hi,
es ist nicht so das man keine formel für die berechnung der seitenverdrängung erstellen könnte, es gibt da aber ein faktor der eine wichtige rolle bei der berechnung spielt und von dem die wenigsten wissen das es diesen faktor gibt.
für euch grafiker ist wichtig zu wissen das druckbetriebe, die digital ausschiessen, einzelseiten bevorzugen (montageflächen sollten nach möglichkeit vermieden werden) und ihr an genügend anschnitt denkt solltet.
was den bundzuwachs angeht, jede druckerei kann euch ein dummy erstellen. ihr müsst nur papier, grammatur und seitenumfang angeben. ob der druckbetrieb sich die zeit nimmt euch auch ein dummy anzufertigen ist natürlich eine andere sache. einfach mal freundlich drum bitten (manchmal hilft eine flasche sekt oder was zum naschen weiter)
für alle die die seitenverdrängung selbst berechnen wollen habe ich mal eine formel erstellt:
verdrängung = ((papiergewicht * volumen * wölbungsfaktor) / 1000) * (seitenumfang / 4)
ein beispiel:
80 seiten, 135g, papiervolumen 1 fach
((135 * 1 * 1,5) / 1000) * (80 / 4) = 4,05 mm
die verdrängung beträgt also 4,05mm.
vielleicht werdet ihr jetzt über den "wölbungsfaktor" stolpern, aber ich weiss nicht wie man dieser faktor besser beschreiben soll. denn ohne diesen faktor geht die rechnung nicht auf. warum? also, die berechnung der papierdicke sieht folgendermassen aus:
papierdicke = (papiervolumen * gewicht) / 1000
würde bei dem obigen beispiel folgendes ergeben:
(1 * 135) / 1000 = 0,135 mm
ein 135g papier mit 1 fachem volumen ist also 0,135mm dick.
multipliziert man das nun mit der anzahl der blätter, so erhält man die gesammtdicke, also genauer gesagt die höhe der blätter wenn man sie stapeln würde. und genau hier liegt der fehler den viele bei der berechnung machen! denn das papier liegt ja nicht plano gestapelt, sondern ist gefalzt und bogen für bogen ineinandergestekt. dadurch entsteht im bund eine leichte wölbung, oder auch eine leichte verschiebung, und genau dieser faktor bzw. verschiebung nach aussen ist sehr schwer zu berechnen. ich habe über die jahre die erfahrung gemacht das die wölbung etwa das 1,5 fache der papierdicke entspricht. dieser faktor macht dann aus 4mm plötzlich 6mm verdrängung. leider lässt sich dieser faktor nicht exakt berechnen und ist somit nur ein richtwert. aber man kommt mit den ergebnissen schon ganz gut hin. vielleicht werde ich das mal die tage ganauer austesten.
viele grüße
bekiro
(druckvorstufe)