Deine Mudda
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Erfüllen lässt sich die Verpflichtung nur mit Software-Filtern, die für kleine Anbieter schwer leistbar sind und bei den großen Plattformen bereits fälschlicherweise Inhalte aus dem Netz fegten. Der nun beschlossene Vorschlag des EU-Parlaments sieht Ausnahmen für kleine und mittlere Unternehmen vor, gerade auf den nutzerstarken Plattformen greifen aber Upload-Filter.
Finde ich erstmal richtig: kleine/mittlere Unternehmen sind nicht betroffen und "die großen" können sich nicht mehr auf den Standpunkt zurückziehen: "ist mir egal, was da veröffentlicht wird, wir stellen nur die Plattform" - so wie das ja heute passiert.
Die Filterpflicht überlässt der Software die Entscheidung darüber, was Nutzer hochladen dürfen und was nicht.
Das stimmt einfach nicht. Die Entscheidung, was veröffentlicht werden darf und was nicht, wird durch Gesetze geregelt. An die müssen sich Nutzer halten. Und die Software setzt das nur um.
Einer Berechnung von Golem.de zufolge würden bei einer Einführung des EU-Leistungsschutzrechts 64 Prozent der Gesamteinnahmen in Deutschland an den Axel-Springer-Verlag gehen.
Golem schreibt dazu: "Mit seinen Angeboten Bild.de, Computer-Bild, Auto-Bild und Welt kommt der Axel-Springer-Verlag auf 63,9 Prozent der Visits"
Was willst Du denn da jetzt machen, wenn Millionen Fliegen unterwegs sind? Das Angebot wird halt angenommen, warum sollte der Verlag dann nicht auch die Einnahmen erhalten?
Ich schau mir den Kram auch nicht an, aber offensichtlich gehöre ich da einer Minderheit an - die Menschen wollen nun mal mehrheitlich Bild und Co. lesen - die machen das freiwillig!
Damit bedroht sie Netzkultur-Phänomene wie Memes, unautorisierte Remixe und nach Angaben der Wikimedia-Stiftung sogar das Medienarchiv der Wikipedia.
Das Stichwort ist hier "unautorisiert" - man hat schlicht nicht das Recht, sich andere Werke anzueignen. Es wird niemandem verboten, zuhause ein lustiges Tanzvideo zu irgendeinem Musikclip zu drehen. Man hat aber nicht das Recht, dieses "Werk" einfach Millionen von Menschen zur Verfügung zu stellen. Was ist daran verkehrt?
Und auch das Wikipedia-Argument kann ich nicht nachvollziehen: Entweder ich habe die Rechte, um irgendwelche gesammelten Bilder zu veröffentlichen oder ich habe sie nicht - dann ist das halt nur ein Haufen von (Entschuldigung) zusammengeklautem Zeug. Woher kommt der Anspruch, das alles kostenlos zu bekommen?
Dann kommt wieder da Rumgeheule, dass das ja niemand leisten kann, den ganzen Kram auf Rechtmäßigkeit zu prüfen. Ach? Ehrlich? Es will niemand Arbeit umsonst machen?
In ihrer härtesten Form stellen die Vorschläge aus Sicht eines Expertenberichtes des EU-Parlaments eine Gefahr für die Meinungsfreiheit dar.
So ein Blödsinn. Es geht hier um die Rechtmäßigkeit der Nutzung fremden Eigentums. Und leider ist es so, dass sich die Mehrheit der Menschen einen Dreck um Besitzverhältnisse schert, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.