Film Film-/Kunsthochschule in Deutschland?

Cosmo2011

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Hi erstmal, ich bin 17 und mache gerade mein Abitur.
Ich hatte neben der Schule bisher wenig Zeit, mir über mögliche Berufswege und Karrieren Gedanken zu machen und dachte mir daher vielleicht hier ein paar Ideen zu finden. Seit einigen Jahren interessiere ich mich für den Bereich Film und könnte es mir durchaus vorstellen später in dieser Branche tätig zu werden. Speziell würde ich natürlich an die Filmregie denken, da der Regisseur ja im Grunde in jedem Bereich mitmischt. Ich habe mich bereits umgehört und nach einigen Filmhochschulen, bzw. Kunsthochschulen gesucht, bin aber noch nicht richtig fündig geworden. Für mich wäre es auch kein Problem eine Ausbildung in einem englischsprachigen Land zu machen, mir würde soetwas sogar entgegenkommen; im Moment versuche ich mir ersteinmal alle Möglichkeiten offen zu halten... :) Es würde mir sehr weiterhelfen, wenn vielleicht jemand eine gute Hochschule kennt, oder sogar eigene Erfahrunge gemacht hat. :D
 
da kannst Du auch mal eben Taxi studieren. Die Medienbranche ist ein hartes Pflaster mit im Schnitt niedrigen Verdienst bei gleichzeitig unstetigen Arbeitszeiten, die wiederrum Dein Sozialleben killen. Für Regie muss man schon brennen und man mischt als Regisseur sicherlich nicht in allen Bereichen mit. In der Regel bist Du einfach Handlanger der Sender und der Produktionsfirma. Überleg Dir das gut und kümmere Dich erstmal um Praktika in dem Bereich.
 
Hi,

also ich kann Dir schonmal verraten dass Du Dir mit 17 diesbezüglich noch keine allzu konkreten Gedanken machen musst. Sehr sehr viele Leute die im Filmbereich studieren tun dies auf dem 2. oder 3. Bildungsweg, oder kommen als "Quereinsteinger" und haben schon einige Jahre auf dem Buckel. Das ist meistens auch notwendig, da Erfahrung in allen Kreativen Berufen das A und O ist.

Um Filme erzählen zu können, braucht es ganz stumpf gesagt Lebenserfahrung. Technische Ausbildung und Hintergrundwissen spielt da kaum eine Rolle sondern in erster Linie das was Du in Deinem Leben erlebt hast, welche Filme Du gesehen hast, welche Menschen Du kennst, welche Länder Du gesehen hast .... usw. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Auf einer Filmhochschule wirst Du keine Leute finden die grade ihr Abitur gemacht haben.
Daher würde ich Dir den Rat geben, eine Ausbildung zu machen die langfristig auf die Filmbranche einzahlt. z.B. als Fotograf, als Gestalter, im Musikbereich ... auch da stehen Dir im Grunde alle Türen auf. Und Schaden wird Dir keine Ausbildung. Ein Praktikum alleine wird glaube ich nicht reichen.

Wenn Du die Gelegenheit hast ins Ausland zu gehen: MACH ES!!! Diese Erfahrung kann Dir niemals jemand nehmen. Das ist unbezahlbar! Egal ob Ausbildung, Soziales Jahr oder als Backpacker. Scheiss Egal. Wenn Du die Möglichkeit hast, nutze sie. Das dürfte die beste Basis für eine spätere Filmische Karriere sein.

Und vor allem ist es der erste Schritt Dich vor dem von Daredevil genannten Tod zu bewahren: eine kleine Wurst im tv-geschäft oder einer produktionsfirma zu werden.

Und wie daredevil ebenfalls richtig sagt: für die Medienbranche muss man geboren sein. Du hast idR keine wirklichen festen Arbeitszeiten. Du arbeitest meistens Projektbezogen, also entsprechend intensiv. Das ist nicht für jeden was. Ob das dann Dein Sozialleben killt lass ich mal dahingestellt- das kommt ganz auf Dich und Dein Umfeld an :)
 
@sneakhead:

Schau mal da:
http://www.hff-muenchen.de/bewerbung/index.html

Lass Dir halt mal die Bewerbungsunterlagen zusenden.
Dann siehst Du schon, ob das was für dich wäre.

Achtung: da du in den Semesterferien Praktikas machen musst, kannst du in den Ferien nicht jobben und Geld verdienen.
Also solltest du wohlhabende Eltern haben, die dich die ganze Zeit finanzieren.
 
München, Potsdam und eventuell Köln sind da wohl die geeigneten Adressen in Deutschland. Es dürfte aber nur wenig Studiengänge geben, wo es so schwer ist, einen Studienplatz zu bekommen. Viel Erfolg.
 
München, Potsdam und eventuell Köln sind da wohl die geeigneten Adressen in Deutschland. Es dürfte aber nur wenig Studiengänge geben, wo es so schwer ist, einen Studienplatz zu bekommen. Viel Erfolg.
Stimmt, von 400 Bewerbern werden ca. 30 eingeladen, z. B. auf Grund eingereichter Kurzfilme etc. von denen dann 9-10 Bewerber genommen werden, also die ca. eine Woche dauernde Vorprüfung bestehen.
Wenn Du den unbedingten Willen und die Leidenschaft für Film, Bild und Erzählung hast, also ich meine hier wirklich den totalen Willen und natürlich
Begabung/ Talent kannst Du es probieren … :D
Meine Vorredner haben bereits geschildert wie es funktionieren könnte.
 
Stimmt, von 400 Bewerbern werden ca. 30 eingeladen, z. B. auf Grund eingereichter Kurzfilme etc. von denen dann 9-10 Bewerber genommen werden, also die ca. eine Woche dauernde Vorprüfung bestehen.

Und von den 9-10 Bewerbern schaffen es letztendlich nur 1 oder 2, nach dem Studienabschluss auch als Regisseur zu arbeiten. Wer Regie bei einer Telenovela machen kann, kommt schon groß raus und hat es geschafft. Gab mal ein gutes, bitteres Buch dazu, dessen Beobachtungen ich nur bestätigen kann - kann sich noch jemand an den Titel erinnern?

Viele mit einem Diplom in Filmregie arbeiten später übrigens "nur" als Produktionsleiter. Die meisten Regisseure haben etwas anderes studiert und kommen als Quereinsteiger rein.

Aus meiner Sicht bereitet einen das Studium an einer Kunst- oder Filmhochschule übrigens Null auf das Berufsleben vor, das vom erheblichen Einfluss der Redaktionen (z. B. der Sender), Marktvorgaben und Zeitdruck geprägt ist.
 
Naja, mein Studium hat mich auch null auf das Berufsleben vorbereitet … kann man das verlangen ? :D
Für Regisseure und Künstler die gut sind spielen Marktvorgaben und Zeitdruck keine Rolle,
außer Du meinst z. B. die Degeto Menschen.
 
Eine Filmhochschule ist gut für Leute die gar keine Ahnung haben und die sich vernetzen möchten. Aber dass ehemalige Regisseure Produktionsleiter werden höre ich zum ersten Mal und kann ich nicht bestätigen.
 
Für Regisseure und Künstler die gut sind spielen Marktvorgaben und Zeitdruck keine Rolle,

Das halte ich für Wunschdenken. Große Projekte verzehren viel zu viel Resourcen als dass sich sogenannte Künstler darüber hinwegsetzen können. Es ist auch unfair dem Team gegenüber. Überhaupt ist ein Film nicht die Arbeit eines einzelnen Regisseurs. Ohne einen Producer der an an einen guten Stoff eines Autoren glaubt wäre der Regisseur nichts.
 
Ich meine damit, dass diese Regisseure/Künstler sich den Rahmen schaffen den sie brauchen.
 
Aus meiner Sicht bereitet einen das Studium an einer Kunst- oder Filmhochschule übrigens Null auf das Berufsleben vor, das vom erheblichen Einfluss der Redaktionen (z. B. der Sender), Marktvorgaben und Zeitdruck geprägt ist.


Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Und es gibt doch zur Zeit prominente Beispiele im deutschen Fernsehen, die zeigen, wie praxisnah so ein Studium sein kann (siehe Roche & Böhmermann, welches von KHM-Studenten entwickelt und produziert wird).
 
Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Und es gibt doch zur Zeit prominente Beispiele im deutschen Fernsehen, die zeigen, wie praxisnah so ein Studium sein kann (siehe Roche & Böhmermann, welches von KHM-Studenten entwickelt und produziert wird).

Weil die Besetzung natürlich auch stimmt. Viele endlose und z.T. auch bessere Formate kommen leider nicht zum Zuge. Außerdem kannst Du mir glauben, dass die Studenten daran nicht wirklich viel Geld verdienen. Es gibt Plattformen, die einen sicherlich kreativ arbeiten lassen nur braucht man nicht zu glauben, dass man bei solchen Projekten wirklich adäquat bezahlt wird. Und leider wird inzwischen auch viel geklaut (von kleinen Produktionsfirmen). Man muss sich dessen bewußt sein. Dann kann man auch sportlich in den Job gehen.

Aber was der Fragesteller ja eigentlich will - so lese ich das heraus - ist es Regie bei Kinofilmen zu führen. Hier kann man nur sagen. Bisher sind das eine Handvoll Regisseure oder solche, die sich so nennen und aufgrund ihrer Popularität die Freiheit zum Filme drehen haben. Es ist natürlich auch hier nicht unmöglich, aber Deutschland ist einfach noch kein Kinoland.
 
Aber was der Fragesteller ja eigentlich will - so lese ich das heraus - ist es Regie bei Kinofilmen zu führen. Hier kann man nur sagen. Bisher sind das eine Handvoll Regisseure oder solche, die sich so nennen und aufgrund ihrer Popularität die Freiheit zum Filme drehen haben. Es ist natürlich auch hier nicht unmöglich, aber Deutschland ist einfach noch kein Kinoland.
Ich frage mich auch von was junge deutsche Regisseure zwischen den Filmen "abbeißen"? Einige lehren an Hochschulen wie z. B. Doris Dörrie* an der HFF in München, oder ehemals in Potsdam, Rosa v. Praunheim*. Ein von Donnersmark muss sich um die Finanzierung vermutlich weniger Gedanken machen ...

Man kann nicht sagen, dass ein Studium an einer Filmhochschule unbedingt mit späterem Erfolg verknüpft werden kann; davedevil hat Recht, Deutschland ist kein Kinoland, eher eins der Filmprojekte :D

Mit Fleiß Ideen und Talent schafft es dann doch manch einer wie z. B. Rosenmüller, auch ein ehemaliger Student der hff, glaube ich.


*waren mal jung
 
Stütze und Filmförderung. Das ist dann die Realität. Viele geben auch ihr Ideal auf und satteln um.
 
In Ludwigsburg bei Stuttgart gibts noch die Filmakademie. Ob da Regie angeboten wird weiss ich allerdings nicht.
Die Veranstalten jedes Jahr die FMX in Stuttgart, vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für dich direkt Leute aus der Branche zu treffen und Fragen zu stellen.
 
Ich glaube mich zu erinnern, dass dort Regie angeboten wird. Am liebsten werden Leute angenommen,
die bereits ein Studium z. B. in Fotodesign/Fotogtafie*, Theaterwissenschaften oder Ähnliches
abgeschlossen haben. Mit 17 hat der TE keine guten Chancen in dem Fach einen Studienplatz zu ergattern,
es sei denn er ist außergewöhnlich begabt, das will ich ihm nicht absprechen. :)


*auch hier erfolgt zuerst die Einreichung einer Mappe und eine Eignungsprüfung.
 
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