so, hier einmal mein test und erfahrungsbericht:
(review) iPod touch
Dem iPhone ähnelnd, macht sich Apple hierzu im eigenem Hause Konkurrenz – auf dem ersten Blick scheint hier nur die Telefonfunktion zu fehlen – besonders fällt sofort das 3,5“ große, berührungsempfindliche Display in das Auge des Betrachters.
Auf dem ersten Blick:
Der iPod touch ist wertig verarbeitet und liegt gut in der Hand. Mit einer Abmessung von 6,2 x 11 x 0,8 cm und rund 120 Gramm an Gewicht lässt er auch die Bedienung durch kleinere Hände zu.
Am gesamten Gerät befinden sich lediglich 2 druckempfindliche Knöpfe – der Ein- / Ausschalter an der linken Oberseite sowie der „Home“-Knopf an der unteren Vorderseite – alles andere lässt sich intuitiv über das Display des neuen iPod-Modells per Fingerdruck steuern.
Die Darstellungsqualität des integrierten Bildschirms ist dabei exzellent: mit 163 Bildpunkten pro Zoll und einer nativen Auflösung von 480x320 Punkten bietet er ein scharfes Bild – dazu ist die Vorderseite mit einem recht kratzresistenten Mineralglas versehen, welches sich als äußerst robust zeigt, aber auch recht schnell viele Fingerabdrücke aufweist.
Auf der Unterseite befindet sich die Schnittstelle zum Dock und der Kopfhöreranschluss – leider muss bei dieser Anordnung beim Einsetzen in ein kompatibles Dock dabei der Kopfhörer abgesteckt werden.
Die Rückseite ist iPod-typisch im glänzenden Metall gehalten – lediglich das WLAN-Modul verbirgt sich unter einer kleinen Kunststoffkappe.
Neben dem USB-Kabel liefert Apple die neuen iPod-Standard-Ohrhörer mit, sowie eine spärliche Minidokumentation und die obligatorischen Aufkleber mit dem Apple-Logo. Ein Datenträger für die Systeme Mac OS und Windows PC liegt nicht bei, so dass Nutzer, welche noch nicht über iTunes verfügen, sich dies erst aus dem Internet kostenfrei herunterladen müssen.
Features:
Auf der unteren Hälfte des Homebildschirms befinden sich vier Menüpunkte: „Musik“, „Videos“, „Fotos“ und „iTunes“. Während sich die ersten drei Punkte dabei von selbst erklären, führt der Eintrag „iTunes“ zu einem iPod-touch-exklusiven Feature: Aufgrund der integrierten Wi-Fi Lösung kann man, sofern eine WLAN-Verbindung in der Nähe des Gerätes verfügbar ist, in einem speziell auf das Display des iPod touch & iPhone angepassten iTunes Store stöbern und einkaufen – wie im großen „Original“ lassen sich dabei alle Songs vor dem Kauf 30 Sekunden probehören.
Auf der oberen Hälfte findet man schließlich die Einträge „Kalender“, „Kontakte“, den Button für den direkten mobilen Zugriff auf YouTube, den Punkt für die Einstellungen sowie unter anderem den Internetbrowser „Safari“, welcher ursprünglich auf Mac OS beheimatet ist, mittlerweile aber durch seine Verfügbarkeit für Windows-Systeme auch dem ein und anderen PC-User ein Begriff sein sollte. In der derzeitigen Variante fehlte zum Zeitpunkt meines Praxistests noch die Unterstützung für Flash- und Javainhalte – das Eintippen der Webadressen und das Ausfüllen von Textfeldern klappt über die sich einblendende Softwaretastatur erstaunlich gut – geladene Internetseiten lassen sich im Hoch- und Querformat betrachten. Doppeltes Tippen mit dem Finger zoomt Bereiche heran, wiederholtes Doppeltippen führt zurück zur alten Ansicht – mittels des Fingers lassen sich dabei auch Inhalte verschieben – für gute Lesbarkeit ist so stets gesorgt, hier hat Apple erstklassige Arbeit bei der Bedienung geleistet.
Unter dem Punkt „Musik“ eröffnen sich dem Audioliebhaber vier unterschiedliche Wege - „Listen“, „Interpreten“, „Titel“ und „Alben“ führen zu den bezeichneten, alphabetisch sortierten Inhalten. Der absolute Clou ist dabei die optisch aufwendig gestaltete „Cover Flow“-Funktion, welche erscheint, sobald man den iPod touch in das Querformat kippt (Beschleunigungssensoren im Inneren des Gerätes registrieren Bewegungen): von links nach rechts (oder umgekejrt) kann man virtuell durch die Cover seiner auf dem iPod befindlichen CD-Sammlung blättern, was recht eindrucksvoll umgesetzt ist. Tippt man auf ein Cover, so wendet sich dieses und es werden die einzelnen Stücke des jeweiligen Albums übersichtlich aufgezeigt – durch abermaliges Tippen auf den Titel des Stücks beginnt dessen Wiedergabe – intuitiv kann die Lautstärke mit einem virtuellen Schieber angepasst werden. Einen sogenannten „Hold“-Knopf gegen unbeabsichtigte Bedienung besitzt der iPod touch nicht – er wird mittels des oben befindlichen Ein- / Ausschalters in einer Art Schlafmodus versetzt, wobei der Bildschirm deaktiviert wird (obendrein energiesparend) und die Musik normal weiterhin wiedergegeben wird.
Hier zeigt sich, dass der mitgelieferte Standard-Ohrhörer wie gewohnt nur Mittelmaß bietet – die Wiedergabe des Sounds klingt linear und geht qualitativ sicherlich in Ordnung, Bässe werden jedoch hier nur unzureichend wiedergegeben – hier sollte man für anspruchsvolleren Hörgenuss die Anschaffung eines höherwertigen Ohr- bzw. Kopfhörers mit einplanen.
Auf seinem Screen gibt das neue Flagschiff der iPod-Serie auch Filme und Fotos wieder – Videos werden in den Formaten H.264 sowie MPEG4 bis zu einer Auflösung von 640x480 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde verarbeitet – im Fotobereich werden die Formate JPEG, BMP, GIF, TIFF, PSD und PNG unterstützt – dabei werden die Bilder zuvor durch iTunes vor der Dateiübertragung für das mobile Gerät optimiert, was hervorragend klappt.
Speicherkapazität und Akkulaufzeiten:
Der iPod touch steht derweil mit Kapazitäten von 8 Gigabyte (ca. 299,- €) und 16 Gigabyte (ca. 399,- €) zur Verfügung – der Akku ist wie bei den meisten iPod-Modellen fest im Inneren des Gerätes integriert und lässt sich nur durch authorisiertes Fachpersonal oder von erfahrenen Nutzern wechseln – er ist innerhalb von 3 Stunden voll geladen und hält laut Hersteller bis zu 24 Std. bei Musikwiedergabe und bis zu 5 Std. bei Videowiedergabe und Internetbrowsing. Der von Apple angegebene Wert erscheint mir hierbei in der Tat realistisch – so absolvierte mein iPod touch (8 Gigabyte Variante, 269,- € bei Saturn) eine insgesamt mit Hin- und Rückfahrt 18 Stunden dauernde Zugfahrt mit einer einzigen Akkuladung problemlos – trotz einigem Surfens im WLAN-Netz auf Bahnhöfen war zum Schluss immer noch Energiekapazität vorhanden.
Applikationen:
Derzeit können unter den derzeitigen Firmwareversionen 1.1.1 und 1.1.2 noch offiziell keine zusätzlichen Applikationen installiert werden – hier will Apple durch ein Update erst Ende Februar 2008 den iPod touch für Dritthersteller öffnen.
Ungeduldige Naturen können trotzdem bereits loslegen: durch ein unoffizielles Programm, den sog. „jailbreak“ kann ein installer integriert werden, welcher die Installation von zusätzlicher Software erlaubt – Pferdefuß hierbei ist sicherlich der Garantieverlust – Apple übernimmt in diesem Falle verständlicherweise keinerlei Gewährleistungsansprüche, falls bei der Modifikation etwas schief laufen sollte.
Fazit:
Für mich ist der iPod touch bislang der beeindruckendste Part der kultigen iPod-Sippschaft – insbesondere die intuitive Bedienung durch den Touchscreen hat es mir angetan – die mehr als ordentliche Akkulaufzeit macht ihn für den mobilen Multimediaeinsatz fit, anders wie bei anderen mobilen Geräten seiner Klasse sucht man in der Regel Pixelfehler auf dem Display vergebens, Hand und Auge werden durch die hochwertige Verarbeitung verwöhnt. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass der iPod touch sich nicht, wie seine Kollegen, als mobile Festplatte / Datenträger verwenden lässt – diese Funktion hat Apple hier ausgespart – ebenso könnten die mitgelieferten Ohrhörer von besserer Qualität sein. Alles in allem bin ich jedoch hochzufrieden mit diesem Multimediagadget – wenn auch der Preis mit 299,- / 399,- € je nach Variante ein ordentliches Loch in den Geldbeutel reißt. Schlussendlich will ich ihn jedenfalls nicht mehr missen und kann ihn Interessierten insgesamt nur weiterempfehlen !
(c) 2007 by enrique @ wii-friends.de