G5 Quad Flüssigkeits Kühlsystem überholen (2 Pumpen-Version)

frog_pilot

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Ich beginne mal einen neuen Thread, weil dieser hier schon so lang ist.

Auf dieses finnische Worklog hab ich auch schon geschaut und mir viele Tipps geholt.

Ich habe gerade einen Powermac G5 Quad in der Zwei-Pumpen-Version zerlegt, weil er sich immer durch den Überhitzungsschutz ausschaltet. Die Flüssigkeitskühlung ist tatsächlich nicht mehr vollständig mit Flüssigkeit gefüllt, obwohl nirgendwo Undichtigkeiten zu erkennen sind.

kuehlsystem.jpg

Hier ein Bild von dem guten Teil

Diese hilfreichen Tipps habe ich bereits aus dem oben genannten Thread zusammengetragen:

Einziger wichtiger Punkt, der sich - wiederum nach einigen nicht restlos überzeugenden Versuchen - beim Zusammenbau noch gezeigt hat: Es sollte ein möglichst hochwertiges Wärmeleitmittel und dieses sehr sparsam eingestzt werden. Ich bin letztlich bei einem hauchdünnen Film von Coolaboratory LIQUID Ultra gelandet, der sich sehr gut mit einem feinen Pinsel auf die CPU-Dies auftragen lässt. Das sollte eher noch dünner, als in dem Video gezeigt, geschehen. Dickerer Auftrag führte zu deutlich schlechterer Kühlleistung! Wichtig ist offensichtlich, dass ein möglichts direkter Kontakt zwischen CPU-Die und Kühlkörper gewährleistet bleibt. Ich habe zusätzlich die Kontaktflächen der Kühlkörper etwas überpoliert, was aber wahrscheinlich nicht unbedingt notwendig ist.

Ansonsten ist zu bemerken, dass die Ergebnisse erzielt wurden ohne dass ich nach dem Zusammenbau das Kühlmanagement des Rechners neu kalibiert habe. Natürlich hätte man das machen können. Aber ich wusste einfach nicht, was es noch zum Besseren hätte bewirken sollen. Man kommt also ohne die viel zitierte Service-Diagnostic CD/DVD aus.

Man kann wohl eine ganz normale Kühlflüssigkeit nehmen, solange man vorher ordentlich ausspült und möglichts Luft-frei befüllt. Ich habe, wie gesagt, eine Mischung aus zwei Teilen destilliertem Wasser und einem Teil Glysantin G48 genommen. Eine ganz normale Kühl-Mixtur aus dem Automobil-Bereich also. Ich habe mich letztlich dafür (und nicht für eine PC-Kühlflüssigkeit) entschieden, weil hier wohl die Korrosionsschutzkomponenten noch besser und vor allem langlebiger sein sollen.

Das erfolgreiche Überholen der Wasserkühlung von G5 Macs ist grundsätzlich möglich und kann tatsächlich zum Beheben von Problemen mit Lüfterlärm führen. Es sollte aber wenn, dann möglichst vollständig durchgeführt werden.

Die größten zu erwartenden Probleme können beim Lösen der Schläuche vom Kühler und gegebenenfalls der Pumpe, sowie beim Öffnen der Kühlkörper selbst auftreten. Von den Schlauchanschlüssen an den Kühlkörpern sollte man, wenn man nicht wirklich gutes Spezialwerzeug (Schlauchabziehzange!) hat, tunlichst die Finger lassen. Und selbst dann ist die Gefahr, einen der Kunststoff-Anschlüsse abzubrechen, groß.

Entscheidend ist, dass bei der Wiederbefüllung möglichst wenig, im Idealfall keine, Luft im System zurückbleibt. Verbliebene Luft erkennt man an einem zischenden, ungleichmäßigen Laufgeräusch der Pumpe. Eine Befüllmöglichkeit habe ich weiter oben beschrieben. Weitere Möglichkeiten sind hier am Ende aufgezeigt.

Was das Wärmeleitmittel für den Kontakt zwischen Prozessor und Kühlkörper angeht, gilt NICHT “viel hilft viel“! „Hochwertig und sparsam“ sollte hier das Motto sein.

Bei voodooalert.de kann man noch einen Versuch bewundern, eine solche 2-Pumpen-Version der Flüssigkeitskühlung zu überholen.

Ich habe noch mehrere offene Fragen dazu. Hierfür vorerst noch zwei Bilder, das den Unterschied der Kühlblöcke zwischen der 1-Pumpen-Version und der 2-Pumpen-Version zeigt.

kuehlsystem2.jpgkuehlbloecke.jpg

Zuerst fällt auf, dass es hier offenbar keinen Anschluss für das Service-Ventil gibt. Bei dem auf voodooalert.de geschilderten Versuch, kann man sehen, dass ein Zugang zur Kühlung über die eigenartigen schwarzen Kunststoffzapfen am Radiator eher nicht möglich ist, also lasse ich die unangetastet. Es gibt auch noch 2 solche Zapfen jeweils am Zulaufrohr für die eigentlichen Kupferkühlblöcke, diese werde ich dann wohl auch außer acht lassen. Eine Schlauchabzieh-Zange möchte ich mir für diese Prozedur auch nicht leisten, also werde ich die Schläuche zwischen Radiator und Pumpe einfach aufschneiden und die Schlauchklemmen und Schlauchstücke mit welchen aus dem Automobil-bereich ersetzen.

Nun meine Fragen im Vorfeld:

1. Die Kühlblöcke der 2-Pumpen-Version sehen völlig anders aus. Hier mal zwei Nahe:

kuehlblock2.jpgkuehlblock1.jpg

1.
An einem der Kühlblöcke kann man deutlich eine dunkle Verfärbung feststellen. Ist das ein Zeichen von Korrosion und damit von Undichtigkeit? Kristlline Ablagerungen habe ich nirgendwo erkennen können und auch keine andere Spuren von Undichtigkeit. Lediglich dieses unterhalb des Kühlaggregates auf der Netzteiloberseite verklebte Saug- bzw. Löschpapier (davon hat hier noch niemand berichtet) erschien mir in seiner Konsistenz irgendwie flockig, wie aufgequollen. Diese Strukturveränderung kann sicher auch mit Hitze und Alterungsprozessen zu tun haben. Passt aber auch zu Feuchtigkeit. hat diesbezüglich jemand etwas beobachtet?

2.
Die Schläuche sind ja alle zusätzlich noch verklebt. In keinem Beitrag hier habe ich Informationen dazu gefunden, ob Ihr die Schläuche nach der Wartung auch wieder verklebt habt und wenn ja, womit?

3.
Die Pinbelegung des Steckers ist ja in der finnischen Anleitung gut beschrieben. Pins 1(12V),3(Tacho),5(Motorcontrol),7(GND). Bei mir sind nun zwei Pumpen angeschlossen.
pinbelegung.jpg
Es sieht ja ganz so aus, als ob die Belegung der zweiten Pumpe Analog zur ersten auf den Pins 2,4,6,8 liegt. Ich würde da jetzt ein ATX-Netzteil anschließen zum Durchpumpen der Essig-Wasser-Soße. Da nehme ich den Strom von einem Molex-Stecker ab, wie in der Anleitung beschrieben. Spezifikation des Netzteils, wenn ich das richtig lese: 12V, 8A. Gitb es da Einwände?

4. Die Kupfer-Kühlblöcke sehen aus wie verklebt. Keine Schrauben drin usw. Auf der vom Prozessor abgewendeten Seite haben die einen grünlich-schwarzen Belag. Auf dieser Seite werden sie von einer Art Aluminium-Klammer auf den Prozessor gepresst. Fotos davon folgen. Ich würde die gern einfach drinlassen und nicht ausbauen/zerlegen, weil ich das bestimmt nicht wieder so hübsch hinbekomme, wie die Erbauer. Gibts da Erklärungen für den Belag oder Einwände?

Danke für Rückmeldungen.
 
zusätzliche Fotos

anbei nochmal die versprochenen Ansichten der Kühlblöcke von oben. Der siffigere ist auch der, bei dem man schon aus der anderen Perspektive die dunklen Verfärbungen sieht:
kühlblock_oben2.jpgkühlblock_oben1.jpg

Und hier nochmal eine etwas nähere Ansicht des Steckers für die Stromversorgung der Pumpen:
pinbelegung_close.jpg
 
Ich habe gerade einen Powermac G5 Quad in der Zwei-Pumpen-Version zerlegt, weil er sich immer durch den Überhitzungsschutz ausschaltet. Die Flüssigkeitskühlung ist tatsächlich nicht mehr vollständig mit Flüssigkeit gefüllt, obwohl nirgendwo Undichtigkeiten zu erkennen sind.
Schön, dass du dich entschlossen hast, das Ding zu retten. Wenn der sich schon ausgeschaltet hat, wurde es aber wohl auch höchste Zeit. Soweit war meiner noch nicht. Hoffentlich hat er noch keinen Schaden genommen.

Das mit der Kühlflüssigkeit ist wohl normal. Bei mir kam auch deutlich weniger raus, als nachher wieder rein musste. Das diffudiert wohl im Laufe der Jahre (bzw. inzwischen ja fast Jahrzehnte!) irgendwie durch’s Material. Auch, wenn das System ansich völlig dicht ist.

Bei voodooalert.de kann man noch einen Versuch bewundern, eine solche 2-Pumpen-Version der Flüssigkeitskühlung zu überholen.
Ja das Ding hatte ich auch gesehen. Ganz gute Bilder. Sollte man sich aber wohl vom Ablauf her nicht unbedingt zum Vorbild nehmen. Das ist dann doch eher die Brachial-Methode. Die Zielsetzung war wohl auch ne andere. Soweit ich das herauslesen konnte, ging es dem Mann nur darum, das Ding nochmal dazu zu bekommen, dass es ohne Überhitzung ca. 20 Minuten durchhält, um irgendeinen Benchtest durchlaufen zu lassen.

Zuerst fällt auf, dass es hier offenbar keinen Anschluss für das Service-Ventil gibt.
Der ist auch verzichtbar. Im Gegensatz zu dem wohl sehr gewissenhaft vorgehenden Finnen, habe ich den nicht benutzt, nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, dass alleine ein passendes Ventil knapp 40 Euro kostet. Ich hab, wie beschrieben, über eine zusätzliche Schlauch-Schleife befüllt. Müsstest du schauen, wo du sowas oder ein T-Stück reinbekommst. Vielleicht nicht ganz so einfach, da du ja nirgends längere Schlauch-Strecken hast.

Eine Schlauchabzieh-Zange möchte ich mir für diese Prozedur auch nicht leisten
Hättest du bei diesem Epoxid-verkleisterten Mist wohl auch wenig Glück mit. Wobei ja beim zwei-Pumpen-System auch nichts gegen das Zerschneiden der Schläuche spricht. Das sind ja ganz einfache, problemlos ersetzbare kurze gerade Stücke. Und nicht, wie bei der ein-Pumpen-Version, vorgeformte Schläuche, die man natürlich möglichts erhalten möchte. Du musst eben nur aufpassen, dass du die Anschluss-Stutzen der Pumpen nicht vergammelst. Die sind aus Kunststoff und relativ empfindlich. Vor allem die umlaufende Dichtkante sollte nicht beschädigt, bzw. eingekerbt werden!

An einem der Kühlblöcke kann man deutlich eine dunkle Verfärbung feststellen. Ist das ein Zeichen von Korrosion und damit von Undichtigkeit?
Korrosion ist das schon, hat aber nichts mit Undichtigkeit zu tun. Das ist ein ganz normaler Belag, der im Laufe der Zeit durch Luftfeuchtigkeit etc. auf unbehandelten Kupferoberflächen entsteht. Grünspan ist wohl die Umgangssprachliche Bezeichnung dafür.

Lediglich dieses unterhalb des Kühlaggregates auf der Netzteiloberseite verklebte Saug- bzw. Löschpapier (davon hat hier noch niemand berichtet) erschien mir in seiner Konsistenz irgendwie flockig, wie aufgequollen. Diese Strukturveränderung kann sicher auch mit Hitze und Alterungsprozessen zu tun haben.
Haha, ja! In englischsprachigen Foren hört das Ding auf den schönen und den Zweck recht gut beschreibenden Spitznamen Diaper (=Windel). Soll wohl bei Undichtigkeiten verhindern, dass die Brühe direkt runter ins Netzteil trieft. Eine von Apples zahlreichen Panik-Maßnahmen nach den ersten Flut-Katastrophen. Das Ding löst sich wohl im Laufe der Zeit von selbst auf. Ich hab den Staubfänger einfach rausgeschmissen.

Die Schläuche sind ja alle zusätzlich noch verklebt. In keinem Beitrag hier habe ich Informationen dazu gefunden, ob Ihr die Schläuche nach der Wartung auch wieder verklebt habt und wenn ja, womit?
Mag daran liegen, dass so ein Teil hier noch niemand zerlegt hat. :d
Fällt aber ebenfalls in die Kategorie „Panik-Maßnahmen“. Aus der Erfahrung im Auto-Bereich kann ich dir allerdings versichern, dass das ganz bestimmt nicht nötig ist! Passende, qualitativ hochwertige (hier ist gewebeverstärkter Gummi dem klaren Kuststoff aus dem PC-Bereich eindeutig vorzuziehen!) Schläuche, gesichert mit guten Schlauchschellen, sind vollkommen ausreichend und 100% dicht! Die halten im Kfz-Bereich sogar nicht unerheblichen Innendrücken im Kühlsystem stand, die im System des G5 ganz sicher nicht entstehen.

Es sieht ja ganz so aus, als ob die Belegung der zweiten Pumpe Analog zur ersten auf den Pins 2,4,6,8 liegt. Ich würde da jetzt ein ATX-Netzteil anschließen zum Durchpumpen der Essig-Wasser-Soße. Da nehme ich den Strom von einem Molex-Stecker ab, wie in der Anleitung beschrieben. Spezifikation des Netzteils, wenn ich das richtig lese: 12V, 8A. Gitb es da Einwände?
Ja, Belegung sollte wohl gleich sein. Ansonsten kenne ich mich mit Netzteilen nicht so aus, kann aber aus der Erfahrung sagen, dass das Ding wohl recht kräftig sein muss, um eine wohl recht hohe erforderliche Startleistung zu liefern. Ich hab es erst mit dem Netzteil aus einem Powermac 6100 probiert. Da hat die Pumpe keinen Mucks gemacht. Ich dachte schon, sie wäre hin. An irgendeinem normalen ATX-Netzteil ist sie dann aber einwandfrei gelaufen und läuft bis heute. Scheint also völlig okay zu sein.

Die Kupfer-Kühlblöcke sehen aus wie verklebt. Keine Schrauben drin usw. Auf der vom Prozessor abgewendeten Seite haben die einen grünlich-schwarzen Belag. Auf dieser Seite werden sie von einer Art Aluminium-Klammer auf den Prozessor gepresst. Fotos davon folgen. Ich würde die gern einfach drinlassen und nicht ausbauen/zerlegen, weil ich das bestimmt nicht wieder so hübsch hinbekomme, wie die Erbauer. Gibts da Erklärungen für den Belag oder Einwände?
Verstehe ich nicht so ganz, was du meinst. Von den Prozessoren müssen die Dinger auf jeden Fall ab! Die ganze Aktion ist ja eine einzige Wasserschlacht. Das willst du wohl nicht mit montierten Prozessor-Platinen machen? :eek:
Auf irgendwelche Zerlege-Versuche der Blöcke selbst kannst du aber wohl verzichten, wenn die Teile dicht sind. Zumal ich nicht davon ausgehe, dass das zwei-Pumpen-System auch diese Feinfilter drin hat, die bei mir die eigentlichen (Durchfluss)Probleme verursacht haben.
 
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Erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort. jetzt fühle ich mich bereit. :d

BTW. Funktionieren tut er noch. Läuft ganz normal bis zur Abschaltung durch Überhitzungsschutz, sobald man irgend etwas startet.

Die Kupfer-Kühlblöcke sehen aus wie verklebt. Keine Schrauben drin usw. Auf der vom Prozessor abgewendeten Seite haben die einen grünlich-schwarzen Belag. Auf dieser Seite werden sie von einer Art Aluminium-Klammer auf den Prozessor gepresst. Fotos davon folgen. Ich würde die gern einfach drinlassen und nicht ausbauen/zerlegen, weil ich das bestimmt nicht wieder so hübsch hinbekomme, wie die Erbauer.

Verstehe ich nicht so ganz, was du meinst. Von den Prozessoren müssen die Dinger auf jeden Fall ab! Die ganze Aktion ist ja eine einzige Wasserschlacht. Das willst du wohl nicht mit montierten Prozessor-Platinen machen? :eek:
Auf irgendwelche Zerlege-Versuche der Blöcke selbst kannst du aber wohl verzichten, wenn die Teile dicht sind. Zumal ich nicht davon ausgehe, dass das zwei-Pumpen-System auch diese Feinfilter drin hat, die bei mir die eigentlichen (Durchfluss)Probleme verursacht haben.

Die Prozessorkarten habe ich natürlich abgebaut. Ich meinte hier diese kleinen Kupferquader, die letztendlich auf die CPUs gepresst werden, um die Wärme abzunehmen. Die werden mit zwei Aluminiumvorrichtungen, in die die 4 Prozessor Halteschrauben eingeschraubt werden, auf die CPU gezogen. Deren Oberseite, also die, auf die die Aluminiumvorrichtungen drücken haben deutlich mehr Grünspan drauf (an meinen nachträglich eingestellten Fotos zu sehen).

Wenn Du aber meinst, dass der Grünspan aus der Luftfeuchtigkeit entsteht, sind ja solche schmalen Spalte, wo starke Temperaturunterschiede entstehen, dafür prädestiniert, dass hier die Feuchte der Umgebungsluft kondensiert.

Dann werde ich mit dieser Deutung erstmal weiter arbeiten. :cake:

Ich werde meine Fortschritte posten.
 
Erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort. jetzt fühle ich mich bereit. :d

BTW. Funktionieren tut er noch. Läuft ganz normal bis zur Abschaltung durch Überhitzungsschutz, sobald man irgend etwas startet.
Gerne! :d

Ja, und genau das hört sich für mich schon ziemlich bedenklich an. Hast du mal mit einem „der üblichen Verdächtigen“, Hardware Monitor, Temperatur Monitor (free!), iStat Pro, den Temperaturverlauf vor dem Ausschalten verfolgt? Bei mir gingen die CPUs unter Last, also z.B. mit Cinebench, an die 90 Grad. Und das trotz voller Lüfter- und Pumpendrehzahl. Aber ausgeschaltet hat da noch nix! „Normal“ waren so mittlere60er, die aber bei geringsten Aktivitäten Richtung 80 geschnellt sind.

Jetzt, wo alles okay ist, bekomme ich die Prozessortemperatur selbst mit „Gewalt“ kaum auf 70 Grad. Die Lüfter drehen dabei kaum mal 2.000, also zwei Drittel. Idle Temperatur sind um die 40. Pumpe und sämtliche Lüfter drehen dabei auf Minimaldrehzahl.
 
Gerne! :d
Ja, und genau das hört sich für mich schon ziemlich bedenklich an. Hast du mal mit einem „der üblichen Verdächtigen“, Hardware Monitor, Temperatur Monitor (free!), iStat Pro, den Temperaturverlauf vor dem Ausschalten verfolgt? Bei mir gingen die CPUs unter Last, also z.B. mit Cinebench, an die 90 Grad. Und das trotz voller Lüfter- und Pumpendrehzahl. Aber ausgeschaltet hat da noch nix! „Normal“ waren so mittlere60er, die aber bei geringsten Aktivitäten Richtung 80 geschnellt sind.

Ich konnte leider das Tool von Bresink nicht mehr laufen lassen, weil der Mac sich, wie gesagt, kurz nach dem Hochfahren abgeschaltet hat. Der Rechner stand bei einem Freund und ich hatte ihn gebeten, damit mal nachzuschauen, weil er schon länger das Problem hatte, dass der Lüfter so laut war. Das kulminierte jetzt quasi in der overtemp-Abschaltung. Diagnosen hatte er nie ausgeführt, Temperatur-Monitor nicht laufen lassen. Und so lautete meine Ferndiagnose: Kühlsystem.

Mehr oder weniger mache ich das also auf Verdacht und hoffe, dass er dann wieder normal läuft. Zumindest erschien mir bis jetzt sicher, dass die Prozessoren nicht beschädigt sind, wenn er noch hochfährt.

Nun zum Fortgang der Operation:

Ich habe mal die Schläuche und die Anschlüsse nach Abbau fotografiert.

gummidichtungen.jpgspezialschlauch.jpg

Hier sieht man einmal die Schlauchanschlüsse, an denen ich den Schlauch abgetrennt habe. Da haben die Raumschiff-Konstrukteure noch extra Gummi-Überzüge zum Abdichten drübergezogen. Daneben der Spezialschlauch. So etwas kannte ich bisher nicht. Außen eine weiche Gummi-Hülle und innen aus transparentem recht hartem Plastik noch ein Röhrchen. Ich habe den Ablauf der Pumpe in Richtung Radiator aufgetrennt, weil dieses Schlauchstück länger ist und die Konstruktion hier stabiler erscheint als beim Zulauf mit dem Geschwungenen Aluminiumrohr vom Prozessor-Kühlkörper. Im Nachhinein finde ich das eher suboptimal, weil man das System erst sehr gut befüllen muss mit der Spüllösung, sodass auch Lösung in der Pumpe ankommt, ansonsten gibt es keinen Transport.

Mein Versuchsaufbau zum Spülen:
versuchsaufbau.jpg

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um zwei getrennte Kreisläufe handelt, oder ob im Radiator alles zusammenfließt. Dadurch dass man das Ding nicht mit einem Mal auskippen kann, ist es schlecht festzustellen. Vom Gefühl her finde ich, dass aus der einen Seite des Radiators beim Ausspülen immer länger das Wasser läuft. Das deutet auf eine Verbindung im Radiator. Was aber konstruktionstechnisch als eher sinnlos auszuschließen ist, weil die zwei Pumpen ja dann hauptsächlich den Kreislauf mit der besseren Durchlässigkeit durchpumpen.

Beim Spülen sieht man, dass beide Kreisläufe deutlich unterschiedliche Durchflussraten haben. Derjenige, der im Rechner unten sitzt hat deutlich geringeren Durchfluss als der,d er oben sitzt.

Ich habe mit Hilfe der Pumpen, deren Anschlüsse wie vermutet verteilt sind (Pumpe A 1,5,7, Pumpe B 2,6,8), ca. 5h eine Essiglösung ca. 1:1, ca. 80°C (anfangs), aus einem Vorratsbehälter mit ca. 3l Inhalt durch das System pumpen lassen. Das Ergab keine deutliche Verbesserung des Durchflusses des schwächeren Kreislaufs.

Gestern habe ich es nochmal mit Mellerud Schnell Entkalker probiert. Für ca. 1h und dann schnell mit Wasser nachgespült. Das hat nach kurzer Einwirkzeit eine gefühlte Verdoppelung des Durchflusses ergeben. Bei beiden Kreisläufen. Also der schwächere war immer noch deutlich schwächer.

Beim Ausspülen des Entkalkers mit Wasser begannen die Pumpen Geräusche zu machen, so als wenn kleine Partikel oder Luft darin wäre. Die Durchflussgeschwindigkeit ging gegen 0, sodass ich schon dachte, ich hätte mit dem Entkalker etwas beschädigt.

Nach dem entleeren des Kreislaufes habe ich die Pumpen zu einem Probelauf kurz angeschlossen und sie klangen normal. Also denke ich, dass durch den Entkalker Gase entstanden sind, oder dass sich einfach Luft in den Pumpen gesammelt hat.

Heute werde ich neu befüllen und nochmals spülen. Ich denke, wenn ich komplett zerlegt hätte, könnte ich schon fertig sein. Aber die Prozessor-Kühlkörper kann ich eh nicht öffnen, also versuche ich es erstmal so weiter.
 
Na hört sich doch bis dahin alles sehr gut an!

Nur das mit den Schläuchen soll ein Mensch verstehen: Da ziehe ich in einen Gummischlauch eine harte Plastiktülle, um mich möglichst komplett um die sehr guten selbstdichtenden Eigenschaften der Gummioberfläche zu bringen und schmiere dann zentimeterdick Epoxidharz um die Verbindungen, um den Schaden wieder gut zu machen. Naja, Hauptsache, du hast sie ohne Flurschaden ab bekommen. Als Ersatz würde ich, wie schon gesagt, ganz klar Gewebe-verstärkte Gummischläuche aus dem Kfz-Bereich empfehlen. Von den Querschnitten her sollten die so stramm sitzen, dass sie zur Not auch ohne Schellen funktionieren würden. Auf keinen Fall denken „die Schelle zieht das schon zu“!

Ach so, kurze, aber wichtige Anmerkung: Dass die Pumpen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, nicht trocken laufen sollten, weißt du?

Ich würde auf jeden Fall auch von zwei Kreisläufen ausgehen. Alles Andere macht ja, wie du schon sagst, keinen Sinn. Und bei allem, was ich bisher über Probleme mit diesem System gelesen habe, waren in der Regel auch die beiden Prozessoren sehr unterschiedlich stark betroffen.

Die Schnellentkalker-Variante war wohl keine schlechte Idee! Wenn man sich die Einsatzzwecke durchliest, sollte das ja auch in dem Quad-Kühlsystem nicht viel kaputt machen können. Falls weiteres Zerlegen auf der Suche nach den durchflussbegrenzenden Faktoren nicht möglich ist, würde ich auf jeden Fall weiter spülen, bis du den Eindruck von freiem, und, noch wichtiger, bei beiden Kreisläufen gleichem Durchfluss hast. Würde mich mal interessieren, wo es bei diesem System hakt. Ob da doch auch irgendwo diese eher kontraproduktiven Feinfilter drin sind, oder, ob die Kühlblöcke selbst so kapillarig aufgebaut sind, dass sie sich zusetzen.

Jedenfalls kannst du fast mit Sicherheit davon ausgehen, dass, wenn du freien Durchluss hinbekommst und das System gut wieder befüllt kriegst, deine Temperaturprobleme gelöst sind!

Einziger Punkt dann noch: Das Wärmeleitmittel. Und da kann ich nur nochmals dieses Coolaboratory-Zeugs empfehlen. Das hat bei mir nochmal ordentliche Unterschiede gemacht. Ich hatte erst Arctic Ceramique (in wahrscheinlich zu dickem und ungleichmäßigem Auftrag) probiert. Das war sehr suboptimal und es gab sogar deutliche Unterschiede zwischen den Cores jeweils eines Prozessors. Der zweite Fehlversuch war eine zu dicke Schicht von Coolaboratory. Und mit ganz dünnem Auftrag, gerade so, dass das komplette CPU-Die „silbern“ war, war es dann optimal.
 
Das mit der Wärmeleitpaste hab ich mir schon notiert. Die bestell ich in den nächsten Tagen. ;)

Das Spülen hat leider nichts weiter gebracht. Es war immer deutlich zu hören, dass die Pumpen voller Luftbläschen sind. Durchfluss auf beiden Kreisläufen gleich Null. Die Luft hat sich wohl jeweils beim wechseln der Flüssigkeiten in den Pumpen gesammelt und auch das Umdrehen des laufenden Systems brachte keine Verbesserung, also hab ich es zerlegt, um es reinigen zu können.
kühlung.jpg

Und es stellte sich heraus, dass der Wärmetauscher bzw. Kühlblock des unten sitzenden Prozessors fast keinen Durchfluss mehr zulässt. Ich habe den völlig ausgebaut und nochmal einzeln mit heißem Wasser/Essig-Lösung gespült. Jetzt hat er gefühlt den gleichen Durchfluss wie der andere, an dem ich noch das Aluminiumrohr drangelassen habe.

Der flexible Schlauch, der es möglich machen soll, die Wärmetauscher bzw. Kühlblöcke an den Prozessor zu ziehen ist auch wieder ein Witz:
kühlblockschlauch.jpg

Ein dünner extrem weicher Gummischlauch, den ich höchstens innerhalb eines Aquariums verwenden würde ist innen. Und außen herum eine relativ harte Schutzröhre im Zieharmonika-Design; in der Konsistenz an Schrumpfschlauch erinnernd. Auch hier werde ich entsprechenden Auto-Kühler-Schlauch verwenden.

Irgendwelche Siebe gibt es tatsächlich nirgendwo im Kreislauf. Es gibt eine Stelle an den Alu-Rohren, wo die Kühlflüssigkeit bzw. deren Salz ein ziemliches Loch geätzt hat. Zum Glück nur oberflächlich.

Ich war überrascht, welche Power die Pumpen haben, als ich die mal Wasser durch etwas Schlauch pumpen ließ.

Genaue Ersatzteilliste werde ich posten, wenn ich weiß, was ich kaufen werde.
 
Hmm, haste ja ein schönes Puzzle jetzt!

Ja, Apples Materialwahl gibt in macher Hinsicht Rätsel auf. Sowohl, was die Schläuche, als auch, was das Kühlmittel angeht. Das muss ein unglaublich agressives Zeug gewesen sein, das, in Verbindung mit laxer Abdichtung, wohl zum Großteil der Katastrophen geführt hat. Und das ohne Not, wo es doch etliche weit weniger korrosive Alternativen gegeben hätte.

Das mit den Kühlkörpern hatte ich so befürchtet. Aber wieso legst du die, jetzt, wo du sie komplett raus hast, nicht einfach nochmal über Nacht in dieses Entkalkungszeug? Und auch für die Kühler würde sich ansich anbieten, das da mal länger einwirken zu lassen. Und dann achließend gut ausschwenken, damit nicht irgendwelche gelösten Brocken die Kühlblöcke direkt wieder zusetzen. Da würde ich, wenn ich’s schon so komplett auseinander hätte, ruhig etwas gründlicher vorgehen.

Ja, die Pumpen (bzw. in meinem Fall ja nur eine) blasen ganz ordentlich was durch, wenn sie frei drehen können. Und das Ganze, zumindest, wenn sie keine Luft ziehen, praktisch lautlos. Patente Dinger!

Gutes Gelingen jedenfalls weiter bei deiner Aktion.
 
@flyund Frog,
wünsche euch viel Glück bei dieser Aktion.. hätte auch mal wieder Lust auf reparieren, doch die Zeit fehlt mir!
Andere Dinge sind wichtiger, nach dem Tod meines Hausdrachen.
@ Fly die beiden iMac waren schon zweimal in Reparatur.. bei einer Fachwerkstatt in Bremen.. nicht Gravis !
Aber sonst bin ich mit den beiden iMac zufrieden...

Gruß Otiss
 
Ein herzliches Hallo hier an alle in die Runde,

ich habe kich hier extra für meinen PowerMac G5 (Quad, late 2005) angemeldet, der nach 7 Jahren jetzt auch eine Überholung der Flüssigkühlung braucht, da anscheinend eine der beiden Delphi Pumpen ihren Geist aufgegeben hat.

Es hat sich für mich die Frage gestellt, ob ich die Kühlung selbst überholen möchte oder ob ich erst einmal auf ein "refurbished" Modell ( DWwarehouse) setze. Die Geldfrage hat sich mir nicht gestellt, da ich den G5 auf jeden Fall halten wollte.
Also habe ich mich für den refurbished Kühler entschieden, damit ich meinen G5 erstmal wieder nutzen kann und die alte Kühlung wollte ich dann in aller Ruhe instandsetzen (und somit immer ein Ersatzteil parat haben).
Somit habe ich bestellt und heute ist der neue Kühler inkl. prozessoren angekommen. Als ich ihn auspackte musste ich staunen: trotz (angeblichem) Quad-Modell ist es eine Ein-Pumpen-Version. In meinem G5 steckt jedoch ein 2-Pumpen-Kreislauf.

Jetzt frage ich mich: kann das passen? Hat DWwarehouse etwa die Quad-Kühlung überarbeitet?


Kann mir das jemand erklären?

Zusätzlich habe ich noch eine weitere Frage, dazu aber erstmal eine PN an flyproductions. ;-)


Beste Grüße:

Palulukas
 
Habe seit gestern einen Quad am Laufen. Interessant zu lesen, aber definitiv nicht meine Baustelle. Wo könnte man so was denn adäquat und in guter Qualität machen lassen und was kostet so etwas?

Bei normaler Nutzung hört man den Mac kaum und die Temp schwankt so zwischen 45 - 50 °C.
 
Nicht bei Golytronic das war mal die sind nicht mehr zu empfehlen.
Auf gut deutsch gesagt es ist ein Sauladen geworden.
 
Habe seit gestern einen Quad am Laufen. Interessant zu lesen, aber definitiv nicht meine Baustelle. Wo könnte man so was denn adäquat und in guter Qualität machen lassen und was kostet so etwas?

Bei normaler Nutzung hört man den Mac kaum und die Temp schwankt so zwischen 45 - 50 °C.
Wenn Du bei den aktuellen Außentemperaturen in nicht allzu stark klimatisiertem Büro mit erträglichen Lüfterdrehzahlen nicht über 45-50 Grad CPU-Temperatur liegst, ist alles in bester Ordnung!

Weit daruter würdest Du auch nach einer erfolgreichen Wartung nicht kommen.
 
Ich bin voll zufrieden mit dem Quad. Selbst jetzt mit der 7800 GT ist er nach wie vor leise. Eine abgefahrene Maschine für gutes Geld gekauft! Es ist übrigens ein 1-Pumpen System.
 
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