Ich habe mich kurzentschlossen auch zum Kreis der Freaks gesellt und mir neben Navigon nun auch noch TomTom (D-A-CH) gekauft...
Die Neugier hat doch gesiegt.
Am vergangenen Donnerstag hatte ich gleich die Gelegenheit, beide Systeme gegeneinander antreten zu lassen (Kreis Ahrweiler -> Fulda = 300km).
Die erste Hälfte der Route, also die ersten 150 km, war TT in der Bütt.
Die Strecke führte ein kleines Stück über die Bundesstraße, der Rest Autobahn.
Zu den allgemeinen Eindrücken wie die grafische Darstellung sage ich mal nichts, Bilder anschauen kann sich schließlich jeder selbst.
Ich schreibe jetzt mal frei Schnauze, werde daher also ein wenig zwischen beiden Apps springen.
Die Routenberechnung dauert bei TT einen Tick länger, ist aber trotz der "IQ-Funktion" mit der von Navigon identisch.
Die Routenführung an sich ist recht klar, Navigon hat halt aufgrund der "Real-View" Ansicht die Nase vorne, was vor allem an Autobahnkreuzen ein bemerkbarer Vorteil ist, was Übersicht und auch Komfort betrifft.
TT hatte einmal einen kleinen Aussetzer, die Straße "verschwand" plötzlich von der Karte und ich wurde mitten in der Pampa aufgefordert, nun rechts abzubiegen...
Aber nach wenigen Momenten hatte es sich wieder gefangen und arbeitete ohne jegliche Probleme weiter.
Die Darstellung auf der Karte ist allerdings nicht so genau, wie es bei Navigon der Fall ist. Wenn ich z.B. einen Fluss überquere, wird dies auf der Navigon-Karte metergenau angezeigt, TT zuckelt immer ein paar Meter hinterher.
Allgemein finde ich die Darstellung bei Navigon wesentlich ansprechender, die Übersicht über die einzelnen Parameter (Restzeit, Restkilometer etc.) ist wiederum bei TT besser (außer die Geschwindigkeitsübersicht, diese gerät bei TT zu sehr in den Hintergrund). Aber all das ist ja Geschmacksache, schlecht ist keins von beiden.
Bei einem ankommenden Anruf endet die Navigation, sobald das Telefonat beendet wurde, startet die App von alleine und führt die Navigation anstandslos fort (gilt für beide Systeme).
Also hier kein Grund zur Klage.
Zur Hälfte der Fahrt dann auf der Autobahn fliegender Wechsel, Navigon löst TT ab.
Die Route ist blitzschnell berechnet, das GPS-Signal ist sofort da und Navigon setzt die Navigation fort.
Und dies macht es ohne den kleinsten Aussetzer.
Auch relativ neue Autobahnabschnitte (ende letzten Jahres fertiggestellt) sind bereits bekannt, inklusive der dort installierten Blitzer...
Insgesamt kann ich zum GPS-Signal sagen, dass es während der gesamten Fahrt permanent verfügbar war und nicht für eine Sekunde abbrach.
Mittlerweile kann ich auch zum bekannten Problem von Navigon, dem abdunkelnden Display, eines eindeutig sagen: es liegt weder am iPhone OS noch an irgendwelchen Ladekabeln!
Denn das Display wurde sowohl im Akkubetrieb, im Netzbetrieb wie auch nach dem beenden der App und anschließendem Neustart immer wieder dunkel. Es half wirklich nur, die autom. Displaysperre zu deaktivieren. Und da bei TT das Display mit aktivierter Displaysperre immer an blieb, kann es einzig und allein nur an Navigon liegen.
Der Fehler ist trotzdem nicht reproduzierbar, denn hin und wieder bleibt das Display ja an (Netz- und auch Akkubetrieb).
Noch kurz ein Wort zur Temperatur: am Donnerstag war es ja bekanntermaßen sehr heiß, laut Anzeige im Auto waren es unterwegs bis zu 35°C.
Ich befestige mein iPhone immer mit einer ordinären Saugnapfhalterung an der Windschutzscheibe, so dass es zwangsläufig der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Die Klimaanlage sorgte für einen leichten Luftstrom, so dass das iPhone an der Rückseite höchstens lauwarm wurde, mehr aber nicht. Bei geschickter Montage im Auto sollten Temperaturprobleme also nicht vorkommen.
Als Fazit kann ich folgendes sagen: beide Apps verrichten ihren Dienst ohne größere Probleme. Navigon hat für mich aufgrund der bisherigen Updates die Nase vorne, gerade was den Komfort während der Routenführung angeht.
Ich bin mir aber relativ sicher, dass TT schon bald nachzieht und dann ebenbürtig sein wird.
Schlecht ist keines der beiden Programme, beide haben ihre eigenen Stärken und Schwächen.
Wofür man sich nun entscheidet, hängt meiner Meinung nach maßgeblich vom persönlichen Geschmack ab. An der Funktionalität sollte es gewiss nicht scheitern.