EU-Rat segnet umstrittene Richtlinie zu Softwarepatenten ohne neue Debatte ab

marti

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Hallo Zusammen

Ein äusserst 'trauriger' Tag heute:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/57133

und obwohl ich Schweizer bin, sehe ich schwarz für die freie Software auch bei uns, da unsere 7 Gnomen in Bern dem genau so zustimmen werden wie auch bei der Uebermittlung der Flugpassagierdaten an die USA.

Gruss
Marti
 
:motz
ausser Rumtoben fällt mir zu diesem Thema auch nichts ein!
 
Und auf der selben Seite verlinkt:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/57164
Suuuuper ... naja, ich geh mir jetzt erstmal den pfeilförmigen Mauszeiger und die Darstellung von Buchstaben auf dem Bildschirm patentieren. Und das Gerät, mit dem Computer Daten speichern können :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwann wird es gewaltig knallen... :mad:
 
Ich bin als Informatiker auch alles andere als erfreut... Mal abwarten, ändern kann man ja jetzt ohnehin nichts mehr.
 
Kann mir das mal bitte mal einer in einfachen Worten erklären was das nun bedeutet und was die folgen sind so ganz erschließt sich mit das noch nicht. kopfkratz
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
neptun schrieb:
:motz
ausser Rumtoben fällt mir zu diesem Thema auch nichts ein!

Da mach ich mit.. :motz :motz :motz
 
tja, das könnte noch echt Hammerhart werden!

Mal angenommen man schreibt eine eigene Software. Und weil man nett ist baut man folgende Funktionen mit ein:
1.) Es wird selbstständig geprüft ob eine neue Version verfügbar ist wenn eine Internetverbindung besteht. Wenn sie verfügbar ist kann der Benutzer diese automatisch laden und installieren lassen. Praktisch, oder?
2.) Der direkte Draht zur Hotline wird eingebaut. Kunden können direkt in der Software Texte verfassen um Fehler zu melden oder Hotlineanfragen stellen wenn sie online sind (bzw. es wird verschickt wenn man wieder online ist). Ist doch prima, nicht?

so - nun fehlt mir als eigenständiger Entwickler aber eine Art "Software-Patent-Wiki" in dem ich nun sehen/suchen könnte, ob ich mit diesen Funktionen nicht schon gleich mehrere Patente verletzen würde.
Da Unwissenheit aber vor Strafe nicht schützt müsste ich in der Angst leben, dass mir irgendwann eine fette Abmahnung ins Haus flattert.
Und da in Deutschland schon die erste Abmahnung in voller Höher zu Lasten des Abgemahnten geht.... GUTE NACHT!!

Hier stimmen also gleich mehrere Punkte nicht im System. Ich bin sehr gespannt, wie sich das regeln wird!

Leider fehlt mir das Geld um selber ein Patent anzumelden. Sonst würde ich mal ein Patent anmelden auf "Das zusammentragen von Einzelinformationen aus Informations-Pools zum Zweck eine Zielgerichtete Zusammenstellung zu erstellen" = Sprich: Kassenbon, Angebot/Auftrag/Rechnung, Bestellungen, ....
Dann wird das vielleicht noch was mit meiner Segeljacht in diesem Leben....
 
@elastico
Danke jetzt habe ich das ganze auch verstanden :)
 
Noch ist die EU nicht untergegangen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/57180

auch wenn einige mit ihrem sehr merkwürdigen Gebahren deutlich daran arbeiten das man die EU nicht mit einer demokratischen Instanz verwechselt. Ich würde auch zugern mal die Quellen der Zahlungseingänge auf den Konten der Beteiligten offengelegt sehen! Es ist ja schon obskur, das Ratspräsidentschaften von der Wirtschaft gesponsert werden. Begonnen hat es bei den Patenten mit der irischen Präsidentschaft. Das kleine Irland wurde kräftig gesponsored ( Microsoft,IBM,...)...
 
Ein interessanter Aspekt ist noch der Unterschied zwischen Urheberrecht und Patentrecht - aus der Rheinzeitung (http://rhein-zeitung.de/on/03/08/24/topnews/softwarepatente.html):
Auswirkungen von Patent- und Urheberrecht grundverschieden

Der Unterschied zwischen Patent- und Urheberrecht ist gewaltig: Würde Joseph Haydn heute eine Sinfonie komponieren, dann wäre sein Werk urheberrechtlich noch 70 Jahre über sein Ableben hinaus geschützt. Andere Komponisten dürften währenddessen neue Sinfonien komponieren, aber dabei natürlich nicht ganze Takte aus Haydns Werk abkupfern.

Hätte Haydn dagegen ein Patent erhalten, im Juristendeutsch ein Patent auf "eine Symphonie, dadurch gekennzeichnet, dass Klang [in erweiterter Sonatenform] erzeugt wird", so würde ein nachfolgender Mozart in große Schwierigkeiten kommen. Allein Haydn dürfte noch Sinfonien komponieren, weil die Idee der Sinfonie - und nicht nur ihre konkrete Ausgestaltung - geschützt wäre.

Für jede seiner eigenen 50 Sinfonien hätte Mozart dann Lizenzgebühren, etwa an eine "Joseph Haydn Verwertungsgesellschaft Gmbh&Co KG", zählen müssen. Da wäre der ohnehin verarmte Komponist vermutlich lieber Stehgeiger geworden...
 
Jaja, die USA lassen grüssen..
Aber was kann man machen?
Bin da für konstruktive Vorschläge echt offen..
 
Das tun, was alle tuen, die noch was bewegen wollen. Die Großen machen mit und patentieren alles was nicht niet- und nagelfest ist und die Kleinen werden abwandern...
 
Fein, dann lasse ich mir den gesunden Menschenverstand patentieren und verklage jeden, der sich Gedanken über ein praktisches Interface und logische Funktionen egal welcher Art in einem Programm macht. Da ich nur User und nicht Programmierer bin, kenne ich die Funktionen aus dem täglichen Leben. Macht aber nix, dass ich nicht programmieren kann, es reicht ja dass ich das Patent habe.

Tschuldigung, aber merken die ganzen Verantwortlichen nicht, das dass der Tod der Industrie sein könnte und sie sich mit so abstrusen Maßnahmen selbst ins Knie schießen?
 
Kleiner Überblick gefällig:

http://webshop.ffii.org/index.de.html

alles laufende Patente, z.B.:

Fortschrittsbalken, TABs in GUIs, ShoppinCards, One click&Buy. Microsoft versucht gerade ernsthaft sich den Notequal-Operator patentieren zu lassen!

Ich glaube ich habe das 'M' erfunden, werd von denen mal verlangen sich in 'icrosoft' umzubenennen!
 
Zuletzt bearbeitet:
wegus schrieb:
Das tun, was alle tuen, die noch was bewegen wollen. Die Großen machen mit und patentieren alles was nicht niet- und nagelfest ist und die Kleinen werden abwandern...


und wohin bitteschön?
 
die läuten damit eher das ende der computer-ära ein.

der erfolg des personal computers lag darin, dass man damit was machen konnte und
ihn nicht nur benutzen durfte.
 
und wohin bitteschön?
Asien ist groß, das Interesse an Patenten klein.
Wohlgemerkt ich habe nichts gegen Patente. Aber eine Struktur die nicht in der Lage ist zu beurteilen was Patentwürdig ist und daher im Zweifelsfall jeden Unsinn real patentiert ( siehe oben) und ein Patentwesen, das kaum einen Unterschied zwischen den Gegebenheiten des Maschinenbaus und der schnellebigen Softwareindustrie macht kann niemand wollen, der für Wachstum und Arbeitsplätze ist. Nur die großen Firmen können sich die Heerscharen an Anwälten leisten um ein Patent für nichtig erklären zu lassen ( meist dauert das so lange, das es dann eh egal ist). Man hat fast das Gefühl. das Herr Clement so begeistert von Hartz IV ist, das er wohl noch viel mehr Menschen in dessen Genuß kommen lassen möchte. Wer sich im Softwarebereich selbstständig macht, riskiert es, Dank Herrn Clement, jedenfalls jetzt sehr viel schneller genau dort zu landen! Urheberrechte auf Software reichen völlig aus. Software-Patente in der gegenwärtigen Form sind lediglich geeignet störende innovative Kleinfirmen zu eleminieren.
 
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