Generation Milchkaffee

So Leute gibts überall... kann man in der Pfeife Rauchen. Was die über so jemand wie mich denken würden, ist für mich unwichtig. Wichtig ist, was ich von so Leuten halte, und das ist im Ernstfall nicht viel...
*GZSZ live* :D
 
Wie das auch immer ist, im Schanzenviertel…

Ich mag den ätzenden Schreibstil dieses Artikels teilweise überhaupt nicht.
Beispiel:
Die Selbstverständlichkeit, mit der junge Mütter schwatzend die Eingänge zu Cafés und Geschäften blockieren, hat etwas von dieser Wir-sind-bessere-Menschen-weil-wir-Kinder-haben-Haltung, deren Selbstherrlichkeit einen rasend machen kann.



Dort wo ich herkomme, gibts auch Idioten und Dresscodes. Und die sind mal sowas von „oberkrass“ daß einem täglich die Augen bluten.

Immer wenn ich in Hamburg bin, fühle ich mich wohl, und mich stört das gar nicht, wie da wer rumläuft.

[Nicht, daß ich nicht gerne in Franken lebe, nein. :D]
 
mir war wohl langweilig *g*

hier eine ausführliche gegenmeinung, die mit sicherheit manchmal auch über das ziel hinausschiesst, aber ganz bewusst so scharf formuliert ist
(nur für vielleser ;) )

Junge großstädtische Spießer machen es sich im alternativen Abseits gemütlich.

aha! Spießer...
wir wissen also gleich zu beginn,
wie objektiv dieser artikel sein wird

dass er dann mit vorurteilen nur so um sich wirft,
ist somit kein wunder

Eines Viertels, das 16 Jahre nach Kurz nicht spießbürgerlicher sein könnte.
ich frage mich in welcher Gesellschaft man nicht spießbürgerlich ist
ob reich, arm was auch immer
die Gesellschaft ist im allgemeinen spießbürgerlich
egal wohin man kommt und welche schichten man beobachtet

gerade die die immer mit den finger auf andere zeigen und über andere lästern,
sind besonders spießig, weil intolerant gegenüber dem was sie selbst nicht sind

Ich bestelle "einen Kaffee, bitte", der Mann am Tresen neben mir sagt: "einen Galão, bitte".

und?
was ist daran schlecht wenn ein bestimmter Café einen eigenen Namen hat
Vor allem in einem Caféhaus, welches offensichtlich portugisisch ist

damit wird klar, dass sie sich auf etwas anderes als einen normalen café einstellen muss. nationale spitzfindigkeiten sind gerade beim essen und trinken nichts aussergewöhnliches

in einem Wiener Caféhaus bekommen deutsche Touristen auch nicht einfach einen Kaffee, sondern der heisst hier eben anders, wie zB Grosser Brauner, Melange, Einspäner oder wie auch immer (trinke selbst nicht Café) und man wird darauf aufmerksam gemacht.

in deutschland wird man schon mal daraufhingewiesen, dass Kölsch KEIN bier ist usw.

In einer Vinothek, wo des öfteren Gucci-Trägerinnen sind, bestellt man auch nicht einfach nur Rotwein, sondern meist einen bestimmten Wein.

Was ist daran schlecht, wenn Leute etwas gerne haben und es nicht der Norm entspricht. Wenns ihnen schmeckt...

Dass solche "in-Getränke" immer wieder auftauchen, ist überall zu beobachten.
Manche prahlen mit besonders grossem Wissen von Whiskeys. Auch das ist eine Modeerscheinung. Andere wiederum sind wirkliche Feinspitze und kennen sich auch mit Kaffeebohnen aus. Wenn es ihr hobby ist, ok.

Sie reagiert daruf nicht anders wie einer der neidig ist auf reiche menschen, wenn er sie veräppelt. Da wie dort dasselbe spiel.

kleine portugiesische Café "Transmontana"

portugiesisch...

mir wird klar, dass ich mich gerade verraten habe. Als Schickimicki-Tusse
ach die Arme
hat wohl keine guten Erfahrungen gemacht
hier hört man doch die Verbittertheit schon raus
vlt. wär sie gar selbst gern so und sieht ein, dass es eben nicht ihre Welt ist...
oder sie merkt dass ihr ihre Statussymbole, die sonst ziehen, hier eben nichts bringen
Pech gehabt
sie ist einfach over- bzw underdressed *g*
oder man sieht ihr einfach an dass sie anders ist
und ihr wird allein dadurch schon der Blick hinter diese Gesellschaft verwehrt

auf jeden Fall ein "Fremdkörper"
so schlimm es klingt
aber so sind menschliche Gesellschaften nunmal
Ein Bettler wird vorm Hilton auch nicht gleich behandelt

An den Biertischen vor dem Café sitzen um diese Zeit eine Frau, die eifrig in ein Ringbuch schreibt, ein paar Zeitungsleser ("Bild" und "Süddeutsche Zeitung"), eine weitere Frau, die für alle gut hörbar am Handy mit Hasi telefoniert, der gerade in München in den Zug gestiegen ist und sich nun nicht entscheiden kann, ob er sein Beck's abends lieber beim Grillen am Elbstrand oder in einer Bar im Schanzenviertel trinken will. Zwei junge Mädchen diskutieren Beziehungsprobleme, das Pärchen drei Tische weiter scheint solche Sorgen überhaupt nicht zu kennen.
ein wirklich aussergewöhnliches Bild präsentiert sie uns da
das ist überall so
was erwartet sie sich? *g*
gerade in einem Viertel, welches, wie sie später schreibt, von Innenstädtern und allen Gesellschaftsschichten mittlerweile besucht wird

Vielleicht sieht sie ja eh nur Menschen, die wie sie dorthinpilgern, jedoch besser vorbereitet sind und ihre Pradatasche daheimgelassen haben, weil sie eben urlaub machen wollten von ihrer welt *g*

Alle trinken den gleichen Kaffee, den gleichen Galão, ein Euro sechzig. Alle tragen entweder Kapuzenshirts, Trainingsjacken oder khakigrüne Armeejacken, alle haben irgendwie sorgsam verwuschelte Haare,

vielleicht gibt es dort keine andere Cafésorte
vielleicht kommen die Leute genau wegen des Cafés dorthin, weil er ihnen schmeckt, weil er exotisch ist, weil es interessant ist, weil weil...

so neu ist der Style der Klamotten aber nicht
das nennt man Streetware und die meisten fühlen sich sehr wohl darin
diese Klamotten kosten kein Vermögen
bekommt man bei jeden H&M
sind nicht sonderlich aufregend oder aufmerksamkeit erregend und tragen mittlerweile alle Gesellschaftsschichten. Ob Hollywoodsuperstar bis zum Rockstar und der jungen finanziell weniger beglückten Mutter. Vielleicht eine Generation, die gar nicht so viel wert legt auf Klamotten, wie sie es ihnen unterstellt. Dass man darin dennoch gut aussehen kann, ist wieder was anderes. Das ist nunmal Mode und man bekommt, es sei denn man macht sich die Klamotten selbst, auch fast nur solches Zeug, wenn es billig und gemütlich sein soll. Und all das was individuell aussieht oder sein soll, ist oft viel eher peinlich als solche "Mir-ist-es-egal-Klamotten", weil es oft falsch verstanden ist. zB wenn ein Fussballer plötzlich mit einer Punkfrisur herumrennt oder zerfetzte Designerjeans, die auch noch richtig peinlich manchmal aussehen können, weil es so unecht rüberkommt. (Nichts gegen Designerjeans ;) sogar das hab ich *g* und nicht weil es von einem Designer ist, sondern weil es mir einfach gefiel...)

Alle bis auf mich. Ich trage einen Samtblazer mit Strassbrosche, und die Brosche, ich gebe es lieber gleich zu, ist von Prada.
Na Super!
Schön für sie
sie ist also individuell *g*
mehr individuell, weil es eine tolle marke ist und viel kostet, oder wie?
(nichts gegen designerklamotten ;) das will ich damit nicht ausdrücken...)

Muss sie das erwähnen?!
Interessiert doch niemanden

klingt nach "Möchtegern"-Reiche, die es notwendig hat, solche Sachen zu erwähnen um zu den Reichen "dazuzugehören".
Gleiches Spiel.
Jemand der wirklich Geld hat und zu Qualität steht, hat es doch nicht notwendig so etwas zu erwähnen.

Den Spass mit ihrer Tasche gönne ich ihr natürlich
aber darauf will ich gar nicht hinaus

"In diesem Sommer sind hochgekrempelte Jeans wichtig, T-Shirts mit Druck auf der Rückseite, aber Hamburg-T-Shirts gehen überhaupt nicht mehr! Dann immer noch Trainingswear und Leggings mit Röcken", sagt Sabine.
tja solche Szenefrauen gibt es überall
in jeder Boutique findet man auch solche Fashion-Maniacs
Nicht umsonst hat auch Prada jedes Jahr eine neue Kollektion,
da sich die Mode nunmal ständig ändert
In dieser Szene sind es halt nur kleinere änderungen, wie sie oben bemerkt hat, wobei das ja auch nicht wirklich stimmt

kein Mensch kann sich vollkommen der Mode entziehen, weil man gar nichts anderes zu kaufen bekommt. Ausser eben Klassiker...

S. ist vermutlich viel im Nachtleben unterwegs und interessiert sich für Trends
- nichts aussergewöhnliches für eine junge Dame

Eine Person für alle vorzuzeigen, kann wohl auch nicht repräsentativ sein.
abgesehen davon ...
warum auch nicht - sogar auf arte gibt es eine trendsendung die "lola" heisst /war gerade jetzt die vorschau im tv *g*)

Wenn man sich internationale Laufstege ansieht, dann ist auch dort der Look der angeblich alternativen Szene allgegenwärtig.
Wenn das Fräulein sich in ihren konservativeren Klamotten wohler fühlt und ein Problem hat einer Modewelle zu folgen, ist es ihr Problem, wenn sie ein Problem damit hat. Und wenn sie oder die anderen sich wohl fühlen darin, dann passt es doch auch. Dennoch scheint es so, dass es ihr offensichtlich selbst an Selbstvertrauen fehlt und es durch Kritik an den "bösen" anderen überspielt.

im rechten Nasenflügel trägt sie einen kleinen Silberring, um ihren linken Arm windet sich ein Tattoo.
So sieht er also aus: Der Feind *g*
ist ein typischer Mensch dieser Szene
was daran so schlecht sein soll, versteh ich allerdings auch nicht

ich kann genauso eine Wirtschaftsunistudentin beschreiben, die auch "typische" äussere merkmale hätte.

Dass sie alle so individuell sein wollen, ist doch nur eine annahme.
Dass es solche leute gibt, ist zwar klar, aber das erkennt man doch sowieso sofort, wenn es so gar nicht echt ist. übrigens auch bei Pradaträgern, wenn sie sich Neureich gebähren. beides meist peinlich.

in jeder Szene oder Gesellschaftsschicht gibt es Trends und Modeerscheinungen
das ist nun aber wirklich keine grosse journalistische Errungenschaft

Seit über zehn Jahren lebt die 31-Jährige im Schanzenviertel,
aha also keine Neuhinzugekommene
und kannte wohl schon die "besseren" Zeiten des Viertels

keine Lust hat, auf dem sogenannten Galão-Strich "eingescannt" zu werden.
ah! eine Verbündete *g*

dass sie das wort "einscannen" so hervorhebt, schürt wieder vorurteile...

tja jedes Viertel hat mal seine Zeit
genauso wie jedes Lokal

und auch die schickimickiszene hat ihre lokale die wechseln.
da wie dort rücken die möchtergerne nach...
ob man das nachtleben als wichtig anerkennt oder nicht
sollte so oder so aber jeden selbst überlassen sein
 
Zuletzt bearbeitet:
Viertel, in dem mal für geistige und gesellschaftliche Unabhängigkeit gekämpft wurde, herrscht mittlerweile ein uniformer Kleidungszwang. Die Ironie daran ist, dass diese Uniform genau das Gegenteil demonstrieren will, nämlich Individualität.
KleidungsZWANG *g*
Die Kämpfergenerationen gibt es schon lange nicht mehr
- ob gut - ob schlecht sei mal dahingestellt

dass jedoch auch in den 8oern oder in den 60ern unglaublich viele Mitläufer mit"gekämpft" haben, ist jedoch ebenso evident
kein phänomen der heutigen zeit...

die guten alten zeiten *g*

Da werden Anzugträger noch immer als der Inbegriff von Angepasstsein betrachtet und Jeans und Boots und große Sonnenbrillen und etwas zu lange, ungekämmte Haare als Ausdruck von kreativem Anderssein.
Anzugträger sind der Inbegriff der Angepasstheit
(genauso wie die anderen auch, nur mit einer anderen einstellung, nämlich sich dem beruf und der "alten" gesellschaft zu unterwerfen und nicht dem freundeskreis)
entweder man hat einen Job wo es pflicht ist
man hat einen Job indem man nur damit weiterkommt
oder man trägt nen wirklich guten anzug um gut auszusehen in einer bestimmten gesellschaft, was wiederum den "anderen" nicht so unähnlich wäre

das gleiche in grün wie bei den schanzenleuten
jedoch ist all das nichts verwerfliches

tja mit zersausten Haaren bekommt man halt nachwievor eher schwerer einen gutbürgerlichen Job
-> eher unangepasst an die mehrheit der gesellschaft

wo das Problem liegt, ist mir nachwievor nicht klar.
ist es schlecht, wenn man versucht sich anders durchs leben zu schlagen und so versucht sein glück zu finden

...wie lächerlich es auch für andere sein mag

Unterschied, sollen die richtigen Klamotten heute die richtigen Haltungen von damals ersetzen.

klar!
damals hatten ALLE die richtige Haltung ;)

gerade sie, die alle menschen rein nach äusseren merkmalen in schubladen steckt und besonders oberflächlich ist, redet davon, dass angeblich bei diesen leuten die klamotten die einstellung ersetzen sollen. Sie trägt ja ebenso ein Statussymbol mit sich herum, welches ein bestimmtes bild suggerieren soll. Sie scheint bloss ein problem damit zu haben dass auf der Brosche nicht in grossen lettern Prada steht. Eine Krankheit die überall weitverbreitet ist auch wenn es natürlich genug reiche gibt, denen Prada aus legitimen gründen einfach so gefällt.

Man begegnet dieser Szene, die sich die Zeit bis zum Erwachsensein vor allem mit Kaffeetrinken vertreibt,

klar
diese "Bagage" hat ja auch nix besseres zu tun und geht nicht arbeiten!
trinken NUR Kaffee
sie weiss das ja!
sie lebt ja auch in dieser gesellschaft
sie ist ja auch den ganzen tag dort unterwegs und beobachtet nicht alle sondern nur eine person... usw.

ach muss es schön sein so unbeschwert jung zu sein
sich anders als mit angesehen gutbürgerlichen Jobs durchzuschlagen,
wie das arme Fräulein es vermutlich machen musste

als ob das nur ansatzweise der Wahrheit entsprechen würde
die tun NUR Cafétrinken *g*

genauso auch in Berlin-Friedrichshain oder im Münchner Glockenbachviertel. Und ihre Erkennungszeichen haben sich in den vergangenen Jahren nur marginal verschoben.
gut beobachtet
man nennt das Streetware und sah schon in den 80ern in NY nicht viel anders aus
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, in diesem Sommer müssen es Gürtel mit besonders großen Schnallen sein,

Gucci und Prada machen es vor ;)
oder besser
sie machen es mittlerweile oft sogar nach

wenn sie sich darin wohlfühlen
warum nicht
warum soll man nicht mit der Zeit gehen
dass es individuell ist, hat doch gar nie jemand behauptet
wenn sie sich darin so fühlen
dann täuschen sie sich halt

was ist schon individuell, wenn man es nicht selbst macht.
und wer macht sich schon wirklich die klamotten selbst,
also ist man auf das angewiesen was auf dem markt ist
dass auch immer irgendwie in eine modewelle einordenbar ist

aber seit Ende der neunziger Jahre, als die ersten Start-up-Unternehmen ihre Büros im Schanzenviertel eröffneten, laufen die Leute hier in tiefsitzenden Khakihosen und in Adidasjacken herum - lässig gerüstet für das Schattengefecht gegen die alte Bürgerlichkeit

wie oft noch die Schilderung der Klamotten
das muss ihr schon ausserordentlich wichtig sein...

geredet hat sie ja offensichtlich nur mit dieser einen Szenefrau
die ihr vermutlich gar nicht so unähnlich war *g*
nur auf eine andere Weise
und ein paar leuten, die sie offenbar nicht mochte, weil sie einfach nicht reingepasst hat

wenn ich mit zerrissenen Jeans ins hilton gehe, sieht man mich genauso schief an
es treffen da wie dort verschiedene Wertvorstellungen aufeinander

wenn ich nicht provozieren will, dann geh ich so auch nicht ins hilton
wenn es mich stört dann ändere ich es
wenn ich dazu stehe, dann ist mir die reaktion der anderen auch egal und wundere mich dann nicht

all diese Leute stammen natürlich aus tw. spießigen Familien
woher sollten sie auch sonst kommen
in dieser Masse
und sind daher natürlich nicht sooo anders wie ihre eltern

dass sie sich vlt. einerseits ein anderes Leben nicht leisten können,
dass sie sich nach einem anderen Leben sehnen als es ihre Eltern vorgemacht haben, ist jedoch nur verständlich

Die Prada-dame hat sich eben für den anderen Weg entschieden
Abgesehen davon, dass viele dieser Leute auch normalen Berufen nachgehen und eben ihre Freizeit anders verbringen... zB beim Cafétrinken mit Freunden ;)

Börsenstar Kabel New Media, wenige Jahre später sehr schnell sehr pleite gingen, war das ihrem Äußeren nicht anzusehen.

warum sollte man es ihnen auch ansehen
sie trugen ja schon vorher billigklamotten *g*
hatten vorher wie nachher denselben freundeskreis usw.

Im Gegenteil: Verbissen wird an der Individualuniform von damals festgehalten,
sie widerspricht sich doch hier selbst!
erst ist es schlecht wenn leute sich verstellen
wenn sie dann aber sogar nach einem finanziellen crash so bleiben wie sie waren ist es ihr auch nicht recht.
eine verleugnung der eigenen welt wäre fr sie also ok, wenn sie dann so aussehen würden wie die leute in ihrer bürgerlichen welt

vielleicht halten sie sich ja daran fest, weil sie sich schon immer darin wohlgefühlt haben
und es keine Maskerade war
aber dass kann sie natürlich nicht nachvollziehen

oder eine maskerade im grossen,
was ja klamotten sowieso immer sind und sein müssen

dass sie damit nicht allein dastehen ist wieder was anderes
es ist nunmal anscheinend der Zeitgeist eines teils dieser Generation

dieser Zeitungsartikel hätte auch in ähnlicher Form 1968 in einer spiessigen amerikanischen Kleinstadt publiziert werden können, in dem über die langhaarigen hippies gelästert wird

als könnte so das Gefühl des progressiven Andersseins konserviert werden. Nur der iPod ist als notwendiges Accessoire neu hinzugekommen.

gut dass gerade SIE weiss wie sich diese Leute fühlen *g*
und iPod macht Spass!!!

Die Wertigkeiten haben sich eben verschoben
andere kaufen sich eine Guccitasche zum herzeigen,
die eben einen iPod, weil sie Musik eben als wichtiger erachten
 
Zuletzt bearbeitet:
Gemüsehändler seinen Stand mit Biowaren auf. Die Dichte der Bioläden ist überhaupt erstaunlich. Genau wie bei den Jeansmarken scheinen die Schanzen-Bewohner auch bei Milch und Paprika wählerisch zu sein. Und sie lassen sich die Qualität einiges kosten. Der Preis für eine Jeans von Herrlicher (eine dort angesagte Marke) zum Beispiel liegt bei 90 Euro, das Kilo Paprika kostet vier Euro.
warum sollte man nicht auf Qualität stehen, wenn man nur weniger geld hat?
bevor ich mich mit 10 billigen Geräten eindecke, kaufe ich mir auch lieber ein Gerät, welches mir wirklich freude bereitet
und gut und qualitativ zu essen halte ich für richtig
vegetarisch sowieso, auch wenn ich es nicht mache

Sie können es sich anscheindend doch leisten
sonst würden sie es ja nciht machen

vlt. sehen sie nur manches als wichtiger an und anderes eben nicht
das muss wohl jeder selbst entscheiden
verschulden tun sich die meisten wohl nicht
wir reden hier ja nicht von einem Auto, dass man sich kauft, um beim Nachbarn gut dazustehen *g*
oder von einer Prada-Tasche die man protzig vor sich herträgt

Sie kann doch gar nicht wissen wie diese Leute drauf sind
Das es darunter viele Musikliebhaber gibt, ist nicht weiter erstaunlich

Dass es Angeber und Poser gibt, ist wohl klar
und gerade der iPod so ein Objekt ist..tja

Aber auch sie wird gern ihre Markenartikel zur Schau stellen
Was unterscheidet sie mit ihrer Pradataschhe von iPodträgern, die ihn nur kaufen um cool zu sein

Das ist erstaunlich und nur mit einer Lebenseinstellung zu erklären, nicht mit den realen finanziellen Verhältnissen.
tja sowas soll es geben
hier klingt ja fast schon überheblichkeit einer finanziell bessergestellten durch

kennt sie die Bankauszüge dieser Leute
ahja stimmt
die trinken ja nur Café und machen sonst nichts
also müssen sie ja verschuldet sein

genau die Lebenseinstellung ist es!
Sie leben zumindest tw. so wie sie es gerne möchten
sieht halt nur ein bisschen anders aus als bei anderen gesellschaftsschichten

bis zum Zusammenbruch der New Economy als coole Elite fühlen durften.
Schadenfreude?

Und die sich heute mit zwei bis drei Jobs gleichzeitig über Wasser halten
Wie peinlich ! ;)

so sieht eben die zukunft aus
flexiblere junge menschen, die in ihrem leben mehrmals jobwechseln oder auch mehrere jobs glztg haben
tw. erzwungen tw. erwünscht

Aus der privaten Wirtschaftskrise haben sie eine Lebensphilosophie gemacht: Frei sein, tun, was Spaß macht und nachmittags die Freunde im Café treffen.
och denen gehts aber gut *g*
die haben sogar Spass
Was bilden sie sich ein! *g*
Freunde haben sie auch! Na sowas

Vlt. gab es aber die Lebensphilosophie schon vorher ...
 
Die Entscheidung für die teure Paprika, für die teure Hose ist daher immer auch eine, die ein kleines bisschen weh tut, und die deshalb umso bewusster getroffen wird.
schon peinlich, wenn man überlegen muss wofür man das Geld ausgibt
und drüber nachdenkt wofür man das Geld ausgeben will

Wie kann man nur für eine Paprika so viel bezahlen, klingt da durch...
Sie versteht diese "Lebensphilosophie" nicht und damit ist es für sie peinlich

gleichzeitige Wunsch nach Individualisierung und Nestwärme unser Handeln bestimmt, und wir deshalb Anschluss suchen an besonders individuell erscheinende Gruppen.
tja so geht es jedem Menschen
vlt sogar dieser Autorin ?

Zwei junge Inhaber einer Presseagentur sagen, die Atmosphäre im Schanzenviertel sei einfach so familiär, deshalb hätten sie ihr Büro hier eröffnet.
klingt schön
da möchte ich auch hin :D

extra aus der Innenstadt rübergekommen sind, "um mal ein bisschen zu entspannen".
tja die Sehnsucht vieler zerstört das Paradies einzelner.
nichts neues.
kann man auch auf abgelegeneren Inseln in Thailand oder sonstigen noch eher wenig touristischen Gebieten live miterleben

Dass mittlerweile so viele "Schmarotzer" kämen, sei ein Problem, sagt der PR-Mann. "Manchmal sieht man Frauen mit Prada-Taschen durchs Viertel spazieren, das ist natürlich das Letzte." Über meine glitzernde Brosche sieht er dabei milde hinweg.
ich glaub sie hat ein Problem
und er auch *g*
und sie miteinander sowieso :D

Uniformierung stärkt das Wir-Gefühl, als seien alle Bewohner des Viertels eine große Familie. Weil der Kapitalismus-Wind derzeit so scharf weht, kauert man sich eben noch etwas dichter zusammen
gut bemerkt
aber was daran so schlecht sein soll, ist mir nicht klar

im Schutz der selbstgewählten Zweit-Großfamilie aus Freunden und Gleichgesinnten oder in der selbsterschaffenen Erst-Kleinfamilie.
wie in der Serie "friends"
der renner bei jungen Damen
auch aus gutbürgerlichen Häusern

überall sieht man Schwangere und antiquierte großrädrige Kinderwagen. Die Selbstverständlichkeit, mit der junge Mütter schwatzend die Eingänge zu Cafés und Geschäften blockieren, hat etwas von dieser Wir-sind-bessere-Menschen-weil-wir-Kinder-haben-Haltung, deren Selbstherrlichkeit einen rasend machen kann.
Das ist ja wohl der beste Satz, wie Tau es auch schon bemerkt hat.
irgendwie klingt das sehr verbittert
neid vielleicht sogar?
will sie vlt. gar selbst ein kind und einen mann?

voll der komplexhaufen, die tante...
sieht sich ständig als aussetzige und sucht regelrecht nach den ihr nicht gesonnenen blicken

Mir fällt auf, dass ich wenig alte Menschen gesehen habe in den letzten Stunden, nur ein paar ältere Ausländer, die meisten Flaneure sind zwischen zwanzig und vierzig.
schlecht?
tja solche gegenden wird es immer geben
die älteren flüchten vor dem rummel
bzw wenn das ursprünglich eine fabrik oder was auch immer war, gab es da vlt. gar keine alte menschen bevor es "in" wurde

"Die Flaneure"
Was für ein Wort! *g*
sie hätte auch "nichtsnutziges Gesindel", was dasselbe bild suggeriert, schreiben können und hätte damit populistisch genau ins Schwarze der Meinung von "anständigen und fleissig arbeitenden Menschen" getroffen. Dieser Wortgebrauch rückt sie ja fast schon in die Nähe eines Haiders, der ebenso mit den Vorurteilen und der vorurteilsbefangenen Mehrheit - dem kleinen anständigen Mann -spielt. Da wie auch hier wird mit der öffentlichen Meinung im Rücken auf Aussenseiter der Gesellschaft und auf Subkulturen eingedroschen. Das ist doch Populismus in seiner reinsten Form!

Das Viertel habe sich längst dem Konsum gebeugt, sagt sie, die Klamottenläden würden die alteingesessenen Geschäfte verdrängen. Und dann kommen Moderatoren von Viva oder irgendwelche Musiker, kaufen Jeans und T-Shirts mit aufgedruckten Botschaften ein, sind im Fernsehen zu sehen, und immer mehr Leute wollen den Schanzen-Lebensstil kopieren. Gentrification nennt man das. Das Viertel ist zu genau dem geworden, was die Bewohner einst bekämpften. Und die Bewohner haben an diesem Prozess kräftig mitgearbeitet.

sie ist ja auch dort *g*
tja das ist halt so

und es wird sich wieder eine kleine oase irgendwo in der stadt bilden

Die Flora liegt mittlerweile im Schatten. Sie ist nur noch eine Erinnerung daran, dass dieses Viertel eine politische Vergangenheit hat, die heute eben sehr vergangen ist.

liegt es vielleicht daran dass wir in einer Zeit leben in der die menschen politisch desillusioniert sind. und das zieht sich durch alle gesellschaftsschichten. sie wollen nur so leben, wie sie es für richtig halten. ist das den nicht legitim?

Die Generation Milchkaffee will, was alle wollen: als Paar, als Familie in einer freundlichen Gegend leben. Wäre da nur nicht diese alberne, anstrengende Pose, man könnte sie verstehen.
ja das kann man verstehen

die Pose ist jugendlich und kann das Fräulein einfach nicht nachvollziehen, die eine Brosche trägt
btw. ich kann mich gar nicht mehr erinnern bei irgendjemanden über 40 eine brosche gesehen zu haben :D
sie ist vlt ein bisschen gar konservativ

es ist eine generation die sich weigert jeden tag brav zu schuften
doch jobs haben auch sie
da sie da nicht glücklich sind
oder vlt sogar doch, führt dazu dass sie ihre freizeit umso mehr geniesen

ich kenne zB leute die mit 35 noch mit dem skateboard durch die gegend fahren
ist zwar auch nicht meins
aber warum nicht?!
wenn sie glücklich sind
es ist vlt. noch nicht normal, aber was solls

das bild des erwachsenen ist gerade im wandel
es wird neu definiert

albern sieht nur sie es, weil sie es nicht versteht
und anstrengend ist es vielleicht für sie
weil sie so anders ist, als das was sie gesehen hat

wie gesagt,
für mich ein oberflächlicher mit vorurteilen um sich werfender zeitungsartikel einer aussenstehenden, die diese welt gar nicht kennt,
Ein artikel der objektiv wirken soll, jedoch schon mit seitenhieben und subtilen untergriffen beginnt, um eine bestimmte meinung bereits vorwegzunehmen

das sie tw. natürlich auch recht hat, ist klar
und das meine gegenposition ebenso unfair ist, weiss ich auch
denn ich habe eigentlich nichts gegen prada-damen (meine eigene mutter gehört zB dazu und ich finde es steht ihr sehr gut... und ich habe auch freundinnen denen so etwas wichtig ist)
Nur dass sie sowas von intolerant ist, macht sie für mich genau zu dem was ich an der Prada-Gesellschaft auch nicht mag.

Den sinn des artikels versteh ich einfach nicht,
ausser vlt. weitverbreitete vorurteile zu untermauern

warum überhaupt so eine Hasserfüllte meinung
muss ja auch einen grund haben
sonst wäre es ihr ja egal

wenn sie nämlich tatsächlich so individuell ausserhalb jeder gesellschaftsschichten stehen würde, wie sie selbst vielleicht glaubt,
dann hätte sie auch kein problem damit, dass die anderen anders als sie sind. Sie unterwirft sich den genau denselben Normen, nur mit anderen Farbnouancen und der allgemein vorformulierten meinung über studenten und junggebliebenen. Auch sie meint über diesen Normen zu stehen und reagiert auf die anderen genau so, wie sie selbst es ihnen vorwirft. nämlich mit oberflächlicher denouncation, welche durch eine scheinbar objektive meinung, weil der spießigen Gesellschaft entsprechenden, verschleiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie du siehst HAL, habe ich mir den Artikel zumindest einmal komplett durchgelesen

für alle anderen, die sich das jetzt vlt. angetan haben, meine meinung darüber zu lesen, werden in meinen worten, glaub ich, ebensoviel angriffsmaterial finden wie der originaltext

und nein ! ich fühle mich eigentlich nicht durch den artikel angesprochen, auch wenn ich viele studentenfreunde habe, die da vlt. sogar optisch reinpassen, die aber bei weitem nicht so oberflächlich sind, wie diese dame

szene- wie prahlende snobleute k*tzen mich nur gleichermassen an ;)
 
Jesses, maxidiezl, Du hast aber viel Zeit zwischen Deinen Jobs :D.

Nee, lass mal. Keine Ahnung, was wirklich Dein Problem mit dieser Glosse ist. Du verwendest so oft die Wörter Schicki Gucci Prada das ich mal in die Richtung vermuten würde.

Aber ich kenne die Schanze, ich kenne Friedrichshain, ich kenne auch NYC in den 80ern - und habe damals nicht einen einzigen Menschen dort gesehen, der der Schanze-Attitüde entsprochen hätte, und ich kenne einige Leute in der beschriebenen Szene (freie Fotografen, Schreiber, Grafiker - und nein, damit habe ich kein Problem, meine Frau ist auch freie Grafikerin und ich "freier" Unternehmer): und finde es wunderbar karikiert.

Niemand zwingt einen zur Schanze zu gehen, und damit ist jetzt für mich gut. Auch wenn ich immer noch über Deine Vehemenz staune :confused:
 
songliner schrieb:
Jesses, maxidiezl, Du hast aber viel Zeit zwischen Deinen Jobs :D.
ich schreibe immer so ewige artikel, wenn ich eigentlich endlich beginnen sollte zu lernen und es durch so stumpfsinnige aktionen wie diesen verdrängen kann :) ;)

songliner schrieb:
Nee, lass mal. Keine Ahnung, was wirklich Dein Problem mit dieser Glosse ist. Du verwendest so oft die Wörter Schicki Gucci Prada das ich mal in die Richtung vermuten würde.

absolut kein problem damit
sogar meine ex hatte eine prada-tasche und war sehr glücklich damit :)
mädls und frauen sind halt manchmal so

ich hab es nur bewusst ihrer ständigen oberflächlichkeit und ihrer andauernden aufzählung an klamotten der "anderen" entgegengestellt

problem hab ich damit absolut nicht
nur im zusammenhang mit ihrer position diesen menschen gegenüber

songliner schrieb:
Aber ich kenne die Schanze, ich kenne Friedrichshain, ich kenne auch NYC in den 80ern - und habe damals nicht einen einzigen Menschen dort gesehen, der der Schanze-Attitüde entsprochen hätte, und ich kenne einige Leute in der beschriebenen Szene (freie Fotografen, Schreiber, Grafiker - und nein, damit habe ich kein Problem, meine Frau ist auch freie Grafikerin und ich "freier" Unternehmer): und finde es wunderbar karikiert.

ich kenne auch einige szeneläufer die sich besonders anstrengen individuell zu sein. Bärte färben, Designerjeans tragen usw. man spürt und sieht ihnen regelrecht an wie unecht sie da drinn "stecken". sie beschreibt meiner meinung nach allerdings eher die alternativszene, die nicht unbedingt mit designern, grafikern usw. wirklich zu tun hat
adidas, kapuzenjacken, militärhosen usw. sind doch viel eher die klamotten von heutzutage "typischen" studenten

Die schanze kenne ich nicht, das geschilderte zumindest teilweise
auch gut möglich, dass es sowas in wien nicht in dieser ausprägung gibt...

ich finde den artikel einfach nicht witzig und wie gesagt schürt er nur vorurteile
und hat mit ernstzunehmenden journalismus absolut gar nichts zu tun

es ist nur eine bestätigung für die die nicht mit der zeit mitkommen und auf andere ständig mit dem finger zeigen. Da wie dort gibt es furchtbar oberflächliche menschen, die hier möglicherweise aufeinanderprallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
maxidiezl schrieb:
ich schreibe immer so ewige artikel, wenn ich eigentlich endlich beginnen sollte zu lernen und es durch so stumpfsinnige aktionen wie diesen verdrängen kann :) ;).
rotfl

Nee aber im ernst, diese Brocken sind definitiv zu viel.

Übe Dich in doch mal Knappheit, der Höflichkeit wegen.


:D
 
maxidiezl schrieb:
ich finde den artikel einfach nicht witzig und wie gesagt schürt er nur vorurteile
und hat mit ernstzunehmenden journalismus absolut gar nichts zu tun
Das soll doch gar kein ernstzunehmender Journalismus sein?! (Was immer das ist: Nachricht, Kommentar, Glosse, ...)
Da macht jemand (finde ja auch nicht sympathisch, wie die rüberkommt - Samtblazer... :D) den nicht sonderlich originellen Punkt, dass die coole, tolerante, lässige Welt der "Szene" genau solchen blöden rigiden Regeln wie der von ihr verachtete Rest folgt.
Das ist die einzige Aussage, die ich hier finde. Kein "unten" ./. "oben", kein Prada ist besser als ...

Ich finde das ansonsten gut beobachtet und gut geschrieben.
Wie oben gesagt, die offensichtliche Strafung der Nichtbeachtung der ungeschriebenen Schanze-Gesetze ist einfach lächerlich. Im Anzug bin ich mal in einem kleinen Restaurant mittags dort nicht bedient worden (übersehen...) - am Abend vorher alles kein Problem. Umgeben von passender Mannschaft und einigermassen "akzeptablem" Outfit.
Und so etwas kann ich halt überhaupt nicht ab.

(Und ich Spiesser treibe mich hier herum, wenn ich noch einmal über Sachen nachdenken will, oder wie heute vormittag unser Töchterchen wegen Mittelohrentzündung nicht im Kindergarten ist, und ich zu Hause mit ihr spiele... Kommt nicht soo oft vor, wie an meinem Counter zu sehen ist.)
 
tau schrieb:
Wie das auch immer ist, im Schanzenviertel…

Ich mag den ätzenden Schreibstil dieses Artikels teilweise überhaupt nicht.
Beispiel:




Dort wo ich herkomme, gibts auch Idioten und Dresscodes. Und die sind mal sowas von „oberkrass“ daß einem täglich die Augen bluten.

Immer wenn ich in Hamburg bin, fühle ich mich wohl, und mich stört das gar nicht, wie da wer rumläuft.

[Nicht, daß ich nicht gerne in Franken lebe, nein. :D]

Hä? Wieso ätzender Schreibstil? Im Artikel geht es darum, dass in den beschriebenen Vierteln (die es überall gibt) momentan ein Ausverkauf der "Sache" herrscht. Kämpfte man früher gegen Spiessbürgertum, Selbstdarstellung, Schubladendenken, so sind die Ur-Einwohner plötzlich wieder vor der eigenen Haustür damit konfrontiert oder gar selbst dazu mutiert.

Muss das leider auch bei meiner alten Heimat beobachten, und gerade der von dir bemängelte Absatz beschreibt die momentane Situation rechtgenau.

@Maxi: wer soll eigentlich auf deinen Laberflash anspringen? HAL sicher nicht ...
 
stadtkind schrieb:
Hä? Wieso ätzender Schreibstil? Im Artikel geht es darum, dass in den beschriebenen Vierteln (die es überall gibt) momentan ein Ausverkauf der "Sache" herrscht. Kämpfte man früher gegen Spiessbürgertum, Selbstdarstellung, Schubladendenken, so sind die Ur-Einwohner plötzlich wieder vor der eigenen Haustür damit konfrontiert oder gar selbst dazu mutiert.
Ich verstehe schon den Unmut derer, die von einer „Sache“ wissen oder davon reden.

Diese Dame zähle ich da mal nicht dazu. Ihre Bemerkung über den Gehsteig versperrende Mütter spricht eher die Sprache einer frustrierten Mittdreißigerein, die noch keinen abgekriegt hat.

Ich war übrigens eine ganze Zeit bei den Punks unterwegs, das sind im Grunde auch alles Spießer. Auf ihre ganz besondere Weise.

Teilweise sogar wertkonservativ. Was ja auch nix schlimmes sein muß.
 
tau schrieb:
Ich verstehe schon den Unmut derer, die von einer „Sache“ wissen oder davon reden.

Diese Dame zähle ich da mal nicht dazu. Ihre Bemerkung über den Gehsteig versperrende Mütter spricht eher die Sprache einer frustrierten Mittdreißigerein, die noch keinen abgekriegt hat.

Aber auch wenn das Fräulein diesen Hintergrund hat, schreibt sie doch wohl die Wahrheit?!? ;)

Insgesamt umweht den Artikel ein kleiner Hauch von Nostalgie. Doch die Zukunft lässt sich bekanntlich nicht aufhalten, da hilft auch kein Festklammern an der Vergangenheit. Insofern wird einigen im Artikel aus der Seele gesprochen, doch ändern kann man solche Tendenzen sicher nicht.
 
Ja, früher war alles besser.

Chaostage und Hafenstraße sind auch nicht mehr das, was sie mal waren… :D :D :D

Mich störts nicht. Ich fühl mich wohl.


In anderen Gegenden siehts viel düsterer aus, das wollte ich nur sagen.
 
wenn niemand darauf hingewiesen hätte, ich diesen artikel vermutlich niemals gelesen. so verkorkst wie der author schreibt, scheint er ja wohl selbst ein größeres problem zu haben.
 
allein die annahme dass es früher einmal anders gewesen wäre, ist doch schon reine illusion

es war weder in den 70ern, in den 80ern, noch in den 90ern anders
es gibt vorläufer und es gibt mitläufer die irgendwann die szene, welche auch immer *g*, überlaufen

und das mit den punks von tau kann ich nur bestätigen
dass es auch da genug spiesser gibt
von kommunistischen studentinnen, die von neid und hass erfüllt ebenso *g*

das "prada ist besser als" kommt allein schon dadurch zur geltung, dass sie eben diesen "Rest verachtet" und
sie sich als besser fühlt als die über die sie schreibt.
sie stellt sie an den öffentlichen pranger
vergisst dabei aber, dass sie dieselben oberflächlichen wertmassstäbe ansetzt und sich nur anderen gleichwertigen konventionen unterwirft

dass jemand darauf anspringt ?
ähm ihr ?
ein bisschen die diskussion ankurbeln kann nicht schaden

dass es gar so lang ausgefallen ist, tut mir leid :)
zielstrebig den artikel durchgegangen ;)
und wurde halt immer länger und länger und länger :D
 
Dass die Tante die Klischees in diesem Stadtteil dort vielleicht gut portraitiert hat, wird dadurch zunichte gemacht, dass sie vollkommen biestig und verbittert klingt.
Durch eine gute Reportage fühlen sich nicht nur die angesprochen, die den Ort eh kennen. Und da sie sich dort bewegt wie ein Alien, kommt leider wenig davon für Aussenstehende rüber.
 
maxidiezl schrieb:
es war weder in den 70ern, in den 80ern, noch in den 90ern anders
es gibt vorläufer und es gibt mitläufer die irgendwann die szene, welche auch immer *g*, überlaufen
So ist es.

Und ich finde das gar nicht schlimm, auch blutet mir überhaupt nicht das Herz, wenn irgendwelche ganz hardcore-undergroundmäßigen Szene-Viertel/-Musikrichtungen/-Sportarten/-Klamotten/-Ideologien/-Produkte irgendwann von der Masse übernommen und verwässert werden.

So ist das immer wieder. Und immer wieder kommen irgendwelche Schreiberlinge daher, die sich über diese Verwässerung mokieren.

Bitte gerne, wenns der Frustbewältigung dient… :D
 
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