File Vault 2 ? Trügerische Sicherheit oder knapp vorbei ist auch daneben

Apple behauptet, dass die gesamte Festplatte verschlüsselt wird
Die Aussage ist korrekt, wenn auf der Festplatte NUR OS-X installiert ist. Apple hat, soweit ich weiß, nie behauptet, dass eine mögliche BC-Partition verschlüsselt wird. Anders herum ist es aber genauso. Du kannst in Windows 7 eine Full Disk Encryption aktivieren, die beinhaltet aber auch nur die Windows 7 Partition, eine mögliche Linux-Partition oder die OSX Partition wird meines Wissens nicht verschlüsselt. :noplan:
 
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Schade,
somit ist PGP aus dem Rennen für mein MacBook Air.
Zitat aus dem User Manual von PGP:

"Ensure that Sleepmode has been disabled.PGP is not compatible with hibernation mode on Mac OS X systems."
 
Ich bin kein Experte.
Das war mir schon nach Deinem Eröffnungs-Posting klar. ;)

CoreStorage ist der neue Volume Manager in Lion (warum Apple das nicht stärker vermarktet, verstehe ich nicht), mit dessen Hilfe Apple FileVault2 umsetzt. CoreStorage funktioniert nur im Zusammenspiel mit HFS+, deshalb ist eine Verschlüsselung einer Windows- oder Linux-Partition nicht möglich. Sollte sich Apple entschliessen mit CoreStorage auch NTFS und ZFS zu unterstützen, wäre das möglich (wobei ich befürchte, dass wir eher eine Reinkarnation von Steve Jobs erleben als diesen Schritt).

Es gehört eigentlich zum guten Ton der Netzwerksicherheit ein WLAN nicht ins bestehende LAN zu integrieren, es mit der bisherigen Firewall wie ein fremdes Netz zu behandeln und durch eine eigene Firewall zu schützen, da WLAN nicht als besonders sicher angesehen wird. Trotz WPA2 und sonstigen Sicherheits-Features ist es einfach immer leichter anzugreifen als ein normales kabelgebundenes LAN. Deshalb würde wohl auch kaum ein Sysadmin auf die Idee kommen, sensible Daten per WiFi auf eine externe Festplatte zu senden (jedenfalls nicht, wenn er seinen Job behalten will). Es ist deshalb wahrscheinlich, dass sich bei Apple keiner besondere Gedanken über die Combo Mac mit FV2 und TimeCapsule gemacht hat, da sie eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Wer will schon High Security freiwillig mit Low Security verbinden?

Zuletzt schreibst Du, dass PGP für Dich nicht in Frage kommt, weil es nicht mit dem Sleep Mode kompatibel ist. Warum ist das für Dich ein Problem? Jede Festplattenverschlüsselung bietet nur dann Schutz, wenn man den Rechner auch bei Nicht-Benutzung ausschaltet. Ansonsten besteht kein Schutz, wenn Fremde physikalischen Zugriff auf Dein MacBook haben (Auslesen des RAM per Firewire und Frozen RAM sind Deine Google-Stichworte).

Sorry, falls ich mich irre, aber Du scheinst mir doch den Eindruck zu machen, dass Daten- und Computer-Sicherheit für Dich in erster Linie eine Frage der richtigen Tools ist. Dies ist nicht so. Vor allen Dingen kommt es auf die Erstellung und Umsetzung einer eigenen Sicherheits- und Privacy-Richtlinie an. Dann muss man schauen, ob der Aufwand diese Umzusetzen im Verhältnis zum Nutzen steht, welche Tools sinnvoll sind und ob man in der Lage ist diese Tools richtig zu bedienen.

Der beste Schutz sensible Daten gar nicht erst der Gefahr eines Computer-Diebstahls auszusetzen, ist noch immer, diese Daten gar nicht erst auf einem Computer zu speichern. Niemand zwingt einen, sein ganzes Leben zu digitalisieren und nur oder überwiegend Online zu agieren. Wer nicht will, dass intime Photos, Daten von werthaltigen Konten und Depots, etc per Computer- oder Daten-Diebstahl abhanden kommen können, speichert die Photos auf externen Datenträgern, die während der Nichtbenutzung ins Bankschliessfach kommen und verwaltet seine Finanzen ganz konservativ per Papier und Bank-Filiale. Alles was ich z.B. finanziell Online betreibe, wird per iTunes-Gutscheinkarten, Prepaid-Kreditkarte oder Paypal in Verbindung mit einem Online-Banking-Konto mit einem Guthaben von max. 100,- € bezahlt. Selbst Schuld, wer sich Online mehr exponiert… :D
 
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Guten Abend!

Nun, dem will ich doch etwas widersprechen. Es gibt Leute, die die Apfelkisten nicht nur privat, sondern auch beruflich verwenden. Daraus ergeben sich eine ganze Menge an Daten, die man unterwegs auf seinem Book hat. Man will ja nicht die Kalkulation eines Bauprojektes von ca. 2 Mio. € auswendig lernen, bevor man das Haus verlässt.

Das zum Thema: Online exponieren! ;-)
 
Danke an David X für die Ausführliche Antwort.
Es muss doch einen vernünftigen Kompromiss zwischen usability und Datensicherheit geben.
Apple bietet den ja mit FileVault 2 an.
Die Krux an der Geschichte ist jedoch das das Bootcamp Volume nicht unterstützt wird.
Wie kann man also diese Partition zusammen mit OSX oder als eigenständiges Volumen vernünftig verschlüsseln ohne das die Benutzbarkeit zu sehr leidet. Wir sollten uns auf einen beruflichen Standardbenutzer einigen ohne in extreme in die ein oder andere Richtung abzugleiten.
Time Capsule lassen wir bitte außen vor.
Bisher habe ich nur zwei Lösungen gefunden:
PGP und Sophos Safeguard für Mac.
Hat jemand konkrete Erfahrung mit einer der beiden Lösungsansätze?
 
Und was ist mit FileVault für OS X und BitLocker für Windows?
Also jeweils die Lösung des entsprechenden Betriebssystems.
 
Ohne es selbst ausprobiert zu haben...
BitLocker funktioniert laut diversen Forenberichten nicht auf einem Windows in einer BC Partition. Da geht es Laienhaft wohl darum das gewisse Schlüssel in Verbindung mit CPU nur auf einem Nativen System mit Windows als primary Bootsystem geschrieben werden können. Es gibt wohl Hacks die das umgehen sollen, aber alles viel zu kompliziert....
 
Such mal in der Forumssuche nach verschlüsseltem Timemachine Backup. Hab den Workflow mal gepostet.
 
danke für den Link. Diesmal auf deutsch und sehr gut erklärt.
Bleibt noch die Frage zu klären: "Wie bekomme ich nun die BootCamp Partition auf eine praktikable Weise verschlüsselt?"
 
PGP WDE kann ich nicht empfehlen. Habe ich zwar selber zwei Jahre lang benutzt aber Filevault2 ist resourcenschonender und einfach "integrierter", was sich an vielen Enden und Ecken zeigt. Der Problem ist auch, dass der Symantec Support seit der Übernahme für PGP WDE nicht mehr wirklich existiert. Absolut grottenschlecht. Und das ist untertrieben. Leider.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deinen kurzen Erfahrungsbericht über PGP.
Hat noch jemand Erfahrung mit SafeGuard Disk Encryption für Mac von Sophos.
Wäre um jeden objektiven "Testbericht" dankbar.
 
PGP WDE kann ich nicht empfehlen. Habe ich zwar selber zwei Jahre lang benutzt aber Filevault2 ist resourcenschonender und einfach "integrierter", was sich an vielen Enden und Ecken zeigt. Der Problem ist auch, dass der Symantec Support seit dem Übernahme für PGP WDE nicht mehr wirklich existiert. Absolut grottenschlecht. Und das ist untertrieben. Leider.

Wie meistens bei Symantec leider (siehe z.B. auch Veritas)
 
danke für den Link. Diesmal auf deutsch und sehr gut erklärt.
Bleibt noch die Frage zu klären: "Wie bekomme ich nun die BootCamp Partition auf eine praktikable Weise verschlüsselt?"

Mit einer Win 7 Distribution die das eingebaut hat :)
 
Bitlocker funktioniert nur mit Windows Ultimate oder Enterprise.
Dort ist die Nutzung dann nur mit einem Externen USB Stick möglich, da Apple keine TPM Chips verbaut.
Anleitung sie hier http://www.sevenforums.com/tutorials/4681-bitlocker-drive-encryption-windows-7-drive-turn-off-no-tpm.html
und hier http://www.drwindows.de/windows-anleitungen-und-faq/16085-bitlocker-laufwerkverschluesselung-windows-7-ohne-tpm-chip.html
Also grundsätzlich möglich aber schon wieder total umständlich mit dem extra usb Stick.
Des weiteren werden viele User leider nur eine Windows Home Premium Version haben, in die Bitlocker ja nicht integriert ist. Ein offizielles Upgrade über Windows Anytime von Home Premium auf Ultimate kostet 190 Euro.
Da würde sich doch am ehesten diese Lösung anbieten. Wenn denn schon extra USB Stick.
http://store.securikey.com/ProductDetails.asp?ProductCode=SK3200
Kostet zwar auch 180 Dollar ist aber dann etwas wirklich professionelles.
Hat den Vorteil das eine FileVault Verschlüsselung nicht extra benötigt wird und vor allem es funktioniert auf Lion und Bootcamp mit nur einem Stick.
Momentan mein Favorit, sollte ich keine Usermeinung zu dem Sophos Produkt erhalten und sollte man als letztmögliche Möglichkeit gezwungen sein so einen unpraktischen (aber sicheren) USB Bootstick verwenden zu müssen da keine adaquaten anderen Lösungen in Sicht.
Edit:
Ein Graus wenn ich daran denke in mein schönes MacBook Air auf Dauer während der gesamten Nutzung immer so einen blöden Stick im USB Port stecken zu haben....
 
Ich persönlich sehe dein Problem nicht, beziehungsweise empfinde es so, als würdest du dir schwerwiegendere schaffen, um die leichteren Probleme zu umgehen. Sofern Windows Ultimate mit USB Stick und Bootcamp funktioniert, warum dann nicht diese einsetzen, und auf Mac Ebene dann Filevault 2, eine sichere und ressourcenschonende und einfach zu bedienende Lösung? Ganz ohne USB Bootstick, wenn du mit OSX arbeitest. Dann hast du diesen nur während deiner Windows-Sessions angeschlossen, zudem vertraue ich persönlich hier der Filevault- und selbst der Windowslösung mehr als deiner mir unbekannten und umständlichen Alternativlösung. Die dann noch ganz andere Probleme aufwirft. Zumal bei Updates der Betriebssysteme und generell was die Geschwindigkeit angeht, was stark anzunehmen ist.

Oder du setzt Windows in einer VM ein. Dann hast du lediglich Filevault und kein USB Bootstick.

da keine adaquaten anderen Lösungen in Sicht.

Mir drängen diese sich geradezu auf, zumal du selbst Lösungen genannt hast. Um die paar Dollar kann es doch wirklich nicht gehen, zumal du dafür auf Komfort und Geschwindigkeit verzichten müsstest - das wäre mir nicht einmal tausend Dollar wert!
 
FileVault2 unter Lion und Bitlocker mit USB Stick unter Windows Ultimate/Enterprise wäre mit Sicherheit eine nutzbare Kombination.
Die Krux and der Sache ist, wenn man nur ein Windows Home Premium besitzt kostet ein Upgrade ca. 190 Euro.
Die Frage wäre ob man da nicht besser 180 Dollar z.B in http://store.securikey.com/ProductDetails.asp?ProductCode=SK3200 investiert.
Oder eben z.B. in das Produkt von Sophos.
Es geht nicht um die paar Dollar/Euro Preisunterschied.
Ich würde den Nährwert eher darin sehen das man mit FileVault2 und Bitlocker wieder "zwei verschiedene Sachen" hat und mit den anderen Produkten nur "eine Sache " der Verschlüsselung hat.
Habe beim Googeln nichts gefunden das eine signivikante Verlangsamung des Systems egal bei welcher Art des Verschlüsselns erkennen lässt.
Das eine wäre halt mit Boardmitteln, das andere mit externen "Tools" bei ähnlichem Investitionsbedarf. (Immer davon ausgehend man hat nur eine Windows Home Version).
Deswegen ja meine Frage vorhin ob jemand vergleichende Erfahrungen mit den Lösungsansätzen hat. FileVault mal ausgenommen und etwas absolut oder schon mal gar nicht empfehlen kann.
 
Oder eben z.B. in das Produkt von Sophos. (...) Ich würde den Nährwert eher darin sehen das man mit FileVault2 und Bitlocker wieder "zwei verschiedene Sachen" hat und mit den anderen Produkten nur "eine Sache " der Verschlüsselung hat.

Richtig. Aber ich habe mich näher mit PGP Whole Disc Encryption auseinander gesetzt, bis dann Apple mit FileVault 2 kam. Das Problem bei PGP waren unter anderem, neben der Geschwindigkeit, die Systemupdates, also bereits innerhalb einer 10.x Version, es empfahl sich, stets abzuwarten. Ob dies bei Sophos anders ist? Der Support war auch nicht stets unproblematisch, die Lösung von Apple nutzt AES-NI, tut dies auch deine? Auch ist weder Apple noch Microsoft ein Unbekannter, und sowohl bei Apple als auch bei Microsoft sind so die betriebssystemeigenen Lösungen gut integriert und problemlos zu warten durch das System selbst, Updates spielen hier keine Rolle als potentielles Problem. Und wie gesagt, FV2 ist äußerst schnell, kein Vergleich zu PGP. Denke nicht, dass Sophos hier eine andere Rolle spielt.

Das eine wäre halt mit Boardmitteln, das andere mit externen "Tools" bei ähnlichem Investitionsbedarf.

Da ziehe ich die Bordmittel vor.

Deswegen ja meine Frage vorhin ob jemand vergleichende Erfahrungen mit den Lösungsansätzen hat. FileVault mal ausgenommen und etwas absolut oder schon mal gar nicht empfehlen kann.

Da wirst du bei PGP nicht wenige finden, davon abgesehen wird es immer schwieriger, Erfahrungen einsammeln zu können, eben aufgrund der Verbreitung, insofern für mich eine klare Antwort, welchen Weg ich nehmen würde.

Und mit Filevault 2 stellt sich auch die Frage, ob noch andere erhebliche Arbeit in eigene Lösungen stecken und den Mac hier gut supporten - schon vor Apples Lösung und Konkurrenz war dies oft nicht wirklich gegeben.
 
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