Geeignete Worte an einen Sterbenden

Itekei

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Wie es so ist im Leben gehen Menschen von einem. In diesem Fall die Mutter einer Bekannten. Obgleich längst kein direkter Kontakt mehr zu beiden besteht, würde ich der kranken Frau gerne mittels einer selbstgebastelten Karte noch irgendwie zeigen, dass man an sie denkt. Doch die richtigen Worte fehlen mir.

Ist jetzt nicht unbedingt ein unterhaltsames Popcorn-Thema für die Bar aber vielleicht hat jemand von Euch einen Vorschlag? Danke!
 
vielleicht müssen es gar keine worte sein. manch schönes bild bringt mehr zum ausdruck und dokumentiert zugleich deine anerkennung/deine aufmerksamkeit.
 
Es gibt in diesen Situationen nur eine wirklich gute Lösung:

Schreib!

Das ist einfacher getan als gesagt, ich stand neulich vor einer ähnlichen Aufgabe. Setzt Dich hin, und schreibe Deine Gedanken auf.
Kurz oder lang. Die Ratschläge anderer Leute werden Dir auch nicht helfen. Wie gesagt, ich kenne das Gefühl.

Alex
 
„Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat.
Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung.
Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.“

Ich fand diese Epikur Zitat immer sehr tröstend...
 
bei mir kam meist gut an, das ich persönlich vorbei gekommen bin und habe auf meine einzigartige art herum geblödelt und Witze gemacht, so das die Person mal für eine gewisse Zeit einfach nur lachen konnte und nicht an die doofen schmerzen denken musste...
 
Einem Sterbenden eine Karte schreiben halte ich nicht für die beste Idee...

Wenn dir an ihr etwas lag/liegt, fahr zu ihr hin, schau ihr in die Augen und sprich mit ihr. Mit einer Karte beruhigst du nur aktuell dein Gewissen, aber von Dauer ist das nicht.
 
Mit einer Karte beruhigst du nur aktuell dein Gewissen, aber von Dauer ist das nicht.
Da ist schon was Wahres dran. Andererseits in den letzten Zügen mal kurz vorbeischauen erscheint mir irgendwie auch unangebracht?
 
Doch die richtigen Worte fehlen mir.
die kann dir wahrscheinlich auch keiner sagen.
ich gehe jetzt mal nicht davon aus dass du Goolgesuchergebnisse a la "todesfall+karte+spruch" haben möchtest

wenn du keinen persönlichen Kontakt hast finde ich eine Karte nicht schlecht. Kann ja jemand vorlesen
 
Für mich ist das eher ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung
 
Du solltest dir darüber im klaren sein, dass die Worte die man dir hier empfehlen könnte keinerlei Bedeutung haben.

Bedeutung erlangen sie dadurch, dass sie eure Beziehung beschreiben, von der wir ja keine Ahnung haben.

Alles in allem solltest du ihr gar keine Karte schreiben, sondern einfach mal vorbei Fahren und dich einfach neben sie ans Bett setzen. Diese Geste sagt mehr als eine Karte, ein Brief oder ein Bild.
Eine Karte würde ich da glaube ich ehr als beleidigend empfinden.
 
egal wie. ein zeichen, dass du an sie denkst ist schön.

lass pathetisches weg. schreib einfach, dass dir die worte fehlen und du gerne mehr über sie gewußt hättest. da sie aber noch lebt sende ihr und ihren lieben die kraft, die es braucht.

das kannst du per karte/persönlich und am telefon machen. was geschriebenes ist aber schön, weil auch die, die bleiben etwas davon haben werden.

du machst das schon.
 
mit welcher Selbstverständlichkeit ihr das sagt ohne itekei, die sterbende Dame und deren Familie zu kennen erstaunt mich
 
eine Karte, die die Sterbende vielleicht nicht mal lesen kann ... nein. Dann lieber nichts.
Hingehen, die Hand halten, nichts sagen. Da sein. Das ist sehr viel und viel mehr als jede nach Ausrede aussehende Karte.
Es gibt einfach Momente, in denen Worte und Scheintröstungen und Ausflüchte schal klingen, egal ob auf Karte oder direkt gesagt.
Augen aber - sie klingen nicht schal, sondern sprechen die Wahrheit.

Gruß tridion
 
mit welcher Selbstverständlichkeit ihr das sagt ohne itekei, die sterbende Dame und deren Familie zu kennen erstaunt mich

ich finde es selbstverständlich. zumindest meine aussage. wo ist da dein problem?
 
ich finde es selbstverständlich. zumindest meine aussage. wo ist da dein problem?
dein Posting war gar nicht gemeint. Eher die, die -ohne die näheren Umstände zu kennen- gleich "hingehen" raten
 
dein Posting war gar nicht gemeint. Eher die, die -ohne die näheren Umstände zu kennen- gleich "hingehen" raten

in dem zusammenhang kann ich dann wiederrum deinen einwand verstehen.

btt:
mir haben, als übriggebliebenem, die worte/gesten geholfen. und der person, die gestorben ist auch.

der ausgangspost fragte ja auch nach den richtigen worten. die gibt es nun mal nicht. denn man sollte bedenken, es geht nicht darum zu bewegen. du willst die menschen ja nicht zum weinen bringen. du willst anteilnahme und trost und freude spenden. das soll ja nicht klingen, wie ein übersetzter r.kelly song oder so.
 
mit welcher Selbstverständlichkeit ihr das sagt ohne itekei, die sterbende Dame und deren Familie zu kennen erstaunt mich

Stell dir doch Situation mal aus der Sicht des Sterbenden vor. Dir schickt einer eine Karte weil er weiß, dass du sterben wirst. Symbolisch heisst das so viel, wie "auch wenn du jetzt stirbst werde ich dich nicht genug vermissen um dich noch ein letztes mal sehen zu wollen, aber du bist mir doch noch wichtig genug um dir eine Karte zu schreiben".

Meiner Meinung nach schreibt man keine "da du bald sterben wirst, schick ich dir ne Abschiedskarte"-Karten.
Das heisst nicht, dass man geliebten Leuten keine Abschiedsbriefe schreiben soll, wenn man weiß das sie sterben werden. Aber wenn man so etwas tut, dann macht man das, weil man dieser Person noch unbedingt etwas sagen möchte. Und in diesem Falle braucht man sicher nicht in der MacUser-Bar nachfragen, was man schreiben soll!

Edit:
Das ist aber meine Meinung zu dem Thema und da das Thema wohl eines der kompliziertesten überhaupt ist, möchte ich niemandem meine Meinung aufzwingen. So sehe ich das persönlich.
 
Das du da bist ist ein Traum.
Es ist die Schönheit in diesem Raum.
Es ist dein Sein was mich bewegt.
Dir nah zu sein, ein Privileg.
 
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