IT-Berufe/Seid ihr zufrieden mit euer Berufswahl?

Wir können alle programmieren und haben Projektleitungs- und -organisationsvorlesungen gehabt, sowie diversen betriebswirtschaftlichen Kram. In Regelstudienzeit.

Gut, mal abgesehen davon, dass die meisten Informatik-Studenten nebenbei auch programmieren, durch ein Studium allein lernst du nicht programmieren. Dazu fehlt - auch an einer FH - die Praxis und die Erfahrung. Du wirst es merken, wenn du zwei jahre Tag für Tag mind. 8 Stunden programmiert hast ;)

Und Projektleitungs- und -organisationsvorlesungen kannste eigentlich gleich wieder vergessen. Ist zwar alles schön und gut, aber in der Praxis findet nur ein Bruchteil davon Anwendung. Zudem hat jede Firma seine eigenen Vorstellungen wie es mit Projekten und deren Organisation umgeht. Ich hab mal für ein Unternehmen eine Intranet-Anwendung über ein halbes Jahr lang als Projekt durchgeführt. Projektorganisation war wie folgt: "Am xx.xx.xxxx muss es fertig sein und muss folgendes können...". Da gabs nix mit Meilensteinen, Zeitmanagement, Zwischenberichten oder sonstwas und das war keine kleine Firma ;)

Nach wie vor ist es aber so, dass wenn man was erreichen will im IT-Bereich, muss man studiert haben. Wobei ich manchmal wirklich frage, was in Köpfen mancher IT-Manager und Berater vorgeht...

Ich bin übrigens mit meiner Wahl im IT-Bereich zu sein sehr zufrieden. Mir macht es einfach Spaß Probleme, die wir ohne Computer nicht hätten, anzugehen und zu lösen :) Jeder Job hat seine Nachteile, sei es Bäcker, Informatiker, Manager oder Straßenarbeiter. Im IT-Bereich gibt es halt auch viele Leute, die sich einfach nicht wehren. Viele meiner Kollegen zum Beispiel bleiben oft bis spät in der Arbeit, weil irgendwas nicht funktioniert und versetzen dadurch sehr oft ihre Freundinnen und vernachlässigen ihr soziales Leben. Das kann ich absolut nicht verstehen, zumal nicht da diese Firmen alle Bereitschaftsinformatiker haben, die Schichtbetrieb haben und genau für solche Fälle da sind.
 
Zum Thema Studium will ich auch ungebdingt noch etwas loswerden:
man braucht nicht unbedingt ein Studium, um in der IT etwas zu erreichen! Ich selbst habe auch "nur" eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Systemintegration) gemacht, dann einige Jahre bei einem IT Dienstleister gearbeitet. Bei diesem ging es nur um fachliches Wissen - und dementsprechend konnte man sich auch als Fachinformatiker bis zum Bereichsleiter hocharbeiten.
Inzwischen habe ich die Seiten gewechselt und bin weg von der IT Dienstleistung; arbeite nun als IT Leiter für eine Unternehmensgruppe (Mittelstand und knapp 5000 Mitarbeiter).
--> Fazit: es geht also auch ohne Studium :) und ja ich würde jederzeit wieder in die IT Branche...
 
Moin,

ich arbeite in einem kleinen IT-Systemhaus mit aktuell 50 Mitarbeitern.

Wir hatten bis vor ein paar Monaten noch eine super Unternehmenskultur. Diese Unternehmenskultur war so "cool", dass man gerne - auch ohne Ausgleich - Überstunden gemacht hat, Schulungen gab es nicht, Learning by Doing war angesagt. Das Gehalt war eher gering bei einer hohen Eigenverantwortung aber, wie schon geschrieben, hat die Unternehmenskultur vieles wieder wett gemacht.

Im letzten Jahr wurden dann Bereiche zusammengelegt, ein neuer Bereich kam hinzu, das Arbeitspensum stieg, die Mitarbeiterzahl wurde reduziert, der neue Arbeitsbereich war anfangs noch interessant aber nach einem halben Jahr nicht mehr anspruchsvoll, ...

Es gab auch Veränderungen im "Management".
Von einem "Manager" weiß ich Dank einer Softwarepanne bei uns im Haus, dass er seit mindestens 12.2007 als externer Berater auftritt und knapp 100k pro Jahr als "Beratungshonorar" kassiert, obwohl er seinen Aufgabenbereich nicht bzw. nur zum kleinen Teil erfüllt.

Obwohl wir nicht mal ein Drittel verdienen, arbeiten wir Fachinformatiker mindestens 45 Stunden, teilweise schon 50 bis 60 Stunden pro Woche. In dieser Zeit stehen wir total unter Strom. Wir versuchen einfach nur noch irgendwie unsere Aufträge abzuwickeln, was immer wieder zu Problemen führt. Natürlich kann jeder einen Fehler machen aber wie würdet ihr euch vorkommen, wenn ihr einen Laserdrucker ausliefert, der Kunde schaut euch dann beim Aufbau entgeistert an und möchte wissen, ob man mit dem Gerät auch wirklich Durchschläge ("alteingesessenes" Unternehmen in Düsseldorf mit 30 Außenstellen) ausdrucken kann. Letzteres passiert übrigens bei uns recht häufig, obwohl wir immer eine Rückmeldung geben, was schief gelaufen ist. Und bei uns läuft vieles schief!

Vor zwei Monaten beginnen nun die Mitarbeiter zu kündigen. Zwei Fachinformatiker sind schon weg, in der Verwaltung gibt es auch Personaländerungen.

Noch vor einiger Zeit waren wir 26 ausgebildete Fachinformatiker (bzw. teilweise Quereinsteiger), jetzt sind wir nur noch 9 Fachinformatiker, die mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Zum 01.09. haben wir einen frischen Azubi von der Schule bekommen. Von den 9 Fachinformatikern werden schätzungsweise 4 noch etwas länger dabei bleiben und die letzten 5 werden vermutlich nächstes Jahr die Firma wechseln.

Düstere Aussichten - für die Firma!


Wie schon hier im Thread erwähnt, wird es ohne Studium sicherlich immer schwerer, an gut bezahlte Stellen zu kommen. Ein Bekannter von mir studiert deswegen nebenberuflich an einer privaten Hochschule Wirtschaftsinformatik. Da ich nicht mehr an einer normalen Hochschule studieren möchte (drei bis vier Jahre ohne Geld), werde ich den gleichen Weg gehen. Es ist zum Glück möglich, ohne Abitur (habe leider kein Abi), Dank einer Aufnahmeprüfung, ein Studium zu beginnen.

Ich bin jetzt 24 Jahre alt geworden und wenn ich das Studium in 4 bis 5 Jahren packe, bin ich unter 30, besitze einen akademischen Titel, 9 Jahre Berufserfahrung plus 3 Jahre Ausbildung. Das ist doch was. Jetzt habe ich nur etwas Bammel vor dem Heimstudium, da das Niveau doch recht hoch ist.

Eine Firma, die mir das Studium zu 50% bezahlt und ich nur 32 Stunden pro Woche arbeiten muss (beides schlägt sich natürlich auf die Bezahlung nieder), ist schon in Aussicht.

Gute Aussichten - für mich!


Herzliche Grüße
 
Gut, mal abgesehen davon, dass die meisten Informatik-Studenten nebenbei auch programmieren, durch ein Studium allein lernst du nicht programmieren. Dazu fehlt - auch an einer FH - die Praxis und die Erfahrung. Du wirst es merken, wenn du zwei jahre Tag für Tag mind. 8 Stunden programmiert hast ;)

Und Projektleitungs- und -organisationsvorlesungen kannste eigentlich gleich wieder vergessen. Ist zwar alles schön und gut, aber in der Praxis findet nur ein Bruchteil davon Anwendung. Zudem hat jede Firma seine eigenen Vorstellungen wie es mit Projekten und deren Organisation umgeht.
mit Verlaub gesagt ist das was du hier bringst ein Totschlagargument: "Du lernst zwar viel, kannst aber eh nichts brauchen davon".
Das halte ich für Unfug. Ich lerne jeden Tag viel neues dazu (was ich im Studium nicht gelernt habe), greife aber genau so jeden Tag auf Wissen zurück das ich mir im Studium angeeignet habe.
Da ich nicht mehr an einer normalen Hochschule studieren möchte (drei bis vier Jahre ohne Geld), werde ich den gleichen Weg gehen. Es ist zum Glück möglich, ohne Abitur (habe leider kein Abi), Dank einer Aufnahmeprüfung, ein Studium zu beginnen.
ohne Abi zu studieren (vor allem Informatik) halte ich für keine wirklich gute Idee. Ausser du bist der absolute Mathe Überflieger :)
 
ohne Abi zu studieren (vor allem Informatik) halte ich für keine wirklich gute Idee. Ausser du bist der absolute Mathe Überflieger :)

Kommt wohl drauf an wo man studieren will. An einer FH ist Mathe
nicht besonders schwer, die haben andere Prioritaeten. Wenn man sich
auf seinen Allerwertesten setzt duerfte das nicht das groesste Problem
im Studium sein. Mit oder ohne Abi.
 
Da ich nicht mehr an einer normalen Hochschule studieren möchte (drei bis vier Jahre ohne Geld), werde ich den gleichen Weg gehen. Es ist zum Glück möglich, ohne Abitur (habe leider kein Abi), Dank einer Aufnahmeprüfung, ein Studium zu beginnen.Herzliche Grüße
ohne Abi zu studieren (vor allem Informatik) halte ich für keine wirklich gute Idee. Ausser du bist der absolute Mathe Überflieger :)

Hallo,

ich möchte hiermit wirklich jedem Mut machen, der genau mit diesen Vorbehalten kein Studium starten möchte.

Für ein Studium muss man absolut kein Überflieger sein. Man muss sich nur motivieren können, den Stoff anzugehen, durchzukauen und mehrfach zu lernen, bis der Stoff sitzt.

Mathematik dürfte an der Universität sicherlich für mich ein Problem werden aber ausdrücklich nicht an einer normalen Hochschule. Natürlich wäre Abiturwissen hilfreich aber dieses Wissen kann man sich während dem Studium erarbeiten.

Ich kenne die Unterlagen sämtlicher Mathematik- und Statistikvorlesungen und bin überzeugt, dass sich hier jeder das Wissen, welches für die Klausuren benötigt wird, binnen einem halben bis maximal einem Jahr aneignen kann. Natürlich die notwendige Motivation vorausgesetzt.

Den kleinen Schein in Statistik, das waren zwei Lernhefte von der Hochschule, hätte ich schon nach einem Monat lernen bestanden. Natürlich war dieses Modul nicht so anspruchsvoll wie andere Module aber da ich den Stoff der anderen Module kenne, weiß ich, dass ich die anderen Module mit entsprechend mehr Lernaufwand auch souverän bestehen kann.


Herzliche Grüße
 
An einer FH ist Mathe
nicht besonders schwer, die haben andere Prioritaeten. Wenn man sich
auf seinen Allerwertesten setzt duerfte das nicht das groesste Problem
im Studium sein. Mit oder ohne Abi.

:rotfl: Erzähl das mal den 80% die bei uns Mathe nicht bestehen.

Ich hatte Mathe LK in der Schule und habe für die drei Matheklausuren jeweils mehrere Monate täglich gelernt um zu bestehen. Mittlerweile gibts noch eine Mathevorlesung mehr und die zwei Vorlesungen Grundlagen Elektrotechnik sind auch nicht ohne.

Dass das FH Studium einfacher wäre ist ein Irrtum. An der Uni gibt es in der Tat mehr Mathevorlesungen. Aber wenn ich mir meine Bekannten angucke, dann haben die irgendwie so gerade bestanden und wissen jetzt absolut nichts mehr davon. Hat im Dipl Studiengang ja auch niemanden interessiert.

Ich weiss von meinen Mathevorlesungen noch fast alles weil wir darauf aufbauende Vorlesungen hatten (z.B. Informations und Codierungstheorie) wo man das alles wieder brauchte.

Als ich für die letzte gelernt hatte war keiner von denen von der Uni eine Hilfe, die wussten nur noch dass sie davon schon mal was gehört hatten und das wars auch. Aber sonst immer groß am erzählen wie gut man doch in den Grundlagen bescheid wüsste und dass man an der FH ja eh nix lernt.

Jetzt muss mich mehr oder weniger mit einem Uniabsolventen zusammenarbeiten. Dass der von der Praxis nicht die leiseste Ahnung hat war abzusehen, aber auch in der Theorie kommt da nix. Der Typ ist in jeder Hinsicht völlig unbrauchbar.

Meine Masterthesis behandelte übrigens erfolgreich ein Thema was bei denen als prinzipiell nicht umsetzbar galt.
 
<- glücklicher FiSi Azubi im 3. Lehrjahr, der aber trotzdem mal studieren möchte ;)

Gruß
chris
 
Ohne Ausbildung und Studium kann man IT heutzutage vergessen. Man findet zwar einen Job, aber schaut doch mal bei Monster.de nach, was ein IT-ler ohne Studium oder soetwas in die Richtung verlangen kann. Da verdienen Busfahrer mehr! Auch solltet Ihr Euch vom Gedanken, dass Ihr nur mit Computern zu tun haben werdet ganz schnell verabschieden. IT ist heutzutage eine Dienstleistung, während der man immer Kundenkontakt haben wird. Wer nicht mit Menschen umgehen kann, für den ist das nicht das Richtige, ausser er geht wirklich in die Softwareentwicklung. Aber selbst da hat er mit vielen Menschen zu tun und muss sich und seine Ideen verkaufen!

ich konnte zu einer Zeit einsteigen, zu der ein Studium nicht zwingend notwendig war und mich hocharbeiten. Die Gehälter, die die Studenten vom ersten Tag an bekommen muss man sich innerhalb von Jahren und mit viel Eigeninitiative erkämpfen! Beim Jobwechsel steht man dann aber wieder genauso ohne alles da, deshalb sind ständige Schulungen mit anerkannten Zertifikaten überlebensnotwendig! Nur Microsoftzertifikate reichen heute nicht aus, die bringt jeder vom Arbeitsamt mit - und es gibt viele Bewerber, die alle diese Zertifikate gemacht haben und einen Hungerlohn bekommen werden. Leuten mit IT-Job kann ich ganz aktuell ITIL-Schulungen mit TÜV-Prüfung empfehlen - stellt Euch das aber nicht zu leicht vor. Die Unternehmen werden z.B. nach neuen Standards im Moment gezwungen, ITIL-Prozesse einzuführen - damit kann man vor dem Management super trumpfen und auch die Chefs schwellen ihre Brust vor lauter Stolz, wenn sie sagen können, dass ihre Mitarbeiter ITIL-Zertifiziert sind :)

Zusammengefasst kann man sagen, dass IT-ler ein undankbarer Job ist, solange man nicht im Management sitzt (da spielt es keine Rolle, ob man studiert hat oder ausgebildet worden ist). Man wird von allen getreten - von den Chefs, die den Druck nach unten weitergeben müssen und von den Anwendern, die mit der ihnen zur Verfügung gestellten Hard- und Software unzufrieden sind. Man wird gezwungen, Karriere zu machen oder wird immer der Fußabtreter bleiben. Als freiberuflicher Consultant kann man einiges verdienen - ich kenne Jemanden, der arbeitet nur das halbe Jahr, um genügend für das ganze Jahr zu haben und seinem Hobby, dem Fliegen, nachgehen zu können. Aber das ist eine absolute Ausnahme - man braucht schon gute und große Kunden oder ein Unternehmen, das einen vermitteln kann. Dabei kann es auch passieren, dass man als unterbezahlter Zeitarbeiter endet, wenn man sich nicht verkaufen oder mit Menschen umgehen kann...
 
übrigens suchen wir aktuell einen Admin, der für SQL-Datenbankserver und Businessworkflows zuständig wäre. Lotus Notes vorwissen wäre nicht schlecht, ist aber nicht zwingend notwendig. Das Alter und die Vorbildung spielt für uns keine Rolle - das Gehalt ist für Münchner Verhältnisse normal. Wer also aus der Region kommt oder dorthinziehen möchte und mit seinem derzeitigem Arbeitgeber unzufrieden ist oder keine Arbeit findet, der kann mir ja ein PM schreiben und ich gebe weitere Infos. Das ist aber kein Ausbildungsberuf und man wird nicht angelernt, die Erfahrung in den o.g. Themen qualifiziert Euch also für diesen Job. Leider bekommen wir fast keine Bewerbungen rein, die Chancen stehen also gut.
 
Das hört sich sehr interessant an. Hast Du das irgendwo veröffentlicht?

Noch nicht. Ich habe den Draft einer Protokollspezifikation vervollständigt und einen Prototypen auf Basis einer bestehenden Library im Userland dazu entwickelt. Dauert noch ein bisschen bis das beim IETF durch ist und zum RFC wird. Die sind da ja nicht die schnellsten.

Die am Fachbereich wo der Typ von der Uni herkommt haben an einem ähnlichen Thema gearbeitet und sind davon ausgegangen, dass beim Ansatz an dem ich gearbeitet habe entweder das Protokoll nicht vernünftig umsetzbar ist oder falls doch irgendwie, dann muss es komplett neu implementiert werden, was vom Aufwand nicht vertretbar sei.

Dabei war der Aufwand gar nicht mal so gross. Bei denen hört die Kompetenz leider bei der Theorie auf und wo es keinen reinen theoretischen Ansatz gibt, das geht halt nicht. Aber man ist ja von der Uni und hat voll den Durchblick und wir an der FH sind ja nur bessere Programmierer.
 
Noch nicht. Ich habe den Draft einer Protokollspezifikation vervollständigt und einen Prototypen auf Basis einer bestehenden Library im Userland dazu entwickelt. Dauert noch ein bisschen bis das beim IETF durch ist und zum RFC wird. Die sind da ja nicht die schnellsten.


BINGO! :hehehe:
 
Ich habe mal Fachinformatiker (Systemintegration) gelernt, arbeite aber seit ein paar Jahren glücklich als MSR-I-Techniker inkl. entsprechender Referenzen. Könnte mich also trotz fehlender Ausbildung in diesem Umfeld mittlerweile bewerben. Über meine originale Berufswahl kann ich mich aber trotzdem nicht beschweren.
 
Die am Fachbereich wo der Typ von der Uni herkommt haben an einem ähnlichen Thema gearbeitet und sind davon ausgegangen, dass beim Ansatz an dem ich gearbeitet habe entweder das Protokoll nicht vernünftig umsetzbar ist oder falls doch irgendwie, dann muss es komplett neu implementiert werden, was vom Aufwand nicht vertretbar sei.

Aha, danke. Dann habe ich das Wort "prinzipiell" bei Deinen obigen Ausführungen wohl zu ernst genommen.

Ich kenne nur Informatiker (Uni), die extrem mathematisch denken und arbeiten. Daher dachte ich sie hätten an der Uni bewiesen, dass etwas aus grundsätzlichen Erwägungen nicht geht, und Du hättest Dich einfach hingesetzt und es gemacht... :)
 
Als Quereinsteiger aus der Zeit vor der Dotcom Blase, der quasi von Null auf Sysadmin gesprungen ist, kann ich dir sagen, dass der Job durchaus Spass machen kann. Wenn man denn gewillt ist ständig zu lernen und auf dem Stand der Technik zu bleiben sowie immer bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Bezahlung? Sprechen wir nicht darüber...
Ansonsten belastbar, flexibel, neugierig. Das sind die wichtigsten Eigenschaften.

Ich hab neulich mal länger mit meinem Hausarzt geplaudert und wir
sind dabei zu dem Ergebnis gekommen das der Job des Sysadmin sich tatsächlich nur unwesentlich von dem des Allgemeinmediziners unterscheidet:

1. Arbeitszeit: Bereitschaftsdienst, Notfallhandy, allgemein horrende
Arbeitszeiten
2. Anerkennung: Höchstens bei Fachkollegen. Die Klienten allerdings
kommen nur zu einem wenn etwas nicht stimmt. Niemand geht zum Arzt
weil es ihm gut geht - niemand geht zum Admin weil alles
funktioniert.
3. Verantwortung: Beim Admin hängt die wirtschaftliche Existenz des
Betriebes und einige Arbeitsplätze (inklusive des eigenen) dran -
beim Arzt gehts manchmal um Leben und Tod.
4. Fehlertoleranz: Keine. Klemmt das Warenwirtschaftssystem drehen
die MA Däumchen und der Chef rastet aus. Berufshaftpflicht und
Rechtsschutz ist dringend anzuraten. Der Arzt hingegen zahlt horrende
Versicherungsprämien, weil Behandlungsfehler nun einmal vorkommen
können.
5. Hohe Arbeitslast, hohe Verantwortung, üble Arbeitszeiten, Fehler
werden sofort bestraft und können fatale Folgen haben. Das führt
zwangsläufig irgendwann zum Burnout, falls man nicht wirklich Spaß an seinem Beruf hat.
 
IT bedeutet "höher schneller weiter" - in allen Bereichen.
Diese Hektik ist auf Dauer zermürbend.

Wenn ich die Chance hätte, würde ich auf jeden Fall eine andere Berufsrichtung wählen...

Mit 40 bist Du in der IT entweder Chef oder Du bist 2x die Woche beim Psychologen...
 

:hehehe: Das gute alte Bullshitbingo :D


Zum Thema: Ich habe IT-Systemkaufmann gelernt und noch in der Ausbildung beschlossen, dass ich keine Rechner im MediaMarkt verkaufen möchte. Ich habe dann einjähriges Fachabitur gemacht und Studiere jetzt Wirtschaftsinformatik an der FH(wo Mathe auch seine Tücken hat!).
Ich mag den IT-Sektor und WI ist daher genau mein Ding.

Des weiteren habe ich das gleiche Argumente, wie einige Vorredner: Ich kann nichts anderes ;)
 
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