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Yucka
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Weißt du was ich wirklich glaube? Ich glaube, dass man in einem öffentlichen Forum den Anstand besitzen sollte, davon auszugehen, dass sich nicht jeder derart harten Tobak antun will. Und da wären ein paar erklärende, warnende Worte angebracht. Jedenfalls angebrachter als die Filme ausschließlich als sehenswert und genial zu bezeichnen. Meinst du nicht?
Ja, das meine ich auch. Das habe ich doch getan und geschrieben, dass ich niemanden dazu auffordern will, ihn sich anzugucken.
Ich hab den Film nicht gesehen. Hab ich was falsch wiedergegeben?
Das Problem bei deiner Darstellung ist, dass du immer wieder "120" als "Extremvariante" von Filmen (Splatter- , Amateur-Hinrichtungs- und Kinderpornografischen Filmen) darstellst, die Gewalt zur Unterhaltung des Zuschauers zeigen. Genau da unterscheidet sich dieser Film aber von den zig tausend anderen und ist eine Kritik am passiven Konsum von Gewalt in Filmen der heute um so mehr zu finden ist.
Was ist denn deiner Meinung nach besser?
Ein Splatterfilm, bei dem der Zuschauer Gewaltdarstellung heftigster Art als gut konsumierbare Kost präsentiert bekommt und Freude dabei empfinden soll, wenn Menschen in tausend Stücke zerrissen werden, oder aber ein Film dessen Thematik unter anderem "Gewalt" ist und dabei den puren Schrecken beim schauen des Filmes durchlebt?
Versteh das nicht falsch, in jedem Horrorfilm wirst du mehr Blut und Tote sehen als in 120. Diese Filme werden jedoch so gestaltet, dass die Gewaltdarstellungen als Mittel zur Spannungserzeugung und ein paar Schockeffekten benutzt werden und es den Zuschauer nicht berührt, weil der Protagonist ja überleben wird.
Wie sehr die Menschen heute an genießbare Gewaltdarstellungen gewöhnt sind, kann man ganz gut bei dem Film "American Psycho" (AP) beobachten. Dort gibt es eine Szene, in der der AP einen Obdachlosen grundlos mit einem Messer absticht. Direkt danach tritt dann der AP mit seinem Fuss den Hund des Obdachlosen. Hier haben wir also zwei direkt aufeinanderfolgende "Gewalttaten" im Stile des modernen Filmes. Einmal die Ermordung eines Menschen und einmal das treten eines Hundes.
Egal mit wem ich den Film bisher gesehen habe:
Bei der Ermordung des Menschen zeigt niemand auch nur irgend ein Gefühl.
Sobald jedoch der Hund getreten wird, zucken alle zusammen, "Der *****" wird gerufen, "Der arme Hund".
120 ist wirklich das übelste für die Psyche, was ich bisher gesehen habe. Pasolini macht einfach etwas, das nunmal gemacht werden muss. Er zeigt Gewalt als das was sie ist, absolut schockierend, nicht genießbar, verstörend und erschreckend.
Deswegen wird dieser Film auch zur Grenzerfahrung eines fanatischen Splatterliebhabers. Weil es plötzlich nichts mehr zu lachen gibt und rollende Köpfe keinen Spass mehr machen. Aber ist das nicht auch richtig so?
Du solltest das jetzt nicht so verstehen, als wenn das DIE Aussage des Filmes sein soll. Es ist eine von vielen...
Und nun bitte ich dich nicht weiter meine Persönlichkeit zu analysieren und mich nicht weiter zu beleidigen, okay?
Das Leben hat mich nicht rektal penetriert, ich bin kein Opfer, schon lange nicht mehr in der Pubertät und alles andere als arm, wie kommst du auf so etwas?
Grüße