InDesign: Bundzuwachs/Seitenverdrängung berechnen?

Wenn wir bei uns in der Druckerei Booklets machen, dann bauen wir uns vorher einen Dummie mit dem Original-Papier o.ä. und messen die Verdrängung grob manuell. Bei Fremddaten stellen wir unseren Kunden entsprechendes Papier auch zur Verfügung. Also immer vorher mal fragen. ;)
Das endgültige Ausschießen übernimmt dann unser Ausschießprogramm, was super klappt.

Der Dummie dient nur der Vorstellung und möglichen Korrekturen des Layouts. Generell gilt hierbei: nicht zu dicht am Rand und die 3mm Anschnitt nicht vergessen!
 
Die neueren Ausschiesser Programme wollen auch keine Ausschiesser mehr sprich: Seite 2+3 auf eine Montagefläche stellen statt 2 und (zB.) 62.

Hääää? Gab es mal Auschießprogramm, bei denen man vor dem Ausschießen schon ausschießen musste? Das gibt's nicht! Oder? Ich kenne Ausschießprogramme die bis in die Frühzeit der digitalen Druckvorstufe zurückgehen, und schon die wollten die Seiten schön der Reihefolge nach (1,2,3,...). Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du mal eine Druckerei hattest, die froh war, wenn du die Seiten 2 und 62 (mal ganz abgesehen davon, dass das zwei gerade Seiten sind) im Dokument nebeneinander gestellt hast? Das ist ein Witz, oder? Das macht man schon seit 1985 nicht so.


Edit: Uupps. Versehentlich in einem alten Thread gepostet. Hab nur 28. April gelesen und gedacht es sei 2008. Sorry Dudes!
 
ein normales pdf reicht. da der kunde nicht selber ausschießen sollte überläßt man es lieber der druckerei. wenn nen fehler drin ist darf man nochmal die druckdaten übersenden.

Formel für Bundzuwachs:

Ermitteln Sie zunächst den anzuwendenden Wert für die Seitenverdängung:
Angenäherte Formel: (Anzahl der Bogen / 4) x Materialstärke, wobei Folgendes zu beachten ist:
Der für die Anzahl der Bogen verwendete Wert richtet sich nach der Art der Bindung.
Bei Klebebindungen bezieht er sich auf die Seiten pro Standbogen.
Bei Rückstichheftungen bezieht er sich auf die Seiten des gesamten Buches.
Der Wert der Materialstärke wird in Mikrometern gemessen. Diesen Wert können Sie mithilfe eines Mikrometers feststellen oder die Angaben des Papierherstellers übernehmen.
Genaue Methode:
Erstellen Sie unter Verwendung des gleichen Papiertyps und des gleichen Falzgeräts, das für den Job verwendet wird, ein Falzmuster.
Messen Sie den Bundzuwachs mit einem Präzisionswerkzeug.
Messen Sie den Abstand zwischen der äußeren Kante (Vorderkante) der äußersten Seite und der äußeren Kante der innersten Seite.
 
Genaue Methode:
Erstellen Sie unter Verwendung des gleichen Papiertyps und des gleichen Falzgeräts, das für den Job verwendet wird, ein Falzmuster.
Messen Sie den Bundzuwachs mit einem Präzisionswerkzeug.
Messen Sie den Abstand zwischen der äußeren Kante (Vorderkante) der äußersten Seite und der äußeren Kante der innersten Seite.

Genauso hab ich es auch gemacht – und in Freehand die einzelnen
Seiten entsprechend angelegt. Die äußeren Seiten waren um mehr
als 3 mm größer angelegt, nach innen langsam kleiner werdend.

Leider muss man dabei das Ausschießen selbst vornehmen (also die
entspr. Doppelseiten aneinander schieben).
 
Hallo zusammen,

es gibt eine einfache Formel zum Berechnen des Bundzuwachses:

Grammatur / 1000 X Anz. Blatt (nicht Seiten!!!) / 2

Wären bei mal angenommenen 32 Seiten:
160 (g/m2) durch 1000 mal 16 (Blatt) : 2 = ein Bundzuwachs von 1,28 mm.
D.h. die innersten Seiten stehen 1,28 mm weiter raus, als die äussersten.
Wenn die Druckerei über ne gescheite Ausschiess-software verfügt, können die beim Ausschiessen die inneren Seiten im Bund einrücken lassen, macht die Software automatisch.
Was ich nicht machen würde, wäre die Seiten in unterschiedlichen Grössen anlegen, gibt nur Chaos beim Drucker. Wenn ich mir vorstelle ich bekomme einen Job und jede 2. Seite hat ein anderes Format, na dann Prost Mahlzeit.
Am Besten vorher mit dem Drucker abklären, nach Aussen und im Bund genügend Platz lassen, dass nichts abgeschnitten wird und dann passt das schon
 
O.K. – das ist mal ne Ansage, danke!


Bei Bildern, die übern Bund laufen, fehlt dann aber ein Stück, das sollte
man dann im Zweifel vermeiden.
 
O.K. – das ist mal ne Ansage, danke!


Bei Bildern, die übern Bund laufen, fehlt dann aber ein Stück, das sollte
man dann im Zweifel vermeiden.

*g* genau das wäre so ein fall weshalb wir uns die pdf's roh und nicht mit fertigem bundzuwachs usw liefern lassen.

die beiden pdf-seiten mit dem übergang könnte ich über pitstop oder gelieferte plugins von kodak nachbearbeiten (z.b. die seitenzahlen so rücken, dass sie nicht aus der reihe tanzen) und der ausschießsoftware (bei uns preps) dann die 2 seiten bei automatischem bundzuwachs übergehen lassen. kein bildverlust und kein hüpfen der seitenzahl.

gerne wird auch mal von meinem chef umentschieden welches papier verwendet wird. hat das eine andere grammatur ist ein vorher errechneter bundzuwachs eh für die katz *g*
 
Meiner schwachen Erinnerung nach gab es in Pagemaker die Möglichkeit, beim Ausschießen den Bundzuwachs anzugeben. Und ich hatte damals durchaus Druckereien, die die Seiten montiert (2 + 62) auf den Druckbögen haben wollten. Das Problem war nur, dass Pagemaker beim Montieren gerne mal ein bisschen Unordnung in die Seitenelemente gebracht hat … Allerdings wollten auch diese Druckereien niemals einen Bundzuwachs eingetragen haben.
Ich verlasse mich bei solchen Fragen immer auf meine Druckerei – wie man hier sehen kann, haben die Menschen Ahnung!
 
hi,

es ist nicht so das man keine formel für die berechnung der seitenverdrängung erstellen könnte, es gibt da aber ein faktor der eine wichtige rolle bei der berechnung spielt und von dem die wenigsten wissen das es diesen faktor gibt.

für euch grafiker ist wichtig zu wissen das druckbetriebe, die digital ausschiessen, einzelseiten bevorzugen (montageflächen sollten nach möglichkeit vermieden werden) und ihr an genügend anschnitt denkt solltet.

was den bundzuwachs angeht, jede druckerei kann euch ein dummy erstellen. ihr müsst nur papier, grammatur und seitenumfang angeben. ob der druckbetrieb sich die zeit nimmt euch auch ein dummy anzufertigen ist natürlich eine andere sache. einfach mal freundlich drum bitten (manchmal hilft eine flasche sekt oder was zum naschen weiter) :D


für alle die die seitenverdrängung selbst berechnen wollen habe ich mal eine formel erstellt:

verdrängung = ((papiergewicht * volumen * wölbungsfaktor) / 1000) * (seitenumfang / 4)


ein beispiel:
80 seiten, 135g, papiervolumen 1 fach

((135 * 1 * 1,5) / 1000) * (80 / 4) = 4,05 mm


die verdrängung beträgt also 4,05mm.
vielleicht werdet ihr jetzt über den "wölbungsfaktor" stolpern, aber ich weiss nicht wie man dieser faktor besser beschreiben soll. denn ohne diesen faktor geht die rechnung nicht auf. warum? also, die berechnung der papierdicke sieht folgendermassen aus:

papierdicke = (papiervolumen * gewicht) / 1000

würde bei dem obigen beispiel folgendes ergeben:

(1 * 135) / 1000 = 0,135 mm

ein 135g papier mit 1 fachem volumen ist also 0,135mm dick.
multipliziert man das nun mit der anzahl der blätter, so erhält man die gesammtdicke, also genauer gesagt die höhe der blätter wenn man sie stapeln würde. und genau hier liegt der fehler den viele bei der berechnung machen! denn das papier liegt ja nicht plano gestapelt, sondern ist gefalzt und bogen für bogen ineinandergestekt. dadurch entsteht im bund eine leichte wölbung, oder auch eine leichte verschiebung, und genau dieser faktor bzw. verschiebung nach aussen ist sehr schwer zu berechnen. ich habe über die jahre die erfahrung gemacht das die wölbung etwa das 1,5 fache der papierdicke entspricht. dieser faktor macht dann aus 4mm plötzlich 6mm verdrängung. leider lässt sich dieser faktor nicht exakt berechnen und ist somit nur ein richtwert. aber man kommt mit den ergebnissen schon ganz gut hin. vielleicht werde ich das mal die tage ganauer austesten.


viele grüße

bekiro
(druckvorstufe)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: fabiopigi
Zurück
Oben Unten