Hi,
Dateien die geschrieben werden, liegen sowieso erstmal auf der SSD. d.h. wenn man etwas bearbeitet, dann hat man direkt den Vorteil der SSD.
Du darfst dir das nicht auf "File-Level" vorstellen, er kann (und wird) so sein, das manche Teile einer Datei auf der SSD liegen und manche andere auf der HDD. Speziell bei iTunes oder anderen Verwaltungsprogrammen (Apperture, iPhoto) wird es so sein das die oft genutzten Daten (i.d.R. die Metadaten. Also Beschreibung, Komponist, Tags, Tumb, Cover, etc) eher auf der SSD liegen als das Musikstück an sich. Dabei ist es unerheblich ob diese Daten direkt im File enthalten sind (z.B. MP3 Tags) oder nicht (und das Programm das selber irgendwo abspeichert) - Metadaten werden öfter gelesen als die Daten an sich, damit sind diese Daten wahrscheinlicher auf der SSD als die eigentlichen Daten.
Man kann aber letztendlich nie sicher sein wo ein File oder Teile eines Files gerade liegen. Man kann es nachschauen (theoretisch) oder ausprobieren (auch eine Art des nachschauens) - aber letztendlich muss einem das egal sein.
Mit FD überlässt man die Entscheidung welche Datei (bzw. man muss es ja auch 129kb Blockebene sehen) auf welchem Medium liegt dem Betriebsystem. Das entscheidet nun nicht willkürlich darüber was wohin kommt, sondern hat einen Algorithmus der über schnell oder langsam entscheidet. Die Basis davon ist die Zugriffsstatistik (auf Blockebene, das ist extrem wichtig - weswegen man es nicht oft genug erwähnen kann).
Vereinfach ist das eine Liste aller auf dem FD vorhandenen Blöcke mit einer Zahl (Anzahl der Zugriffe) dahinter. Diese Liste wird absteigend nach der Zugriffzahl sortiert und "die oberen" 116 GB (4GB bleiben frei um Schreibzugriffe abzufedern) sind dann die, die auf die SSD kommen. Oder wenn man das FD selbst baut, kann die SSD natürlich auch grösser sein und entsprechend mehr Daten kommen dann auf die SSD.
Das ist ganz leidenschaftslos da gibt es kein "Gefühle", kein "möchte" oder "möchte nicht", das sind kalte, nackte, unbestechliche Zahlen. Ziel des Betriebsystems ist es immer die zu Verfügung stehenden Ressourcen so effektiv wie möglich zu verwenden. Deswegen wird die SSD auch so voll gemacht wie es geht (abzüglich eines Buffers).
Das mag sich für den gemeinen Anwender sehr befremdlich anhören, aber vielleicht hilft es ein Fusion Drive einfach als ein Hybrid-Drive anzusehen (und nicht aus einem Konstrukt aus 2 Festplatten).
Der Nachteil eines FD liegt auch genau darin begründet: Man kann sich für bestimmte Daten nicht einer Qualität (in Sachen Geschwindigkeit die höher ist als die der HHD) sicher sein. Wenn es so ist, wie manche schreiben, das es wichtig ist etwas bestimmtes immer in SSD Qualität zu haben, wie z.B. Virtuelle Maschinen die selten genutzt werden, aber wenn dann sollen sie bitte auch auf SSD liegen, dann ist das etwas was genau entgegen der Idee von einem FD ist. Und da es kein "pinning" oder ähnliches gibt, ist ein FD für solche Daten dann völlig ungeeignet.
Der "Fehler" den die meisten machen, ist ein Fusion Drive mit einer SSD zu vergleichen. Auch wenn es liefert nicht in jeder Situation SSD Performance (auch wenn es natürlich sehr oft tut) - ein Fusion Drive ist normal KEINE Alternative zu einer gleich grossen SSD. Eine SSD ist einer gleich grosen FD in jedem Punkt überlegen (ok, abgesehen vielleicht vom Preis).
Zu Thunderbolt kann ich nicht viel sagen. Rein von den Specs her dürfte das SATA-Interface der SSD die Bremse sein, d.h. es sollte eigentlich kein Unterschied zu einer Intern verbauten Platte geben. Wie sich das wirklich verhält - k.A. Thunderbolt find ich zwar interessant aber der Preis von Gehäusen ist ja auch nicht günstig. (Und die Auswahl ist gering)
Ich bin habe für meine Zwecke ein FW800 Gehäuse genommen.
Aber ob man eine SSD via Thunderbolt in ein Fusion Drive schrauben kann? - Also diskutil frisst das, aber ich denke nicht das da dann ein Fusion Drive raus kommt. Was ich ausprobiert habe ist es via USB zu machen und da kommt ein CoreStorage Drive raus, wo erst Platte 1 und dann Platte 2 vollgeschrieben wird (ohne das irgendwelche Blocks getauscht werden oder so - ein simpler Concat ist das). Laut Apple geht es nur mit "internen" Laufwerken.
Wenn du das FD selber baust, dann kannst du natürlich mehr als 120 GB SSD nehmen. Auch kannst du dir überlegen für spezielle Zwecke ein Teil der SSD "abzuzwacken" und nur einen Teil für das FD (das geht). Es ist tatsächlich so, das je mehr SSD Speicher du hast des so weniger bringt es mehr SSD Speicher in ein FD zu stecken. Anfänglich ist der Geschwindigkeitsgewinn enorm. von 128 auf 256 ist aber nicht mehr so wirklich ein unterschied zu spüren. (Vermutlich ist 128 der Punkt ab dem der Nutzen die Kosten nicht mehr aufwiegt - nach Apples Ansicht - ist auch meine Erfahrung - kaum jemand hat 120GB "häufig" genutzte Daten).
Btw: Wieso ist deine Apperture Bibleothek 65GB wenn da keine Bilder drin sind???
Atti