Fusion Drive oder große SSD?

Eine SSD über Thunderbolt ist mindestens genauso schnell wie die interne. Ich habe ein LaCie-Raid mit zwei (2 !) SSD am Thunderboltanschluss getestet, es erreicht die maximal mögliche Transfernrate des TB beim Lesen wie beim Schreiben. Verwundert war ich nur, dass die beiden SSD (512 GB) ganz schön heiß werden wenn man sie "in einem Rutsch" belädt.
 
Hi,

Dateien die geschrieben werden, liegen sowieso erstmal auf der SSD. d.h. wenn man etwas bearbeitet, dann hat man direkt den Vorteil der SSD.

Du darfst dir das nicht auf "File-Level" vorstellen, er kann (und wird) so sein, das manche Teile einer Datei auf der SSD liegen und manche andere auf der HDD. Speziell bei iTunes oder anderen Verwaltungsprogrammen (Apperture, iPhoto) wird es so sein das die oft genutzten Daten (i.d.R. die Metadaten. Also Beschreibung, Komponist, Tags, Tumb, Cover, etc) eher auf der SSD liegen als das Musikstück an sich. Dabei ist es unerheblich ob diese Daten direkt im File enthalten sind (z.B. MP3 Tags) oder nicht (und das Programm das selber irgendwo abspeichert) - Metadaten werden öfter gelesen als die Daten an sich, damit sind diese Daten wahrscheinlicher auf der SSD als die eigentlichen Daten.
Man kann aber letztendlich nie sicher sein wo ein File oder Teile eines Files gerade liegen. Man kann es nachschauen (theoretisch) oder ausprobieren (auch eine Art des nachschauens) - aber letztendlich muss einem das egal sein.
Mit FD überlässt man die Entscheidung welche Datei (bzw. man muss es ja auch 129kb Blockebene sehen) auf welchem Medium liegt dem Betriebsystem. Das entscheidet nun nicht willkürlich darüber was wohin kommt, sondern hat einen Algorithmus der über schnell oder langsam entscheidet. Die Basis davon ist die Zugriffsstatistik (auf Blockebene, das ist extrem wichtig - weswegen man es nicht oft genug erwähnen kann).
Vereinfach ist das eine Liste aller auf dem FD vorhandenen Blöcke mit einer Zahl (Anzahl der Zugriffe) dahinter. Diese Liste wird absteigend nach der Zugriffzahl sortiert und "die oberen" 116 GB (4GB bleiben frei um Schreibzugriffe abzufedern) sind dann die, die auf die SSD kommen. Oder wenn man das FD selbst baut, kann die SSD natürlich auch grösser sein und entsprechend mehr Daten kommen dann auf die SSD.
Das ist ganz leidenschaftslos da gibt es kein "Gefühle", kein "möchte" oder "möchte nicht", das sind kalte, nackte, unbestechliche Zahlen. Ziel des Betriebsystems ist es immer die zu Verfügung stehenden Ressourcen so effektiv wie möglich zu verwenden. Deswegen wird die SSD auch so voll gemacht wie es geht (abzüglich eines Buffers).
Das mag sich für den gemeinen Anwender sehr befremdlich anhören, aber vielleicht hilft es ein Fusion Drive einfach als ein Hybrid-Drive anzusehen (und nicht aus einem Konstrukt aus 2 Festplatten).

Der Nachteil eines FD liegt auch genau darin begründet: Man kann sich für bestimmte Daten nicht einer Qualität (in Sachen Geschwindigkeit die höher ist als die der HHD) sicher sein. Wenn es so ist, wie manche schreiben, das es wichtig ist etwas bestimmtes immer in SSD Qualität zu haben, wie z.B. Virtuelle Maschinen die selten genutzt werden, aber wenn dann sollen sie bitte auch auf SSD liegen, dann ist das etwas was genau entgegen der Idee von einem FD ist. Und da es kein "pinning" oder ähnliches gibt, ist ein FD für solche Daten dann völlig ungeeignet.

Der "Fehler" den die meisten machen, ist ein Fusion Drive mit einer SSD zu vergleichen. Auch wenn es liefert nicht in jeder Situation SSD Performance (auch wenn es natürlich sehr oft tut) - ein Fusion Drive ist normal KEINE Alternative zu einer gleich grossen SSD. Eine SSD ist einer gleich grosen FD in jedem Punkt überlegen (ok, abgesehen vielleicht vom Preis).

Zu Thunderbolt kann ich nicht viel sagen. Rein von den Specs her dürfte das SATA-Interface der SSD die Bremse sein, d.h. es sollte eigentlich kein Unterschied zu einer Intern verbauten Platte geben. Wie sich das wirklich verhält - k.A. Thunderbolt find ich zwar interessant aber der Preis von Gehäusen ist ja auch nicht günstig. (Und die Auswahl ist gering)
Ich bin habe für meine Zwecke ein FW800 Gehäuse genommen.

Aber ob man eine SSD via Thunderbolt in ein Fusion Drive schrauben kann? - Also diskutil frisst das, aber ich denke nicht das da dann ein Fusion Drive raus kommt. Was ich ausprobiert habe ist es via USB zu machen und da kommt ein CoreStorage Drive raus, wo erst Platte 1 und dann Platte 2 vollgeschrieben wird (ohne das irgendwelche Blocks getauscht werden oder so - ein simpler Concat ist das). Laut Apple geht es nur mit "internen" Laufwerken.

Wenn du das FD selber baust, dann kannst du natürlich mehr als 120 GB SSD nehmen. Auch kannst du dir überlegen für spezielle Zwecke ein Teil der SSD "abzuzwacken" und nur einen Teil für das FD (das geht). Es ist tatsächlich so, das je mehr SSD Speicher du hast des so weniger bringt es mehr SSD Speicher in ein FD zu stecken. Anfänglich ist der Geschwindigkeitsgewinn enorm. von 128 auf 256 ist aber nicht mehr so wirklich ein unterschied zu spüren. (Vermutlich ist 128 der Punkt ab dem der Nutzen die Kosten nicht mehr aufwiegt - nach Apples Ansicht - ist auch meine Erfahrung - kaum jemand hat 120GB "häufig" genutzte Daten).

Btw: Wieso ist deine Apperture Bibleothek 65GB wenn da keine Bilder drin sind???

Atti
 
Hi,

Btw. In Server-Lösungen mit HSM / (Auto) Tiering nimmt man als Faustregel 5%-10% SSD Storage. Von daher ist die von Apple gewählte Grösse von 128 GB nachvollziehbar.

Atti
 
Zu Thunderbolt kann ich nicht viel sagen. Rein von den Specs her dürfte das SATA-Interface der SSD die Bremse sein, d.h. es sollte eigentlich kein Unterschied zu einer Intern verbauten Platte geben. Wie sich das wirklich verhält - k.A. Thunderbolt find ich zwar interessant aber der Preis von Gehäusen ist ja auch nicht günstig. (Und die Auswahl ist gering)
Ich bin habe für meine Zwecke ein FW800 Gehäuse genommen.

ein firewire gehäuse für das FD? oder als auslagerungsspeicher?
firewire ist doch im vergleich zur möglcihen geschwindigkeit der ssd ein sehr enger flaschenhals, oder?

Btw: Wieso ist deine Apperture Bibleothek 65GB wenn da keine Bilder drin sind???
das wüsste ich auch gern mal.
ich hab schon reduziert, indem ich die vorschaubilder reduziert hab.
ich verwalte derzeit 105.000 bilder in aperture.
mir stinkt das gewaltig, weil das meiner meinung nach viel zu viel speicher ist für "nur bibliothek", aber ich weiss auch nicht, was ich noch machen kann.
 
ein firewire gehäuse für das FD? oder als auslagerungsspeicher?
firewire ist doch im vergleich zur möglcihen geschwindigkeit der ssd ein sehr enger flaschenhals, oder?

Ja, ne. Die "grossen Datenmengen" sind bei mir Filme und die liegen bei mir auf einer externen Platte - so'n iTS HD Film ist ja man locker 5GB und mehr (Into Darkness z.B. 10 GB incl Extras) - das muss ich wirklich nicht auf meiner Internen Platte liegen haben.
Mein FD besteht aus der Original 500GB Toshiba HDD (5400er) und einer OWC Mercury Electra 6G 120GB beide intern im Mini verbaut. Das macht schon Laune.

ich verwalte derzeit 105.000 bilder in aperture.
mir stinkt das gewaltig, weil das meiner meinung nach viel zu viel speicher ist für "nur bibliothek", aber ich weiss auch nicht, was ich noch machen kann.

Wow, das ist echt beachtlich. Ich kenne mich Apperture nicht aus, von daher war meine Frage rein interessehalber. Das sind ca. 600kB pro Bild die in der Bibleothek sind. Man müsste mal analysieren welche Daten Apperture davon überhaupt regelmässig nutzt. Ich denke mal was wird nur ein Bruchteil sein.
Leider gibt es unter Mac OS X kein mir bekanntes Tool womit mit Zugriffsstatistiken ermitteln kann. Das einzige was man machen kann ist "purge", dann etwas warten und dann mal Apperture starten und schauen was "iostat 2" so anzeigt und dann "ausrechnen" wie viel Daten gelesen wurden. (Oder wenn es nicht so genau sein muss tut es auch die Aktivitätsanzeige)
Ich würde vielleicht eine 256GB SSD nehmen nur um auf der sicheren Seite zu sein.

Atti
 
wird das ganz funktionieren, wenn ich mir den imac mit 256 ssd hole und für meine iphoto mediathek, itunes etc. eine externe HDD via thunderbolt oder usb 3.0 ranhänge? macht es da einen unterschied ob via thunderbolt verbunden oder via usb?
 
diese konfiguration wäre bei einem neukauf auch eine option und ich halte sie aufgrund der geschwindigkeit auch für nicht abwegig.
die mediatheken selbst könnten natürlich auf der ssd selbst schneller geladen werden, aber so ginge es auch.
-------

also ssd per thunderbolt zu einem fusion drive machen wird nicht gehen oder wie?
 
diese konfiguration wäre bei einem neukauf auch eine option und ich halte sie aufgrund der geschwindigkeit auch für nicht abwegig.
die mediatheken selbst könnten natürlich auf der ssd selbst schneller geladen werden, aber so ginge es auch.
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also ssd per thunderbolt zu einem fusion drive machen wird nicht gehen oder wie?

soweit ich gelesen habe, kann man nichts zum FD von extern hinzufügen.

also funktioniert das auch praktisch recht gut mit der variante: 256 sdd und dann extern eine HDD für photos und andere media?
gibt ja nicht soviele thunderbolt hdds bzw. nur zu einem sehr hohen preis. da muss es dann doch einen unterschied geben in diesem fall zum usb-verbund. macht dann nicht eine 7200rpm mehr sinn?
 
Hi,

Also USB kann man nicht zu eine Fusion Drive hinzufügen. Ob thunderbolt geht weiss ich nicht, nach der Faq von Apple geht es nur mit Internen Disks.

Atti
 
@ LosDosos

Ein Anwendungsprofil, das mit Pro-Apps arbeitet, sollte immer die Lösung der sauberen Trennung von HDD und SSD vorziehen.

Bei der Arbeit mit Logic und anderer Audiosoftware kann der Aufnahmepfad auf die SSD gelegt werden, ebenso werden die verwendeten Audiofiles auf der SSD abgelegt, dadurch können mehr Spuren gleichzeitig abgespielt werden.


Wie soll ich das jetzt genau verstehen. Ich arbeite sehr intensiv in meiner Freizeit und als Hobby Musiker mit Logic X.
Da ein iMac kauf ansteht, würde ich gerne wissen, was du davon hälst und ob eine reine SSD besser ist?

Danke im Voraus
 
Natürlich genau die Logik...

Logisch wäre die SSD für alles und nur die Bilder/Musik/Video der HDD zuweisen. Aber da bin ich hier im Forum allein mit.

Du bist nicht allein :music:

Auch ich habe meine Dokumente, Bilder, Musik und Videos auf meine HDD ausgelagert und der Rest ist auf der SSD...Läuft wunderbar und so macht es für mich auch Sinn :drum:
 
Du bist nicht allein :music:

Auch ich habe meine Dokumente, Bilder, Musik und Videos auf meine HDD ausgelagert und der Rest ist auf der SSD...Läuft wunderbar und so macht es für mich auch Sinn :drum:

Dann hast du aber auch keine Vorteile bei den Zugriffen.

Jedes Laden und Speichern einer großen Datei dauert dann genauso lang wie ohne SSD.
 
Dann öffnet zwar das Programm schnell aber die Datenbank dazu läuft langsam, mit deiner Bilder Sammlung etc
wenn Geld nicht die große Rolle spielt würde ich eine große SSD und einen externen HDD Massenspeicher vorziehen
auf 512 GB bekommt man schon ne Menge
 
Naja langsam ist so ne sache...ich habe ne aperture datenbank von 243gb, klick ich aufs aperture symbol ist aperture innerhalb von einer sekunde geöffnet und hat die datenbank auch schon geladen...die geschwindigkeit reicht mir...genauso verhält es sich mit itunes...und ob eine mp3 oder ein videodatei jetzt schneller geladen wird ist doch zweitrangig, das video oder das lied laufen ja deswegen nicht schneller ;)

Ausserdem macht für mich die sicherung der 2 platten so am meisten sinn...die ssd-system platte ist per ccc geklont und kann jederzeit wieder eins zu eins zurückgeklont werden, falls die ssd mal abraucht und das ohne iwelche probleme mit symlinks usw...die daten hdd lasse ich per timemachine sichern...das reicht...der vorteil ggü timemachine am klonen der system-ssd ist, dass hier auch alle einstellungen und serials mit geklont werden...timemachine macht das nicht...

Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ErniMC: was hast Du denn für eine SSD-Größe und wie welche HDD angebunden (USB3 oder TB)?
 
Was einigen hier noch nicht klar scheint, ist dass es für Dateien wie Filme, Mp3s oder auch Textdokumente vollkommen unerheblich ist, ob sie auf der SSD oder HDD liegen.
Weder spielt die Mp3 schneller ab, wenn sie auf der SSD liegt, noch öffnet ein Film merklich langsamer, liegt er getrennt auf der HDD.

@ LosDosos




Wie soll ich das jetzt genau verstehen. Ich arbeite sehr intensiv in meiner Freizeit und als Hobby Musiker mit Logic X.
Da ein iMac kauf ansteht, würde ich gerne wissen, was du davon hälst und ob eine reine SSD besser ist?

Danke im Voraus

Kommt drauf an, ob Du primär mit Audiospuren arbeitest oder samplebasiert (Ram) oder mit Midi/Plugins.(CPU)

Bei ersterem würde ich in jedem Fall trennen, Du kannst ja einen iMac mit FD nehmen und das Fusiondrive auflösen, um eine höhere Anzahl abspielbarer Spuren zur Verfügung zu haben (sofern Dir der SSD-Speicherplatz für Deine Audioprojekte ausreicht); bei den letzteren beiden Fällen reicht ein FD.

Anleitung für Symlinks hatte ich hier geschrieben
https://www.macuser.de/forum/thema/...d-SSD-(Optibay)-Ein-Bericht/page4#post7147471
 
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