Freelancer oder Festanstellung?

Tordi

Tordi

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
16.07.2007
Beiträge
1.003
Reaktionspunkte
764
Servus Leute,

ich bin seit gut 25 Jahren Freiberufler (Journalist) im technischen Bereich und habe in den letzten 20 Jahren einen Haupt-Auftraggeber mit einem monatlichen Fixum für meine Arbeit.

Dieser Auftraggeber bietet mir nun eine Festanstellung an. Ein solider und verlässlicher mittelständischer Betrieb mit rd. 900 Mitarbeitern und rd. 200 Mio. Umsatz/Jahr.

Das mir angebotene Bruttogehalt würde zwar 800 Euro über meinem derzeitigen Fixum liegen, das ich jeden Monat in Rechnung stelle. Netto würden aber nach meiner ersten überschlägigen Rechnung wg. fehlender Abschreibungsmöglichkeiten, höheren Abgaben etc. 2-300 Euro weniger rauskommen.

Ich bin derzeit über die KSK (gesetzlich) kranken- und sozialversichert, muss also nicht dringend aus einer privaten Krankenversicherung raus, das fällt als Argument weg.

Die betriebliche Altersvorsorge bei Festanstellung ist in meinem Alter nicht mehr wirklich bewegend, das wird sich auf 50-60 Euro/Monat im Rentenalter bewegen.

Sparen würde ich mir die jährlichen Steuerberater- und Buchhalterkosten von rd. 2.500 Euro, ist ja auch nicht wenig.

Arbeitstechnisch würde sich nichts gravierendes ändern, da seit Coronabeginn in dieser Firma Home Office angesagt ist, die festangestellten redaktionellen Mitarbeiter keine Präsenzpflicht mehr haben und nur noch freiwillig in die Firma kommen, das wird sich auch nicht mehr rückgängig machen lassen. Ich könnte also weiterhin ganz normal in meinem Heimbüro meinen Job machen.

Meine bislang freie Arbeitseinteilung wäre allerdings mit einer täglichen Morgenkonferenz in Teams und fixer 40h-Woche Geschichte. Momentan beginne ich auch mal um 10:00 und arbeite dafür bis 20:00 oder nehme mir mal einen Nachmittag frei, weil schönes Moppedwetter ist und schaffe dafür meine Texte irgendwann vor Mitternacht weg. Oder am Sonntag.

Die bezahlten 30 Tage Urlaub habe ich auch schon in meinem Freelancer-Vertrag stehen, da ändert sich nichts.

Ändern würde sich 13. Monatsgehalt plus Weihnachtsgeld.

Ich bin wirklich unentschlossen, wie ich mich entscheiden soll und würde mich daher über ein paar fundierte Meinungen von euch freuen.
 
Einzig die letzten 4 bis 5 Jahre "entscheiden" über deine (Höhe der) Rentenzahlungen (lückenlos nachweisbar).
Mach' dich da schlau, wie viel du exakt bekämst mit bis dahin reinem Status KSK – oder wieviel durch die Festanstellung.
Nur das würde ich einbeziehen; wäre kein oder kaum Unterschied, dann weiter Freelanchen.

Alternativ: 33 bis 35 Beitragsjahre

Einführung der Grundrente für Künstler ab 1.1.2021

https://freie-wildbahn.de/blog-artikel/versicherung/grundrente-kuenstler-2021
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tordi
Ich bin zwar in einem ganz anderen Bereich Selbstständig, aber ich könnte es mir, nach jetzt 15 Jahren, nicht mehr vorstellen in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln.

Ich mache meine Steuer inzwischen selber und habe daher in diesem Bereich nur 35€ Kosten (plus ein paar Stunden).

Angebote zu einer Festanstellung hatte ich auch schon und immer abgelehnt.

Für mich ist Geld nicht alles. Meine "freie" Entscheidung einen Job anzunehmen/abzulehnen, meine recht freie Zeiteinteilung ist mir so wichtig geworden, dass ich das nicht mehr missen möchte
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: carstenj, 7zeichen, Werther72 und eine weitere Person
Ich bin seit 27 Jahren selbstständiger Journalist (die Selbstständigkeit war eigentlich nur zum Reinkommen geplant), bin damals knapp an der Anstellung als Redakteur vorbeigerutscht. Seit 1,5 Jahren habe ich eine halbe Stelle fest – und würde gerne aufstocken. Ich bin die ewige Unsicherheit, Rumknappserei und Unsicherheit sowas onv leid. Ganz zu schweigen von der Unsicherheit! Also, klar, es hat auch Vorteile, aber ich hab genug davon. Ich bin schlechter Geschäftsmann und damit natürlich als Selbstständiger eigentlich ungeeignet (wie die meisten Freien Journalisten).

Bei Dir mag das eh besser laufen… aber wenn Du mal krank wirst, ernsthaft meine ich, dann bist du vielleicht dankbar. Ich habe nie was gehabt, war ja ein junger, sportlicher Mann… bis ich natürlich seit ich arbeitete keine Zeit mehr für Sport hatte (trotzdem dünn blieb) und mit 38 tot umfiel mit Herzkasper. Mein damaliger Hauptauftraggeber nahm das zum Anlass für eine fristlose Kündigung, und wenn man eh schon so am Boden liegt, ist das gar keine große Freue mit Arbeitsgericht und allem (und schlechten Gewerkschaftsanwälten, die die Hälfte dessen vergessen, was einem zusteht).

Oder Corona, wo mal plötzlich erhebliche Teile der Einkünfte wegbrechen, weil es keine Termine mehr gibt, die besetzt werden müssten… Oder…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: carstenj, Heat Vision, lulesi und eine weitere Person
Einzig die letzten 4 bis 5 Jahre "entscheiden" über deine (Höhe der) Rentenzahlungen (lückenlos nachweisbar).
Mach' dich da schlau, wie viel du exakt bekämst mit bis dahin reinem Status KSK – oder wieviel durch die Festanstellung.
Nur das würde ich einbeziehen; wäre kein oder kaum Unterschied, dann weiter Freelanchen.

Alternativ: 33 bis 35 Beitragsjahre

Einführung der Grundrente für Künstler ab 1.1.2021

https://freie-wildbahn.de/blog-artikel/versicherung/grundrente-kuenstler-2021
Wie kommst du denn darauf, dass nur die letzten Jahre entscheiden? Als normaler Angestellter sammelt man über das gesamte Berufsleben durch die Einzahlungen Rentenpunkte, die dann in Summe multipliziert werden mit dem Rentenwert. Wenn das nur 4-5 Jahre wären, dann käme da nix bei herum.
Vielleicht solltest du dich da nochmal mit befassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever, BEASTIEPENDENT und lulesi
Wie kommst du denn darauf, dass nur die letzten Jahre entscheiden? Als normaler Angestellter sammelt man über das gesamte Berufsleben durch die Einzahlungen Rentenpunkte, die dann in Summe multipliziert werden mit dem Rentenwert. Wenn das nur 4-5 Jahre wären, dann käme da nix bei herum.
Vielleicht solltest du dich da nochmal mit befassen.
Nicht insgesamt betrachtet – natürlich, und deswegen "lückenlos nachweisbar", zählen alle Arbeitsjahre.
Den "Rentenzeit-Regel-Eintritt" meinte ich und das Einkommen in diesen letzten Jahren.
Viele Freiberufler gehen "diese letzten Jahre" alternativ in eine Festanstellung, um diese bei regelmäßigen Honorar bzw. Gehalt zu verbringen.
Denn wir sind hier bei den Freiberuflern und nicht bei den "normalen Angestellten".

Die letzten 4 bis 5 Jahre beziehen sich darauf, falls man Frührente beantragen will/muss oder "arbeitsunfähig" würde.
Diese letzen Jahre zum "Regel-Eintritt" setzen den Betrag des letzten Einkommens zur Einzahlung minus aller nicht nachweisbaren Zeiten.
Bei vielen sind das z.B. die Bundeswehrzeit oder der Zivildienst, für deren Zeiten vergessen wurde einen "Rentenbeleg" auf Papier zu "sichern".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 518iT
Ich war immer selbstständig (lor-olli ist jetzt Privatier), allerdings stellen sich gerade viele die Frage, wie wünschenswert die Eigenständigkeit in einer wirtschaftlich so unübersichtlichen Situation ist. Zwischen sehr gut verdienen und praktisch kaum etwas war bei mir alles dabei (inkl. Angestellter, die bezahlt werden wollten, drei davon haben die Firma übernommen…)

Kommt so eine Frage kurz vor der Rente, ist das kein idealer Zeitpunkt, die Zahl der Rentenjahre als Einzahler ist sehr entscheidend. Als Angestellter sollte man also lange Zeit eingezahlt haben, als Selbstständiger muss man vorgesorgt haben - immer ein Problem, wenn eines von beiden nicht hinhaut.

Die Rechnung, ob sich Selbstständigkeit oder Angestelltendasein lohnt, ist komplex und bedarf einer kritischen Prüfung, da gibt es einige Tücken, die es individuell zu bedenken gibt. (Steuerliche Veränderungen, wirtschaftliche Entwicklung, Gesundheits-, Familien-, finanzielle Situation, Schuldenlast, Auftragslage und nicht zuletzt die Veränderung der persönlichen Arbeitsbedingungen!)

Fazit: Die Entscheidung ist sehr individuell konnotiert, man sollte sich nicht vorschnell von Veränderungen in den letzten 2-3 Jahren verleiten lassen! Ich wäre kein idealer Angestellter gewesen und das Filmbusiness hat einige heftige Turbulenzen und Veränderungen (auch technischer Art) hinter sich gebracht, aber hier wäre ich im Angestelltenverhältnis definitiv deutlich schlechter gestellt. Ehrlicherweise muss aber auch erwähnt werden, dass ich ohne das recht gute Einkommen meiner Frau allerdings einmal (in fast 40 Jahren) echte Probleme bekommen. (gesundheitlich und gleichzeitig ein großer technischer Schaden, um dessen Regulierung ich mit der Versicherung sehr hart kämpfen musste)

Dass es am Ende gut ausgeht, -ging, dafür hat man als Selbstständiger keine Garantie und damit muss man leben können!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT und Tordi
Die spannende Frage ist doch, warum sie dir jetzt, nach 20 Jahren, eine Festanstellung anbieten. Stehen da Umstrukturierungen bevor, über die sie dich hinweg retten wollen?
Ist die Zusammenarbeit mit dir nicht sowieso eher eine Scheinselbständigkeit, die am Rande der Legalität ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever und 7zeichen
Ist die Zusammenarbeit mit dir nicht sowieso eher eine Scheinselbständigkeit, die am Rande der Legalität ist?
Schon ne starke Aussage für so absolut keinen Einblick, hm?
Er schrieb zumindest von "HAUPT-Auftraggeber" - was ja schon andeutet, dass es nicht der Einzige ist. Auch die freie Orts- und Zeiteinteilung sagt was aus.

Was andere dazu beitragen sollen ist mir unklar.
In Summe kommt mehr Kohle raus - man gibt halt dafür die Selbstständigkeit auf mit all ihren Vorteilen (und auch Nachteilen).
Was einem davon jetzt wichtiger ist - wer außer einem selbst soll dazu was sagen können?

Ändert sich was an der Zusammenarbeit, wenn alles so bleibt wie es ist?
 
Die spannende Frage ist doch, warum sie dir jetzt, nach 20 Jahren, eine Festanstellung anbieten.
Ich verfolge diese Diskussionen seit ein paar Wochen und gebe mal eine weitere Sicht dazu - Freiberufler sind Sachkosten und unterliegen direkt der Inflation, Personalkosten von abhängig Beschäftigten sind bei weitem nicht so hohen Steigerungen ausgesetzt ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever und WollMac
Kennst du schon den Unterschied zwischen einer Aussage und einer Frage?

Und weißt du, was das Wort "Implizit" bedeutet? Die "Frage" allein is ja eigentlich schon ne Frechheit - vor allem, was erwartest du für ne Antwort? Selbst wenns so wäre, soll ers hier zugeben oder was ...

Daher: Ne, das ist schon mehr ne Aussage als Frage getarnt - und das auch nur, weil ein Fragezeichen dahintersteht ...
Und was es noch viel mehr ist: Ein Nebenschauplatz, nach dem kein Mensch gefragt hat ...
 
Meine bislang freie Arbeitseinteilung wäre allerdings mit einer täglichen Morgenkonferenz in Teams und fixer 40h-Woche Geschichte. Momentan beginne ich auch mal um 10:00 und arbeite dafür bis 20:00 oder nehme mir mal einen Nachmittag frei, weil schönes Moppedwetter ist und schaffe dafür meine Texte irgendwann vor Mitternacht weg. Oder am Sonntag.
Die große Frage ist doch: welchen Vorteil hättest DU von einer Festanstellung? Was würde sich damit für DICH verbessern? Karriere? Teamverantwortung? Neue spannende Projekte? Sicherheit?

Gerade die freie Zeiteinteilung und Flexibilität ist unbezahlbar, und die lese ich als ein für dich wichtiges Argument heraus.

Ich werde innerlich richtig knurrig, wenn ich in so feste Strukturen eingebunden werde. Ich bin eine Eule (vom Tagesrhythmus gesehen), fange lieber erste gegen 10 an zu arbeiten und mache dafür länger. Lege meine privaten Aktivitäten wie Tanzen und Sport auf den Nachmittag oder Abend. Damit ich diese „Freedom of Choice“ aufgeben würde, müsste schon ein verdammt gutes Angebot ins Haus geflattert kommen ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT
Freiberufler sind Sachkosten und unterliegen direkt der Inflation
Deswegen auch meine Frage, ob sich an der Zusammenarbeit ansonsten was ändert.
Wir beschäftigen hier auch externe Leute - die sind mittlerweile so teuer geworden, das bekommen wir kaum noch mit den Einnahmen aus bestehenden Kundenverträgen gedeckt.
 
Also die externen Mitarbeiter sind die Ersten welche man mit dem Preis *drücken* kann. Das geht oft bis auf deren Überleben runter. Die meisten wohnen ja noch bei Mama und Papa. So lange die sich drücken lassen muss ich mit der eigenen Mannschaft versuchen die Aufträge noch gewinnbringend zu erwirtschaften. Jetzt könnte man meinen die können nicht billiger werden, die brauchen ja auch das Geld. Ja, aber bevor die nichts tun, Nehmen die was sie kriegen können. Die Klauseln für Penaleleistungen gleich miterhöhen damit die externen Fehlerquoten nicht steigen. So geht das eine Weile ganz gut. Die letzten *Downs* die es gab seit Beginn der 2000er Jahre konnte man damit recht gut wirtschaften. Und wenn es wieder läuft teurer werden, gibt es sowieso nicht. ....Sind halt meine Erfahrung, nach 47 Jahren Berufs und 37 Jahren Selbstständigkeit. Die Medienwelt ist voll mit Freelancern die genau so arbeiten. L.G.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever und BEASTIEPENDENT
Also die externen Mitarbeiter sind die Ersten welche man mit dem Preis *drücken* kann.
Nur das austauschbare Kanonenfutter und es stellt sich tatsächlich die Frage warum man das extern anheuern sollte?
Die die wirklich etwas können und eine gute Erfolgsgeschichte haben, können aktuell eigentlich jeden Preis aufrufen.
Davon gibt es nämlich immer weniger.
 
Also die externen Mitarbeiter sind die Ersten welche man mit dem Preis *drücken* kann. Das geht oft bis auf deren Überleben runter. Die meisten wohnen ja noch bei Mama und Papa. So lange die sich drücken lassen muss ich mit der eigenen Mannschaft versuchen die Aufträge noch gewinnbringend zu erwirtschaften. Jetzt könnte man meinen die können nicht billiger werden, die brauchen ja auch das Geld. Ja, aber bevor die nichts tun, Nehmen die was sie kriegen können. Die Klauseln für Penaleleistungen gleich miterhöhen damit die externen Fehlerquoten nicht steigen. So geht das eine Weile ganz gut. Die letzten *Downs* die es gab seit Beginn der 2000er Jahre konnte man damit recht gut wirtschaften. Und wenn es wieder läuft teurer werden, gibt es sowieso nicht. ....Sind halt meine Erfahrung, nach 47 Jahren Berufs und 37 Jahren Selbstständigkeit. Die Medienwelt ist voll mit Freelancern die genau so arbeiten. L.G.
Aha, und schade.
Dein Text hat jetzt aber leider rein gar nichts mit der Fragestellung dieses Themas hier zu tun.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Siebenstern
wg. fehlender Abschreibungsmöglichkeiten, höheren Abgaben etc. 2-300 Euro weniger rauskommen.
Ja, die Abschreibungen fallen weg… aber auch die Investitionen (und damit die Kosten), AfA ist ja nichts anderes als auf mehrere Jahre verteilte Kosten/Ausgaben. Normal müsste dir ja dann auch der Arbeitgeber alle Arbeitsmittel stellen.
Meine bislang freie Arbeitseinteilung wäre allerdings mit einer täglichen Morgenkonferenz in Teams und fixer 40h-Woche Geschichte. Momentan beginne ich auch mal um 10:00 und arbeite dafür bis 20:00 oder nehme mir mal einen Nachmittag frei, weil schönes Moppedwetter ist und schaffe dafür meine Texte irgendwann vor Mitternacht weg. Oder am Sonntag.
Das ist für mich die „Kernfrage“. Willst du dir die Freiheit abkaufen lassen und künftig Corporate arbeiten?

Die Frage kannst nur du beantworten. Viel Erfolg bei deiner Entscheidung. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ralle2007
Würde mir die Frage stellen, welche Intention das Unternehmen mit dem Angebot verfolgt? Haben sie Sorge bzgl. möglicher Scheinselbstständigkeit? Dein Hinweis „seit 20 Jahren Hauptauftraggeber mit monatlichem Fixum" klingt ziemlich heikel (aus Arbeitgebersicht). Kann sein, dass sie da die Kuh vom Eis bringen möchten, in dem sie Dich fest anstellen. Sie haben zwar in den letzten 20 Jahren genügend Sozialversicherungsprüfungen gehabt, die anscheinend diesbezüglich nichts ergeben haben, aber ihr Risiko ist, dass Du da mal ein Fass aufmachen könntest und darlegst, dass Du ja eigentlich nie so wirklich weisungsungebunden gearbeitet hast.
Wenn das die Hintergründe wären: Beschäftigen die Dich mit monatlichem Fixum einfach so weiter, wenn Du ablehnst?

Oder möchten sie Dich enger ans Team binden, weil dies als nötig erachtet wird? Dann könnte es auch in dem Fall sein, dass wenn Du ablehnst, sie Alternativen prüfen.

Wie wären Deine weiteren Chancen im Unternehmen? Kann es sein, dass Du mal den Newsroom im Unternehmen leiten könntest o.ä. Karrierepfade für Dich offen stehen?

Insgesamt sind das etwas zu wenige Infos für einen gewissenhaften Ratschlag.

Ich versuch's trotzdem:
Ich denke, Du verlierst nichts, wenn Du es mit der Festanstellung versuchst. Denn bis auf die tägliche Morgenkonferenz (wer macht denn so etwas?? Ist doch zumeist unnötig) bist Du im HO in freier Zeiteinteilung doch genauso flexibel wie vorher.

Sprich offen mit dem Unternehmen und sag, Du würdest es gerne testen, weil Du Dich über die lange Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sowieso sehr verbunden mit ihm fühlst. Und sollte man feststellen, dass Dein Naturell zu sehr „Freigeist" ist, dann ändert man es halt wieder - ohne jeglichen Groll natürlich.

Gleichzeitig solltest Du signalisieren, dass Du ja auf andere Auftraggeber verzichtest und Dich deswegen finanziell bei dem Schritt etwas verschlechterst. Eventuell kann man da eine smarte Lösung finden, etwa dass der Arbeitgeber bei Dir einen Arbeitsplatz anmietet (bedeutet keine Lohnnebenkosten für Arbeitgeber und brutto-für-netto für Dich, weil Du sie gegen Mietkosten - sofern zur Miete wohnend - laufen lassen kannst). Oder ein E-Bike oder ein E-Auto. Oder eine großzügige Fahrtkostenregelung bei Fahrten mit dem Privat-PKW zu Messen u.ä.

Viel Erfolg!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7zeichen
Gleichzeitig solltest Du signalisieren, dass Du ja auf andere Auftraggeber verzichtest und Dich deswegen finanziell bei dem Schritt etwas verschlechterst. Eventuell kann man da eine smarte Lösung finden, etwa dass der Arbeitgeber bei Dir einen Arbeitsplatz anmietet (bedeutet keine Lohnnebenkosten für Arbeitgeber und brutto-für-netto für Dich, weil Du sie gegen Mietkosten - sofern zur Miete wohnend - laufen lassen kannst). Oder ein E-Bike oder ein E-Auto. Oder eine großzügige Fahrtkostenregelung bei Fahrten mit dem Privat-PKW zu Messen u.ä.

Viel Erfolg!

Oder fragen, ob man weiterhin als Kleinunternehmer tätig sein kann.
 
Zurück
Oben Unten