetze des BGB bewußt, trotzdem bist Du davon betroffen.
newman schrieb:
ICH bin nicht betroffen, da ich das DRM in iTMS nicht mal ansatzweise ausnutze. Ich schätze mal, und das ist vorsichtig geschätzt, dass das auf etwa 99% der restlichen Nutzer auch zutrifft. Alle Leute in meinem Umfeld machen meistens 2 CD's, eine zur Sicherung, die andere für's Auto. Das ist alles. Selten dass man mal einem Freund eine kopiert. Was ausserhalb der Familie ist fällt für mich übrigens schon deutlich in den grauen Bereich.
Du bist betroffen. Es stört Dich vielleicht nicht, aber es betrifft Dich. Weil es Deine Freiheit im Umgang mit den iTMS begrenzt. Wahrscheinlich beeinträchtigt es Dich nicht, aber es betrifft Dich.
newman schrieb:
Den restlichen, "betroffenen" Usern, welche sich absolut nicht mit den heutigen Bedingungen anfreunden können, empfehle ich:

- Live Musik hören (VORSICHT: Gute Live-Musik muss man meist auch teuer bezahlen)
Ja, das ist ein Problem. Konzerte waren schon vor 15 Jahren zu teuer und die Preise heute sind astronomisch.
newman schrieb:
- selbst ein Musikinstrument erlernen. Ist gut für die grauen Zellen & macht Spass!
- Radio, Internet Radio hören
- Konsumverzicht
Mach' ich alles ;)

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Du kannst z.B. durch ein radioaktiv verseuchtes Gebiet laufen, ohne davon Kenntnis haben. Du bist aber sicherlich davon betroffen. Auch bist Du Dir längst nicht aller Gesetze des BGB bewußt, trotzdem bist Du davon betroffen.

Du bist betroffen. Es stört Dich vielleicht nicht, aber es betrifft Dich. Weil es Deine Freiheit im Umgang mit den iTMS begrenzt. Wahrscheinlich beeinträchtigt es Dich nicht, aber es betrifft Dich.
snoop, du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Ich entscheide mich bewußt für oder gegen iTMS und damit DRM. Kaufe ich bei iTMS, bin ich in keiner Weise im Umgang damit begrenzt, denn ich wußte zu jedem Zeitpunkt exakt was ich damit machen kann - und was nicht. Innerhalb der vertraglichen und gesetzlichen Parameter, auf die ich mich als mündiger Bürger ausdrücklich eingelassen habe, bin ich völlig frei. Möchte ich mich auf den Vertrag nicht einlassen steht es mir völlig frei ihn nicht abzuschliessen.

Ich kann mich nicht für oder gegen Radioaktiviät entscheiden, wenn ich durch dieses Gebiet durch muss. Ebensowenig kann ich mich nicht gegen die deutsche Gesetzgebung entscheiden, wenn ich hier leben möchte. Allerdings habe ich in einer Demokratie das Recht das Land zu verlassen, mal nebenbei bemerkt ;-)

Ich bestreite einen guten Teil meines Einkommens mit dem Erstellen von Werken. Zwar keine Musik, aber durchaus auch schöpferisch. Auch ich versuche mein geistiges Eigentum so gut wie möglich zu schützen und nur ICH bestimme, wie ich die Nutzungsbestimmungen gestalte. Ich reagiere ausserordentlich empfindlich auf Verstösse gegen diese Nutzungsbedingungen, aus verständlichen Gründen. Möglicherweise habe ich deshalb eine gänzlich andere Enstellung zu diesem Thema als Konsumenten.

Grüße,

newman
 
So interessant eure Diskussion auch sein mag, so ermuedend ist sie...liegt vll daran, weil die Wand zwischen euch ein wenig kontraproduktiv ist.

snoop69 schrieb:
Nein! Wer unberechtigt Kopien anfertigt, soll doch entsprechend UrhG bestraft werden. Der Rechteinhaber soll doch zu seinem Geld kommen. Aber das ist doch alles vollkommen unabhängig von DRM. Das würde doch genauso passieren, wenn ich im iTMS AAC ohne DRM kaufen könnte.
Sehe ich ganz genauso. Die MI faengt endlich an, auf Piratenjagd zu gehen - meiner Meinung nach der einzige Weg (neben einer Preisreduzierung), die Raubkopierfreudigkeit der Deutschen einzuschraenken. Meiner Meinung nach haette man damit schon vor Jahren anfangen sollen, dann waers gar nicht erst so weit gekommen. Und das wichtigste: DRM wuerde groesstenteils seine Existenzberechtigung verlieren, denn die meisten tauschen ihre Musik in P2P-Netzen, nicht mit Freunden.
 
newman schrieb:
snoop, du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Ich entscheide mich bewußt für oder gegen iTMS und damit DRM. Kaufe ich bei iTMS, bin ich in keiner Weise im Umgang damit begrenzt, denn ich wußte zu jedem Zeitpunkt exakt was ich damit machen kann - und was nicht.
Nun, das ist eben eine Definitionsfrage. Aus meiner Sicht bist Du selbstverständlich betroffen, denn die Parameter des iTMS legen einen Rahmen fest, in dem Du Dich bewegen kannst. Dieser Rahmen kann für Dich völlig ausreichend sein, Du kommst nie an die Grenzen, dennoch bist Du vom DRM betroffen. Genauso bist Du begrenzt. Eben durch die vertraglichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen des iTMS. Du hast für Dich entschieden, dass Dich das nicht einschränkt, weil Du innerhalb der Grenzen alles machen kannst, was Du möchtest. Eine Einschränkung ist relativ, eine Grenze nicht.
newman schrieb:
Innerhalb der vertraglichen und gesetzlichen Parameter, auf die ich mich als mündiger Bürger ausdrücklich eingelassen habe, bin ich völlig frei. Möchte ich mich auf den Vertrag nicht einlassen steht es mir völlig frei ihn nicht abzuschliessen.
Ja, aber mit dem Vertrag unterwirfst Du Dich diesen Grenzen. Du bist also nicht mehr frei, sondern an den Vertrag gebunden. Vertragsfreiheit bedeutet nur, dass es mir prinipiell freisteht, was ich regele. Wenn ich es aber geregelt habe, bin ich nicht mehr frei.
newman schrieb:
Ich kann mich nicht für oder gegen Radioaktiviät entscheiden, wenn ich durch dieses Gebiet durch muss. Ebensowenig kann ich mich nicht gegen die deutsche Gesetzgebung entscheiden, wenn ich hier leben möchte. Allerdings habe ich in einer Demokratie das Recht das Land zu verlassen, mal nebenbei bemerkt ;-)

Ich bestreite einen guten Teil meines Einkommens mit dem Erstellen von Werken. Zwar keine Musik, aber durchaus auch schöpferisch. Auch ich versuche mein geistiges Eigentum so gut wie möglich zu schützen und nur ICH bestimme, wie ich die Nutzungsbestimmungen gestalte. Ich reagiere ausserordentlich empfindlich auf Verstösse gegen diese Nutzungsbedingungen, aus verständlichen Gründen. Möglicherweise habe ich deshalb eine gänzlich andere Enstellung zu diesem Thema als Konsumenten.
Ich will hier in keinem Fall "Raubkopien" (auch wenn ich das Wort nicht mag) rechtfertigen. Das habe ich auch schon mehrfach geschrieben. Ich finde es vollkommen richtig, wenn (insbesondere gewerbliche) Schutzrechtsverletzungen verfolgt und auch bestraft werden. Ich gebe allerdings zu, dass ich auch schon mal Songs heruntergeladen habe. Trotzdem ist mir Klar, das gerade P2P-Netze Musikschaffende teilweise existentiell bedrohen, und ich finde Menschen, die sich einfach alles umsonst aus dem Netz saugen, ziemlich ätzend.

Auf der anderen Seite versuchen die Rechteinhaber aber derzeit, dem Konsumenten soviele Rechte wie möglich wegzunehmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass aus Sicht der MI der §53 schon jetzt zur Disposition steht. Mit dem Verbot der Umgehung von Kopierschutz ist er schon ausgehölt. Und die MI wird alles daran setzen, den verhassten 53er ganz loszuwerden. Und das werde ich nicht so einfach mit meinen Rechten machen lassen. Den §53 gibt es aus gutem Grund, und es gibt ein passabel funktionierendes System zum Ausgleich für die Künstler.

DRM ist ein Baustein in diesem Vorhaben, genauso wie CD-Kopierschutz.
Mit den Einschränkungen des iTMS könnte ich zur Not vielleicht sogar leben, vielleicht muss ich es irgendwann. Trotzdem ist meine Befürchtung, dass es dabei nicht bleiben wird. Wenn der 53er und die CD erstmal tot sind, wird man für die Nutzung auf jedem Gerät extra zahlen müssen. Vielleicht sogar für jedes hören.

Die einzige Möglichkeit, die mir als Konsument zur Verfügung steht, ist eben die Verweigerung. Und die werde ich durchziehen, solange ich kann. Bisher habe ich wenig Probleme damit. Wenn ich sie bekommen sollte, ist das halt der Preis, den ich zahlen muss.

Snoop
 
@ snoop:

mit jedem vertrag gehst du beschränkungen ein, das ist quasi das wesen eines vertrages, das eine wird erlaubt, das andere verboten. wenn das verbotene dir nicht ausreicht, weil du deine grenzen weitersetzen möchtest, als dir dein vertragspartner geben möchte, bist du neese, wie das hiesige idiom sagt.

jeder vertrag setzt grenzen,in dem er wirkung zeigen soll, wozu gibt es sonst verträge.
der gegensatz hierzu wären schenkungen, ich gebe etwas her (von mir aus gegen gebühr), und du darfst damit machen, was du willst oder für richtig hältst, und ich enthalte mich auch jeder technisch noch so unzureichenden kontrolle. das rechnet sich aber im großen und ganzen und auf dauer wahrscheinlich nicht...

jede regelung setzt grenzen, sonst wäre es keine regel, da gehört das regelwerk des fußballs dazu, die oben erwähnten "10 gebote", und auch das drm....

jedes zusammenleben erfordert auch regelungen und grenzen, und damit erklärt sich eine überwältigende mehrheit auch einverstanden, auch wenn es den einzelnen mehr betrifft als die allgemeinheit oder den anderen.

wenn ich mich auf den gehweg stelle, kann kein anderer an dieser stelle stehen. das ist eine regel. es steht mir frei diese regel zu ändern, dahingehend, dass ich mich an einen anderen ort begebe, aber auch dort gilt die gleiche regel, und du wirst in deiner freiheit, zur gleichen zeit am gleichen ort zu sein behindert...
wo liegt der unterschied zum drm?

wirst du dich nun beim lieben gott dafür beschweren...dafür, dass man nicht alles zu gleichen teilen und gerecht haben kann, das recht der MI auf geldwerte nutzung ihrer rechte und das kundenrecht auf völlige rechte-freiheit in bezug auf das UHG???

auch eine völlige und kostenlose freigabe beeinhaltet eine regelung, diese schafft auch eine grenze, niemand wird eine völlig freigegebene rechtenutzung dazu nutzen können, selbst profit aus der sache schlagen zu können...das recht an einer kommerziellen nutzung wird eingeschränkt...das ist genauso eine grenze, wie viele andere auch...

die rechteinhaber wollen aus ihrem kapital, den rechten, das mögliche herausholen, dazu werden sie von den musikschaffenden beauftragt und bezahlt.
das ist ein machtkampf zwischen den polen der totalen rechtekontrolle (pay per view, pay per listen) bis zur völligen freigabe der rechte (open source, bestimmte musiker, welche (z.t. zeitweise) ihre produkte auf ihrer hp freigeben)...
das pendel schlägt hier und dorthin aus. wenn dem kunden das eingeschränkte recht zu teuer wird, werden sich die anbieter anders verhalten, denn was nutzen rechte, welcher keiner kauft...

verweigerung ist übrigens kein mittel der auseinandersetzung in diesem stadium der streitlage. aus einer verweigerungshaltung lässt sich auf dauer auch schlecht argumentieren. nur "nein" zu sagen und nur die "kassandra" zu spielen, ist in einer politischen auseinandersetzung, und darum geht es hier, zu wenig, wie ich meine.



den tod der cd erwarte ich übrigens genau 14 tage nach dem ende der langspielplatte.

jeder möchte etwas in händen haben, sonst gebe es schon längst keine zeitungen oder bücher mehr, www-abos oder infos sind meist günstiger und schneller, trotzdem werden ständig neue titel auf den markt geworfen...
niemand hat auch interesse an einem buch-ipod, in dem man riesige buchsammlungen auf kleinem platz speichern und lesen könnte....
und niemand kämpft sich auf seinem laptop durch den herrn der ringe oder oder oder...selbst groschenromane werden nicht online gelesen...
warum nur...

deine theorie, dass man für jedes einzelne hören extra zahlen müsste, ist sehr theoretisch, es gibt zwar ein miet-musik-portal im www, aber die frage ist ja, was kostet mich dann die nutzung.
wenn es billiger ist, ein spezielles lied 1000 mal zu hören (sagen wir 1/100000 cent pro hörvorgang) als es als cd/tonträger mit mir herumtragen zu können, brauche ich den "besitz" dieser cd/tonträgers nicht...
 
schnorri schrieb:
@ snoop:

mit jedem vertrag gehst du beschränkungen ein, das ist quasi das wesen eines vertrages, das eine wird erlaubt, das andere verboten. wenn das verbotene dir nicht ausreicht, weil du deine grenzen weitersetzen möchtest, als dir dein vertragspartner geben möchte, bist du neese, wie das hiesige idiom sagt.
Natürlich, das streite ich doch gar nicht ab. Es ist nur falsch zu sagen, weil ich mich an den Grenzen nicht störe, bin ich nicht begrenzt. Ich bin in meiner Nutzung vielleicht nicht eingeschränkt, aber begrenzt. Weil Begrenzung eben ein absoluter Begriff ist, Einschränkung ein relativer.
schnorri schrieb:
jedes zusammenleben erfordert auch regelungen und grenzen, und damit erklärt sich eine überwältigende mehrheit auch einverstanden, auch wenn es den einzelnen mehr betrifft als die allgemeinheit oder den anderen.
Ich wäre der letzte, der das abstreitet. Aber die Grenzen im Vertragsverhältnis zwichen mir und Rechteinhaber sind individuell und können nur in dem Maße geregelt werden, wie beide Vertragspartner damit einverstanden sind. Gesetze sind allgemein, an die muss sich jeder halten und das ist im allgemeinen gut so. Wobei ich bei meiner Meinung nach unsinnigen Regelungen durchaus zum zivilen Ungehorsam bereit bin. Ich habe meine beiden kopiergeschützten CDs kopiert (fürs Auto) und gerippt (für den iPod) und würde das jederzeit wieder tun.
schnorri schrieb:
wirst du dich nun beim lieben gott dafür beschweren...dafür, dass man nicht alles zu gleichen teilen und gerecht haben kann, das recht der MI auf geldwerte nutzung ihrer rechte und das kundenrecht auf völlige rechte-freiheit in bezug auf das UHG???
Ich schreibe doch die ganze Zeit, dass ich den Rechteinhabern ihre angemessene Vergütung voll und ganz zugestehe. In den Grenzen des UrhG, insbesondere §53, der eine IMHO sehr sinnvolle Regelung zur privaten Vervielfältigung enthält.
schnorri schrieb:
verweigerung ist übrigens kein mittel der auseinandersetzung in diesem stadium der streitlage. aus einer verweigerungshaltung lässt sich auf dauer auch schlecht argumentieren. nur "nein" zu sagen und nur die "kassandra" zu spielen, ist in einer politischen auseinandersetzung, und darum geht es hier, zu wenig, wie ich meine.
Welche andere Möglichkeit habe ich als Konsument denn sonst? Das ich mit DRM und Kopierschutz nicht einverstanden bin, habe ich den Plattenfirmen schon verschiedentlich mitgeteilt. Mit dem Erfolg, dass mir Raubkopiererei unterstellt wurde.
schnorri schrieb:
deine theorie, dass man für jedes einzelne hören extra zahlen müsste, ist sehr theoretisch, es gibt zwar ein miet-musik-portal im www, aber die frage ist ja, was kostet mich dann die nutzung.
wenn es billiger ist, ein spezielles lied 1000 mal zu hören (sagen wir 1/100000 cent pro hörvorgang) als es als cd/tonträger mit mir herumtragen zu können, brauche ich den "besitz" dieser cd/tonträgers nicht...
Noch ist das Theorie, aber die Rechteinhaber bzw. die MI haben verschiedentlich durchblicken lassen, dass das eigentlich ihre Idealvorstellung ist (kein Wunder, fast unbegrenzte Möglichkeit zum Abzocken). Und billiger wird es dadurch bestimmt nicht. Konzerne neigen zur Gewinnmaximierung... Besonders wenn sie ein Monopol haben.

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Natürlich, das streite ich doch gar nicht ab. Es ist nur falsch zu sagen, weil ich mich an den Grenzen nicht störe, bin ich nicht begrenzt. Ich bin in meiner Nutzung vielleicht nicht eingeschränkt, aber begrenzt. Weil Begrenzung eben ein absoluter Begriff ist, Einschränkung ein relativer.

Ich wäre der letzte, der das abstreitet. Aber die Grenzen im Vertragsverhältnis zwichen mir und Rechteinhaber sind individuell und können nur in dem Maße geregelt werden, wie beide Vertragspartner damit einverstanden sind. Gesetze sind allgemein, an die muss sich jeder halten und das ist im allgemeinen gut so. Wobei ich bei meiner Meinung nach unsinnigen Regelungen durchaus zum zivilen Ungehorsam bereit bin. Ich habe meine beiden kopiergeschützten CDs kopiert (fürs Auto) und gerippt (für den iPod) und würde das jederzeit wieder tun.

Ich schreibe doch die ganze Zeit, dass ich den Rechteinhabern ihre angemessene Vergütung voll und ganz zugestehe. In den Grenzen des UrhG, insbesondere §53, der eine IMHO sehr sinnvolle Regelung zur privaten Vervielfältigung enthält.

Welche andere Möglichkeit habe ich als Konsument denn sonst? Das ich mit DRM und Kopierschutz nicht einverstanden bin, habe ich den Plattenfirmen schon verschiedentlich mitgeteilt. Mit dem Erfolg, dass mir Raubkopiererei unterstellt wurde.

Noch ist das Theorie, aber die Rechteinhaber bzw. die MI haben verschiedentlich durchblicken lassen, dass das eigentlich ihre Idealvorstellung ist (kein Wunder, fast unbegrenzte Möglichkeit zum Abzocken). Und billiger wird es dadurch bestimmt nicht. Konzerne neigen zur Gewinnmaximierung... Besonders wenn sie ein Monopol haben.

Snoop
Snoop, welche andere Möglichkeit hast du noch? VERZICHT, BOYKOTT, LIVE-KONZERTE, HAUSMUSIK, usw. und so fort - haben wir doch alles bereits durchgezählt. Wenn du entsprechende Überzeugungsarbeit leistest und eine Vielzahl von Menschen deinem Vorbild folgen, wird sich die MI sehr schnell zu einer anderen Strategie entschliessen - so funktioniert Marktwirtschaft.

Deine Ausführungen zur "Allgemeingültigkeit von Gesetzen", welche im nächsten Atemzug jederzeit nach Snoops Gutdünken ausser Funktion gesetzt werden können, geben mir übrigens sehr zu denken. Denk mal darüber nach was passiert wenn jeder Bürger ein solches Verhalten an den Tag legt.

Die MI hat keine Möglichkeiten zum "Abzocken", schließlich handelt es sich bei der von der MI angebotenen Musik zweifelsohne nicht um ein lebensnotwendiges Gut, du wirst also keineswegs zum Konsum gezwungen.
 
ich habe das gefuehl, dass es einigen anwesenden hier an "rechtsverstaendnis" mangelt. es empfiehlt sich wohl die lektuere folgenden bestsellers:

isbn: 3 423 05001 2

;)
 
JollyRogers schrieb:
ich habe das gefuehl, dass es einigen anwesenden hier an "rechtsverstaendnis" mangelt. es empfiehlt sich wohl die lektuere folgenden bestsellers:

isbn: 3 423 05001 2

;)
<IRONIE>Jepp, liest sich leicht und locker. Ist mir während des Studiums so richtig ans Herz gewachsen.</IRONIE>

;)

newman
 
newman schrieb:
<IRONIE>Jepp, liest sich leicht und locker. Ist mir während des Studiums so richtig ans Herz gewachsen.</IRONIE>

;)

newman

ohja, mir auch, unvergessliche 8 semester ;).
 
newman schrieb:
Snoop, welche andere Möglichkeit hast du noch? VERZICHT, BOYKOTT, LIVE-KONZERTE, HAUSMUSIK, usw. und so fort - haben wir doch alles bereits durchgezählt. Wenn du entsprechende Überzeugungsarbeit leistest und eine Vielzahl von Menschen deinem Vorbild folgen, wird sich die MI sehr schnell zu einer anderen Strategie entschliessen - so funktioniert Marktwirtschaft.
Nun, Schnorri ist der Ansicht, dass eine Verweigerungshaltung (also Boykott) kein Mittel der Auseinandersetzung sei. Ein anderes habe ich aber letztlich nicht. Nur darauf hat sich das bezogen.
newman schrieb:
Deine Ausführungen zur "Allgemeingültigkeit von Gesetzen", welche im nächsten Atemzug jederzeit nach Snoops Gutdünken ausser Funktion gesetzt werden können, geben mir übrigens sehr zu denken. Denk mal darüber nach was passiert wenn jeder Bürger ein solches Verhalten an den Tag legt.
Was dann passiert, ist dass unsinnige Gesetze irgendwann auch wieder verschwinden. Ich habe meine beiden (versehentlich gekauften) kopiergeschützten CDs kopiert bzw. gerippt, um sie so zu Nutzen, wie ich es nach normalerweise auch darf. Ob das nun vor oder nach der Novelle des UrhG war, ist mir in diesem Fall egal. Ich höre Musik mit dem iPod und sehe es nicht ein, dass ich die CD da nicht drauf kriegen soll. Schließlich habe ich dafür bezahlt, dass ich diese Musik höre. Und eine teure Original-CD verschleiße ich nicht im Auto, wenn ich andere Möglichkeiten habe.

Dem Rechteinhaber ist dadurch kein Schaden entstanden, so what?

Snoop
 
snoop69 schrieb:
Was dann passiert, ist dass unsinnige Gesetze irgendwann auch wieder verschwinden. Ich habe meine beiden (versehentlich gekauften) kopiergeschützten CDs kopiert bzw. gerippt, um sie so zu Nutzen, wie ich es nach normalerweise auch darf. Ob das nun vor oder nach der Novelle des UrhG war, ist mir in diesem Fall egal. Ich höre Musik mit dem iPod und sehe es nicht ein, dass ich die CD da nicht drauf kriegen soll. Schließlich habe ich dafür bezahlt, dass ich diese Musik höre. Und eine teure Original-CD verschleiße ich nicht im Auto, wenn ich andere Möglichkeiten habe.

Dem Rechteinhaber ist dadurch kein Schaden entstanden, so what?

Snoop
Das heisst, Gesetze welche DU für unsinnig hältst, werden von dir ignoriert mit dem Ziel dass diese dann wieder verschwinden.

Bizarres Rechtsverständnis. Ich hoffe das macht demnächst nicht auch im Strassenverkehr die Runde.

Grüße,

newman
 
newman schrieb:
Das heisst, Gesetze welche DU für unsinnig hältst, werden von dir ignoriert mit dem Ziel dass diese dann wieder verschwinden.

Bizarres Rechtsverständnis. Ich hoffe das macht demnächst nicht auch im Strassenverkehr die Runde.
Jetzt werde ich mal polemisch:

Die Nürnberger Rassengesetze würdest Du also auch befolgen.

edit: und falsch geparkt hast Du sicherlich auch noch nie, keinen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung bekommen usw.

nochmal edit: ignoriert ist auch eher das falsche Wort. Wissentlich gebrochen wäre richtiger.

Snoop
 
Zuletzt bearbeitet:
@ snoop:

gesetze gelten allgemein, das ist gut so, in bestimmten, von dir selbst bestimmten fällen sollen sie aber für dich nicht gelten....fasse ich mal zusammen.

ich glaube, es werden wenige leute hinter deiner fahne durch das brandenburger tor ziehen...

denn dann gelten sie nicht.
dann kann man sich den spaß mit der gesetzgebung sparen.
denn, wenn nicht alle einsehen, dass diese dinge einen übergeordneten sinn haben, landen wir wieder bei den 10 geboten.
man kann nicht sagen, ein gesetz ist ok, aber ich halte mich nur dann daran, wenn ich es für richtig halte.
wer möchte mit dir verträge schließen, wenn all diese dinge und vertragsinhalte nach abschluß des handels für dich nach deinem gutdünken nicht mehr gelten sollen, weil du nun oder auch schon vorher einen für dich nicht zu ertragenden vertragsnachteil erkannt hast.

das gilt weit über die drm hinaus, dürfte aber beim kauf einer h-milch-packung bei hubert schwarz keine große rolle spielen...

es gibt auch nicht das monopol der MI, es gibt genügend künstler und firmen, die anders über das drm denken und es auch nicht in ihren produkten einsetzen wollen.
und wenn die eine oder alle firmen der MI kein interesse an meiner musik haben, mache ich meinen laden eben selbst auf, hat schon großartig geklappt bei Virgin I und Virgin II, in d bei der EFA (jetzt pleite) oder City Slang oder Kitty Yo oder GHvC.

wenn das drm so restriktiv gehandhabt wird, dass der künstler kein geld mehr sieht, weil niemand mehr seinen tonträger aufgrund dieser drm erwirbt, werden sich diese schon zur wehr setzen.
du stellst die MI als unternehmen orwellschen ausmaßes dar, sie bestimmen, welche künstler musik machen dürfen und zu welchen konzessionen, auf welchem format diese veröffentlicht werden soll, sacd, cd oder lp, dvd, zu welchem hohen preis das verkauft wird, und mit welchen unglaublich untauglichen mitteln diese geschützt werden müssen, um rechtstreue kunden zu unterjochen und unter generalverdacht zu stellen...
schöne welt, die du zu kennen glaubst...

mir ist es egal, ob du bei "rot" über die straße läufst, aber ich würde es mir schon überlegen, dir eine cd mit oder ohne drm zu verkaufen, denn ich muss ja ständig die befürchtung haben, dass du vom vertrag zurücktrittst, weil dir irgendetwas an unserem vertrag/der ware mißfällt...

verweigerung schön und gut, aber das ist jedenfalls für mich keine lebensphilosophie. dazu hat mich der kapitalistische monopolvirus zu sehr infiziert.

ob ich nur 5, 6, 7, 8 oder 100 legale kopien, unter welchen bedingungen auch immer, eines tonträgers herstellen kann, ist für mich kein grund, wegen verletzter grundrechte bis nach leipzig, karlsruhe und straßburg zu ziehen.
persönliche freiheitsrechte unterliegen allgemeinen und speziellen grenzen, das steht schon so im gg, das ist die "geschäftsgrundlage" menschlichen zusammenlebens in d. damit kann ich sehr gut leben. eine gefahr für diese grundlage durch drm sehe ich heute, 24.03.2005 nach dem gregorianischen kalender, nicht.

ahoi
 
hey, drm sind die "nürnberger gesetze" des 21. jahrhundert!
wer hätte das gedacht...
und da wir nahezu von natofreunden umzingelt sind, bleiben da nur alpenstaaten zum erobern übrig, ich warne gleich mal meine luzerner liebste vor....dank snoop

selbst als polemik gemeint, kann das ja kein argument sein, oder wird hier irgendjemand verschleppt, ausgewiesen oder muss zeichen "ich habe gegen drm verstoßen" tragen...
zudem hast du den gg-auftrag dich gegen solche entwicklungen aufzulehnen und darfst dafür nicht bestraft werden..

verstöße gegen das drm sollen straftaten werden? richtig?
die vergleichst du mit ordnungswidrigkeiten...
in den 60er jahren hat man gemerkt, dass alle deutschen zu straftätern werden, weil es für das, was heute eine ordnungswidrigkeit ist, den begriff der "übertretung" gab. damit galt man als vorbestraft, auch wenn man nur über eine rote ampel fuhr...
also wurde das rechtssystem dahingehend verändert, weil es sich als nicht praktikabel erwies, vorbestraft konnte man nicht mal straßenfeger werden.

deine art von freiheitsbegriff kann ich schwer nachvollziehen...
das hat was von eremitendasein...
aber trotzdem alles zu seinen bedingungen haben wollen...
sehe ich probleme mit...

meine freiheit wird immer an die der anderen stoßen...
 
snoop69 schrieb:
Jetzt werde ich mal polemisch:

Die Nürnberger Rassengesetze würdest Du also auch befolgen.

edit: und falsch geparkt hast Du sicherlich auch noch nie, keinen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung bekommen usw.

nochmal edit: ignoriert ist auch eher das falsche Wort. Wissentlich gebrochen wäre richtiger.

Snoop
Das ist der geeignete Zeitpunkt mich aus der Diskussion zu verabschieden. Das Geschriebene steht für sich.

Grüße,

newman
 
Zuletzt bearbeitet:
schnorri schrieb:
gesetze gelten allgemein, das ist gut so, in bestimmten, von dir selbst bestimmten fällen sollen sie aber für dich nicht gelten....fasse ich mal zusammen.
Ob ein Gesetz "richtig" ist oder nicht, musst Du letztlich immer mit Dir selbst ausmachen. Siehe als Extremfall oben die Nürnberger Rassengesetze, die von einer demokratisch gewählten Regierung erlassen wurden... Im Zweifelsfall musst Du dann mit den entsprechenden Sanktionen leben, die in meinem Fall natürlich nicht mit denen des Widerstands im 3. Reich vergleichbar sind. Bevor sich hier einer daran stört, will ich auch gleich sagen, dass ich mich keinesfalls damit auf die selbe Stufe stellen möchte.

Wenn Du für Dich zum Ergebnis kommst, dass ein Gesetz falsch ist, dann musst Du Dich eigenverantwortlich entscheiden, ob Du Dich trotzdem daran hälst oder ob Du dagegen verstößt. Wenn Du letzteres tust, musst Du mit entsprechenden Sanktionen rechnen. So ist das im Leben. Wenn mich ein Rechteinhaber wegen CDs, die ich trotz Kopierschutz kopiert habe, verklagt, dann kann ich mich auf dem Rechtsweg wehren. Wenn ich veliere, muss ich eben Schadensersatz zahlen.

Ich sage nicht, dass die Gesetze nicht für mich gelten. Aber ich halte mich unter umständen nicht daran. Wie das im übrigen fast jeder bei irgendeinem Gesetz irgendwann mal tut...
schnorri schrieb:
mir ist es egal, ob du bei "rot" über die straße läufst, aber ich würde es mir schon überlegen, dir eine cd mit oder ohne drm zu verkaufen, denn ich muss ja ständig die befürchtung haben, dass du vom vertrag zurücktrittst, weil dir irgendetwas an unserem vertrag/der ware mißfällt...
Wenn Du mir vorher sagst, dass sie DRM enthält, würde ich sie nicht kaufen. Ansonsten halte ich mich an Verträge, weil ich mit den entsprechenden Rechtsnormen des BGB keine Probleme habe, sondern sie für sinnvoll halte. Muss ich das Deiner Meinung nach auch mit einer Änderung des UrhG, die durch massivste Lobbyarbeit der Rechteinhaber zum Schaden der Rechte der Konsumenten durchgesetzt wurde?
schnorri schrieb:
verweigerung schön und gut, aber das ist jedenfalls für mich keine lebensphilosophie. dazu hat mich der kapitalistische monopolvirus zu sehr infiziert.
Das ist für mich auch keine Philosophie. Aber da ich mich eigentlich an Gesetze halten will, sogar an das geänderte UrhG, auf der anderen Seite aber dadurch in meiner Nutzung von bestimmten Produkten eingeschränkt werde, bleibt mir als ultima ratio nur der Verzicht.

Wenn mir Gesetze völlig egal wären, könnte ich im übrigen ja hemmungslos DRM- und kopiergeschützte Musik erwerben, denn technisch ist es für mich kein Problem, diese Musik trotzdem zu kopieren. Warum verzichte ich wohl trotzdem auf Musik, die ich gerne hätte, die aber nur kopiergeschützt erhältlich ist?

Snoop
 
Oh man was sich aus einem kleinen Thread entwickeln kann.
Das man von einem Tool zu den Nürnberger-Rassengesetze kommen kann war mir neu. ABER damit ist für mich die Grenze des guten Geschmackes überschritten worden, egal ob Ironie , Polemik oder sonst was.
 
schnorri schrieb:
verstöße gegen das drm sollen straftaten werden? richtig?
die vergleichst du mit ordnungswidrigkeiten...
Verstöße im privaten Bereich sind nicht mal Ordungswidrigkeiten, sondern nur zivilrechtlich relevant.
schnorri schrieb:
in den 60er jahren hat man gemerkt, dass alle deutschen zu straftätern werden, weil es für das, was heute eine ordnungswidrigkeit ist, den begriff der "übertretung" gab. damit galt man als vorbestraft, auch wenn man nur über eine rote ampel fuhr...
also wurde das rechtssystem dahingehend verändert, weil es sich als nicht praktikabel erwies, vorbestraft konnte man nicht mal straßenfeger werden.
Eben. Aus genau diesem Grund gibt es den §53 UrhG. Der jetzt auf Betreiben der Rechteinhaber möglichst verschwinden soll. Findest Du das richtig?
schnorri schrieb:
deine art von freiheitsbegriff kann ich schwer nachvollziehen...
das hat was von eremitendasein...
aber trotzdem alles zu seinen bedingungen haben wollen...
sehe ich probleme mit...
Eben nicht. Wenn ich etwas nicht zu meinen Bedingungen kriege, verzichte ich darauf. Die erwähnten 2 CDs habe ich versehentlich erworben, d.h. der Kopierschutz ist mir erst aufgefallen, als ich sie nicht mehr zurückgeben konnte. Ansonsten hätte ich die nicht mehr. Jetzt habe ich sie eben trotzdem kopiert. Wenn die Rechteinhaber der Ansicht sind, dadurch einen Schaden erlitten zu haben und diesen beweisen können, dann können sie mich verklagen und ich muss (und werde) den Schaden eben auch bezahlen.

Snoop
 
Ok, ich entschuldige mich für die verbale Entgleisung mit den Nazi-Gesetzen. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass man das verglichen kann oder sollte, bin da im "Eifer des Gefechts" ;) übers Ziel hinausgeschossen.

Snoop
 
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