Frust über Arbeitslosigkeit

sektion31

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Moin!

ich muss mal meinen Frust etwas von der Seele schreiben.. :rolleyes:

Ein sehr guter Freund von mir ist seit Mai 08 "wieder" arbeitslos. Er war gerade auf einen Kaffee bei mir und hat mir sein Leid geklagt. Leider hatte er bei seinen letzten Arbeitgebern immer nur Pech gehabt.

Gelernt hat er mal IT-Systemkaufmann und hat dann viel im Vertrieb von Business-Lösungen im Bereich Telekommunikation/Mobilfunk gearbeitet (Vodafone/O2/Hansenet usw), leider zwischen den Jobs immer mal 6-7 Monate arbeitslos, dementsprechend lückenhaft ist der Lebenslauf.

Nebenberuflich hat er auch 1,5 Jahre mal BWL studiert, leider wurd ihm dann von einem Arbeitgeber angeraten dies zu unterlassen.. :eek:

Nun bewirbt er sich auf jede Stelle über stepstone/jobpilot etc. alles was richtung Marketing/Vertrieb geht. Nur entweder bekommt er wohl sofort eine Absage oder die Unternehmen melden sich erst 2-3 Monate später und vertrösten dann mit "sind noch am sondieren" etc.
Da ich selbst nicht in der Situation bin, ist das zur Zeit gang und gebe?

Vom Arbeitsamt, pardon Agentur für Arbeit kommt garnix, die schauen wohl in ihren Computer und haben nix für ihn, selbst Weiterbildungen nicht, da er ja mal IT-Systemkaufmann gelernt hat und an sowas komme wohl eine Weiterbildung nicht ran, lt. Mitarbeiterin dort.

Ich würd ihm gern helfen und schick ihm ab und an Stellenanzeigen etc, aber viel mehr kann ich auhc nicht machen.

Nun überlegt er, ob er sich als IT-/Telekommunikations Consultant selbstständig macht, ich weiss sowas gibt es wie sand am meer, nur im Dezember läuft wohl das Arbeitslosengeld aus und dann heißt es Hartz IV für ihn :(

Tut mir leid wenn es nicht ganz in die MacBar passt, nur ich musste mich einfach mal leertippen :)

Tipps gebe ich aber gern weiter.
 
ein durchlöcherter lebenslauf ist nunmal mist, warum ist er denn ständig gefeuert worden? ich kenne leute die werden auch ständig gefeuert, sind immer dieselben irgendwie.
 
Was ist mit umschulen?
 
wenn im Dezember sein Arbeitslosengeld ausläuft, dann ist er jetzt schon zu spät dran für eine Förderung in die Selbständigkeit durch das Arbeitsamt... (zwischen Start des Unternehmens und Anspruchsende ALG1 müssen min. 90 Tage liegen)
 
Naja gefeuert ist immer so ein böses wort, in der Telekommunikationsbranche gerade Mobilfunkvertrieb ist es halt wohl so, das den Mitarbeitern nach 1,5-2 Jahren "nahegelegt" wird zu gehen, teils mit etwas Druck.

Umschulen, ja und zu was? Das Arbeitsamt lehnte das wohl ab, weil er ist ja schon IT-systemkaufmann und zu was anderes können wollen die ihn nicht umschulen. :cool: er könne wohl 1-2 Kurse bekommen in sachen Englisch aber das wars.
 
Was macht denn so ein IT-Systemkaufmann? Handys verkaufen?
 
Genereller Tipp: Niiiiiiiiiieeeee zum Arbeitsamt gehen. Selbst suchen suchen suchen. Aber Stellen, die über das Arbeitsamt vergeben werden lassen Berufsaussichten für "vernünftige Berufe" er mau aussehen.

Warum? Arbeitsgeber uns insbesondere Personaler meinen, dass der Gang zum Arbeitsamt in 90% der Fälle mit dem Hintergrund erfolgt: "Ich weiß nicht was ich kann, weiß nicht was ich will und zu faul zum suchen bin ich auch noch. Außerdem weiß ich nicht, wie ich eine ordentliche Bewerbung schreiben muss. Also frage ich das Amt". Für Lehrlinge die noch nie im Beruf waren ist das OK. Aber für jemand der schon geschafft hat, ist das nix! --> Mag falsch und blöd sein, aber so ist halt der Flurfunk in den Personalabteilungen. Arbeitsamtgänger stinken.

Er sollte wissen was er will und kann und daher sollte er die Zeitschriften durchforsten rauf und runter und Initiativbewerbungen schreiben, was das Zeug hält. Hat er 20 Geschrieben bekommt er vielleicht 18 oder 19 Absagen und 1-2x Vorstellungsgespräch. Vielleicht klappts ja.

Nur Mut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nebenberuflich hat er auch 1,5 Jahre mal BWL studiert, leider wurd ihm dann von einem Arbeitgeber angeraten dies zu unterlassen.. :eek:

Kann er nicht darauf aufbauen? Also nochmal 2 Jahre Vollzeit studieren und sich dann mit einem abgeschlossenen Studium irgendwo bewerben? Die Chancen müssten damit doch besser sein...

Viel Glück!
 
Genereller Tipp: Niiiiiiiiiieeeee zum Arbeitsamt gehen. Selbst suchen suchen suchen. Aber Stellen, die über das Arbeitsamt vergeben werden lassen Berufsaussichten für "vernünftige Berufe" er mau aussehen.

Das kann ich bestätigen... meine Schwester war nach ihrer Ausbildung auch arbeitslos (sie ist Erzieherin) und hat vom Arbeitsamt keine brauchbare Hilfe erhalten. Der Hammer war, dass sie nicht einmal Arbeitslosengeld bekommen hat, weil sie bei ihrem Freund wohnt - das Argument der Behörde war, dass er sie ja mitfinanzieren kann. Dass er selbst Fliesenleger ist und ein entsprechend mageres Gehalt und einen Kredit laufen hat,hat die nicht interessiert.

Sie beginnt am nächsten Montag mit einer zweiten Ausbildung, weil es keine Alternative zu geben scheint... mit Umschulung usw. war auch Essig :rolleyes:
 
Nur nicht verrückt machen lassen: Die "Lücken" im Lebenslauf interessieren
viele überhaupt nicht.

Schlimmer ist, wenn sich Daten im Internet über einen finden lassen,
mit etwas komischen Ansichten... das würde mich als Arbeitgeber dann
am meisten abschrecken.
 
Schlimmer ist, wenn sich Daten im Internet über einen finden lassen,
mit etwas komischen Ansichten... das würde mich als Arbeitgeber dann
am meisten abschrecken.

Korrekt! Wer-kennt-wen und StudiVZ-Gruppen wie "ich saufe, bis ich umfalle" oder "Montags könnt ich kotzen" sollte er meiden. Außerdem personenbezogene Daten rausnehmen und den Namen von Max Mustermann in Max M. ändern. So wird er schwerer gefunden.
 
Was seine Lücken im Lebenslauf angeht... eventuell könnte er sich auch mal Gedanken darüber machen, wie er denn seine "Lücken im Lebenslauf" stopfen kann...

Ich meine, ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit könnte man ja z.B. auf für irgendetwas genutzt haben. Kleine Lücken Kann man auch ohne großes zu tun ganz elegant stopfen, in dem man nicht schreibt:
01.01.2005-30.09.2005 Firma XY
01.11.2005-31.12.2006 Firma YZ
sondern
Januar 2005 - Oktober 2005 Firma XY
November 2005 - Januar 2007 Firma YZ
 
Was seine Lücken im Lebenslauf angeht... eventuell könnte er sich auch mal Gedanken darüber machen, wie er denn seine "Lücken im Lebenslauf" stopfen kann...

Ich meine, ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit könnte man ja z.B. auf für irgendetwas genutzt haben. Kleine Lücken Kann man auch ohne großes zu tun ganz elegant stopfen, in dem man nicht schreibt:
01.01.2005-30.09.2005 Firma XY
01.11.2005-31.12.2006 Firma YZ
sondern
Januar 2005 - Oktober 2005 Firma XY
November 2005 - Januar 2007 Firma YZ

Solange man nur diesen einen Monat wegschwindelt magst du Recht haben. Aber der TE schreibt ja von 6-7 Monaten arbeitslos.

In deinem Beispiel (fiel mir nur gerade auf) hat er 10 Monate in Firma 1 und 3 Monate in Firma 2 gearbeitet. Die berechtigte Frage des Personalers würde wohl lauten: "Warum nur so kurz?"

Und nach 3 Monaten wieder entlassen zu werden halte ich für seltsam. So vorrausschauend sind die eigentlich schon in ihren Personalentscheidungen, dass die keinen Mann für 3 Monate einstellen. Haben wir da etwa die Probezeit nicht überstanden? ;)
 
Meine Zeiträume waren doch auch nur ein Beispiel Lauroon... und eben für Kurze Zeiträume. Aus längeren Zeiträumen könnte man zum Beispiel Auslandsaufenhalte o.ä. machen.

Eine Firma, bei der ich nur 3 Monate gewesen wäre, weil ich z.B. direkt in der Probezeit wieder gefeuert wurde, die würde ich in meinem Lebenslauf z.B. garnicht angeben.

Ich persönlich bin ja eh immer etwas skeptisch, bei Leuten die sehr häufig ihren Arbeitsplatz wechseln mußten und wo meißtens "der Arbeitgeber schuld war". Aber ich will dem Freund von Sektion31 damit jetzt nichts unterstellen, nicht daß das falsch rüber kommt.
 
Was macht denn so ein IT-Systemkaufmann? Handys verkaufen?

Hab mich vor 5 Jahren mal um einen Ausbildungsplatz zum It-SK in einem Computergroßhandel beworben.

Beim Vorstellungsgespräch wurde mir durch die Blume verklickert, dass ich eigentlich 3 Jahre im Lager gewesen wäre. Hardware auspacken, einräumen usw.

Evtl. auch noch in die andere Abteilung zum Computer zusammenschrauben. :D
 
Eine Firma, bei der ich nur 3 Monate gewesen wäre, weil ich z.B. direkt in der Probezeit wieder gefeuert wurde, die würde ich in meinem Lebenslauf z.B. garnicht angeben.

Geb ich dir Recht Boogaboo, seh ich genauso. Nur wenn dir sowas öfter passiert, hast du viele Lücken von "unangenehmer Größe" in deinem Lebenslauf. Zu groß z.B. um deinen Trick von eben anzuwenden. Wenn sowas einmal passiert, ok. Aber wenns 3-4 mal passiert musst du schon fast ein ganzes Jahr weglügen.

Ein Auslandsaufenthalt wird sogar gern gesehen, aber jedes Jahr 3 Monate? Nö!
 
Ein Auslandsaufenthalt wird sogar gern gesehen, aber jedes Jahr 3 Monate? Nö!
Und wenns dann noch so aussieht ist eh schlecht:
Personaler: "Ah, wie ich sehe hatten Sie 2004 einen viermonatigen Spanien-Aufenhalt. Dann sprechen Sie sicher Spanisch!?"
Arbeitssuchender: "Nö!"
Personaler: "Und wie ich sehe hatten Sie 2005 einen viermonatigen Italien-Aufenhalt. Dann sprechen Sie sicher auch Italienisch!?"
Arbeitssuchender: "Nö!"
 
Uns wurde vor vier Jahren (in der Schweiz) beigebracht: Monate gehören nicht in die Ausbildung und Anstellungen. Höchstens ins Geburtsdatum.

Und bei meiner Jobsuche 2004 bis 2005 haben mir das auch zahlreiche Personaler so bestätigt. Oder zumindest beim Gespräch nicht nachgefragt, weshalb denn die Monate nicht dabei sind. ;)

Ehrlich gesagt sehe ich es – einfach aus meiner beschränkten Erfahrung – so wie MacEnroe. Die Lücken interessieren nicht sonderlich. Aber ist klar, wenn jemand schreiben muß:

2007 bis 2007: Anstellung 4
2007 bis 2007: Anstellung 3
2007 bis 2007: Anstellung 2
2007 bis 2007: Anstellung 1
2004 bis 2007: Anstellung 0

dann hat er so oder so ein Problem. Entsprechend zu kurze Anstellungen / Probezeit höchstens dann erwähnen, wenn’s eine wirklich wichtige Firma war. Aber besser weglassen.

Cheers,
-Sascha

Edith sagt: Das da oben bezieht sich auf a) Marketing-Jobs in b) der Schweiz in den Jahren c) 2004/5. Wie’s heute und in Deutschland und in anderen Branchen aussieht, kann ich nicht sagen. -.rb
 
Und wenns dann noch so aussieht ist eh schlecht:
Personaler: "Ah, wie ich sehe hatten Sie 2004 einen viermonatigen Spanien-Aufenhalt. Dann sprechen Sie sicher Spanisch!?"
Arbeitssuchender: "Nö!"
Personaler: "Und wie ich sehe hatten Sie 2005 einen viermonatigen Italien-Aufenhalt. Dann sprechen Sie sicher auch Italienisch!?"
Arbeitssuchender: "Nö!"

So ungefähr.. Wenn man einen 2 Wochen-Urlaub in Italien macht erwartet niemand, dass du italienisch kannst. Aber bei mehreren 3 monatigen Auslandsaufhalten (kann ja kein Urlaub mehr sein) wird schon ein bißchen "intercultual knowledge" hinterfragt.

Bescheißereien kann man nicht lange verstecken. Die Personaler sind ja darauf geschult, solche Schwindeleien schnell zu entlarfen. Niemand will sich ein faules Ei ins Nest holen.
 
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