Weil ein richtiger Apple-Verehrer seine echte Zuneigung und unwandelbare Treue am besten dadurch zeigen kann, dass er sich möglichst neue und möglichst stark mit den absurdesten Fehlern durchsetzte Programmversionen auf seinen Rechner holt. Die religiöse Übung ist dann zweiteilig, wobei beide Teile gleichzeitig zu üben sind:Warum ist iTunes 11 eigentlich für "euch" so wichtig
1. Man schwört immer wieder hoch und heilig, dass es die Fehler gar nicht gibt und dass alles ganz prächtig funktioniert. Die das unmittelbar nach einem Programmabsturz mit Kernel Panic und gelöschter Festplatte tun, kommen sofort ins Paradies, wo jedem siebzig liebreizende Macs, iPhones, iPads, iPods der verschiedensten Farben zu Diensten stehen.
2. Man erklärt immer wieder, dass grobe Fehler, die jeder bei der ersten Benutzung sofort merkt (und die daher laut Punkt 1 nicht vorhanden sind), objektiv unvermeidlich sind. Zu dieser Aussage muss man dreimal am Tag das Mantra "Bei Windows ist alles viel schlimmer" abbeten. Außerdem muss man der Pflicht Genüge tun, Apple bei der Beseitigung der nicht vorhandenen Fehler unter die Arme zu greifen, und der Menschheit immer wieder verkünden, dass man diese Pflicht zur Hilfe gekauft hat.
Da iOS 6 schon ein wenig zurückliegt und selbst das Kartendesaster nicht endlos Material für diese Übungen bietet, muss unbedingt schnell ein neues Stück schlampig zusammengehauener Software ran. Schrecklicher Gedanke, dass die Verzögerung vielleicht dadurch verursacht sein könnte, dass man vor der Veröffentlichung erst noch die dümmsten Fehler beseitigen will! (Es besteht allerdings kein Grund zur Sorge. Das wäre nicht Apple-like.)