Angesichts dessen finde ich den Vorwurf der Lüge bzw. des Verdrehens von Fakten in seinen Filmen auch völlig übertrieben. Seine Werke sind keine dokumentarischen Aufarbeitungen akademischer Thesen und wollen es auch gar nicht sein.
Nochmal, das rechtfertigt aber noch lange nicht, Fakten zu verdrehen, Teile wegzulassen, umzuschneiden oder schlichtweg zu lügen, damit eine Sache es besser ins Gesamtbild passt, akademischer Anspruch hin oder her.
Oder was ist es anderes als eine Lüge, zu behaupten, man renne monatelang vergeblich Robert Smith (GM Chef) hinterher, um ein Interview zu bekommen, und schlachtet das schön filmisch aus, dabei stimmt dies überhaupt nicht? Dabei verweigert er gerne selbst mal jegliche Interviewanfragen, wenn es ihm nicht in den Kram passt
Oder den Eindruck erwecken, man könne direkt mit einem Gewehr als Prämie für eine Kontoeröffnung aus einer Bank marschieren, dabei stimmt dies so nicht? Für mich ist das eine Verdrehung der Tatsachen und Täuschung des Publikums.
Wie schon gesagt, das Problem an Moore ist, dass er in seinen Filmen an andere sehr hohe moralische Ansprüche stellt, hält diese aber selbst in keinster Weise ein.
Ich finde nicht, dass man dies mit dem Hinweis, dass seine Filme ja einen akademischen Anspruch stellen würden, einfach so wegwischen kann.