hr47
Aktives Mitglied
Thread Starter
- Dabei seit
- 29.03.2016
- Beiträge
- 2.859
- Reaktionspunkte
- 2.130
Apples letzte Quartalsergebnisse (2016) waren "schlecht" und im Netz wird - mal wieder - viel über Apple, seine Geschäftspolitik und seine Zukunft diskutiert. Ich möchte hier jedoch nicht über Börsenkurse sprechen, sondern von euch erfahren, was ihr von Tim Cook als CEO haltet und ob ihr glaubt, das er der richtige Mann für diesen Posten ist.
Hat sich eure Haltung zu Apple geändert? Seht ihr die Produktentwicklung eher positiv oder negativ?
Ich mache mal den Anfang und hoffe, noch viele Meinungen lesen zu können:
Ich glaube, das Cook der richtige Mann für die unmittelbare Jobs-Nachfolge war, aber das es jetzt höchste Zeit für einen Wechsel ist. Umsätze und Quartalszahlen interessieren mich wenig, umso mehr aber die Produkte mit dem Apfel drauf. Und denen fehlt etwas, was sie lange Zeit hatten: Magie.
Das für mich deutlichste Zeichen für einen dringend benötigten Neuanfang bei Apple ist, das man dort erst jetzt, wo die Gewinne sinken, über neue Strategien und Potientiale auf dem Markt nachzudenken beginnt. Es zeugt, was Apples einzige Motivation geworden ist.
Aber Geld ist hier gar nicht das Problem... Man darf an guten Produkten Geld verdienen, man darf sie sogar überteuert anbieten - nur eines darf man nicht: Sie ausschließlich wegen der Kohle, die man damit machen kann, entwickeln.
Jobs wusste das ganz genau und hat stets nach Möglichkeiten gesucht, dies glaubhaft an Apples Kundschaft zu transportieren. So sind unvergessene Kampagnen wie "think different" entstanden, die implizierten, das Apple mehr als irgenein Hersteller von Computern sein wollte, mehr als irgendein weiteres gewinnträchtiges Börsenunternehmen. Durch ihn wusste man, wofür Apple stand. Und diese Haltung - künstlich oder nicht - war neben den guten Produkten ein bis heute völlig unterschätzter Grund für den Apple-Hype des letzten Jahrzehnts...
Man wird Steve Jobs nicht gerecht, wenn man ihn auf einen guten Verkäufer reduziert, auf einen geschickten Gebrauchtwagenhändler, der dämlichen Kunden geschickt überteuerten Schrott aufzuschwatzen weiß. Er war ein Allroundtalent, der sich in jeder Situation schnell zurechtfand und keine Probleme damit hatte, unliebsame Entscheidungen zu fällen. Er hat keine Produkte erfunden, aber sie marktfähig gemacht und mit Alleinstellungsmerkmalen ausgestattet, die ohne ihn nicht möglich gewesen wären.
iTunes war erfolgreich, weil ihm bis dahin für unmöglich gehaltenes gelang - alle Riesen im Musikgeschäft für diese Idee (zu seinen Bedingungen) zu gewinnen.
iPhone und iPad waren erfolgreich, weil er einen Scheiß auf Marktforschungen gab, weil er nicht das produzierte, was vernünftig war und als allgemein anerkannt umsetzbar galt, weil er überraschte und dann genau das präsentierte, was jeder gebrauchen konnte, ohne das vorher je gewusst zu haben.
Hierfür reicht eine Krämerseele allein nicht aus - du musst geschickt in Verhandlungen sein, ein ausreichendes technisches Verständnis haben, respektiert und vielleicht sogar gefürchtet werden, du musst mutig sein und von deinen Ideen überzeugt. Du musst manchmal ein ********* sein und gleichzeitig Motivator, einer, an den die Mitarbeiter glauben, den sie ein wenig fürchten, aber letztlich auch bewundern.
Nein - ich bin kein "Steve Jobs-Jünger". Er war mir noch nicht einmal sonderlich symphatisch, auch wegen einiger der zuletzt genannten Charakterzüge.
Das Apple aber letztlich allein ihm seinen Erfolg verdankt, ist einfach nicht zu bestreiten. Ja, es gab Woczniak und andere begnadete Techniker, aber entscheidend war Jobs, weil er sie das tun lies, was solche Leute eigentlich immer tun wollen: Etwas scheinbar unmögliches und gleichermaßen faszinierendes erschaffen...
Ebenso wenig diskutierbar für mich ist auch, das Cook nicht Jobs ist. Ist auch gar nicht notwendig. Es muss kein neuer talentierter Choleriker her, aber jemand, der Sachverstand hat, Mut und Entschlossenheit, ein Geschäftsmann, der das Spielen nie verlernt hat und endlich, endlich wieder begeistern und überraschen kann - nicht als billige Jobs-Kopie, sondern auf seine eigene Weise.
Hat sich eure Haltung zu Apple geändert? Seht ihr die Produktentwicklung eher positiv oder negativ?
Ich mache mal den Anfang und hoffe, noch viele Meinungen lesen zu können:
Ich glaube, das Cook der richtige Mann für die unmittelbare Jobs-Nachfolge war, aber das es jetzt höchste Zeit für einen Wechsel ist. Umsätze und Quartalszahlen interessieren mich wenig, umso mehr aber die Produkte mit dem Apfel drauf. Und denen fehlt etwas, was sie lange Zeit hatten: Magie.
Das für mich deutlichste Zeichen für einen dringend benötigten Neuanfang bei Apple ist, das man dort erst jetzt, wo die Gewinne sinken, über neue Strategien und Potientiale auf dem Markt nachzudenken beginnt. Es zeugt, was Apples einzige Motivation geworden ist.
Aber Geld ist hier gar nicht das Problem... Man darf an guten Produkten Geld verdienen, man darf sie sogar überteuert anbieten - nur eines darf man nicht: Sie ausschließlich wegen der Kohle, die man damit machen kann, entwickeln.
Jobs wusste das ganz genau und hat stets nach Möglichkeiten gesucht, dies glaubhaft an Apples Kundschaft zu transportieren. So sind unvergessene Kampagnen wie "think different" entstanden, die implizierten, das Apple mehr als irgenein Hersteller von Computern sein wollte, mehr als irgendein weiteres gewinnträchtiges Börsenunternehmen. Durch ihn wusste man, wofür Apple stand. Und diese Haltung - künstlich oder nicht - war neben den guten Produkten ein bis heute völlig unterschätzter Grund für den Apple-Hype des letzten Jahrzehnts...
Man wird Steve Jobs nicht gerecht, wenn man ihn auf einen guten Verkäufer reduziert, auf einen geschickten Gebrauchtwagenhändler, der dämlichen Kunden geschickt überteuerten Schrott aufzuschwatzen weiß. Er war ein Allroundtalent, der sich in jeder Situation schnell zurechtfand und keine Probleme damit hatte, unliebsame Entscheidungen zu fällen. Er hat keine Produkte erfunden, aber sie marktfähig gemacht und mit Alleinstellungsmerkmalen ausgestattet, die ohne ihn nicht möglich gewesen wären.
iTunes war erfolgreich, weil ihm bis dahin für unmöglich gehaltenes gelang - alle Riesen im Musikgeschäft für diese Idee (zu seinen Bedingungen) zu gewinnen.
iPhone und iPad waren erfolgreich, weil er einen Scheiß auf Marktforschungen gab, weil er nicht das produzierte, was vernünftig war und als allgemein anerkannt umsetzbar galt, weil er überraschte und dann genau das präsentierte, was jeder gebrauchen konnte, ohne das vorher je gewusst zu haben.
Hierfür reicht eine Krämerseele allein nicht aus - du musst geschickt in Verhandlungen sein, ein ausreichendes technisches Verständnis haben, respektiert und vielleicht sogar gefürchtet werden, du musst mutig sein und von deinen Ideen überzeugt. Du musst manchmal ein ********* sein und gleichzeitig Motivator, einer, an den die Mitarbeiter glauben, den sie ein wenig fürchten, aber letztlich auch bewundern.
Nein - ich bin kein "Steve Jobs-Jünger". Er war mir noch nicht einmal sonderlich symphatisch, auch wegen einiger der zuletzt genannten Charakterzüge.
Das Apple aber letztlich allein ihm seinen Erfolg verdankt, ist einfach nicht zu bestreiten. Ja, es gab Woczniak und andere begnadete Techniker, aber entscheidend war Jobs, weil er sie das tun lies, was solche Leute eigentlich immer tun wollen: Etwas scheinbar unmögliches und gleichermaßen faszinierendes erschaffen...
Ebenso wenig diskutierbar für mich ist auch, das Cook nicht Jobs ist. Ist auch gar nicht notwendig. Es muss kein neuer talentierter Choleriker her, aber jemand, der Sachverstand hat, Mut und Entschlossenheit, ein Geschäftsmann, der das Spielen nie verlernt hat und endlich, endlich wieder begeistern und überraschen kann - nicht als billige Jobs-Kopie, sondern auf seine eigene Weise.