ISOcoated

hoffMan666

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Hallo,

ich habe eine Kundenreklamation. Und zwar beschwert sich der Kunde über ein Rot, daß ihm zu Orange ist. Gelieferte Daten waren in RGB, sind mit ISOcoated, RI: Rel. Farbmetrisch in CMYK gewandelt worden. Soweit alles nach Standard.

Jetzt bin ich dem Problem mal nachgestiegen und habe festgestellt, daß wenn ich in Photoshop eine Farbfläche in RGB Rot (R255/G0/B0) anlege. Und dann sage in Profil konvertieren und ISOcoated auswähle, dann passiert genau das, was der Kunde bekommen hat = C0/M80/Y86/K0. Und das ist einfach Orange!

Das hat mich nun doch etwas schockiert. Ich hab den gleichen Test mal mit reinem RGB Grün gemacht. Da kommt dann C80/M0/Y84/K0 raus.

Wie kann das sein?

Gruß
hoffMan
 
Hallo HoffMan,

um das nachvollziehen zu können fehlt erstmal der Farbraum des RGBs.

Von den Werten her sieht das schwer nach perzeptiv aus. Das ist für sowas eh nicht unbedingt erste Wahl

Aber die Tendenz zum orangen ist tatsächlich so gegeben. Wenn man sich die Labwerte der Volltöne mal anschaut:

sRGB: 54/81/70
Adobe RGB: 63/90/78
ECI-RGB: 63/96/109
ISOcoated: 48/75/57

Man kann erkennen das die relation von a zu b im ISOcoated wesentlich stärker ins kalte geht (a > b) dann kommen sRGB und aDobe RGB mit noch a>b jedoch fast ausgewogenen Werten und dann als extrem ECI-RGB mit a<b.

Sowas passiert wenn man am Bildschirm mit den üppigen RGB Arbeitsfarbräumen werkelt, aber kein CMYK Preview aktiviert hat. da verrennt man sich schon mal ganz ordentlich.

In Sachen Schadensbegrenzung wäre eine Wandlung von RGB nach CMYK per Adobe'schem EuropeISOCoatedFOGRA27.icc anzudenken. Das passen beim Rot die Eckfarben besser aufeinander.

MfG

ThoRic
 
Hallo Leute,

also diese Farbe ist einfach so nicht druckbar!
Wenn du in Photoshop im Farbwähler auf 255 im rot gehst erscheint
sofort das """ACHTUNG"""" Symbol und warnt davor, dass mit CMYK
diese Farbe nicht dargestellt werden kann!


Grüße SonGoku
 
Songoku,

ich denke HofMans Problem ist nicht die Grundsätzliche undruckbarkeit eines reinen RGB Rots, sondern das abkippen Richtung gelb. Und da ist er nicht der erste der damit Probleme hat. ISOcoated neigt dazu, übersättigte Rottöne ins ornage abzubiegen. Mach dir mal in ECI und Adobe RGB einen Verlauf von 0 bis 255 Rot und wandle ihn nach ISOcoated. Da wirst du, egal ob rel. Farbmetrisch oder perzeptiv, sehr stark abweichende Ergebnisse bekommen, je nachdem ob du per ISOcoated.icc oder EuropeISOCoatedFOGRA27.icc wandelst:
Vergleich ECI Rot per ISOcoated.icc oder EuropeISOCoatedFOGRA27.icc
(im abgebildeten Fall ist es per rel. farbmetr. RI mit Tiefenkompensierung)

MfG

ThoRic
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ist ja schon extrem! Aber wenn ich denk wie unterschiedlich die Druckfarben sind und vor allem auch die Papiersorte ist das ganz schön schwierig das ordentlich hin zu bekommen!

Grüße Son Goku
 
Wieso unterschiedlich?

Die beiden Profile beziehen sich ja auf exakt die selben Charakterieiserungsdaten (FOGRA27L.txt).
Sprich sie sind beide dazu da, das selbe Ziel zu erreichen.

Nur eben die Implementierung des 'wie wird aus was was' ist eben extrem unterschiedlich.

MfG

Thoric
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo das schon!
Wenn ich eine neue Datei öffne und das Fabprofil gleich angebe seh ich ja wies
aussieht. Das ist halt ein Problem, wenn ich bei der Bildbearbeitung schon wissen soll obs auf gestrichenem oder ungestrichenem Papier gedruckt werden soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
teile die Meinung, wichtig kein Profil anhängen!



ThoRic schrieb:
Hallo HoffMan,

um das nachvollziehen zu können fehlt erstmal der Farbraum des RGBs.

Von den Werten her sieht das schwer nach perzeptiv aus. Das ist für sowas eh nicht unbedingt erste Wahl

Aber die Tendenz zum orangen ist tatsächlich so gegeben. Wenn man sich die Labwerte der Volltöne mal anschaut:

sRGB: 54/81/70
Adobe RGB: 63/90/78
ECI-RGB: 63/96/109
ISOcoated: 48/75/57

Man kann erkennen das die relation von a zu b im ISOcoated wesentlich stärker ins kalte geht (a > b) dann kommen sRGB und aDobe RGB mit noch a>b jedoch fast ausgewogenen Werten und dann als extrem ECI-RGB mit a<b.

Sowas passiert wenn man am Bildschirm mit den üppigen RGB Arbeitsfarbräumen werkelt, aber kein CMYK Preview aktiviert hat. da verrennt man sich schon mal ganz ordentlich.

In Sachen Schadensbegrenzung wäre eine Wandlung von RGB nach CMYK per Adobe'schem EuropeISOCoatedFOGRA27.icc anzudenken. Das passen beim Rot die Eckfarben besser aufeinander.

MfG

ThoRic
 
Wenn du einen kalibrierten Monitor hast, bei Ansicht auf Proof stellen voraus gesetzt in Adobe hast du alles richtg eingestellt. Das Rip wird beim Proof das falsche Profil rauswerfen. Resultat ist dann nicht was du haben möchtest.

songoku schrieb:
Jo das schon!
Wenn ich eine neue Datei öffne und das Fabprofil gleich angebe seh ich ja wies
aussieht. Das ist halt ein Problem, wenn ich bei der Bildbearbeitung schon wissen soll obs auf gestrichenem oder ungestrichenem Papier gedruckt werden soll.
 
Es geht hier um 2 Profile die exakt den Selben Farbraum, also auch ein identisches Druckverfahren beschreiben.

Es geht sogar soweit, das sie aus den selben Messdaten erstellt wurden.

Aber trotzdem sind insbesondere die Out of Gamut Ergebnisse um Welten auseinander.

@a404tg:

Warum soll es helfen _kein_ Profil anzuhängen?

MfG

ThoRic
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einem Profil sollst du arbeiten um zu sehen was du machst konventierst
du deine Daten die ein anderer weiter verarbeiten soll legst du fest was sein muß. Wenn er das aber nicht hat oder sein eingestellter Bereich für den Druck
anders ist kommt nicht das raus was sein soll. Einmal Profil immer Profil.
Wenn du mehrere Kunden hast kennst du dessen Einstellungen zum Proofer und dessen Rip nicht immer.
Ich hoffe das ich das richtig wieder gegeben habe.
 
Öhm ... songoku, a404tg ... ich möchte Euch ja nicht zu nahe treten, aber ihr zwei diskutiert über das kleine Einmaleins, ThoRic philosophiert hier über perzeptives und relativ farbmetrisches Rendering & Co. KG ... also schon ein paar Semester weiter. ;)

Nichts für ungut, aber lasst den mal machen. Er weiss schon, was er sagt. wavey
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal den Versuch gemacht: Den Farbraum habe ich "für Web-Grafiken" gewählt.
Wenn man dann in CMYK konvertiert (einfach direkt übers Menü), dann erhält man ein 100/99 Rot.
Danach wechsel wieder in den CMYK-Farbraum und die farbe bleibt natürlich 100/99 Rot.

Wär das eine praktikable Lösung oder war das jetzt Schmarrn?
 
...du hast ja recht aber falsch war es auch nicht, Problem wäre ja nicht da wenn es einen Standart geben würde der alles abdeckt deswegen bei weitergabe kein Profil anhängen.
Gruß


aro74 schrieb:
Öhm ... songoku, a404tg ... ich möchte Euch ja nicht zu nahe treten, aber ihr zwei diskutiert über das kleine Einmaleins, ThoRic philosophiert hier über perzeptives und relativ farbmetrisches Rendering & Co. KG ... also schon ein paar Semester weiter. ;)

Nichts für ungut, aber lasst den mal machen. Er weiss schon, was er sagt. wavey
 
MacEnroe schrieb:
Ich hab mal den Versuch gemacht: Den Farbraum habe ich "für Web-Grafiken" gewählt.
Wenn man dann in CMYK konvertiert (einfach direkt übers Menü), dann erhält man ein 100/99 Rot.
Wär das eine praktikable Lösung oder war das jetzt Schmarrn?

Nein kein Schmarrn. Aber ne gehörige Portion Glück ;-)

'Da auch du deinen Farbraum nicht angegeben hast, ist es auch nicht möglich das zu verifizieren ausser eben solange 255R nach CMYK zu wandeln, bis das selbe herauskommt.

Und genau das ist auch der perfekte Übergang zu a404tgs Behauptung:

Das Profil muss dran, sonst fehlt einfach die Referenz und wie unterschiedlich ein und der selbe RGb oder CMYK Wert ausfallen kann, erleben wir doch hier gerade.

Wenn nicht dransteht wie es gemeint ist, kann der Nachfolgende Weiterverarbeiter auch nur raten.
Wenn er auf Profile Pfeift, kann er sie ja immer noch rauswerfen, aber beim liefern gehören sie dazu.

Das ist vergleichbar, wenn ich einem von euch ne Tibetanische Gebetsmühle schicke und möchte das ihr zu den Gebeten Stellung nehmt. So ohne irgendwas ist das praktisch unmöglich. Wenn ein passendes Wörterbuch Gebetsmühlisch-Deutsch beiliegt, sieht das schon anders aus.

Und um den Vergleich perfekt auf Colormanagement abzustimmen noch etwas weiter gesponnen:

Es macht eigentlich keinen Sinn für irgendwelche Minderheiten Dialekte Wörterbücher in alle erdenklichen Sprachen zu schreiben. Aus diesem Grunde definiert man eine Austauschsprache. Somit brauch es nur noch von jeder Sprache in die Austauschsprache ein Wörterbuch zu geben, Also nach obigem Beispiel Gebetsmühlisch-Englisch. Vom Empfänger kann man dann erwarten das er das eine std. Wörterbuch für seine Sprache besitzt, also in unserem Fall Deutsch-Englisch. Und über den Zwischenschritt Englisch ist nun mit der Lieferung Gebetsmühle + Wörterbuch Gebetsmühle-Englisch, alles erledigt. Und es kann dem versendenden Mönch sogar egal sein, wer das jetzt lesen will. Er muss nur dafür sorgen das die Übersetzung seiner Sprache zum Englischen passt, um den Rest kümmert sich der Empfänger.

Im Fall des Colormanagements ist Englisch der Lab Farbraum.

Und dadurch das jedes Bild die Übersetzungstabelle 'Meine Farben->Lab' mitbekommt, kann jeder Empfänger mit seinen Profilen in Form von 'Lab->mein Monitor' und 'Lab->mein Drucker' und 'Lab->mein RGB-Arbeitsfarbraum' dafür sorgen das er die ursprünglichen Farben zu Gesicht bekommt.

Wer das tibetanische Schriftbild einfach nur schöner findet und auf den Inhalt pfeift, kann ja das mitgelieferte Wörterbuch entsorgen. Aber das soll dann bitte auch er entscheiden, nicht der Absender.

So, hoffe das war jetzt für alle Verständlich ;-)

Was Leuten mit einem faible für Mathematik auch oft beim verstehen von Colormanagement hilft, ist der Vergleich zum addieren von Brüchen.
Das geht nur wenn man die Brüche gleichnamig macht. Und dieser gemeinsame Nenner, das ist Lab:

5/3 + 7/4 = 20/12 + 21/12 = (20 + 21)/12 <--- die 12, dass ist Lab!

= 41/12

Mfg

ThoRic
 
ThoRic schrieb:
Nein kein Schmarrn. Aber ne gehörige Portion Glück ;-)

'Da auch du deinen Farbraum nicht angegeben hast, ist es auch nicht möglich das zu verifizieren ausser eben solange 255R nach CMYK zu wandeln, bis das selbe herauskommt.(...)

Als Farbraum hatte ich "Standard für Web-Grafiken", ich dachte das hat jedes Photoshop, da kann man das nachvollziehen?

Und von RGB-->CMYK, braucht man da nicht immer Glück? Man kann doch RGB nicht mit CMYK vergleichen. Gerade in dem Fall sieht man, dass die gebräuchlichen Profile beim Umrechnen nicht zum erwünschten Ergebnis führen. 255 Rot sollte eben in etwa ein 100/100 Rot werden. Orange ist Käse.

Ich habs jetzt mal mit Fotos getestet. Komischerweise sehen die Bilder mit "meiner" Methode nach dem Umwandeln besser aus als wenn ich die gleich im den CMYK-Farbraum öffne. Bisher hab ich mich immer an die Broschüre von Cleverprinting gehalten. Hmmm...nochmal lesen...
 
Hallo MacEnroe,

> 255 Rot sollte eben in etwa ein 100/100 Rot werden. Orange ist Käse.

Das kann man ja so pauschal nicht sagen. Wenn das 255R eines RGB Systems recht ornage ist (wie es das dem ECIRGB zugrundeliegende NTSC Norm RGB aufweist, so ist es eben Orange, basta!
Wenn man darauf ist, nicht farbverbindlich sondern immer die Maximale Leuchtkraft bzw, Reinheit der Farbräume zu erzielen, so sollte man sich mal den Sättigungsbasierte Rendering Intent ansehen. Der geht in die Richtung.
Für Bilder taugt der aber wieder garnicht.

MfG

ThoRic
 
ThoRic schrieb:
Hallo HoffMan,

um das nachvollziehen zu können fehlt erstmal der Farbraum des RGBs.

Von den Werten her sieht das schwer nach perzeptiv aus. Das ist für sowas eh nicht unbedingt erste Wahl

Aber die Tendenz zum orangen ist tatsächlich so gegeben. Wenn man sich die Labwerte der Volltöne mal anschaut:

sRGB: 54/81/70
Adobe RGB: 63/90/78
ECI-RGB: 63/96/109
ISOcoated: 48/75/57

Man kann erkennen das die relation von a zu b im ISOcoated wesentlich stärker ins kalte geht (a > b) dann kommen sRGB und aDobe RGB mit noch a>b jedoch fast ausgewogenen Werten und dann als extrem ECI-RGB mit a<b.

Sowas passiert wenn man am Bildschirm mit den üppigen RGB Arbeitsfarbräumen werkelt, aber kein CMYK Preview aktiviert hat. da verrennt man sich schon mal ganz ordentlich.

In Sachen Schadensbegrenzung wäre eine Wandlung von RGB nach CMYK per Adobe'schem EuropeISOCoatedFOGRA27.icc anzudenken. Das passen beim Rot die Eckfarben besser aufeinander.

MfG

ThoRic

Hallo ThoRic,

da is ja ne schwere Diskussion ausgebrochen zwischen gestern Feierabend und heute Arbeitsantritt. Ich beziehe mich jetzt mal auf deine Antwort auf mein Problem und lasse den Rest außer Acht.

Also ich habe hier eine Broschüre mit einem Produkt, das eben satt Rot sein soll (Richtung 100/100 / HKS 13). Jetzt gibt es Bilder in dieser Broschüre, die liegen schon in CMYK vor und ich kann nicht mehr nachvollziehen ob die von ner DigiCam kommen und wer die wo/wie umgewandelt hat.
In der gleichen Broschüre gibt es auch Überschriften, die wurden im Standard Rot (RGB) von QXP 3.11 angelegt.

Jetzt lassen wir die Bilder mal ausser acht und nehmen diese Schrift.

Du schreibst "Von den Werten her sieht das schwer nach perzeptiv aus."
Wenn ich in Photoshop ne Fläche erzeuge in RGB Rot und sage dann "In Profil konvertieren" und wähle da ISOcoated, dann ist der RI völlig egal. Es gibt immer M80/Y86.

So grundsätzlich sind mir diese ganzen CM-Spielchen klar. Ich hätte auch die Möglichkeit bei der Konvertierung in PDF zu unterscheiden zwischen Bildern/Schriften/Vektoren und die mit unterschiedlichen Profilen, bzw. unterschiedlichen RIs zu konvertieren.
Allerdings scheint es mir in diesem Fall einfach keinen Sinn zu machen, wegen meines Photoshop Tests. Oder ist dieser Test schon Scheiße, bzw. Photoshop nicht verlässlich?

Also ich hoffe ich konnte dir so erstmal noch Klarjeit über die Details verschaffen und hoffe weiter auf fachmännischen Rat. Thx!

Gruß
hoffMan
 
Hi ThoRic

Mit Hochachtung

Jürgen
 
hoffMan666 schrieb:
Hallo ThoRic,

da is ja ne schwere Diskussion ausgebrochen zwischen gestern Feierabend und heute Arbeitsantritt. Ich beziehe mich jetzt mal auf deine Antwort auf mein Problem und lasse den Rest außer Acht.

Also ich habe hier eine Broschüre mit einem Produkt, das eben satt Rot sein soll (Richtung 100/100 / HKS 13). Jetzt gibt es Bilder in dieser Broschüre, die liegen schon in CMYK vor und ich kann nicht mehr nachvollziehen ob die von ner DigiCam kommen und wer die wo/wie umgewandelt hat.
In der gleichen Broschüre gibt es auch Überschriften, die wurden im Standard Rot (RGB) von QXP 3.11 angelegt.

Jetzt lassen wir die Bilder mal ausser acht und nehmen diese Schrift.

Du schreibst "Von den Werten her sieht das schwer nach perzeptiv aus."
Wenn ich in Photoshop ne Fläche erzeuge in RGB Rot und sage dann "In Profil konvertieren" und wähle da ISOcoated, dann ist der RI völlig egal. Es gibt immer M80/Y86.

So grundsätzlich sind mir diese ganzen CM-Spielchen klar. Ich hätte auch die Möglichkeit bei der Konvertierung in PDF zu unterscheiden zwischen Bildern/Schriften/Vektoren und die mit unterschiedlichen Profilen, bzw. unterschiedlichen RIs zu konvertieren.
Allerdings scheint es mir in diesem Fall einfach keinen Sinn zu machen, wegen meines Photoshop Tests. Oder ist dieser Test schon Scheiße, bzw. Photoshop nicht verlässlich?

Also ich hoffe ich konnte dir so erstmal noch Klarjeit über die Details verschaffen und hoffe weiter auf fachmännischen Rat. Thx!

Gruß
hoffMan

Vielleicht liegt hier noch ein generelles Missverständnis zu Grunde: Farbmanagement sorgt nicht dafür, dass alle Farben überall immer identisch sind! Man darf also nicht erwarten, dass aus 255R 0G 0B automatisch und immer 0C 100M 100Y 0K wird!

Das Prinzip ist ein ganz anderes: RGB und CMYK sind IMMER vom Ausgabegerät abhängig, also keine neutralen Farbbeschreibungen. Beispiel: Kauf' 10 verschiedene Monitore (CRT, LCD, billig, teuer, bunt gemischt). Die schliesst Du bitte an demselben Computer an und lässt 255R 0G 0B vollflächig anzeigen -> 10 verschiedene Rottöne. Genauso ist es auch mit Drucksachen, genauso sehen 10 verschiedene Digitalkameras immer ein unterschiedliches Rot, auch wenn dieselbe Fläche geknippst wird.

Du brauchst also ein übergreifendes System, das unabhängig vom Gerät alle für den Menschen sichtbaren Farben beschreibt. Sozusagen ein Über-System, der größte gemeinsame Nenner. Das ist Lab. Das Schöne bei Lab ist, dass es so konzipiert wurde, dass man Farbabstände als Zahl ausdrücken kann. Haben zwei Farbpaare (z.B. ein grünes und ein blaues) denselben Farbabstand (z.B. Delta E = 10), würde ein Mensch sagen, dass die beiden Grün- und Blautöne zwar jeweils unterschiedlich sind, der Unterschied von beiden paaren aber visuell ähnlich ist (z.B. Hellgrün und Grün, Hellblau und Blau). Wenn man ganz genau ist, stimmt das nicht immer, aber das ist marginal und erstmal nebensächlich.

Bei der Wandlung vom Quark-Rot (255R 0G 0B) kommt es nun also darauf an, welcher RGB-Farbraum als Bezug genommen wird. Es gibt unter unseren 10 Monitoren ganz helle und ganz dunkle, einer zeit Purpurrot, ein anderer Orange. Woher soll das Farbmanagement nun wissen, auf welchen Monitor wir uns beziehen? 255R zeigen sie alle, aber alle sehen unterschiedlich aus! Da kommt nun das Profil ins Spiel. Suchen wir uns einen orangefarbenen Monitor aus und benutzen dessen Profil, wird im Druck auch ein Orangeton erscheinen - obwohl es 255R, also eigentlich Knallrot, war!

Nun kommt aber erschwerend hinzu, dass Drucke im Gegensatz zu Monitoren in der Regel nicht von alleine leuchten. Man soll zwar schon sowas gesehen haben, aber ich meine, das war in der Gegend um Tschernobyl. ;) Wie will man nun die Farben der Monitore im Druck wiedergeben? So, dass sie maximal gesättigt sind? Oder lieber so, dass jede Tonwertabstufung zu erkennen ist? Für Fotos z.B. kann das sinnvoller sein. Und schon sind wir bei den Rendering Intents.

Mathematisch abstrakter ist es wie "Das Runde muss in das Eckige". Ist das Eckige kleiner, kannste das Runde auch verkleinern, zusammenquetschen oder auf das Eckige zurechtschneiden (das Runde wird dann auch eckig, alles andere ist Abfall). Farbräume werden gestaucht, geknufft, getreten und beschnitten. Arme Hunde! ;)

Wenn ich im bekannten Druckprozess nun eine bestimmte Farbe erhalten will, so ist es besser, direkt in diesem Farbsystem (sprich CMYK) die Farbe anzulegen. Die Kontrolle über das tatsächliche Aussehen ist dann einfacher, weil Du nur den Druckprozess kontrollieren musst. Im Idealfall ist das Offsetdruck nach ISO 12647-2 und ProzessStandard Offsetdruck. Dann kannste das ISOCoated-Farbprofil benutzen. Natürlich kann man in Quark auch ein 255R-Rot anlegen. Aber ohne Farbmanagement ist das Blindflug, mit Farbmanagement Blindflug mit Instrumenten. Die Instrumente bringen aber - technisch bedingt - nicht das Ergebnis, dass der Kunde haben wollte. Das muss man wissen.

ThoRic, übernehmen Sie bitte. :D :cool:

___edit: "100R" geändert zu "255R".
 
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